SWR1-Hitparade 2014

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Man mag von Helene Fischer halten, was man möchte, von "Atemlos durch die Nacht" sowieso. Wenngleich auch ich mich durchaus als Schlagerfan bezeichnen könnte, gefällt mir dieses Werk nicht sonderlich. Da ist mir beispielsweise Fischers deutschsprachige Version von Scarborough Fair deutlich lieber.

Wenn wir nun aber einmal unsere ganz persönlichen Präferenzen komplett außer Acht lassen, so sollten jetzt in der SWR1-Musikredaktion - und nicht nur dort - jetzt die Alarmglocken zu läuten beginnen: Dass ein Musikstück, welches im Programm vorher wohl noch nicht ein einziges Mal Berücksichtigung gefunden hat, bei einer derartigen Hörerwertung den vierten (BW) bzw. den dritten (RP-Frauen) bzw. den fünften Platz (RP-Männer) belegt, stammt doch nicht von ungefähr. Bei einer Platzierung irgendwo im vierstelligen Bereich hätten wir vielleicht noch von ein paar wahlweise wütend oder wild gewordenen SWR4-Stammhörern sprechen können, die dies dann zustande gebracht hätten. Jetzt geht das nicht mehr! "Atemlos durch die Nacht" scheint bei einem erheblichen Teil der SWR1-Hörerschaft auf Anerkennung zu stoßen. Auch kann hier nur schwer von einem Einzelfall gesprochen werden, belegte derselbe Titel schließlich zur Osterzeit diesen Jahres den ersten Platz einer ähnlich gearteten Hörerhitparade beim niedersächsischen FFN. Dort war Helene Fischer zuvor auch nicht präsent, und meines Wissens ist sie es heute immer noch nicht.

Müssen wir nicht irgendwann einmal diese scheinbar unüberwindbaren Formatgrenzen in der Musikauswahl aufbrechen? Musikformate sind ja an sich nichts Schlechtes und können sehr nützlich wirken, aber müssen diese denn wirklich immer 24/7 ohne Ausnahmen durchgezogen werden? Mit (Deutsch-)Pop-Titeln, die in die Schlagerprogramme überschwappen, treibt man es doch auch: "Auf uns" hören wir mittlerweile zugleich auf SWR1, 3, 4 und bestimmt auch auf DASDING. Wieso jetzt nicht mal andersherum?

Im Gegenzug könnte sich auch SWR4 BW mal überlegen, wie man die Platzierung von "Stairway to Heaven" im eigenen Hit-Marathon in diesem Jahr immerhin auf 373 verarbeiten könnte.
 
Was mich jetzt wirklich beschäftigt: Wieso ist bei den Frauen "Carpet Crawl" auf Platz 18 und bei den Männern auf Platz 17 die "Carpet Crawlers". Das sind die wahren ungelösten Fragen aus der ProgRock-Zentrale. Das Schöne ist: Heut nacht haben (nicht nur) Zipfelmützenträger eine Stunde länger Zeit, sich darüber den Kopf zu zermartern.
 
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@Redakteur: Wenngleich Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt Millionen Kilometer entfernt liegen, bleibt es geradezu unverständlich, dass das konservativste Radioprogramm in Sachsen-Anhalt (MDR SA) neuerdings Helene Fischer grundsätzlich nicht mehr sendet, während sogar SWR1-Hörer "Atemlos" als viertbeliebtesten Titel wählen.

Da verlange ich von einigen SWR1-Hörern mehr Toleranz und vom MDR SA mehr Kompetenz.
 
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... so sollten jetzt in der SWR1-Musikredaktion - und nicht nur dort - jetzt die Alarmglocken zu läuten beginnen: Dass ein Musikstück, welches im Programm vorher wohl noch nicht ein einziges Mal Berücksichtigung gefunden hat, bei einer derartigen Hörerwertung den vierten (BW) bzw. den dritten (RP-Frauen) bzw. den fünften Platz (RP-Männer) belegt, stammt doch nicht von ungefähr...
Sie läuten bestimmt schon, und das bestimmt sehr schrill, die "Alarmglocken", aber nicht in die Richtung wie die Masse der geneigte Hörer jetzt denken könnte. - Sicherlich werden alle vorhandenen Energien und das letzte noch vorhandene Geld dahingehend verwendet, um solche Ergebnisse in Zukunft verhindern zu können. Es kann und vor allem darf nicht sein, dass eine Autorität im Sender sich mehr oder weniger "blamiert", wie es die Leiterin Musikredaktion von MDR 1 Sachsen-Anhalt in dem von @count down hier verlinkten Schreiben uns allen zeigt; schließlich gilt in Anstalten des öffentlichen Rechts noch immer der Ausspruch vom Generalsekretär des ZKs, Staatsratsvorsitzenden sowie Vorsitzenden des Nationalen Verteidigungsrates und "größten" Saarländers aller Zeiten:

