Die Sprachlotterei treibt neue Blüten

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All jenen, die hier so tapfer (wenn auch vermutlich vergeblich) gegen die Sprachlotterei angehen, sei die Sendung "Sozusagen" des Bayerischen Rundfunks (Bayern 2, jeden Freitag 15:20 bis 15:30 Uhr) wärmstens ans Herz gelegt.

Hier wird die Muttersprache (und ihre zunehmende Mißhandlung auch und gerade durch die Medien) niveauvoll und unterhaltsam, nicht selten auch leise ironisch, unter die Lupe genommen - zwar nur zehn Minuten pro Woche, aber die sind unbedingt hörenswert. Auch als Podcast zu haben!
 
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Wie sag' ich's meinem Kinde?

Wir hatten darüber schon diskutiert aber bei Radio Bremen bedarf man dessen wohl nicht - In der Kindersendung "Zebra" heute Morgen wurde sowohl in den Nachrichten als auch im erklärenden Kontext der anschließenden Sendung vom "schwarzen" Präsidenten im Weißen Haus und der "schwarzen" Bevölkerung gesprochen;
Ich meine, wenn wir mit den Kindern schon so anfangen können wir von den Leuten im späteren Leben keine "political correctness" mehr erwarten, oder?
 
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Mir scheint, außer dir möchte es niemand so recht für "politically incorrect" halten, einen Schwarzen als solchen zu bezeichnen. Ich auch nicht.
 
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thegermanguy schrieb:
Wir hatten darüber schon diskutiert aber bei Radio Bremen bedarf man dessen wohl nicht
Nun, vielleicht haben sie diskutiert und als Ergebnis der Diskussion die von Dir inkriminierte Formulierung für die bessere gehalten? :rolleyes:


Klotzkopf schrieb:
Mir scheint, außer dir möchte es niemand so recht für "politically incorrect" halten, einen Schwarzen als solchen zu bezeichnen.
Der Eindruck drängt sich auf. :D
 
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Tja, seltsam - dieser tut's dennoch. Vermutlich weiß er nicht, daß er's eigentlich gar nicht kann. Ist wohl wie bei der Hummel mit dem Fliegen.
 
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Vielleicht keine Lotterei, aber eine Unart, die sich zunehmend breitmacht, ist die Betitelung jedweder Aktion als "Kampf": Kampf gegen "rechts", Kampf gegen den Klimawandel, Kampf gegen Arbeitslosigkeit, etc. p.p.

Daß Politiker mit dieser Vokabel ihre Aktionen verbal aufzupeppen versuchen, mag man ihnen nachsehen. Daß Journalisten das unreflektiert übernehmen, ist in hohem Maße unschön und in den allermeisten Fällen angesichts der tatsächlichen Gegebenheiten auch nicht angebracht.

Hintergrund mag die Faulheit oder Unfähigkeit sein, bessere Formulierungen zu finden. Das darf jedoch keine Entschuldigung dafür sein, daß Journalisten aktiv dazu beitragen, Politikergeschwafel ins Normaldeutsch zu übernehmen.
 
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Das könnte eine Idee für Thomas Wollert sein: Ein radioforen.de Shop, in dem neben Merchandising-Artikeln auch so etwas angeboten wird.
- Zusammen mit der Tüte Satzzeichen und Umschalttasten im Dreierpack besonders günstig! -

Außerdem wäre das eine gute Vermarktungsplattform für die von Onkel Otto noch zu sprechende CD, über die hier ja auch schon mal heftig diskutiert wurde.

:D Grüße, Uli
 
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Mir scheint, außer dir möchte es niemand so recht für "politically incorrect" halten, einen Schwarzen als solchen zu bezeichnen. Ich auch nicht.

Wie lautet das Zitat? "Ein Schelm, wer Böses dabei denkt." ( oder so ähnlich )
Eine mutmaßliche Herabwürdigung liegt ja oftmals nicht in dem gebrauchten Wort selber sondern in der Intention mit welcher es gebraucht wird und ich bin absolut überzeugt daß in diesem Zusammenhang keinerlei Herabwürdigung gemeint war.

Gut. Das Kind lernt also aus dem Radio: Der N**** als solcher ist schwarz. Ich selbst kann darin auch noch keine versteckte oder offene Beleidigung erkennen und möglicherweise der unmittelbar Betroffene auch nicht.

Nur - Wenn nun dieser junge Mensch das so Erlernte im späteren Leben so umsetzt und den N**** einen Schwarzen nennt dann wird es genügend "politisch korrekte" "Weiße" geben die die ob dieses Sprachgebrauchs ein Geschrei erheben und womöglich Ausländerfeindlichkeit unterstellen.

Sagt jetzt bitte nicht es wäre nicht so, denn das könnte zu einer Diskussion ausufern welche den Rahmen dieses Forums sprengen würde, die Welt ist voller Leute die sich auf die Füße getreten fühlen wenn man einfach nur eine Wahrheit offen ausspricht. ( Und hierin liegt meines Erachtens nach das eigentliche Problem. )
 
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Anders ausgedrückt: Weil irgendeiner von der PC-Gedankenpolizei irgendwann mal an der Formulierung "Schwarzer Präsident" Anstoß nehmen und daraus irgendjemandem möglicherweise einen hypothetischen Strick drehen könnte, darf man nicht mehr sagen, was offensichtlich ist? Merkst Du eigentlich nicht, welchem Gedankenterror Du hier den Weg bereitest?

Im übrigen: Wenn selbst der Ministerpräsident - oder war's der Staatspräsident? - von Kenia (und der ist nun wirklich sowas von schwarz) im ARD-Interview vom "ersten schwarzen Präsidenten" der USA spricht, dann sollten die PC-Meinungsfundis erst recht das tun, was Selberdenker ihnen ohnehin anraten: Fresse halten! :mad:
 
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Wieso? Du brauchst ihnen doch nur die frage stellen, ob weiss neuerdings keine Farbe mehr ist. Schon ist das Thema vom Tisch.
 
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Ich verstehe, was du meinst, nachvollziehen kann ich es nicht. Muss nun alle Welt ihren Sprachgebrauch nach ein paar Hypersensiblen und Überkorrekten richten? Ich glaube kaum. Außerdem wüsste ich nicht, wie man Schwarze sonst nennen sollte. Die Sendung richtet sich an Kinder. Möchtest du denen ernstlich Begriffe wie "Maximalpikmentierte" um die Ohren hauen, die jeden N****, wie du so schön schreibst, weit mehr verstören als die simple und klare Benennung seines Teints?
 
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@Makeitso

Ein Eindruck kann sich prinzipiell nicht aufdrängen, er tut sich eindrücken, sonst wäre er doch ein Aufdräng!
 
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Merkst Du eigentlich nicht, welchem Gedankenterror Du hier den Weg bereitest?

Mein Lieber!

Gegen diese Formulierung möchte ich mich ganz deutlich verwahren, wie ich in meinem letzten Absatz offensichtlich nicht hinreichend verdeutlichen konnte sind nicht diejenigen die Täter, die die Dinge beim Namen nennen sondern die Schleimer und Heuchler die immer "bloß nichts Falsches sagen".

Ist dir eigentlich bewußt was mit dir in deinem Berufsleben, zumal in größeren Unternehmen, passiert wenn du den N**** schwarz nennst?
Das ist ja nur eine Metapher dafür, daß man sich keine Freunde macht wenn man die Wahrheit laut und öffentlich ausspricht.


Klotzkopf ist ein kluger Kopf - Das Kind wird auch dann fragen: "Mutti, warum ist der Mann schwarz?" wenn es noch nie etwas darüber im Radio gehört hat aber "dunkelhäutig" wäre doch auch eine Alternative gewesen?
Ich glaube, wenn es tatsächlich "maximalpigmentiert" gehießen hätte dann wäre das tatsächlich eine Sprachlotterei gewesen, so wie gesendet könnte man es auch als Signal verstehen daß man in Deutschland auch öffentlich den N**** einen Schwarzen nennen darf.
 
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Noch mal langsam, für dumme kluge Köpfe: Darf man in Deutschland den "N****" nicht schwarz nennen? Das würde ich mir allerhöchstens vom Schwarzen selbst verbieten lassen, und mir ist nicht bekannt, dass sich so einer schon mal über diese Formulierung echauffiert hätte.
 
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Es wird wieder mal gerast.

Die Tagesschau kennt folgenden Link: Köln: Führerloser Güterzug rast in Lagerhalle

Der WDR-Bericht liest sich in etwa so:
Der Zug soll zum Zeitpunkt des Absprungs 25 km/h schnell gewesen sein, so ein Sprecher der Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK), in deren Auftrag der Zug unterwegs war.

Ich bin wirklich froh, das hier endlich mal keine Überspitzungen benutzt wurden! Ein Lob an den WDR.

"Und diese Raser, die wiederholt mit 3km/h durch die Spielzone gedonnert sind.....":wall:
 
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Noch mal langsam, für dumme kluge Köpfe: Darf man in Deutschland den "N****" nicht schwarz nennen? Das würde ich mir allerhöchstens vom Schwarzen selbst verbieten lassen, und mir ist nicht bekannt, dass sich so einer schon mal über diese Formulierung echauffiert hätte.
Wie denn auch? N**** kommt von négre (franz.) und heißt nichts weiter als schwarz.
 
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"Und diese Raser, die wiederholt mit 3km/h durch die Spielzone gedonnert sind.....":wall:

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Da gehört aber mal ein Strafzettel unter der Panzer geklemmt! ;)


Das ist ja nur eine Metapher dafür, daß man sich keine Freunde macht wenn man die Wahrheit laut und öffentlich ausspricht.

Guy, auch wenn die Prollko**e deines "Gesprächspartners" kaum mehr erträglich,
weil soziale Sprachlotterei, ist: Jetzt übertreibst du echt langsam!
Ich hatte mir keinesfalls träumen lassen, was ich für eine Diskussion lostrete,
nur weil ich ein emotionales Problem mit dem Begriff "schwarz" hatte.
Die wenigsten Artikel bis jetzt - außer zwei - waren hilfreich zum Verständnis,
dass und warum der Begriff (der übrigens genauso wie "weiß" keine Farbe
nennt, da beides keine Farben sind) der richtig gewählte für die Nachrichten-
meldung war.
Am besten war das englischsprachig verfasste Zitat weiter oben, welches
ganz klar sagt: "Nennt sie, wie sie es wollen und solange sie nicht anders
genannt werden wollen, nennt die schwarz." Punkt.
Das sollte man eigentlich verstanden haben.
Und du wirst es nicht glauben:
Solche Argumente befreien mich nachhaltig von Zweifeln, die man ja wohl
durchaus haben kann und darf, solange man willens ist, zu lernen.
Prollko**e jedenfall beeindruckt nicht - nicht menschlich und nicht fachlich.
 

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Ja, Freunde, ich bin dafür wir lassen das dunkle Thema jetzt mal sein, das gehört ja eigentlich auch garnicht hier her. Ich hätte auch besser weniger dazu geschrieben ist auch meine Schuld daß das hier so ausgewalzt wurde.
Mal sehen was meine Freundin Loretta in Wisconsin dazu sagt, das ist eine kluge Frau und sie war mit einem Schwarzen verheiratet, leider ist George vorletztes Jahr verstorben.

- Wegen des Güterzugunglückes in Frechen: Dazu kann man auch mal die Diskussion auf der Deite des WDR lesen, http://www.wdr.de/themen/panorama/unfall07/koeln_gueterzug/index.jhtml , da weiß man nicht mehr ob man lachen oder weinen soll, so viel Quatsch wie da zusammengeschrieben wird.

Das geht zwar nicht um Radio sondern in die Ecke Printmedien aber wenn Leute in den Nachrichtenredaktionen sitzen die nicht zwischen Lokomotive und Triebwagen und nicht zwischen Puffer und Prellbock unterscheiden können, dann armes Deutschland.
 
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