Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Begründet was in Bezug auf DAB+? Genau: NICHTS! Deine Zeilen sagen nur, dass u.U. Dein elitäres VPN u.U. auch nicht hilft...
MEIN elitäres VPN? Du liegst erneut falsch. Aber gut, ich werde Dir jetzt nicht auch noch die Grundlagen von VPN erklären.

Deine Pseudo-Schlussfolgerungen und Verdrehungen faszinieren immer wieder. Natürlich ist DAB Digiital, DVB ist es auch. Das sind aber alles zunächst Datenpäckchen, die ein Trägermedium zum Transport brauchen. Das KANN auf Teilstrecken auch IP sein, normalerweise ist es das aber NICHT, sondern eine spezielle Modulation auf Funkfrequenzen als Träger.
Und: IP muss nicht Internet sein.
Dass IP nicht Internet sein MUSS, habe ICH in meinem letzten Beitrag DIR erklärt.. Ich schrieb: "WIE Internet", was soviel heißt wie: "Vergleichbar mit...".

Grad hast Du mich zurechgewiesen wegen "Radioszene Deutschland".
Klar ist die Vielfalt im Netz wesentlich größer. Und es ist wichtig, dass es die gibt. Aber für den Alltagsgebrauch sind eben aus Kapazitätseffektivitäts-Gründen Broadcastkanäle notwendig, weil das Netz immer an Kapazitätsgrenzen stoßen wird. Hast Du schon mal versucht, im Stau oder zum Jahreswechsel über Mobilfunk zu telefonieren?
Ja, habe ich. Und ich habe auch schon mit dem @Zwerg#8 darüber diskutiert, als er mir versuchte zu erklären, dass er aus Leipzig keinen LIVEstream fahren konnte, dass mir das problemlos möglich war. Ich zählte ihm dafür auch die diversen Gründe auf, weshalb sowas "mal" nicht funktionieren KANN. Ich bot ihm sogar einen Streamserver mit notfalls "Fallback" falls er keinen Connect zustandebringen sollte mit einem prädestinierten Standort für das vergangene Silvester an; nur um das Gegenteil zu belegen. - Er lehnte leider ab.

Im übrigen stand ich Anfang der 2000er Jahre mit einer PREPAID-Karte von E-Plus in Basel und schickte an Silvester eine SMS auf ein Handy, das sich zu der Zeit in Stuttgart befand. Du wirst lachen, aber die SMS brauchte UNTER 5 Minuten. Und jetzt erzähl mir bitte nichts von wegen "niemand nutze das E-Plus Netz" oder "dann hast Du eben Glück gehabt" oder "dann war zu der Zeit in Basel das Netz eben ziemlich leer" oder so nem Blödsinn.

Deiner Argumentation nach müsste spätestens beim Jahreswechsel, oder sobald Stau ist, das komplette Internet in Deutschland zusammenbrechen.
Das Netz ist bisher nicht und WIRD auch weiterhin nicht so schnell an seine Kapazitätsgrenzen stoßen. Mach Dich doch einfach mal - unter anderem - beim DE-CIX schlau!

Nach Deiner Logik war also das Morsen und der Telegraf mit An/Aus auch schon Internet :wall:
Theoretisch ja. Denn wie funktioniert denn IP, bzw. digitale Übertragung? Hast Du auch nur das Fünkchen einer Ahnung davon? Aber lies auch mal folgende Reaktion, die meine Aussage bestätigt, dazu:
Im Prinzip schon, ich brauche zur Informationsübertragung nur Sender ein oder aus. Damit es auch klappt gibt es ein Protokoll.
 
Im Prinzip schon, ich brauche zur Informationsübertragung nur Sender ein oder aus. Damit es auch klappt gibt es ein Protokoll.
Digitale Informationsübertragung? Unstrittig. Netzwerk? Vielleicht auch. Aber "Internet"? Nein. Das ist eine bestimmte konkrete vernetzte Infrastruktur mit konkreten Protokollen, was Träger für alles mögliche sein kann, das aber auch ohne Internet funktioniert, Beispiel Telefonie über Internet-Protokoll (VoIP) versus ISDN (digitale Telefonie) versus analoge traditionelle Telefonie....
 
