Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

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Die testen ja auch immer noch...ich würde bald sagen: Eher fliegt Tihange uns um die Ohren als dass die Belgier in den DAB-Regelbetrieb übergehen.
 
Höhere Sendeleistungen bei DAB+ machen in der Tat nur dann Sinn, wenn der Sender auf einer Exklusivfrequenz läuft, aber nicht innerhalb eines Gleichwellennetzwerkes. Da muss eben das Netz verdichtet werden.

Ich bin ja selbst überrascht, welche Probleme DAB+ beispielsweise im Berliner Süden hat, trotz Alexanderplatz und Scholzplatz mit je 10kW. Abhilfe würde hier aber wahrscheinlich weniger mehr Power am Alex leisten als eine Aufschaltung am Schäferberg (wird bei DVB-T ja auch so gemacht) und vielleicht sogar in Britz (dort wurde früher schon einmal DAB-alt ausgestrahlt).
 
Höhere Sendeleistungen bei DAB+ machen in der Tat nur dann Sinn, wenn der Sender auf einer Exklusivfrequenz läuft, aber nicht innerhalb eines Gleichwellennetzwerkes. Da muss eben das Netz verdichtet werden.

Das Problem ist nur, dass viele Privatsender diese Sendernetzverdichtung nicht mittragen wollen, weil das Geld kostet. Somit kommt dann weder die Leistungserhöhung noch ein wirklich flächendeckendes Netz zustande.

Allgemeine Randnotiz: Wer (wie ich) eine Weihnachtsliedallergie hat sollte Absolut Musik und so weit ich das sehe auch Absolut Relax lieber mal bis Jahresende aus lassen.
 
Ich als reiner Konsument sehe es so: Ich möchte einfach meine Sender hören, auch mobil. Auf welchem Wege ist mir dabei im Grunde schnurzpiepe, ebenso die mobile Empfangsqualität, da ich in meinem derzeit genutzten alten Polo ohnehin nur einen Lautsprecher habe. Und da hat UKW eben den Vorteil, auch bei ungünstigen Empfangslagen noch ein Signal zu liefern, wenn auch ein verrauschtes. Das ist für mich allemal erträglicher als sekunden- oder gar minutenlange Aussetzer in DAB.

Für den Heimempfang ziehe ich DAB allerdings dem klassischen UKW vor. Da zum Beispiel WDR 4 nicht über eine Stadtfrequenz in Köln verfügt, sondern via Bonn, Nordhelle oder Langenberg empfangen werden muss, haut es mit einem guten Stereosignal beim Indoorempfang meist nicht so hin. Seit WDR 4 via DAB plus empfangbar ist, gehören die Probleme der Vergangenheit an, da zum DAB - Empfang hier in der Neustadt Nord - keine zwei Kilometer vom Colonius entfernt - der sprichwörtliche nasse Finger genügt.

Noch ein Wort zum hier erwähnten SWR - Empfang in NRW: Wie gewachsen diesbezüglich die Overspill - Struktur ist, zeigt schon die Tatsache, dass SWR 3 früher seine Wettervorhersage mit den Worten begann "die Vorhersage für BW, RLP, das Saarland und die Kölner Bucht" (oder machen sie das heute gar noch? Ich habe schon ewig kein SWR3 mehr gehört, und die diversen Verrückt - Spielereien zeichne ich meist auf und schneide die Nachrichten weg). Somit gab und gibt (?) es quasi einen inoffiziellen Versorgungsauftrag zumindest für das südliche NRW. Wieso könnte es nicht via DAB vom Colonius eine Art überregionales Bouquet geben, auf das der SWR und der HR mit seinen Programmen sowie BRF und wenigstens eine Auswahl von RTBF und VRT aufgeschaltet ist? DAS wäre mal ein Mehrwert, denn auf 88,5 stören sich SWR 1 und der BRF gegenseitig - bei fast identischen Einfallswinkeln sind sie auch mit der besten Antenne kaum voneinander zu trennen - und VRT2 auf 97,9 wird massiv vom alten BFBS - Sender auf 97,8 aus Bonn gestört, über den jetzt leider Radio Bonn/Rhein Sieg läuft.

Fazit für mich persönlich: DAB ist - wie das Internet - für den Stationärempfang zu Hause eine prima Sache, mobil aber nur sehr eingeschränkt (DAB) bzw. gar nicht (Internet) zu gebrauchen.
 
