Die Sprachlotterei treibt neue Blüten

AW: Die Sprachlotterei treibt neue Blüten

Nun ja, in einem 1982 von Haack Gotha herausgegebenen Atlas ist tatsächlich die gesamte Insel als Haïti bezeichnet, auf der es dann die zwei Staaten Haïti und Dominikanische Republik gibt. Da wurden wohl bestimmte Quellen in spanischer Sprache konsultiert.

(Bitte eine Seite zurückblättern, um den Bezug zu finden, ich füge jetzt nicht noch Zitate ein.)
 
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Wer würde denn sagen: "Auf Nord-Irland"? Es muss natürlich "in Haiti" heißen.
*apodiktisch gelaunt: Oddo*
 
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Nun ja, in einem 1982 von Haack Gotha herausgegebenen Atlas ist tatsächlich die gesamte Insel als Haïti bezeichnet, auf der es dann die zwei Staaten Haïti und Dominikanische Republik gibt. Da wurden wohl bestimmte Quellen in spanischer Sprache konsultiert.

(Bitte eine Seite zurückblättern, um den Bezug zu finden, ich füge jetzt nicht noch Zitate ein.)

Das war früher, und "früher", in den guten, alten Zeiten, durfte die Insel Hispaniola auch Haiti genannt werden:

Hispaniola, früher Haiti oder Santo Domingo, die zweitgrößte der Westindischen Inseln, 76 192 km2, etwa 17 Mio. Einwohner; politisch aufgeteilt in die Dominikanische Republik und Haiti.
Quelle: Meyers Lexikon
 
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Heiko Wasser und Christian Danner gerade ueber die Zieleinfahrt in Valencia:

... Ein langgezogener Zielgeradebogen ...
 
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Gestern auf FFH in den Verkehrsnachrichten bei der Staumeldung irgendeiner Autobahn: "...da wird gebauarbeitet..." :wall:

LG

McCavity
 
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Auch schön...aus einem Live-Reader:

"... auch das Batman-Kostüm erliegt modischen Veränderungen..."
Das arme Ding.... :wall:
 
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Gestern und heute erst wieder gehört im MDR und unabhängig im ZDF, findet aber auch häufig in anderen Medien so statt:

Deutsche Bundesbahn

Und das nicht etwa nur vom interviewten "gemeinen" Volk, wo ich es noch verstehen würde, sondern von der Stimme aus dem Hintergrund. Und: Nein, es ging nicht nur um historische Tatsachen.

Hat sich in den Redaktionsstuben der deutschen Medienunternehmen nach 14 Jahren noch nicht herum gesprochen, dass das Unternehmen "Deutsche Bahn" heißt, auch wenn der Bund (noch) 100 % der Aktien hält?
 
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Es muss heissen, die deutsche Geldscheffelunddenhalsnichtvollgenugkriegbahn.
Die gute alte Bundesbahn ist leider Geschichte.
 
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Beim MDR ist es besonders witzig, denn in dessen drei Ländern war die Deutsche Bundesbahn nie tätig.

Ich würde das aber nicht unter Sprachlotterie verbuchen, sondern als schönes Beispiel für die Anwendung der beliebten Methode, über einen Sachverhalt zwar nichts zu wissen, aber trotzdem darüber zu berichten. Die Totholzfraktion treibt es dann auf die Spitze, indem sie nicht nur keine Ahnung von einem Sachverhalt, sondern gleichzeitig auch eine Meinung darüber haben, die mit Autogrammfoto kundgetan wird, um – und das ist wieder die Überleitung zum Radio – dann auch noch in Presseschauen verlesen zu werden.
 
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Es muss heissen, die deutsche Geldscheffelunddenhalsnichtvollgenugkriegbahn.
Die gute alte Bundesbahn ist leider Geschichte.

echt? hm, gut dass ich jetzt sehe, was mein Arbeitgeber für einer ist. Hätt ich sonst nicht gedacht...
Was an der alten Bundesbahn jetzt so gut war musst du mir aber noch erklären...
 
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Apropos Bahn: Über die Ansagen in Bahnhöfen haben wir ja schon gelästert (ich habe im Fernsehen sogar eine Dokumentation gesehen, in der die Ansagerinnen das zwanzick extra betont haben!).

Eben in der Fernsehwerbung war aber endgültig Schluss: Da wurde ein Angebot beworben, das besonders "günstick" sei.

Sprachlotterei? Absicht? Schlechter Sprecher? Vorgabe des Regisseurs? Ahnungslosigkeit?

Befinden sich unsere ig-Regeln im Umbruch?

Entsetzte Grüße, Uli
 
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Hi Uli,

vermutlich wird so gesprochen, wenn man krampfhaft versucht, seinen Dialekt zu unterdrücken...

Schonmal einen echten Trierer im Interview gehört? Kauderwelsch pur! :D
 
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vermutlich wird so gesprochen, wenn man krampfhaft versucht, seinen Dialekt zu unterdrücken...
Interessante These. Die Ansagerinnen in der Bahn-Reportage kamen aus Leipzsch.

Trotzdem: Bei einer bundesweit ausgestrahlten Werbung eines namhaften Anbieters wird man sich ja wohl doch auf einen Sprecher zurückgreifen können, der das beherrscht?

Oder holen die Werbeagenturen jetzt jeden Internetradio-Quassler? Das eröffnet ungeahnte Refinanzierungsmöglichkeiten.
Für wen auch immer .... :D :rolleyes:

Gruß, Uli
 
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Uli, wenn Du mal ganz weit die Ohren aufmachst, wirst Du wohl mit erschrecken feststellen, dass die ig-Regel scheinbar ausstirbt. Immer weniger benutzen sie. Ebenso wie mir in Off-Kommentaren im TV immer mehr Grammatik- Aussprache- und sogar Sinnfehler auffallen. Hab ich glaub ich in diesem Faden auch schonmal erwähnt. Traurig!
Und günstick in der Werbung ist nun wahrlich nichts Neues.

Hat eigentlich schon jemand danach gefragt, was ein Diskont ist? (Kik)
 
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Gestern mehrfach in den SWR-Nachrichten zum 20. Jahrestag der Rammstein-Katastrophe gehört:

Das Unglück von 20 Jahren...

Richtigerweise hätte es heißen müssen: "Das Unglück von vor zwanzig Jahren", oder "Das Unglück vor zwanzig Jahren..."

Beim ersten Mal dachte ich, ich hätte mich verhört. Aber die Sprecherin hat es in den Schlagzeilen, in der Anmoderation eines O-Tones und in der Meldung selbst mehrfach so wiederholt.
 
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echt? hm, gut dass ich jetzt sehe, was mein Arbeitgeber für einer ist. Hätt ich sonst nicht gedacht...
Was an der alten Bundesbahn jetzt so gut war musst du mir aber noch erklären...

Nun, früher bin ich gerne mit der Bahn gefahren.
- Heute gibt es weitaus weniger Verbindungen und die Züge sind mitunter voll wie Sardinenbüchsen. Haupsache die Leute zahlen, dann sitzen die eben in den Gängen.
- Die Preiserhöhungen der letzten Jahre sind beträchtlich.
- Bei Ticketrückgabe am Tag der Fahrt (oder auch beim Vergessen der Bahncard) wird bei der Erstattung 15€ Gebühr abgezogen.
- Die Schliessfächer sind auch teurer geworden - in FFM kosteten sie letzte Woche doppelt so viel wie vorher. Da trag ich lieber die Tasche, als 4€ in das kleine Schliessfach zu werfen.
- Die Rauchverbote klingen Edel in den Ohren der Nichtraucher. Allerdings dürfte man sich bei der Bahn eher freuen, weil das Reinigungspersonal spart.
Die Raucherzonen sind übrigens auch der Brüller.
- Ach ja, die Bahnhöfe sind jetzt prunkvolle Paläste geworden. Allerdings wäre mir lieber, wenn ich den Luxus (nicht nur in der 1.Kl.) auf den langen Fahrten statt in den paar Minuten vorher geniessen könnte.

Als Mitarbeiter musst du das alles gut finden, kann ich schon verstehen.
 
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@Ludwig: Immer wieder fällt auf, dass gewisse Threads, von denen man es vorher nicht vermutet hätte, auf Mehdorns Schreibtisch landen. Wir sollten also mal den festangestellten Foren-Psychologen befragen, was dazu führt, dass hörfunkrelevante Diskussionen plötzlich den Schienenverkehr zum Thema haben...
 
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