Kai Gniffke und die Reformen im öffentlich-rechtlichen Hörfunk

Bitte führt diese Diskussion hier weiter:
 
Anhang anzeigen Gniffke_Landeswellen.mp3
Kai Gniffke rechtfertigte am 20.10.23 im ARD-Dialog die Existenz von regionalen Popwellen, in einem Instagram-Talk des MDR, die Anstalt deren Wellen im kommenden Jahr noch mehr an der regionalen Berichterstattung einsparen. Und dann kommt noch Halles Medienmuddi, die Metzschke um die Ecke und rechtfertigt im Selbstgespräch die Heavy Rotation. Oh dear.

Dass "eine Popwelle für ganz Deutschland" funktioniert, zeigt Nacht für Nacht die ARD-Popnacht.
MDR Aktuell muss 2024 erstmal seine Kompetenz beweisen, MDR JUMP mit gesonderten Nachrichten beliefern zu können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dass "eine Popwelle für ganz Deutschland" funktioniert, zeigt Nacht für Nacht die ARD-Popnacht.
Keine Frage. Wäre ja fast schon eine logische Konsequenz der Sparmaßnahmen. Wobei hier darüber diskutiert wurde, ob das rechtlich überhaupt möglich wäre: Aber (erlaubte) Gemeinschaftsprogramme sind ja keine "bundesweiten" Ausstrahlungen einzelner ARD-Anstalten.

In der Tat gibt es eigentlich keine Rechtfertigung dafür, dass das Pop-Gedudel mal Bayern-3, mal NDR-2 oder mal SWR-3 heisst: Überall die im Großen und Ganzen gleiche Chose. Klar, SWR-3 war mal witziger, HR-3 mal irgendwie quirliger, mancher würde behaupten, bei SWR-3 wäre die Rotation größer (was andere wieder zu der "seltsamen" Frage führen würde, was denn 70er Titel in einem Pop-Programm zu suchen hätten). Aber das sind marginale, keine signifikanten Unterschiede. Schwerwiegender sind möglicherweise die Auswirkungen auf die Werbeeinnahmen: SWR-3 ist natürlich eine Marke, die für Werbung ordentlich kassieren kann.

Im Übrigen würde ich auch bei einer solchen Welle regionale Fenster begrüßen, in denen dann über die Musikszene im Land berichtet werden könnte...Denn auch eine Popwelle sollte schon etwas mehr sein, als nur das Abdudeln der größten Charthits oder der besten Oldies, umrahmt von coolen Sprüchen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Rein technisch betrachtet wäre ein bundesweites Programm überhaupt kein Problem. Sowohl ÖR-Sender als auch verschiedene Private machen ja vor wie man punktgenau auseinanderschalten kann, ob nun zu regionalen Nachrichten, Verkehrsfunk oder nur Werbung wäre dabei völlig gleich. Solange man regional bezogenen Inhalte immer weiter aus den Programmen verbannt, braucht man sich nicht zu wundern darüber das immer mehr Leute die Sinnfrage in Bezug auf die Programme stellen.
 

ist wohl das verrückteste Argument, das ich seit langem als Begründung für die Höhe des Rundfunkbeitrages gehört habe. Bzw. sogar von manchen so ausgelegt wird, dass er noch deutlich steigen müsste.

Darauf muss man erst mal kommen: Herr Gniffke z.B. geht dank seines Intendantengehalts vielleicht drei mal in der Woche zum Edel-Italiener, kauft vielleicht jedem seiner Kinder ein E-Auto und wird vielleicht als Pensionär jährlich auf Luxus-Kreuzfahrt gehen - dann legt das diese "Studie" als wunderbaren warmen Regen für Deutschland aus, für den sich jeder Gebührenzahler nur bedanken kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zuletzt bearbeitet:
Darauf muss man erst mal kommen: Herr Gniffke z.B. geht dank seines Intendantengehalts vielleicht drei mal in der Woche zum Edel-Italiener, ....
Das ist mir dann doch zuviel plumper Populismus. Viel verdienen und nichts können? Sorry, aber das ist unterstes Marktschreierniveau.

