Freue mich, dass Jürgen Rademacher zumindest ein wenig Licht ins Dunkel zu den Prozessen gegenüber den Hörern gebracht hat, die ihn auf Facebook verfolgen. Es mag auch alles, wie er es geschildert hat, nachvollziehbar sein, gleichzeitig bleibt es von der Senderleitung menschlich sowohl gegenüber den bisherigen Moderatoren als auch den Hörern ein absoluten Unding, dass im Programm nicht auf die gesamten Hintergründe hingewiesen wird, den bisherigen, langjährigen Moderatoren nicht ein würdiger Abschied ermöglicht wird und dann noch so getan wird, als ob das Programm regional was mit RP zu tun hat.
Pläne und Konzepte sind das eine, aber man muss seine Kunden, hier die Hörer mitnehmen. Transparenz und Ehrlichkeit sind das Grundfundament, dass da überhaupt wieder etwas wachsen kann. Viele könnten all die Prozesse, auch den Wechsel nach Stuttgart vielleicht nachvollziehen und mitziehen, wenn das Programm aber weiterhin ein gewisses Niveau, technisch aber auch von den Moderatoren haben würde. All die Prozesse mit der Zusammenlegung mit Stuttgart bringen aber vor allem Sparen an Niveau und Qualität, den beliebtesten Sendungen und eben das was einen guten Radiosender von Spotify und Co. abhebt, die Moderatoren und deren Fachwissen, Charme, Stimme, die überhaupt Hörerbindung erzeugen.
Es gab ja auch mit Edi Graf, Romain Fehlen und vielen mehr früher gute und beliebte Moderatoren für z. B. SWR4 am Abend. Romain ist schon länger im Ruhestand, Edi Graf hat man nicht nur die volkstümliche Hitparade genommen, sondern auch sonst ist er nur noch selten zu hören. Meistens laufen am Abend nun im Wechsel Daniel Pesch und Jens Vogt, die ja meines Wissens nach erst dann zum SWR4 kamen, als das Sparprogramm eingeleitet wurde.
Was ich auch an den Ausführungen von Jürgen Rademacher nicht verstehe, ist sein Hinweis, dass in Stuttgart die Techniker neuer ist. Braucht es diese neue Technik für ein SWR4 Programm am Abend? Außerdem läuft ja wohl bis auf weiteres auch das frühe Morgenprogramm aus Mainz, es gibt also Studio, Redaktion etc. weiter - warum also nicht wenigstens bis zum Renteneintritt den bisherigen SWR4 RP Moderatoren die Chance auf einen würdigen Abschied geben?
Es hieß ja sowie in den ersten Meldungen zur Zusammenlegung von SWR4, dass das ganze bis 2025 vollzogen werden soll, nun betrifft es ja alle viel früher mit 2023.
Thomas Eberhard hat bei einer der letzten Schlagerparty Sendungen angemerkt, dass er 63 Jahre jung ist, so lang ist es da auch nicht mehr bis zur Rente. Wie alt Michael Heuvel ist, weiß ich nicht.
Heute morgen habe ich noch die Sprechstunde (heute mit Garten) gehört, dort zumindest keinerlei Hinweis darauf, dass Heike Boomgaarden in Zukunft nicht mehr an Bord ist oder die Sendung in bisheriger Form eingestellt wird.
Was die Verantwortlichen wohl nicht begreifen wollen oder können, ist die Prognose, dass ein solcher Sender, der nur vom Sparen kaputtgespart wird, seine Stärken (Regionalität, beliebte Moderatoren und Hörerbindung) sowie die bisherige Musikfarbe auf Oldie-Mainstream wechselt, weder neue Hörer anlocken wird, zudem noch viele Stammhörer nachhaltig verlieren wird, wenn diese nach und nach die Wahrheit hinter bunten SWR4 Jingles im Programm erfahren. Es mag länger dauern, bis viele Hörer erfahren, warum langjährige beliebte Moderatoren wie Wolfgang Röben, Corinne Schied usw. nicht mehr da sind, aber die Wahrheit kommt am Ende immer ans Licht.
Danke an Jürgen Rademacher, dass er halb-öffentlich bei Facebook zumindest für einige Hörer ein wenig Licht ins Dunkel gebracht hat.
Es wäre interessant zu erfahren, wie viel Geld durch all diese Maßnahmen eingespart wird, wahrscheinlich sind die Gagen und Kosten für manche Shows mit Moderatoren und vor allem die hohen Kosten für Sportrechte in einer ganz anderen Liga.