Zuletzt bearbeitet:
Also das Morsealphabet ein ganz konkretes Protokoll. Ohne Kenntnis einer Sprache kann ich als Funker ein Telegramm aufnehmen. Mit Hilfe von Betriebsabkürzungen kann ich mich mit jeden Funker verständigen um eine sichere Betriebsabwicklung durch zu führen. Die Funknetze sind auch auf Ihre spezielle Art vernetzt. Die Hauptfunkstelle ist der Boss und die Unterfunkstellen werden nach einem Plan abgearbeitet.
 
Ich bin kein Freund der AM Abschaltung, aber die KEF hat so entschieden. Auf der anderen Seite ist die 11D Abdeckung in Bayern nicht schlecht. Das ein 3 Jahre altes Auto Radio kein DAB kann ist aus meiner Sicht ein Mangel den man als Kunde mal dem Autohersteller mitteilen sollte.

Er kann von Glück reden, daß er sich vor 3 Jahren kein DAB (DAB+ war Mitte 2012 noch nicht wirklich am Markt präsent) Autoradio hat aufschwatzen lassen!
 
Was die FAB angeht, ist das mit der DAB-Entwicklung nicht verwunderlich, da es faktisch nur kleine Mobile Radios gibt, bei stationären Geräten und Autoradios sieht es schwierig aus. Und da beim Ausbau andere Bundesländer noch sehr zurückhaltend sind, sind die Hersteller mit interessanten Angeboten in höheren Stückzahlen auch zögerlich. Ein Henne-Ei-Problem, wo mehr Geduld notwendig ist.

Bei stationären Geräten ist DAB+ ja wohl völlig überflüssig, da stellt man sich wenn, dann gleich ein internetfähiges Gerät hin.

Was die anderen Argumente betrifft, seit 20 Jahren gibt es nun digitales Radio, sei es als UKW-Nachfolger (DAB, DAB+), sei es im stationären Bereich (DSR, ADR), sei es als AM-Ersatz (DRM), die einen sind an zu wenig angebotenen Programmen gescheitert, die anderen an faktisch nicht vorhandenen Empfangsgeräten, aber jetzt, wo zumindest in Bayern genug Programme (verglichen mit UKW) und genug Empfänger (in jedem Discounterprospekt findet man inzwischen DAB+-Radios) vorhanden sind, stagniert auch da wieder die Digitalisierung. Das sollte doch langsam mal wirklich zu Denken geben, oder?
 
Wenn die Discounter auf den DAB-Zug aufspringen brummt das Geschäft.
Aber nur, weil dem Volk egal ist, was es kauft. Solang "Radio" drauf steht und es ein neues "braucht", wird gekauft was das Konto hergibt. Stünde ausschließlich UKW drauf, würde es gekauft, stünde ausschließlich DAB drauf, würde gekauft und stünde ausschließlich DAB+ drauf, ebenso. Und um das ganze auf die Spitze zu treiben: Stünde DVB drauf, wurde ebenso gekauft.
 
Bei stationären Geräten ist DAB+ ja wohl völlig überflüssig, da stellt man sich wenn, dann gleich ein internetfähiges Gerät hin.
Eine ähnliche Meinung hatte ich bis zur Anschaffung einer Heimanlage mit DAB+-Empfang auch. Allerdings präferiere ich DVB, da da die Klangqualität deutlich besser ist und ich EPG (bei vielen ö.-re. Sendern) habe. Der DAB+-Tuner ist da aber dann doch bei den über beiden Verfahren verfügbare Progmme hier deutlich häufiger im Einsatz. Bei Programmen, die nur über einen der beiden Empfangswege verfügbar sind, ist die Entscheidung klar.
Internetradio wird nur für über keinen anderen Empfangsweg verfügbare Programme genutzt, da es trotz dicker fetter Anbindung immernoch zu störanfällig ist und die Bedienung bei der Anwahl der Programme machmal zu langer dauert/umständlich ist (blättern durch tausende Sender...), manche Audioformate nicht wiedergegeben werden können....
Hängt halt von den eigenen Hörgewohnheiten ab.
 