Aber es gibt noch einen anderen Spruch von ihm, der so schön abgewandelt werden kann:
"Den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in seinem Lauf halten weder Ochs' noch Esel auf".
 
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Hallo
Leider finde ich nichts in den SWR1 Seiten,
ich suche die Liste der Neueinsteiger von 2014 Baden Würtemberg
also alle Lieder die zum ersten mal in den den Top 1990 (so lang ist die Liste in diesem Jahr) sind.
Vielen lieben Dank.
Gruß Jo
 
Ich möchte hier gerne mal mit dem Vorurteil aufräumen, dass eine Hörerhitparade auch nur im geringsten Maße repräsentativ für den Geschmack aller Hörer ist. Ein Titel in den Top 20 mag ein paar Hundert, vielleicht sogar ein paar Tausend Stimmen generieren. Davon unter Umständen sogar noch ein Großteil von irgendwelchen Fanclubs. Das ist ein Fliegenschiss im Vergleich zur Gesamtzahl der Hörer und lässt überhaupt keine Rückschlüsse darauf zu, wie die Nummer beim Rest (99%) der Hörer ankommt.

Viel interessanter wäre doch mal eine "umgekehrte" Hitparade. Man gibt eine Stimme ab für den Titel, den man unter keinen Umständen mehr hören möchte. Wäre gespannt, wie da die Rangfolge wäre!
 
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Das habe ich vor Jahren der SWR-Redaktion schon mal schriftlich vorgeschlagen und nie eine Antwort bekommen.
Hallo
Leider finde ich nichts in den SWR1 Seiten, ich suche die Liste der Neueinsteiger von 2014 Baden Würtemberg also alle Lieder die zum ersten mal in den den Top 1990 (so lang ist die Liste in diesem Jahr) sind.
Der SWR hat für den morgigen Montag, spätestens Dienstag, eine Excell-Liste zum Download auf seiner Homepage angekündigt, aus der man dann alle gewünschten Infos herausfiltern kann.
 
Ich möchte hier gerne mal mit dem Vorurteil aufräumen, dass eine Hörerhitparade auch nur im geringsten Maße repräsentativ für den Geschmack aller Hörer ist.
... Das ist genau das Problem mit Abstimmungen solcher Art. Es stimmen eventuell Leute ab, die den Sender sonst gar nicht hören. Oder es können Leute gar nicht abstimmen, weil die Abstimmung ausschließlich über das Internet läuft. Sämtliche Hörerhitparaden waren noch nie "repräsentativ", auch nicht zu Postkarten-Zeiten.

Nach den ganzen Skandalen um "redaktionell" manipulierte Abstimmungsergebnisse in diesem Jahr konnte die SWR1-BW-Redaktion es sich auch überhaupt nicht leisten, die Liste in irgendeiner Form zu korrigieren. Wo fängt das an, wo hört es auf? Wenn man es mit Helene Fischer macht, warum dann nicht mit Bourani? Die Stimme sind nun mal da, also muss man sie auch einbeziehen.

Wenn SWR1 ein einziges Mal gegen das sonstige Format Helene Fischer spielen muss, weil man "vom Hörer quasi dazu gezwungen" wird, hat das immer noch eine ganz andere Qualität als ein Einsatz des gleichen Titels durch WDR2 nach einem gewonnenen Fußballspiel. In Köln wurde da mit dem freiwilligen Einsatz dieses Titels viel klarer und ohne jede Not gegen das eigene Programmkonzept und "Format" verstoßen.
 
Das habe ich vor Jahren der SWR-Redaktion schon mal schriftlich vorgeschlagen und nie eine Antwort bekommen.
Der SWR hat für den morgigen Montag, spätestens Dienstag, eine Excell-Liste zum Download auf seiner Homepage angekündigt, aus der man dann alle gewünschten Infos herausfiltern kann.