Natürlich wird das ÖR-Management ordentlich verdienen. So wie es Karstadt-Bosse taten, Deutsche Bank Chefs oder irgendwelche Minister tun. Ständig darauf herumzureiten, wird allerdings langweilig.

Zumal DAS mit den Reformen, gleich ob versäumten oder überfälligen, herzlich wenig zu tun hat. Oder erwartest Du, dass die ausgerechnet nach Deinem Geschmack sein müssten, wo doch der Herr Griffke so viel verdient...
 
Darauf muss man erst mal kommen: Herr Gniffke z.B. geht dank seines Intendantengehalts vielleicht drei mal in der Woche zum Edel-Italiener, kauft vielleicht jedem seiner Kinder ein E-Auto und wird vielleicht als Pensionär jährlich auf Luxus-Kreuzfahrt gehen
Also, Adolar, ich schätze dich als "Edel-Meckerer": Du kritisierst zurecht viele Dinge, die falsch laufen - wenn auch manchmal etwas übereifrig. Aber das hier ist doch unter deinem Niveau.
 
@Adolar Hast Du Dich mit der Methodik beschäftigt? Für die Entwicklung der in der Studie angewendeten "Input-Output-Analyse" hat Wassily Leontief einen Nobelpreis bekommen. Bist Du so viel schlauer als das Nobelpreis-Komittee, dass Du beurteilen kannst, dass diese Methodik "verrückt" ist?
Die theoretische "Methodik" kann und will ich nicht einschätzen, bin schließlich kein Volkswirt. Ich gehe auch mal nicht davon aus, dass Leontief oder das "Nobelpreis-Komittee" tiefer mit dem deutschen ÖRR-System vertraut sind und wissen, was mit der Theorie so hergeleitet wird.;)

Das mit dem Essengehen wurde auf der PK übrigens selbst von den Präsentatoren vorgetragen. Ist doch auch schlüssig, wenn man alle sozialen und strukturellen Konsequenzen ausblendet. Die Euro für die Studie und die Millionen für die Kanzlei, die Frau Schlesingers Arbeit durchleuchtet, sind daher dann gut angelegtes Geld, weil die Anwälte und Forscher in Lohn und Brot stehen und konsumieren.

Mit der Logik müsste man aber auch die Clan-Strukturen unterstützen, da diese die Händler von Luxus-Karossen und -Uhren wirtschaftlich erfolgreich dastehen lassen, die dann eben auch Steuern zahlen und Mitarbeiter beschäftigen usw. usf.. Und nein, ich will den ÖRR nicht mit organisiertem Verbrechen vergleichen, es geht nur um die Logik.

PS: ich weiß nicht, wann ihr zuletzt auf einem Markt wart, bei mir sind da meist nette Bio-Händler aus der Region, "unterstes Marktschreierniveau" ist dann wohl eher ein Kompliment, denn alles ist relativ. Zu allem anderen von @ZuhörerXL möchte ich nichts erwidern, keine Ahnung warum er zu Karstadt, Ministern und "Reformen nach meinem Geschmack" abbiegt...
 
Zuletzt bearbeitet:
...., keine Ahnung warum er zu Karstadt, Ministern und "Reformen nach meinem Geschmack" abbiegt...
Ist doch wohl nicht so schwierig. Dass ein Herr Gniffke ordentlich verdient, versteht sich von selbst. So wie andere in ähnlicher Position eben auch viel verdien(t)en.

Und so wie andere auch höchst zweifelhafte Ergebnisse abliefern oder ablieferten

Warum Du trotzdem ständig auf der Gehaltsgeschichte herumhackst, ist mir schleierhaft. Dass Du die Möglichkeiten des Herrn Gniffke, sich ein angenehmes Leben im Wohlstand zu leisten hier erwähnst, hat mit der Diskussion um Reformen weniger als nichts zu tun.
 