So zur Info:

http://www.digitalfernsehen.de/Keine-Plaene-zur-UKW-Abschaltung-in-Deutschland.130229.0.html

Das bedeutet also Konstanz des Geschäftsmodells UKW für die kommenden mindestens 30 Jahre. Die Deutschen dürfen ihre 120 Millionen Radios behalten, und das ist gut so. Wir werden auch im Jahr 2040 noch UKW als Hauptverbreitungsweg haben, über den unsere Einnahmen und Erlöse generiert werden. Ergänzt wird das dann nur immer stärker durch netzbasierte Aktivitäten, die dann neue Geschäftsmodelle sind. Dieses DAB war immer ein Lieblingskind von ARD, Medienpolitikern und Medienanstalten. Die etablierten Radioveranstalter wollten es nie, wollen es immer noch nicht und brauchen es im Internetzeitalter auch nicht mehr! Damit einen schönen Tag in die Runde :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey super, dann kann man ja die UKW-Frequenzen neu verteilen (für mehr Wettbewerb) - die bisherige Fortschreibung des bisherigen Lizenzinhaber erfolgte ja unter der Prämisse, dass dies sowieso die letzte UKW-Lizenzperiode wäre. Die Gegenstromanlage hat gegen die Aufhebung der staatlich reglementierten Beschränkung der Zahl der auf UKW vertretenen Veranstalter bestimmt nichts einzuwenden.

Ne, mal ernsthaft:
Wir werden auch im Jahr 2040 noch UKW als Hauptverbreitungsweg haben, über den unsere Einnahmen und Erlöse generiert werden.
Wer glaubt, wenn sich die rechtlichen Vorgaben nicht änderten, würde sich auch der Markt nicht ändern, weil man dann technische Veränderungen und Interessen des Publikums weiter ignorieren könne, ist verdammt naiv. Karstadt-Quelle-Radioshark-Zeitungsverleger-naiv. Wenn sich Radio nicht ändert, ist es 2040 tot. Wenn nicht sogar schon deutlich früher.
 
Wer glaubt, wenn sich die rechtlichen Vorgaben nicht änderten, würde sich auch der Markt nicht ändern, weil man dann technische Veränderungen und Interessen des Publikums weiter ignorieren könne, ist verdammt naiv. Karstadt-Quelle-Radioshark-Zeitungsverleger-naiv. Wenn sich Radio nicht ändert, ist es 2040 tot. Wenn nicht sogar schon deutlich früher.

Als das duale Rundfunksystem eingeführt wurde, versprach man sich auch eine deutliche Aufwertung des Hörfunks - eingetreten ist genau das Gegenteil. Bei DAB+ würde genau dasselbe passieren, sprich, am Ende gibt es halt pro Stadt nicht mehr fünf sondern zehn Dudelsender für ein- und dieselbe Zielgruppe und der Rest wird wie gehabt links liegengelassen (Zielgruppe zu alt, zu wenig kaufkräftig, zu klein, was auch immer, Ausreden gibt es zuhauf).
 
Sehr schön erkannt, exhörer, und genau das ist der Grund, warum der Privatfunk mehr Chancen im Internet sieht. Ein landesweiter DAB-Platz kostet im Schnitt 150000 Euro im Jahr. Nehmen wir an, jemand wöllte hier einen Sender mit Reggae Music starten. Im Internet zahlt er für das Programm exakt so viel wie er Hörer hat. Da es sich um ein spezielles Format handelt, wird er nur eine überschaubare Hörerreichweite haben. Aber er kann gezieltes Targeting anwenden. Und wird sich finanziell nicht ruinieren. Über DAB würden alle das gleiche zahlen, egal ob Reggae- oder Hitwelle. Sprich: es wird nie einen Reggae-Sender über DAB geben, es sei denn jemand will sein ganzes Geld verbraten und geht dann nach kurzer Zeit pleite. Es wird also bei DAB fast immer auf MOR-Programme hinauslaufen. 10 Hitradios anstelle von drei in einer Stadt sorgen aber für völlig unnötigen Verdrängungswettbewerb. Das kann der ARD egal sein, sie erhält ja die Einnahmen aus der Rundfunkgebühr. Den privaten Radios ist das aber nicht egal. Ich habe übrigens nie behauptet dass die Zukunft des Hörfunks ALLEINE im Internet liegt. Aber das Internet ist ein ideales Medium um neue Geschäftsmodelle, auch personalisierte, auszuprobieren. Dafür brauchen wir aber eine lineare Grundlage in einer gesicherten Nische, um das alles überhaupt finanzieren zu können. Und die heißt UKW.
 