Ist es nicht die angehängte Liste?
Oder hier?

Viel interessanter wäre doch mal eine "umgekehrte" Hitparade. Man gibt eine Stimme ab für den Titel, den man unter keinen Umständen mehr hören möchte. Wäre gespannt, wie da die Rangfolge wäre!

Eine Woche Stille.
 

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Stille - der war gut. Aber man könnte Schnipsel jener unbeliebten Machwerke als dann doch wieder erträgliches Jux-Werk zusammenstellen und das Ganze dann in der Langversion unter dem Titel Patchworx ausstrahlen!
Mit dem Titel "Verdammt ich lieb Dich" hat Max Gold das - hier in einem Einzelfall - sehr gut hinbekommen!
 
Wie kommen junge Leute darauf Schlager zu hören? Gibt es keine Drogen mehr? (Caroline Kebekus)

Oder sie wissen sie nicht (mehr) zu gebrauchen. Zitat von Hanns Lohmann aus der SWR 1 RP-Hitparade nach einem ziemlich bekifften Pink Floyd-Titel: "Realität ist etwas für Menschen, die mit Drogen nichts anfangen können."

Mein Kommentar zur RP-Hitparade:

Insgesamt wieder sehr gelungen und manchmal echte Sternstunden des Radios! Bis auf eins (Steinbusch / Jenschar) harmonierten die Moderatoren-Paare hervorragend. Durch die unmittelbare Beteiligung des Publikums mitten in der Fußgängerzone wirkte das Ganze noch lebendiger.
Aber spätestens ab der Top 20 wiederholten sich die Titel dank getrennter Abstimmung so schnell, daß es ziemlich nervte.
Vorschlag, falls die Männlein-/Weiblein-Hitparade wiederholt werden sollte: Ab einer zeitlichen Grenze von ca. 3-5 Stunden wird ein Titel nur einmal gespielt mit dem Hinweis, daß er auch von dem anderen Geschlecht gewählt wurde und zwar auf Nr. XY.
 
Mal ein Blick auf die BW-Abschlussparty: Ein Highlight kurz vor Schluss war der Auftritt von Dodokay alias "Falco". Sehr gut einstudiert, sowohl das "Der Kommissar" wie auch danach "Rock me Amadeus", hat sich also doch noch rentiert, die SWR1-Band bis nach 23.00 Uhr anzusehen und zu hören...
 
Vorschlag, falls die Männlein-/Weiblein-Hitparade wiederholt werden sollte: Ab einer zeitlichen Grenze von ca. 3-5 Stunden wird ein Titel nur einmal gespielt mit dem Hinweis, daß er auch von dem anderen Geschlecht gewählt wurde und zwar auf Nr. XY.
SWR1 BW hatte auch mal eine Hitparade getrennt nach Männlein / Weiblein und dort wurde das tatsächlich so gemacht, dass nur die höhere Platzierung eines Titels gespielt wurde und bei der niedrigeren Platzierung darauf hingewiesen wurde.
 
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Dass ein Musikstück, welches im Programm vorher wohl noch nicht ein einziges Mal Berücksichtigung gefunden hat, bei einer derartigen Hörerwertung den vierten (BW) bzw. den dritten (RP-Frauen) bzw. den fünften Platz (RP-Männer) belegt, stammt doch nicht von ungefähr.

"Atemlos durch die Nacht" lief beispielsweise am 12.10. um 14:21 als Wunschtitel einer Dame, die sich dafür fast geschämt hat. Danach gab es einige Hörerreaktionen mit dem Aufruf zu mehr Toleranz. Am Mittwoch, 15.10. um 15:17 lief der Titel ganz normal nach einem Gespräch von Thomas Schmidt mit einem Mediziner zum Thema "Musik-Geschmack, Geschmacksbildung & Popmusik".

Ansonsten konnte man in dieser Diskussion durchaus "Helene Fischer" mit "Modern Talking" ersetzten...

Was mich jetzt wirklich beschäftigt: Wieso ist bei den Frauen "Carpet Crawl" auf Platz 18 und bei den Männern auf Platz 17 die "Carpet Crawlers".
Darüber rege ich mich schon lange nicht mehr auf. Die Reihenfolge "Name, Vorname" oder doch lieber "Vorname Name" - alles ist möglich. Da wundert es auch nicht weiter, wenn der Musikchef 12 Stunden vor Beginn der Hitparade Cat Stevens mit "Father and son" nicht in der Liste findet. Oberpeinlich.

Dann gibt es noch unvollständige Angaben...

Sonntag, 26.10.2014
14.52
I knew you were waiting (for me) - Aretha Franklin

... oder flasche...

Sonntag, 26.10.2014
22.12
Easy lover - Phil Collins

Donnerstag, 16.10.2014
04.24
Easy lover - Philip Bailey


Ich warte nur auf den Tag, an dem ein Moderator beispielsweise dieses Liedchen so ansagt, wie es in der Musikrecherche geschrieben steht:

Montag, 20.10.2014
21.19
Marrakesh Express - Stills & Nash Crosby


Ich möchte hier gerne mal mit dem Vorurteil aufräumen, dass eine Hörerhitparade auch nur im geringsten Maße repräsentativ für den Geschmack aller Hörer ist. Ein Titel in den Top 20 mag ein paar Hundert, vielleicht sogar ein paar Tausend Stimmen generieren.
205.000 Stimmen wurden in BW abgegeben, also von 41.000 Hörern. Tja, das ist wie in der Politik: Wer nicht wählen geht, gibt seine Stimme automatisch den Gewinnern.
 
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@ haben Status Quo eigentlich richtig live gespielt mit Schlagzeug, Piano Keyboard allem drum und dran oder war es halb Live und Halb aus der Konserve?

Ja mit ca. 25 Personen auf der Bühne, u.a. eine Streichergruppe, einer hatte eine Quetschkommode. Die meisten Songs
waren in der Tonart tiefer interpretiert als die Originalaufnahmen. Das war RICHTIG live und handgemacht, und
Höhepunkt war zweifellos "Pictures of Matchstick Men".

Gerade läuft ja im Radio mit Günter Schneidewind "SWR1 BW Hitparade Top 20" und eben kurz vor Platz 4 ist man nochmal auf Helene Fischer eingegangen und ich hatte mich gestern nicht verhört, gestern in der Schleyerhalle gab es als 4 Platz verkündet wurde und währenddessen und natürlich kurz danach laute Beschwerden, Pfeifen und Buh-Rufe.

Kann ich bestätigen, die Buh-Rufe waren lauter als der Zuspruch. Während des Songs waren zwei deutlich erkennbare
Gruppen im Publikum: diejenigen die zum Song sangen und tanzten, und diejenigen (wie ich :D ) die diese Minuten
regungslos über sich ergehen ließen.

Gruß
Christian
 
@dass601,
danke.
Warst du selbst auf der Party?
Da haben die sich aber einen Aufwand gemacht. Wenn man sich mal überlegt, wieviele heutzutage einfach nur ein Playback reinhauen und irgendwie dazu singen.
Dann haben manche oft noch den Mund zu dicht am Mikro.;) Gruß
Sunshiner
 
Was ist das für ein seltsames Verständnis von "Hitparade", wenn man einzelne Titel und Interpreten ausbuht? Die Hitparade ist ein Wettstreit der Geschmäcker, ein Voting, bei dem man den eigenen Geschmack einspeist, aber doch nicht erwarten/verlangen darf, dass nur der eigene Geshcmack repräsentiert wird.
 
Doch. Daran arbeiten gemeinsam Musikredaktion und Hörerschaft. Wie Du siehst, klappt das auch ganz gut. Nur solch eine hohe Platzierung von Helene Fischer darf auf keinen Fall wieder passieren.
 
Doch. Daran arbeiten gemeinsam Musikredaktion und Hörerschaft. Wie Du siehst, klappt das auch ganz gut. Nur solch eine hohe Platzierung von Helene Fischer darf auf keinen Fall wieder passieren.
Ich hoffe, Du meinst das ironisch....
Ansonsten meine Frage: Warum nicht? Zählt nur Dein Geschmack? Ich bin kein Fan dieser Dame, aber wenn eine so große Anzahl von Hörern für Frau Fischer gestimmt hat, steht sie zurecht auf Platz 4 der Hitparade 2014.
 
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