Mit der Logik müsste man aber auch die Clan-Strukturen unterstützen, da diese die Händler von Luxus-Karossen und -Uhren wirtschaftlich erfolgreich dastehen lassen, die dann eben auch Steuern zahlen und Mitarbeiter beschäftigen usw. usf.. Und nein, ich will den ÖRR nicht mit organisiertem Verbrechen vergleichen, es geht nur um die Logik.

Polemik. Und Quatsch.

Natürlich geht es um nachvollziehbare, rechtlich saubere Aktivitäten im Wirtschaftssystem. Nur diese können in die Berechnungsmatritzen einbezogen werden.

Und natürlich kann man von jeder nachvollziehbar am Markt agierenden, rechtlich sauberen Branche einen entsprechenden Multiplikator errechnen. Die "unterstützenswerten" Branchen wären dann die, die besonders hohe Sekundäreffekte bewirken.

Wenn man sich also diese Grafik ansieht

1699979878534.png

so erkennt man eine besonders hohe Wertschöpfung der ARD im Vergleich zu ähnlich Branchen. DAS könnte dann bedeuten, dass dieser Verbund besonders unterstützenswert ist!
(Die Begründung steht auch im Gutachten. Hat u.a. mit der hohen Quote von Aufträgen im eigenen Wirtschaftsraum zu tun.)
 
Sagen wir es mal so: Das der hiesige ÖR aufgrund seiner Größe und der Menge der Mitarbeiter in Bezug aufs BSP eine Relevanz hat, versteht sich glaube ich von selbst. Um das zu erkennen brauchts weder ein BWL-Studium noch eine teure Studie. Trotzdem kann man das doch nicht als "Entschuldigung" durch die Hintertür für immer mehr Programme, die zudem auch noch inhaltlich immer dünner werden, heranziehen.
Etwas belustigend finde ich übrigens den Vergleich mit der BBC. Die hat nur etwa 2000 Mitarbeiter weniger als die ARD, bekommt aber teils deutlich bessere Programme gebacken. Sollte man mal drüber nachdenken bei der ARD. Interessant finde ich ausserdem das man immer vom ÖR postuliert und dann nur die ARD heranzieht. Das ZDF hat rund 4000 Mitarbeiter und der DLF gut 700, jeweils ohne die Freien. Das ist dann auch kein kleines mittelständisches Unternehmen mehr.
 
Etwas belustigend finde ich übrigens den Vergleich mit der BBC. Die hat nur etwa 2000 Mitarbeiter weniger als die ARD, bekommt aber teils deutlich bessere Programme gebacken. Sollte man mal drüber nachdenken bei der ARD.
Auch diesen Vergleich muss man relativieren. Die BBC ist, so wie z.B. auch Radio France, eine nationale Anstalt. Da ist die Radiolandschaft klar gegliedert, da gibt es nicht den deutschen Wildwuchs, wo jede Landesanstalt meint, alles leisten zu müssen, und dann doch überwiegend nur öde Musikkanäle anbietet.

Auch bei der BBC gibt es "Dudeliges", aber eben nur einfach und landesweit, und dann auch noch wesentlich unterhaltsamer. Daneben gibt es ein Live-Infoprogramm (BBC 5) und eine Informations- und Kulturwelle (BBC 4) neben irgendwelchen Digitalangeboten und dem Auslandsdienst.

Der Regionale und Lokale Bereich bietet eben wirklich das, was außen draufsteht: Radio aus und für die Region, und nicht doofe Oldieshows, wie die ersten Hörfunkprogramme bei uns. Das ist eben der Unterschied: Während in den Morningshows dort über das Geschehen im Lande berichtet wird, erfährt - eins meiner Lieblingsbeispiele - der Hörer von SWR-1-RP erzählt, wie im Jahre 1981 ein bestimmter Song von Bonnie Tylor enstanden ist. Was ja ungeheur informativ und hilfreich im Alltag ist.
 
Sagen wir es mal so: Das der hiesige ÖR aufgrund seiner Größe und der Menge der Mitarbeiter in Bezug aufs BSP eine Relevanz hat, versteht sich glaube ich von selbst. Um das zu erkennen brauchts weder ein BWL-Studium noch eine teure Studie. Trotzdem kann man das doch nicht als "Entschuldigung" durch die Hintertür für immer mehr Programme, die zudem auch noch inhaltlich immer dünner werden, heranziehen.