Zuletzt bearbeitet:
exhörer und Gegenstromanlage bringen es auf den Punkt: Wenn sich der private Rundfunk aus dem Markt finanzieren soll, muss er sich logischerweise auch nach dem richten, was der Markt möchte - und das sind mehrheitlich die AC bzw. CHR-Formate (man kann böswillig auch Dudelsender dazu sagen). Und wer glaubt, via DAB+ würde sich nun eine völlig neue Formatvielfalt im privaten Radio ergeben, ist naiv: Auch DAB+ muss (wie die Verbreitung über UKW oder Satellit oder Kabel) bezahlt werden und dafür braucht man als Programmveranstalter Reichweite und schon schließt sich der Kreis zu UKW, d. h. das politisch gewollte Geschäftsmodell der Privaten (Marktausrichtung) greift wieder. Jedes andere Format als Mainstream schränkt nämlich die Akzeptanz (Reichweite) ein und daher geht mit jeder Abweichung vom Mainstream der Zwang einher, die technische Reichweite (sprich das Hörer-Potential) zu vergrößern. Im Übrigen muss sich Radio (wenn Veränderungsbedarf besteht) inhaltlich verändern und nicht technisch - über welchen technischen Weg das Programm zum Hörer kommt, ist 99 % der Radiohörer schlichtweg egal. Vermutlich wird es (je nach örtlicher Nutzungssituation) viele Wege geben, wie das Programm zum Hörer kommt - via UKW, via DAB+, via Satellit, via Kabel oder via Internet. Wer das anders sieht, glaubt auch an den Weihnachtsmann :wall:
 
Meine beiden Vorschreiber sind gute Beispiele für das Sprichwort "Irren ist menschlich". Daher kann ich ihnen verzeihen. Der Blick über den Tellerrand zeigt aber anderes: Mit einer Erhöhung der Kapazitäten kommt es auch zu einer Verspartung der Programme. Und wer sagt denn, das alle Übertragungsplätze in DAB gleich teuer sein müssen? Auch hier zeigt DIGRIS in der Schweiz, was möglich ist.
Fakt ist: Eine neue Übertragungstechnik bringt per se noch keine Programmvielfalt.
Fakt ist aber auch: Durch erweiterte Übertragungskapazitäten ergibt sich bei richtiger Handhabe sehr wohl eine höhere Programmvielfalt.

Und jetzt geht spielen und/oder hört euren Einheitsbrei, bis er euch unter den Zehennägeln hervorwächst.
 
Sehr schön erkannt, exhörer, und genau das ist der Grund, warum der Privatfunk mehr Chancen im Internet sieht. Ein landesweiter DAB-Platz kostet im Schnitt 150000 Euro im Jahr. Nehmen wir an, jemand wöllte hier einen Sender mit Reggae Music starten. Im Internet zahlt er für das Programm exakt so viel wie er Hörer hat. Da es sich um ein spezielles Format handelt, wird er nur eine überschaubare Hörerreichweite haben. Aber er kann gezieltes Targeting anwenden. Und wird sich finanziell nicht ruinieren. Über DAB würden alle das gleiche zahlen, egal ob Reggae- oder Hitwelle. Sprich: es wird nie einen Reggae-Sender über DAB geben,

