Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

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Die Vermarktungsmöglichkeiten von DAB+ sind ja auch längst noch nicht ausgeschöpft. Man könnte es zum Beispiel statt "DAB-Plus" in Zukunft "DAB Superplus" nennen. Das lockt sicher auch noch ein paar neue User an.
 
Man könnte es zum Beispiel statt "DAB-Plus" in Zukunft "DAB Superplus" nennen. Das lockt sicher auch noch ein paar neue User an.

Meine Rede - der Durchbruch kommt erst beim 5."plus". Alles davor ist eine zum Scheitern verurteilte Marginalie.:):p
Daran wird auch der Start der Privatsender in BW via DAB nix ändern. Die Relevanz eines "baden.fm" im mittleren Neckarraum ist eher begrenzt. Und der Klang eines (sonst gut gemachten) Donau3FM über DAB schlichtweg unerträglich.
 
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Sonst ist ein pro-UKW-anti-DAB-Killerargument doch immer, dass man auf UKW dank Overspill mehr Auswahl durch ortsfremde Programme hat, während auf DAB nur die ortsüblichen Programme liefen, oder ein anderes, dass auf DAB nur die öffentlich-rechtlichen vertreten seien, eine Technik ohne Privatsender völlig unattraktiv sei. Und kaum ist die Situation in der Realität umgekehrt, sind ortsfremde und viele private Programme verfügbar, machen bestimmte, aber besonders laute DAB-Kritiker eine volle argumentative 180-Grad-Kehre. Das gleiche passiert auch bei anderen Aspekten. DAB ist gleichzeitig zu mainstreamig ("Das gibt's ja schon auf UKW, dafür brauche ich kein DAB.") und zu speziell ("Mit sowas wollem die den Massenmarkt erobern?") , es gibt zu viele ("Wer braucht das?") und gleichzeitig zu wenige Programme ("völlig unattraktiv"), und der Witz mit der Dortmunder Brauerei ist noch älter als das Gesöff aus Düsseldorf und penetranter als die Hotrotation auf Energy. Und das "Plus" erst, ist ja bloß Marketingscheiß. Mir ist kürzlich ein Anti-DAB-Argumentationspapier der Freien Radio untergekommen aus dem Jahr 2001 untergekommen. Die meisten Punkte davon beziehen sich tatsächlich nur auf DAB-alt, sind auf DAB+ gar nicht anwendbar. Da müsste man glatt nach anderthalb Jahrzehnten mal was neues verfassen. Aber wer will das schon, ist bloß Arbeit, das Papier ist laut Freien Radios immer noch "hochaktuell", und am Ende macht man sich das schöne, bewährte Weltbild kaputt. Offizielle Position der Freien Radios ist übrigens (Stand 2012), man solle statt DAB+ lieber DRM+ fördern. Mir scheint bisweilen, außer der Ablehnung von DAB+ haben die DAB+-Kritiker nicht viel gemein, und wehe dem Tag, an dem sie mal konstruktiv liefern müssen. Den Kampf der UKW4ever-vs-Internet4everything-vs-DRM+-Fraktionen, der notwendigerweise ausbrechen wird, falls DAB+ doch noch scheitern sollte. möchte ich mir und Euch lieber ersparen.
 
Ich gehe davon aus dass DAB die Ultrakurzwelle still und leise von Jahr zu Jahr ein wenig mehr zurück- und am Ende ganz verdrängen wird. Angesichts der Tatsache dass immer mehr tragbare Kleincomputer (Phablets, Smartphones etc.) und Abspielgeräte einen DAB-Chip an Bord haben und bei neugekauften Radiogeräten DAB-fähige Hybrid- oder reine Digitalmodelle wegen der unbestreitbar interessanteren Programmpalette die Nase vorn haben ist es nur eine Frage der Zeit bis DAB voll durchstartet. Ein zentraler Aspekt ist die Positionierung der Autokonzerne, die DAB als unausweichliche Zukunftstechnologie ansehen und das "UKW-Hitradio" auf dem einzigen lukrativen Geschäftsfeldfeld angreifen, das der Ultrakurzwelle noch geblieben ist.

Es genügt ja schon wenn DAB zunächst nur in den gut erschlossenen urbanen Regionen erfolgreich ist, die das wirtschaftlche Rückgrat des deutschen Radiowesens darstellen. Mehr als sonstwo in Europa werden die Formatarmut und Eindimensionalität der UKW-Radiolandschaft einem wirklich vielfältigen DAB-Angebot den Boden bereiten. Wenn das Geschäft erst mal läuft (und das tut es bereits) ist der Durchbruch ohnehin nicht mehr zu verhindern. Wer noch in größerem Umfange auf terrestrischem Wege Radio hört und die Wahl zwischen der limitierten Ultrakurzwelle und dem schon heute verhältnismäßig dicht besetzten DAB-Band hat wird nicht lange überlegen und DAB den Vorzug geben. UKW dient dann nur noch als eine Art "Backup" für alle Fälle.
 
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Es gibt schon die ersten MP3/DAB+Kombigeräte, die die Schallmauer von 30 Euro durchbrochen haben. Wenn die Preise weiter talwärts sausen ist DAB+ in 1-2 Jahren bei Neugeräten Standard.
 
Welche lokalen Fenster von SWR4 werden denn nicht eingespeist? Wo ist denn das lokal zuständige SWR4 nicht über DAB+ vorhanden, wo andere über DAB senden. Die hier empfangbaren 10 Fenster reichen mir persönlich schon seit langem.
 
Irgendwo muß sich wohl tatsächlich ein Nest all dieser Digitalradio-Hörer befinden. Muß nur ziemlich weit weg von mir sein, vielleicht tatsächlich in den neuen Bundesländern, denn auch im weitesten Bekanntenkreis von mir ist DAB+ überhaupt kein Thema, im Gegensatz übrigens zu Spotify und UKW.
Weiß ja nicht wie weit weg Du bist. Aber die Nester sind in einigen bayerischen Städten, der Schweiz und in Südtirol. In Sachsen und Thüringen will man da jetzt wohl aufholen.
Achso, auch in NRW solls ein Thema sein - weil da dort UKW sehr mager ist.
Wenn Du irgendwo im Norden oder anderswo in der Pampa oder gar in Österreich (abgesehen von einigen Grenzregionen) bist, ist das schwierig - weil wo auf DAB+ fast nichts empfangbar ist, da ists auch kein Thema...
 
ich bin gegen eine zu frühe Abschaltung der Ultrakurzwelle, mit solchen Aktionen macht man nur die Pferde scheu. Die mit der Aufgabe befassten Anstalten und Kommissionen sollen erst mal für eine möglichst große territoriale Abdeckung und ausreichend Kapazitäten sorgen, dann werden sogar die schärfsten DAB-Kritiker binnen kürzester Zeit zu DAB-Fahnenträgern bekehrt und vollziehen den Systemwechsel freiwillig. Wenn die UKW dann weiter an Zugkraft verliert erledigt sich das Thema von selbst.
 
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