Wer hat die Studie als "Entschuldigung" für "immer mehr" Programme (welche kamen denn in den letzten Jahren dazu?) verwendet?
Wer beurteilt fachlich, dass Programme "immer dünner" werden? Was bedeutet "immer dünner"? Hat das etwas mit der Studie, über die hier geredet wird, zu tun?

Etwas belustigend finde ich übrigens den Vergleich mit der BBC. Die hat nur etwa 2000 Mitarbeiter weniger als die ARD, bekommt aber teils deutlich bessere Programme gebacken.

Es wird aber in der Studie nicht die BBC absolut verglichen, sondern nur der Multiplikator, den jeder investierte Euro bzw jeder Mitarbeiter hat. Systematisch ist dies daher sehr wohl vergleichbar. Übrigens auch zu jeder anderen Branche in jeder anderen Volkwirtschaft. Genau deswegen ist ja diese Berechnung mit dem Nobelpreis ausgezeichnet worden. Weil eben die ökonomischen Effekte so sehr wohl verglichen werden können!

Auch diesen Vergleich muss man relativieren. Die BBC ist, so wie z.B. auch Radio France, eine nationale Anstalt. Da ist die Radiolandschaft klar gegliedert, da gibt es nicht den deutschen Wildwuchs, wo jede Landesanstalt meint, alles leisten zu müssen, und dann doch überwiegend nur öde Musikkanäle anbietet.

Die Landesanstalt "meint" nicht, sondern sie ist durch Gesetze und Staatsverträge beauftragt worden! Kein Sender sucht sich aus, welche Hörfunk- oder TV-Programme er veranstaltet. Den Auftrag bestimmen die Länder!
Und dass Deutschland föderal organisiert ist, wird sich zum einen nicht ändern und hat zum anderen einen guten Grund.

Manche Dinge muss man einfach irgendwann mal akzeptieren.
 
Danke für diese Richtigstellungen. Die Diskussion über den ÖRR wird oftmals ohne Sachkenntnis, unter Annahme falscher Tatsachen und emotionsgetrieben geführt. Entweder ganz bewusst, um gegen den ÖRR zu wettern oder weil nicht bereit ist, sich mit der Thematik wirklich einmal auseinanderzusetzen.
 
Das stimmt wohl für fast jede "Diskussion".

Aber stellt euch doch nicht wieder dümmer als ihr seid. Was ist denn daran so schwer zu verstehen, dass man sich über die Art und Präsentation dieser Studie wundert? Zugegeben, von mir zugespitzt. Aber dass eben genau nix zur Qualität berücksichtigt wird, ist doch offenkundig und kritikwürdig. Mit genau derselben Konzeption könnte man (VWL-theoretisch) ausrechnen, dass sämtliche Corona-Mittel nachhaltig ausgegeben wurden. Denn selbst bei denen, die mit Abrechnungsbetrug sich die Taschen gefüllt haben, wurde eine "Wertschöpfungskette" ausgelöst.

Wir reden hier doch aber von Programmen, die einen Informations- und Bildungsauftrag haben. Nicht von einer Schraubenfabrik. Dies spielte bei den Berechnungen aber keine Rolle, im Gegenteil, (vielleicht gesellschaftlich unterwünschte?) Effekte die durch die (mit der Studie dokumentierte) wirtschaftliche Marktdominanz der ARD entstehen, bleiben unberücksichtigt, wenn nur allein auf den Geldfluss der Sender in die private Wirtschaft abgestellt wird. Eigentlich müsste das Kartellamt diese Studie sehr aufmerksam prüfen.

Ich würde mich über eine Studie freuen, die versucht zu ermitteln, wie sich die Lernerfolge junger Menschen durch den ÖRR verbessern oder wie der Wissensstand der Zuschauer und Hörer sich durch die Programme verändert. Dafür ist die Rundfunkgebühr hauptsächlich gedacht, für das andere gäbe es das bedingungslose Grundeinkommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
für "immer mehr" Programme (welche kamen denn in den letzten Jahren dazu?
Jede Menge Digitalkänale auf DAB+ und Web only. Alleine das ohnehin kaum von einem Privatsender zu unterscheidende Jump betreibt drei zusätzliche Webchannels, Sputnik sieben zusätzliche Channels. Wofür eigentlich und mit welcher Legitimation?

Wer hat die Studie als "Entschuldigung"... verwendet?
Niemand, zumindest niemand ernstzuenehmendes. Das ändert aber nichts daran, dass man sie durchaus ein Stück weit als eine Art "Entschuldigung" oder sagen wir mal Legitimation auslegen könnte. Die ARD hat das Gutachten ja nicht in Auftrag gegeben, weil man gerade zu viel Zeit oder noch ein paar Euro über hatte, die man irgendwie noch ausgeben mußte. Wie bereits erwähnt, um zu erkennen das ein Unternehmen mit der Größe der ÖR und der medialen Relevanz der Anstalten beinahe fast zwangsläufig auch eine volkswirtschaftliche Relevanz hat, brauche ich keine Studie. Das schlußfolgert sich von ganz alleine.

Wer beurteilt fachlich, dass Programme "immer dünner" werden?
Der Souverän ist der Hörer und der wird ja nun belegbar immer kritischer. Nicht ganz zu Unrecht wie ich finde. Wenn wir beim mdr bleiben wollen: Der ist meilenweit entfernt davon, die Gesellschaft als Ganzes im Programm abzubilden, so wie es sein Auftrag wäre. Stattdessen größtenteils durchformatiertes Vorsichhinplätschern mit wenig Wort und wenn Wort dann meistens Blabla oder oberflächliches Geplätscher, insbesondere in den Einser-Programmen und vor allem bei Jump. Die ÖRs sind ÖRs weil sie sich vom Privatfunk unterscheiden können bzw. sollten. Das tun sie in den allermeisten Fällen aber nicht. Und das ist dann auch einer der großen Unterschiede zur BBC. Es hat ja niemand was gegen ein "Dudelprogramm". Auch das hat selbstverständlich seine Legitimation, auch vom ÖR veranstaltet. Wenn sich aber die Programme alle kaum mehr unterscheiden, dann läuft da irgendwas falsch. Wo ist beim mdr beispielsweise der fundierte Musikjournalismus? Und damit meine ich sowohl E- als auch U-Musik?
 
Ich würde mich über eine Studie freuen, die versucht zu ermitteln, wie sich die Lernerfolge junger Menschen durch den ÖRR verbessern oder wie der Wissensstand der Zuschauer und Hörer sich durch die Programme verändert.
Da brauchst du zuerst eine Studie, die ermittelt, ob der ÖRR bei dem heutigen Dudel-Social-Boulevard-Kindergarten-Häppchen-Journalismus-Programm noch 5 sinnvolle Minuten für Bildung übrig hätte. Möglichst in leichter Sprache. 😁Ich befürchte: Nein! 🤷‍♂️
 
Aber dass eben genau nix zur Qualität berücksichtigt wird, ist doch offenkundig und kritikwürdig.
Nein. Ist es (also kritikwürdig) nicht. Denn es ging in der Studie genau eben nur um die wirtschaftlichen Effekte.
Bei einer Untersuchung über die Wirkung von medizinischen Produkten auf den Körper geht es nicht darum, wer wie wo wann warum und wieviel von diesem Produkt möglicherweise einen wirtschaftlichen Profit hat. Und bei einer Untersuchung der wirtschaftlichen Effekte eines Pharmaunternehmens geht es nicht um die Wirkungen der von ihm hergestellten Produkte auf den menschlichen Körper.

Ich glaube, Du verstehst Wissenschaft nicht.

Jede Menge Digitalkänale auf DAB+ und Web only. Alleine das ohnehin kaum von einem Privatsender zu unterscheidende Jump betreibt drei zusätzliche Webchannels, Sputnik sieben zusätzliche Channels.

Die Webchannels und die DAB+-Eventkanäle sind keine Programme.

Lies den MStV!

Wie bereits erwähnt, um zu erkennen das ein Unternehmen mit der Größe der ÖR und der medialen Relevanz der Anstalten beinahe fast zwangsläufig auch eine volkswirtschaftliche Relevanz hat, brauche ich keine Studie.

Es ging in der Studie auch nicht um das "dass", sondern um das "wieviel"!

Der Souverän ist der Hörer und der wird ja nun belegbar immer kritischer.

"Der Hörer" - ist das bei Dir so etwas wie "der Bürger" bei der AfD? Also übersetzt: "Ich und mein Umfeld, wenn wir am Stammtisch sitzen / in Telegram schreiben" ;)?

Die einzige von allen Akteuren im Radiomarkt (weil Du Hörer geschrieben hast) gemeinsam anerkannte Messgröße für Hörer ist die MA Audio. Die sagt das aber nicht. Die sagt:

ma 2023 Audio II – Aktuelle Kernergebnisse der Konvergenzwährung​

  • Die Eckdaten der Audionutzung bescheinigen unverändert hohe Gesamtleistung der Gattung Radio/Audio
  • Radio ist täglicher Begleiter für alle Altersgruppen
  • Online-Audio kann in der Gunst der Nutzer wieder zulegen

Und nun?
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Webchannels und die DAB+-Eventkanäle sind keine Programme.
Komm schon, das eine ist die Theorie und das andere die Praxis. Der geneigte Hörer nimmt es als Programme wahr. Und darum geht es letztlich.

Die einzige von allen Akteuren im Radiomarkt (weil Du Hörer geschrieben hast) gemeinsam anerkannte Messgröße für Hörer ist die MA Audio. Die sagt das aber nicht.
Also ich denke mal du weißt wie es gemeint war. Die Kritk insgesamt nimmt zu. Und da sollte man langsam aber sich mal was konkretes gegen tun, womit dann alle Konsumenten halbwegs befriedigt werden können und nicht nur die netzaffinen Nutzer.
 
Die Landesanstalt "meint" nicht, sondern sie ist durch Gesetze und Staatsverträge beauftragt worden! K
Dann erklär mir doch mal bitte, in welchen Gesetzten der SWR z.B. verpflichtet wird, sein erstes Hörfunkprogramm als öde Dauer-Oldiedudelwelle zu gestalten. Oder dass er insgesamt sechs Programme ausstrahlen muss. In welchem Staatsvertrag oder Gesetz ist noch mal schnell von SWR-Aktuell die Rede? Würde ich gerne mal nachlesen..

Dass es einen rechtlichen Rahmen gibt, ist unstrittig. Wie im Rahmen dessen agiert wird, ist eine ganz andere Frage. Soviel ich mich richtig erinnere, wurde bei der Gründung des SWR lediglich von zwei Informationswellen für jedes Bundesland, und zwei gemeinsam gestalteten Programmen geredet. Aber ich lasse mich gerne belehren..
 
Die Gestaltung des Programms unterliegt natürlich der Rundfunkfreiheit.

Du hattest geschrieben:
(...) Die BBC ist, so wie z.B. auch Radio France, eine nationale Anstalt. Da ist die Radiolandschaft klar gegliedert, da gibt es nicht den deutschen Wildwuchs, wo jede Landesanstalt meint, alles leisten zu müssen, (...)

Der Auftrag (Programme, teilweise mit klar benanntem Fokus auf Zielgruppen oder Inhaltsfokus) der Landesrundfunkanstalten wird in Gesetzen und Staatsverträgen definiert. Die Ausgestaltung unterliegt den LRA. An welcher Stelle meinst Du, entsteht ein "Wildwuchs", der "alles leistet" und so nicht von Gesetzen und Staatsverträgen beauftragt wurde?

Soviel ich mich richtig erinnere, wurde bei der Gründung des SWR lediglich von zwei Informationswellen für jedes Bundesland, und zwei gemeinsam gestalteten Programmen geredet. Aber ich lasse mich gerne belehren..

Die Gründung ist schon etwas her, oder? Der aktuelle SWR Staatsvertrag schreibt vor:

1700232936094.png1700232971543.png
 
Zuletzt bearbeitet:
Komm schon, das eine ist die Theorie und das andere die Praxis. Der geneigte Hörer nimmt es als Programme wahr. Und darum geht es letztlich.

Ich komme nicht aus dem mdr-Sendegebiet. Aber so wie ich es der Webseite entnehme, ist mdr Rock eine 4-Stunden Playlist. Also eher ein Podcast als ein Programm?

Also ich denke mal du weißt wie es gemeint war. Die Kritk insgesamt nimmt zu. Und da sollte man langsam aber sich mal was konkretes gegen tun, womit dann alle Konsumenten halbwegs befriedigt werden können und nicht nur die netzaffinen Nutzer.

Wo nimmt die Kritik zu? In welchem Teil der Bevölkerung? Quantitativ oder qualitativ? Nachweisbar oder gefühlt? In absoluten Zahlen oder relativ? Und was sind möglicherweise Gründe? Können alle Konsumenten überhaupt "befriedigt" werden?

Beispiel:

Wenn Du über die an absoluten Zahlen zunehmenden rechtsradikalen Bürger redest, die gerne kritischen Rundfunk ganz abschaffen würden, weil er laut Auftrag ein Bollwerk gegen rassistische, minderheitenfeindliche verfassungsfeindliche Tendenzen ist, das sie bei der Abschaffung der Demokratie behindert? Ja, da gibt es leider immer mehr von und daher wohl auch mehr Kritiker. Diese wirst Du aber nie befriedigen können, außer Du machst Höcke-Propaganda-Funk auf allen Wellen.

Wenn Du die jungen Leute meinst, die mit linearem Radio gar nichts mehr anfangen können und manchmal (auf Twitch und ähnlichen Plattformen) kritisieren, dass die ARD für sie ja kein Programm machen würde (weil sie vielleicht auch nicht wissen, dass funk z.B. zur ARD gehört)? Ja, die jetzt nachkommende Generation wächst mit anderen Rezeptionsgewohnheiten auf. Nach meinem Wissen ist die ARD auf dem Weg und tut viel dafür, um diese Generation zu erreichen.

Wenn Du die Menschen mit Migrationshintergund meinst, die sich und ihre Perspektiven in den meisten Leitmedien wenig wiederfinden? Ja, da empfinde ich die Kritik tatsächlich als laut und bisher auch wenig gehört. Aber ich denke, da geht noch was in den nächsten Jahren!

Wenn Du die ewig Gestrigen meinst, die in ihren Internetforen permanent bedauern, dass die Welt nicht mehr so ist wie früher, als alles besser war? Ja, da die Boomer die zahlenstärkste Generation in Deutschland ist, ist da wohl mehr Kritik künftig zu erwarten (zumindest, bis diese Generation ausstirbt). Vielleicht würde diese Generation sich eigentlich noch mehr Dudelwellen wünschen und nicht weniger?

Aber ich weiß ja nicht, was genau Du meintest. Vielleicht kannst Du mal ein paar Zahlen / Studien / Belege liefern?

Ändert aber nichts daran, dass die MA Audio nach wie vor eine gute Nutzung des linearen Programms der öffentlich-rechtlichen zeigt und dass auch die Podcasts der öffentlichen rechtlichen ganz gut laufen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Würde ich gerne mal nachlesen..
Den Staatsvertrag des SWR kannst du unter swr.de/unternehmen/organisation… nachlesen. Da sind tatsächlich alle Programme einschl. SWR Aktuell und DASDING aufgeführt.

Der Kahlschlag bei SWR4 bzw. die faktische Abwicklung von SWR4 RP und der mittlerweile eingetretene Zustand von SWR1 BW (bspw. ohne Aktuellsendungen) widerspricht für mich aber den dortigen Festlegungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben