Thierse will mehr deutsche Musik

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AW: Thierse will mehr deutsche Musik

Ist jetzt die deutsche Musik aus der Intensivstation zu retten?
Grund ist das Ergebnis einer Studie über den Deutsch-Konsum bei den deutschen Medien, die ziemlich düster für die deutsche Musik aussieht. Die aktuelle Lage zeigt, dass immer mehr, immer öffter und vor allem bei den öffentlichen rechtlichen, die ohnehin varantwortlich sind für das deutsche Kulturgut, den prozentteil deutscher Musik auf das minimale reduziert haben. Die Radiosender haben in letzten Jahren stark an Qualität in Sachen deutsche Musik verloren.
Blödsinn ! 88.8 in Berlin (rbb) beweist nach wie vor das Gegenteil. Und rein nach MA-Zahlen stehen die alles andere als schlecht da. Es wird gewollt und gehört und damit auch konsumiert. Dudelfunk ist allerdings leichter zu produzieren als ein durchdachtes Programm, in dem man auch deutschsprachige Musik unterbringen kann. So einfach ist das leider.
 
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Guess; JAAA! Meine Lachattacke dauert schon ein paar viertel Stunden an!!!


Um nun mal wieder Ernst zu heißen:

Die ewige Wiederkehr des Gleichen, einst von Nietzsche verkündet, hat auch etwas Beruhigendes, Halt Gebendes. So das jetzt von Bundestagspräsident Wolfgang Thierse erneuerte Verlangen an die Rundfunksender dieses Landes, endlich mehr deutsche Musik zu spielen. Wie seine Vor-Forderer (Wer war eigentlich der/die Letzte?) brachte er die Quote ins Spiel. Ohne Quote läuft nichts. Weder Filme im Fernsehen noch Milch in der EU. Neu ist immerhin, dass Thierse auch den Zwang zu einer solchen in Erwägung zog. Mit Verweis auf Frankreich, wo 40 Prozent der im Rundfunk gespielten Titel französischsprachig sein müssten. Das Beispiel Frankreich zeige, »dass die Quotierung hilft«, so Thierse. Er hätte natürlich auch an die durchaus erfolgreiche Praxis der DDR erinnern können, in ihren Sendern das Liedgut des Klassenfeindes auf maximal 40 Prozent zu begrenzen. Aber das macht ein ordentlicher Ost-SPD-Politiker nicht. Dabei sind die Parallelen nicht zu übersehen. Wetterte Ulbricht gegen die schädlichen Einflüsse der »westlichen Unkultur«, empört sich Thierse über »die Allmacht des amerikanischen Kulturimperialismus«, der »die kleinen Pflänzchen der Kultur in Deutschland und Europa« bedroht. Es gibt Momente, da ist man doch froh, dass es eine Einschaltquote gibt.
 
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Wir sollten doch endlich Schluß machen mit diesem Yeah Yeah Yeah (in diesem Thread) :D
 
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Aber es ist wahr, dass der Anteil der deutschen Musik in den Rotation der Sendern aus unerklärlichen Gründen ins bodenlose gefallen ist. Es gibt einige Ausnahmen aber diese Sendungen oder Sender spielen dann entweder Volksmusik oder Schlager. Welcher Sender hat noch einen hochen Anteil deutscher Musik im Bereich HipHop, Pop oder Rock?
 
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"(...) öffentlichen rechtlichen, die ohnehin varantwortlich sind für das deutsche Kulturgut"
Dem Helfer muss geholfen werden, denn hier verstand er etwas ganz und gar falsch. Helferlein, frag mal bei Radiostart nach, ob er das wirklich so gepostet haben wollte. Danke. db
 
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Was wohl die Forengötter von diesem Spuk halten? Wir hatten ja hier schon die tollsten Reinkarnationen, aber die prämortalen sind doch immer noch die besten :D.
 
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Ist niemandem aufgefallen, dass mein Posting von "heute, 19:44 Uhr" denselben text beinhaltete wie Posting #1 in diesem Thread? Nichtmal Radiostart ist das aufgefallen! Mann oh mann! dat is n Ding!

Besonders beachtenswert ist aber vor allem der 1. Satz: "Die ewige Wiederkehr des Gleichen, einst von Nietzsche verkündet, hat auch etwas Beruhigendes, Halt Gebendes."

Wer hätte das gedacht, dass der erste satz im ersten Posting sinngebend für einen mittlerweile 13-seitigen Thread geworden ist! :p ;) :cool:

Wenn ich wüßte wie, würd ich mir den kompletten Thread, wenn er denn irgendwann mal abgeschlossen sein sollte, einrahmen.
 
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Die Radioqoute sollte nicht nur auf bestimmte Uhrzeiten angesetzt werden, sondern auch auf die gesammte Sendezeit. Allerdings müsse das geprüft werden, wie die Rotationslisten zusammengestellt werden aber ich sehe da keine große Hinderniss. Denn wer seinen Nachwuchs auf die Beine helfen möchte, müsste das auf bundesweiter Ebene im Radio machen.
 
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Wir könnten die Finanzen zusammen sammeln und dann diesen Forum als Buch mit drei Fortsetzungen auf den Markt bringen.
 
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Und damit produzierenn dann Radiostart und sein Helfer einen deutschsprachigen HipHop/Rock/Pop - Kanal mit russischer Moderation. :D :D :D
 
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Und wer wird als Autor genannt? Ich meine, radiohelfer und radiostart sind sicher keine ganz unwichtigen Figuren in dieser Komödie...
 
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radiokult mit deutscher Moderation und mit einer richitgen Playlist wie folgend.

Metallica
Berliner Rundfunkorchster
jannet Jackson
Michelle
Sven Väth
Hermes House Band
Steffan Raab
Pink

(ich glaube dieses projeckt wäre nicht gesund für die Ohren.)
 
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Das wird ja immer unheimlicher hier. Und Ihr seid wirklich Cousins und nicht etwa eineiige Zwillinge?
 
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Von Frankreich lernen, heißt siegen lernen

Warum für Deutschland mit seiner Dichte an Künstlern, Produktionsstätten und Medien eine Quote für inländische Musik sinnvoll wäre

von Stefan Krulle

Manche Diskussionen in diesem Lande bleiben schon im ideologischen Morast stecken, bevor sie begonnen haben. Als vor etlichen Jahren der Musikant und Musical-Texter Heinz Rudolf Kunze eine Quote für inländische Musikproduktionen anregte, hat ihn kaum jemand gefragt, wie sein Plan denn im Einzelnen aussehe. Stattdessen stempelte ihn die politisch ja so gern überkorrekte Branche zum bislang heimlichen und endlich öffentlichen Nationalisten. Bäh, pfui! Die Quotierung wurde auf breiter Front verworfen. Ohne Diskussion.


Als kürzlich Erwin Huber, Chef der bayerischen Staatskanzlei, erneut eine Quote ins Kalkül zog und unerwartete Schützenhilfe vom Musiker, Schauspieler und Oppositionellen Michael Fitz erhielt, stellte die Süddeutsche Zeitung diesem die selten geistlose Frage, ob er nun, gemeinsam mit seiner Cousine Lisa Fitz, ausgerechnet der CSU unter die Arme greifen wolle. Eine Diskussion fand wiederum nicht statt. Dabei war der Vorstoß vor allem als erste regionale Initiative von Interesse, zumal für Stadtstaaten wie Hamburg mit seiner dichten Infrastruktur aus Künstlern, Produktionsstätten und Medien ein Alleingang weit lohnender als ausgerechnet im Flächenland Bayern erscheint. "Mir geht es darum", hatte Erwin Huber da gefordert, "junge Künstler aus Bayern und Deutschland zu fördern - auch dann, wenn sie Englisch oder in einer anderen Sprache singen. Deshalb geht es vor allem um ... deutschsprachige Produktionen. Ich denke, dass es die Aufgabe des Hörfunks ist, diese Künstler hörbar zu machen. Das ist Teil seiner kulturellen Aufgabe."


Aber nicht einmal die Plattenindustrie selbst, vermeintlich erster Nutznießer einer Quote im Radio, wagte das eindeutige Statement und verkroch sich lieber hinter den tiefroten Zahlen der vergangenen zwei Geschäftsjahre.


Im letzten Jahr dann leckten sich die verbliebenen Angestellten der Companies auf einer zu familiärer Kommodität geschrumpften Musikmesse Popkomm die Wunden und staunten einzig über einen generös ausgestatteten, vergleichsweise riesenhaften und zudem stark frequentierten Stand in bester, zentraler Lage. Hier residierten die Franzosen, voilà. Und von Frankreich lernen, behaupten die Vertreter der Grande Nation ganz ungeniert, heiße manchmal halt auch siegen lernen.


Ganz gegen den Abwärtstrend nämlich war die gallische Pop-Industrie 2001 um satte elf Prozent gewachsen, im Rückblick auf die letzten acht Jahre war gar die bemerkenswerte Rede von einer Beinahe-Verdoppelung der umgesetzten Stückzahlen. Nach den Gründen fürs Mysterium befragt, antworteten die Franzosen beinahe gebetsmühlenartig mit der in Frankreich seit einem knappen Jahrzehnt wirksamen Quote, die einheimischen Produkten knapp die Hälfte aller Musikbeiträge im Radio sichert. Ein Akt gesunden Patriotismus, wie uns gern versichert wurde.


Da könnte was dran sein. Bei näherer Betrachtung nämlich hat die französische Quote das Gegenteil dessen bewirkt, was Deutschlands Moral- und Ethik-Apostel für eine Quote hier zu Lande fürchten. Wo früher neben Ausnahmen wie Gainsbourg nur Volkstümelei im Sektor Chanson und Seichtes im Pop produziert wurde, wagen sich dank der Quote inzwischen Hunderte von Produzenten aus der Nische und stricken an einem zunehmend kunterbunten Bild der gallischen Musikszene. Weil Künstler wie Manu Chao und die Pariser Afro-Jazzer reelle Chancen auf einen Radio-Einsatz ihrer Songs haben, gibt es diese Songs samt quicklebendiger Szene nun in ganz Frankreich und gleichen die Landescharts mittlerweile keiner anderen Hitparade des Kontinents. Solche Vielfalt freilich haben Marktschreier wie der besagte Bayer Huber keineswegs im Sinn. Aus seinem Munde tönt nur Werbung für das deutschsprachige Produkt, zudem ohne nähere Definition, in welchem Genre dies sich wohl am Ende noch bewegen darf. Doch immerhin stellen sich nun doch manche Kulturpolitiker nach dem Vorstoß der Bajuwaren die Frage, ob man eine Quote ohne bundesweites Einvernehmen versuchen könnte oder gar sollte. Ein spannendes Konstrukt.

Diesen Artikel habe ich aus einer alten Zeitung gefischt nähmlich das seriöse Blatt die Welt.

Quelle: Die Welt 19. Aug 2003
 
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Von Frankreich lernen heißt Siegen lernen, stammt nicht von mir sondern von den avendgarde Journalisten der Zeitung die Welt. Wie es uns bekannt ist arbeiten bei der Welt die besten journalisten Deutschlands. Nicht umsonst is diese Zeitschrift ein Aushängeschilder der deutschen Printmedien.
 
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Wenn ich wollte, könnte ich NRJ Frankreich hören. Ich muss zugeben, in der Vergangenheit dort auch schon über erstaunlich gute französische Produktionen gestolpert zu sein. Dazu ist es aber nötig, von 10 gespielten 4 in französisch über sich ergehen zu lassen. Allerdings ist der prozentuale Anteil der hörbaren Titel der verbleibenden 6 internationalen Tracks wesentlich grösser als der prozentuale Anteil geniessbarer Tracks der vier französichen Songs.

Deshalb wehre ich mich als Hörer dagegen, um den Absatz der Musikindustrie zu steigern Hörern und Machern eine Quote aufzuoktruieren.
Sie wird so wenig bringen wie die Quotenfrau.

Herr Huber von der CSU und Herr Thierse sollten sich im übrigen um die dringenden Probleme Deutschlands kümmern (oder besser auch nicht, da dabei eh nichts Positives herauskäme).
 
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Ich schlage hiermit Tom als Kandidaten zur nächsten Bundestagswahl vor... Wie würdest du denn den Karren aus den Dreck ziehen wollen ?
 
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Ich würde für einen bestimmten Zeitraum, vorzugsweise im Winter, in Deutschlands Privathaushalten von 19.00 bis 05.00 Uhr den Strom abstellen und sämtliche Verhütungsmittel einkassieren in der Hoffnung, die Deutschen vermehren sich wieder kräftig. Tagsüber liefen zur Stimulanz nur Pornos im TV. Viagra gäbe es kostenlos. Wäre gut für unsere Sozialsysteme. :D
 
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