Screaming Trees - Halo of Ashes
Als Bestandteil des Albums "Dust" besticht der Track durch seine psychodelische Verspieltheit, die ihn gewissermaßen auch zeitlos machen, da er so auch in den 60er-Jahren eingespielt worden sein konnte. Mark Lanegan, der Sänger und Hauptkopf der Band, ist meiner bescheidenen Meinung nach der beste Sänger der kompletten Grungeszene. Doch es ist ein komplett anderer Grungesound, wie man ihn etwa von Nirvana her kennt. Da sehr oft ein Klanggerüst hervorsticht, dass mich sehr an Love erinnert, eine amerikanische, psychedelische Rockband der 60er-Jahre. Mit diesem Klanggerüst im Rücken hatten die Screaming Trees ein absolutes Alleinstellungmerkmal in der Szene.
Cracker - Low
Diese Band gilt als offizielle Nachfolgergruppe von Camper Van Beethoven. Wie ihre Vorgänger auch spielten sie einen Alternative Rock, der seinerzeit auch als College-Rock angekündigt wurde. Wie bei Camper Van Beethoven dominieren die Gitarren, die allerdings bei aller Verspieltheit stets melodiös und songdienlich eingesetzt werden. "Low" wurde aus dem erfolgreichen Album "Kerosene Hat" ausgekoppelt und war dem deutschen Radio nicht unbekannt in jenen Tagen.
Better Than Ezra - Good
Als das New Pop Festival in seinen Anfängen stand, wurden desöfteren Interpreten eingeladen, die nach anfänglicher Promotion auf entsprechender Radiowelle später in den Tiefen des Sendearchives entschwunden sind. Die amerikanischen Better Than Ezra gehören zu jener Gilde. Sie galten als eine jener Bands, die den ungestümen Grunge der Anfangsjahre bändigten und mit Melodien austatteten. Das gute "Good" wurde aus dem Album "Delluxe" ausgekoppelt und galt als kleiner Überraschungshit jener Tage.
Vivid - Still
Von Amerika nach Deutschland. Vivid ereilte das selbe Schicksal wie die obigen Better Than Ezra. Eingeladen zum New Pop Festival, auf entsprechendem Radiosender abgefeiert und sehr oft gespielt, um dann irgendwann komplett in den Archiven eingemottet zu werden. Vivid orientierten sich am amerikanischen Grunge; konnten dem aber eine sehr eigenständige eigene Note hinzufügen.
Semisonic - Closing Time
Dann wieder zurück nach Amerika und zu einer Band, die nicht zum New Pop-Festival eingeladen worden sind. Dafür gelang der Band als eine der letzen Interpreten, an die ich mich erinnern kann, an die Spitze der auf gleicher Station stattgefundenen, wöchentlichen Hörerhitparade und konnte diese Position tapfer einige Zeit verteidigen. Aber auch dieser Umstand konnte nicht verhindern, dass dieser schöne Power Pop-Song danach komplett in den Archiven verschwand.
Lindsey Buckingham - Countdown
Der Name sollte, denke ich, jedem Liebhaber von Fleetwood Mac, ein Begriff sein. Er hatte diesen netten Power-Pop-Song am Start, wurde gar nicht mal zu selten im Radio gespielt; bis er dann irgendwann inmitten der 90er-Jahre ausgezählt wurde und in den den Archiven verschwand.
The Verve - Lucky Man
Von den ganzen in den 90er-Jahren auftretenden Britpop-Interpreten gefielen mir rückblickend betrachtet The Verve neben Blur, Rialto und Kula Shaker wohl am besten. Ursprünglich haben sie ja als Shoegazer-Band angefangen; der Erfolg indes wollte sich erst nach Hinwendung zum Britpop einstellen. Eigentlich könnte ich jeden jeden Song aus dem Album "Urban Hymnes" aufführen, da ich sie alle als radiotauglich erachte. Bis auf "Bitter Sweet Symphony", da der glücklicherweise sowieso noch vereinzelt im Radio gespielt wird. Unglücklicherweise allerdings als einziger Track. "Lucky Man", das weder verwand noch verschwägert mit dem gleichnamigen 70er-Jahre-Titel von Emerson, Lake and Palmer ist, ist mir dabei ihr liebster Titel.
Wie immer halte ich alle genannten Titel für "Erwachsenenradios" geeignet und bereichernd. Nur,dass es heute ausnahmsweise sieben in der Anzahl wurden.