Das würde ich so nicht unbedingt sagen. Ein reiner Reggae Sender würde vielleicht nicht funktionieren, aber ein Mix aus Reggae, Latino, Smooth-Jazz. Lounge würde als bundesweiter Sender vielleicht sogar doch funktionieren. Tatsächlich hätte man dort auch Hörer im Vergleich zum Internet wo die Zahl der Hörer doch sehr überschaubar bleiben würde. Ich frage mich auch, wieso solche Sender in anderen Ländern (Spanien, Italien) über UKW finanzielll überleben, es aber in Deutschland nicht möglich sein soll. Klar, dass die etablierten Sender so einen Sender nicht auf UKW wollen, das kostet Hörer und damit Werbegeld.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Blick über den Tellerrand zeigt aber anderes: Mit einer Erhöhung der Kapazitäten kommt es auch zu einer Verspartung der Programme.
[...]
Fakt ist aber auch: Durch erweiterte Übertragungskapazitäten ergibt sich bei richtiger Handhabe sehr wohl eine höhere Programmvielfalt.

Dann vergleiche doch mal das Programmangebot von vor 30 Jahren mit dem von heute...

Und ansonsten haben es doch die letzten 30 Jahre gezeigt, daß früher oder später jede Frequenz mit einem Dudelfunkprogramm belegt wird, ganz egal, wie viele derartige Programme es schon gab.
 
@exhörer&Radiocat: Jeder, der auf spezielle Musik Wert legt, lädt sie sich heute aus dem Internet, nutzt Dienste wie Spotify oder greift auf Webradiostreams zu.

Vor 20 bis 30 Jahren existierte das Internet in der heutigen Form noch nicht, daher konnten Spartenprogramme wie Jam FM, Radio Melodie oder Radio Ladies First auf terrestrischem Wege noch eine gewisse Zuhörerschaft erreichen, die heute für ihren Konsum an Musik und Informationen ins World Wide Web abgewandert ist.

Mit einer Erhöhung der Kapazitäten kommt es auch zu einer Verspartung der Programme.
Wobei die Zusatzprogramme in DAB-Multiplexen i.d.R. unmoderierte Musikkanäle sind oder die Moderatoren dort unentgeltlich arbeiten (siehe das Schlagerparadies), während sie in den Achtzigern und Neunzigern von bezahlten Kräften moderiert wurden (Ausnahme: STAR*SAT Radio).
 
Zuletzt bearbeitet:
So zur Info:

http://www.digitalfernsehen.de/Keine-Plaene-zur-UKW-Abschaltung-in-Deutschland.130229.0.html

Das bedeutet also Konstanz des Geschäftsmodells UKW für die kommenden mindestens 30 Jahre. Die Deutschen dürfen ihre 120 Millionen Radios behalten, und das ist gut so. Wir werden auch im Jahr 2040 noch UKW als Hauptverbreitungsweg haben, über den unsere Einnahmen und Erlöse generiert werden. Ergänzt wird das dann nur immer stärker durch netzbasierte Aktivitäten, die dann neue Geschäftsmodelle sind. Dieses DAB war immer ein Lieblingskind von ARD, Medienpolitikern und Medienanstalten. Die etablierten Radioveranstalter wollten es nie, wollen es immer noch nicht und brauchen es im Internetzeitalter auch nicht mehr! Damit einen schönen Tag in die Runde :)
Träum schön weiter von dein vor produziertes Radio übers Internet ohne Seele das in Spotify eingebettet ist. :rolleyes:

Und Internet scheint ja auch nicht so das wahre zu sein. Darf ich dich da mal an diesen Thread von dir erinnern?
http://www.radioforen.de/index.php?...gegen-brutale-drosselplaene-der-telkos.39639/

Da lobe ich mir doch weiterhin DAB+ mehr Radiovielfalt und keine Drossel. :D

Aber irgendwann merken das auch die DAB+ Verweigerer. ;)
 
Noch einmal: Es geht hier zum ZUSÄTZLICHE Geschäftsmodelle im Internet. Für die braucht der deutsche Privatfunk aber eine Grundlage zur Refinanzierung, und das ist das seit Jahren erfolgreiche und best eingeführte UKW. Und wenn wir schon wieder das Thema DAB ansprechen: Sind Holzmöbel-Hersteller Metall-Verweigerer? Sind Ölheizungs-Bauer Biogasverweigerer? Wenn rund 98 Prozent der Einnahmen aus einem perfekt laufenden Geschäftsmodell kommen wendet man sich doch nicht Hals über Kopf von diesem ab, sondern man versucht dieses so lange möglich zu halten. Inzwischen ist die Haltung des Privatfunks (nicht meiner eigenen!) ja etwas offener in Sachen DAB. Man hört sich dieses Gefasel der Medienpolitik durchaus an, und bei einer finanziellen Förderung könnte der eine oder andere es vielleicht wagen. Zumindest hier im Norden denkt aber keiner der etablierten Anbieter, weder Antenne MV noch ffn noch Radio Hamburg, derzeit über einen Einstieg in DAB nach. Man sieht darin keinen Sinn, und da können noch so viele Medienvertreter und Anhänger der Terchnik die beleidigte Leberwurst spielen. Wenn dieses DAB so erfolgreich ist, ja, warum bleiben die Hörerzahlen der etablierten Stationen denn nach wie vor so stabil und steigen gar noch? Warum steigen nach wie vor die Verkäufe der reinen UKW-Radiomodelle? Ich glaube das Problem hier ist, dass viele die Wahrheit nicht vertragen wollen.
 
Ich glaube, dass Du falsch liegst, @Gegenstromanlage, und ich erkläre Dir auch, wieso.

Nehmen wir an, jemand wöllte hier einen Sender mit Reggae Music starten. Im Internet zahlt er für das Programm exakt so viel wie er Hörer hat.
Das ist insofern richtig, als die anfänglichen Investitionen im Internet wesentlich geringer sind, als wenn man von Anfang an auf DAB+-Verbreitung setzt. Nur: Bei solch geringen Hörerzahlen ist auch ein Internetradio nicht profitabel. Und kann es auch nicht werden. Denn ein Internet"radio", dass nur als Low-Cost-Musikstream betrieben wird, trifft im Internet auf der einen Seite auf diverse Konkurrenten, und wird sich auf der anderen Seite nicht gegen individualisierte, algorithmengesteuerte Musikstreamer à la Spotify durchsetzen können. Ein kommerziell erfolgreiches Radioprogramm im Internetzeitalter braucht ein Alleinstellungsmerkmal, entweder in der Musik oder im Wort, und dafür braucht es Investitionen im Rahmen eines Businessplans. Der wiederum muss auch die Kosten und die Konkurrenzsituation im Blick behalten, und da ist klar, dass es nur über DAB+ sowohl die Konkurrenzsituation als auch die permanenten Verbreitungskosten stabil sind. Im Prinzip kann man also Deine UKW-Argumente nahezu 1:1 für DAB+ und gegen das "Internet-statt-DAB+"-Argument einsetzen.

Aber er kann gezieltes Targeting anwenden.
Über ausdifferenzierte Radioformate kann man sehr viel besser einzelne Zielgruppen ansprechen als mit dem UKW-Einheitsbrei. Klar, im Internet kann man Werbung auf die einzelne Person herunter anpassen, aber was glaubst Du, wer da das Rennen machen wird? Natürlich wieder die individuellen Musikstreamer, die ihre Hörer viel besser kennen als die Formatradioklitschen. Insbesondere dann, wenn sie Zugriff auf die Profildaten von Facebook, Google & Co bekommen.

Es wird also bei DAB fast immer auf MOR-Programme hinauslaufen. 10 Hitradios anstelle von drei in einer Stadt sorgen aber für völlig unnötigen Verdrängungswettbewerb.
Das wiederum ist eine absurde Behauptung, die sowohl der Theorie wie der Praxis spottet. Wenn die Konkurrenz steigt, steigt der Druck, sich als Anbieter zu spezialisieren und die Lücke zu finden. Und zwar, ganz egal, ob auf UKW, DAB oder im Internet. Senden im Großbritannien dreißig AC-Sender auf DAB? Gibt es in Berlin oder Paris auf UKW nur ein Einheitsformat? Natürlich nicht, und das ist auch logisch, denn wenn es mehr Konkurrenz gibt, werden die Kuchenstücke kleiner, und es wird als Anbieter attraktiv, sich auf die (relativ) größeren Kuchenstücke der etwas kleineren Kuchens zu konzentrieren (der bislang völlig vernachlässigt wird), als den einen großen Kuchen (den es sowieso nur in der Welt der Denke der deutschen Formatradios gibt) immer weiter zu zerbröseln.

Dafür brauchen wir aber eine lineare Grundlage in einer gesicherten Nische, um das alles überhaupt finanzieren zu können. Und die heißt UKW.
Richtig ist, dass es bislang funktionierende Geschäftsmodelle für UKW gibt, und dass es diese bislang für DAB+ nicht gibt. Im Internet gibt es funktionierende Geschäftsmodelle, aber das sind völlig andere als die in der linearen Welt, und deswegen sind die dort erfolgreichen Betreiber dort völlig andere. Das gelernte Wissen, wie man ein UKW-Radio unter den Bedingungen minimalen Wettbewerbs wirtschaftlich erfolgreich betreibt, ist bei der Entwicklung eines Geschäftsmodells für das Internet kein Vorteil, sondern sogar eher ein Nachteil. Das Geschäftsmodell UKW wird sterben, so oder so, und das Geschäftsmodell Internet wird wachsen. Die bisherigen UKW-Betreiber haben nun die Wahl, ihr Geschäftsmodell anzupassen, um in der digitalen Welt zu überleben. Das wird meines Erachtens nur möglich sein, wenn sie sich dazu aufraffen, zum Erfolg von DAB+ beizutragen, durch ausdifferenzierte Programme. Oder sie können versuchen, das Geschäftsmodell UKW bis in alle Zeiten fortzuschreiben und sich im Haifischbecken Internet durchzusetzen - bei beidem gebe ich ihnen keine Chance.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Radiocat: Der liebe Gott oder Buddha oder wer auch sonst erhalte Dir Deine Einfalt und Deine zwar sympathische, aber trotzdem naive Sicht der Dinge und wenn Du von "über den Tellerrand gucken" schreibst, dann wende Du mal Deinen Blick aus Deiner Müslischüssel! Immerhin hast Du das Grundprinzip verstanden, dass eine neue Technik per se noch keine Programmvielfalt bringt - damit hast Du schon mal den ersten Logikschritt gemacht und darauf kannst Du stolz sein und Du wirst auch irgendeinmal verstehen, dass zur Finanzierung eines privaten Programms Reichweite nötig ist, weil (und ich verrate Dir jetzt einmal ein gut gehütetes Geheimnis) die Werbungtreibeden eine größtmögliche Zahl an Kontakten (sprich: Reichweite) wollen und auch brauchen, die bei Spartenprogrammen in begrenzten Räumen einfach nicht zu erzielen ist.

Aber Kopf hoch, das lernst Du auch noch ;)
 
dass zur Finanzierung eines privaten Programms Reichweite nötig ist, weil (und ich verrate Dir jetzt einmal ein gut gehütetes Geheimnis) die Werbungtreibeden eine größtmögliche Zahl an Kontakten (sprich: Reichweite) wollen und auch brauchen, die bei Spartenprogrammen in begrenzten Räumen einfach nicht zu erzielen ist.
Wie von freiwild oben beschrieben kann irgendwann aber auch im AC-Sektor nichts mehr geholt werden, weil dieses Feld komplett abgegrast ist. Die verbliebenen Kapazitäten könnten dann an Low-Cost-Spartenprogramme vergeben werden: Eine Festplatte mit zugekauften Nachrichten und Wortbeiträgen dürfte auch bei geringer Reichweite refinanzierbar sein.

Dass das funktionieren kann, ist keine Theorie, sondern Fakt; siehe das Angebot im schweizerischen Digris-Multiplex: http://digris.ch/#stations
Ein unmoderiertes Dance-Spartenradio wie bspw. Maxxima (Stream: http://maxxima.mine.nu:8000) würde bei gleich niedrigen Verbreitungskosten wie in der Schweiz auch hierzulande ohne Verlusste arbeiten können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben