Kai Gniffke und die Reformen im öffentlich-rechtlichen Hörfunk

Also erstmal wieder das Zitat, mit dem sich Herr Gniffke zitieren lässt.

"Wir bündeln unsere Kräfte maximal und machen gemeinsam ein Angebot, das journalistische Qualität, publizistische Vielfalt und öffentlich-rechtliche Werte vereint. So positionieren wir uns gemeinsam gegenüber den kommerziellen Big-Tech-Playern als wertegebundener, transparenter und der deutschen Gesellschaft verpflichteter Streaming-Anbieter."

Ansonsten ist der Knackpunkt das:

Für den technischen Betrieb soll eine gemeinsame Tochterfirma gegründet werden. Dort können dann etwa die IP-Verbreitung der Streaming-Angebote sowie administrative Aufgaben für beide Angebote liegen. Die Federführung für diese Einheit übernimmt die ARD.

Das ist ja wohl Zukunftsrat durch die Hintertür. Die ganzen ITler von ARD/ZDF machen weiter wie bisher und ZUSÄTZLICH gründet man eine neue Firma mit Geschäftsführer usw.
 
https://www.france.tv/ ist schon ganz lange eine einheitliche Plattform für alle öffentlich-rechtlichen Fernsehsender in Frankreich. https://www.radiofrance.fr/ für den Hörfunk. Und sie wollen ja noch nicht einmal ARD und ZDF zusammenlegen.
Noch etwas Hintergrund zur Technik – das liest sich dann schon etwas optimistischer:
 
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Ich empfehle, heute abend mal in den dann aufgelaufenen Kommentaren bei Heise und Golem nachzulesen, da wo sich also Menschen tummeln, die schon mit Softwareentwicklung zu tun hatten und nicht nur meinen, die ÖRR-Audio-/Mediatheken sind nicht 100% benutzerfreundlich (was sowieso unmöglich ist).

Nur noch ein Gedanke von mir:

Die Überlegung, "Open Source"-Software entwickeln zu wollen, bedeutet im Endeffekt, mit Gebührengeldern produziertes frei zur Verfügung zu stellen, das auch die Konkurrenten (oder gar Gegner) des ÖRR nutzen können. Ohne dafür etwas zu bezahlen.

Damit gibt man genauso wenig "etwas zurück" wie mit dem Bespielen von kommerziellen Diensten wie Youtube oder Spotify mit originären Inhalten des ÖRR - wobei man kein Entgelt erhält und zudem die Aufwandskosten für das Einstellen tragen muss.

Gniffke und Himmler werden jedenfalls nicht mehr zur Verantwortung zu ziehen sein, wenn die Schlussrechnung präsentiert würde. Aber noch besteht Hoffnung, dass sich das in den Mühlen der Gremien zerreibt.
 
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Ich empfehle, heute abend mal in den dann aufgelaufenen Kommentaren bei Heise und Golem nachzulesen, da wo sich also Menschen tummeln, die schon mit Softwareentwicklung zu tun hatten und nicht nur meinen, die ÖRR-Audio-/Mediatheken sind nicht 100% benutzerfreundlich (was sowieso unmöglich ist).
Nein danke. User-Kommentare unter Heise-Artikeln zu Themen wie ARD/ZDF oder Radio/TV allgemein bestehen mittlerweile zu 80-90% aus Sachen wie "Sofort alles abschalten" "Welcher Honk nutzt das denn noch?" "Gucke ich schon seit drölfhundert Jahren nicht mehr" "Die sind lügen uns doch nur an"... und reichlich drastischere Formulierungen, die ich hier lieber nicht wiederhole.
 
Die Überlegung, "Open Source"-Software entwickeln zu wollen, bedeutet im Endeffekt, mit Gebührengeldern produziertes frei zur Verfügung zu stellen, das auch die Konkurrenten (oder gar Gegner) des ÖRR nutzen können. Ohne dafür etwas zu bezahlen.

Damit gibt man genauso wenig "etwas zurück" wie mit dem Bespielen von kommerziellen Diensten wie Youtube oder Spotify mit originären Inhalten des ÖRR - wobei man kein Entgelt erhält und zudem die Aufwandskosten für das Einstellen tragen muss.

Nee das bedeutet es noch lange nicht. Das hängt noch von der Lizenz ab unter der der Code veröffentlicht wird. Glaube du solltest dich mal mehr mit dem Konzept von Open Source beschäftigen.

Im übrigen stellt Alphabet (also Google bzw. YouTube) auch Code offen und zur Verfügung. Darüber hinaus wurde der Code öffentlich (in diesem Fall durch den ÖR) finanziert, warum sollte man den nicht auch wieder veröffentlichen (also der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen)?
 
Mediathek(en) von ARD und ZDF vereinheitlichen? - Das Projekt verstopft schon seit vielen Jahren die Gedankengänge der ARD-IT-ler: "Open Source! - Eh, was ist das?"
Diese Gniffke-Ankündigung bestätigt nur wieder die Hilf- und Rat-Losigkeit im kranken ÖRR-System: "Nicht reformierbar!"
 
Wir hatten uns doch geeinigt, dass inhaltliche Debatten in vorgesperrten Threads nicht sinnvoll sind?

Was noch zum Thema passt:


"Damit, so die Beschwerdebegründung, verstießen die öffentlich-rechtlichen Anstalten in zwei wesentlichen Punkten gegen die Brüsseler Vorgaben. Zum einen sei der öffentliche Auftrag der Rundfunkanstalten nicht klar genug definiert, insbesondere im Bereich der Telemedienkonzepte. Das führe zu einer großen Menge beihilfefinanzierter Onlineinhalte der Rundfunkanstalten, die direkt mit den Presseaktivitäten der BDZV-Mitglieder im Wettbewerb stünden. Zum anderen bestünde ein Aufsichts- und Kontrolldefizit bei den Sendern."

Mit der gestrigen Ankündigung haben es ARD/ZDF geschafft, sich noch auf ein weiteres Feld zu drängen, eben der Open Source-Software. Respekt.
 
Die Zeitungsverlage schaffen sich schon allein in ihrer Bedeutung mit ihren Bezahlschranken ab.
Und deswegen sind die Seiten u. a. der ÖRR ein Segen.
Übrigens, die Zeit in Papier kostet am Kiosk 6,30 Euro. Das ist ein halber Kasten Bier und mal umgerechnet 12,60 DM für eine Wochenzeitung...
Kein Wunder, dass immer weniger dieses Blatt lesen und die Zeit so gut wie nie mit einem Interview in anderen Medien erwähnt wird.
 
Echt jetzt? DIE ZEIT ist doch nun gerade das Phänomen, wo mir unklar ist, wer die alle sind, die sie immer noch jede Woche kaufen. Nix schafft sich da ab, Spiegel Online, Zeit Online usw. verdienen sich gerade dumm und dämlich mit ihrem Gesamtpaket.

Noch ein Fundstück zum Thema ÖRR-Mediatheken:


Es wird doch nichts besser, ständig diesen Sermon zu wiederholen, Netflix, Amazon & Co. wären so toll benutzerfreundlich und übersichtlich. Was ist bitte an Amazon Prime Video übersichtlich? Über die ÖRR-Mediatheken wird doch wohl meist von denen gemeckert, die noch nie ein auch nur annähernd komplexes Projekt umgesetzt haben. Ich habe den Verdacht, dass diese Forderungen nur am Köcheln gehalten werden, um immer mehr und endlos Geld ins System zu pumpen. Denn wer profitiert am Ende denn wirklich vom Rumbasteln an den Mediatheken? Eher nicht der Nutzer, der einen Klick weniger zur gewünschten Sendung braucht. Ist die ARD-Mediathek übersichtlicher geworden dadurch, dass da jetzt auch ZDF Inhalte drin sind? Wer legt fest, wann es mit "Verbesserungen" mal gut ist?

Ich könnte schnell eine Liste mit Dingen aufstellen, was an den Webseiten oder Apps der Radiosender himmelschreiend lieblos umgesetzt ist. Die Mediatheken von ARD und ZDF sind dagegen Gold. Gut ja, die ARD-Audiothek ist ziemlich gurkig, aber von der ist in den Sonntagsreden eher weniger die Rede, lieber schiebt man den Content zu Spotify & Co.
 
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Die Suchergebnisse der ARD sind anerkannt unter Standard. Der Standard beim Suchen ist Google.
Was denn bitteschön ist der anerkannte Such-"Standard"? Aber klar, eine öffentlich-rechtliche Suchmaschine, die nach K. Gniffke "wertegebunden, transparent und der deutschen Gesellschaft verpflichtet" ist, fehlt schmerzhaft. Dafür sollte zusammen mit dem ZDF schnellstmöglich eine gemeinsame Tochterfirma gegründet werden.

Aber gerne Butter bei die Fische: Was wäre denn beispielsweise eine Suchanfrage, wo du in der ARD- Mediathek "unterdurchschnittliche" Ergebnisse angezeigt bekommst?

Aber bitte nicht "Star Wars Filme" suchen und dann meckern, dass da nicht die vollständigen Filme sondern nur etliche funk-Beiträge und ein tagesthemen-Beitrag angeboten werden.
 
[…] eine öffentlich-rechtliche Suchmaschine, die […] "wertegebunden, transparent und der deutschen Gesellschaft verpflichtet" ist, fehlt schmerzhaft.
Stimme ich grundsätzlich zu. Aber keine ÖR Aufgabe. Und es bleibt die Frage ob es jemals so gut wird wie Google. Naja anderes Thema.

Aber gerne Butter bei die Fische: Was wäre denn beispielsweise eine Suchanfrage, wo du in der ARD- Mediathek "unterdurchschnittliche" Ergebnisse angezeigt bekommst?
Such mal beispielsweise nach einer Dokumentation über beispielsweise Trump, ohne den exakten (!) Titel zu nennen, sondern nur mit Stichworten. Du bekommst garantiert massig Einträge mit Beiträgen zu Trump, aber nicht den Beitrag, den du suchst. Wobei möglicherweise auf Seite 23…
 
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Mehr als das, was augenfällig ist, habe ich dazu nicht zu sagen.
 

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