Wenn die Sender schon auf UKW nicht in die schwarzen Zahlen kommen, wie soll das dann auf DAB+ passieren, wenn es mal in den Regelbetrieb übergeht? Die vielbeschworene Vielfalt, wie es sie übrigens vor 30 Jahren zu Beginn des Privatfunkzeitalters auch auf UKW gab, wird es dann ebenfalls nicht mehr geben. Ein Webradio hingegen rechnet sich auch bei wenigen hundert Zuhörern.

Der Vorteil von DAB ist die kostengünstige Etablierung von Senderfamilien und Programmpaketen, mit denen erstmals zeitgemäßes Radio für verschiedene Zielgruppen innerhalb des gewünschten demographischen Fokus veranstaltet werden kann und musikalische Differenzierungen möglich sind, die der Markt schon seit langem verlangt. Die Ultrakurzwelle ist ja nur deswegen wirtschaftlich so erfolglos weil sie teuer, ineffizient und unattraktiv ist und weil auf ihr praktisch keine exakte Zielgruppenansprache betrieben wird - weshalb immer mehr Werbetreibende ins Netz drängen.

Ich weiß dass du es nicht wahrhaben willst aber die öffentlich-rechtlichen Sender dürfen keine Grundversorgung aufbauen, die wie im Falle des IP-Protokolls mit Zugangsbarrieren (Internet-Providervertrag etc.) verbunden ist. Auch die kommerziellen Radiobetreiber verlieren in den Weiten des Internets ohne starkes multimediales Aushängeschild, das es mit großen Streamingseiten aufnehmen kann, ihre Existenzgrundlage - selbst wenn sie fadenscheinigerweise immer wieder von den Möglichkeiten des Internets schwärmen, die sie logischerweise gar nicht zu nutzen gedenken.

Und wo bitte können kleine Internetradios im Windschatten der goßen Streamingseiten mit ihren individuell arrangierbaren und abonnierbaren Playlists wirklich Geld verdienen? Das können höchstens ganz wenige fest verwurzelte Marken, die nationale Bedarfslücken füllen - mehr schlecht als recht versteht sich. Ansonsten kann man als Netzstreamanbieter schon froh sein wenn man seine Kosten decken kann.
 
Im Grunde genommen willst Du damit auch nichts anderes, als ich :)
Ich fürchte, eben doch.

Im Grunde genommen willst Du damit auch nichts anderes, als ich :)
Jetzt mit sehr hohen Kosten, sowohl infrastrukturseitig, als auch auf Seiten der Konsumente, eine neue Technologie (DAB+) einzuführen, die auf einem veralteten Konsummodell (linarer Hörfunk) basiert, muß eben sehr kritisch hinterfragt werden.
Man kann durchaus hinterfragen, ob linearer Hörfunk grundsätzlich eine Zukunft hat. Allerdings behaupte ich nicht, die Antwort darauf zu kennen. Meine Einschätzung ist, dass manche Erscheinungsformen, insb. die AC-Dudelei, es schwer haben wird, auch für bestimmte radiophone Formate wie Hörspiele wird es im linearen Radio auf Dauer eng. Andere Formen wie klassisches DJ-Radio, Livenachrichten, spezielle Musikauswahlen, Talkradio, Sport, aber auch klassisches Formatradio (im ursprünglichen Sinne) kann es und wird es meiner Einschätzung nach weiterhin geben.

wenn eine deutlich besser passende Technologie (IP-basierte Übertragung)
IP ist anders als Rundfunk. IP kann vieles was Rundfunk nicht kann, aber es gibt auch einige Aspekte, die bei IP problematisch sind, während sie für Rundfunk kein Problem sind. Von per se "besser" kann man da meiner Einschätzung nach nicht sprechen.

schon heute wesentlich besser etabliert ist,
Ich bezweifle mal, dass es in Deutschland mehr mobile Internetradios gibt als DAB-Radios, aber lasse mich gerne eines besseren belehren.

auch wenn diese natürlich privatwirtschaftlich finanziert wird.
Auch wenn Du es in einem Nebensatz abhakst - das ist kein marginaler Punkt.

Bei DAB+ wird man auch sehr schnell auf den Trichter kommen, daß sich das alles finanzieren muß.
Richtig, wobei die Unterhaltskosten bei DAB+ deutlich niedriger sind als bei UKW. Im Moment ist die absolute Hörerzahl auf DAB+ noch niedrig, so dass die rechnerischen technischen Kosten pro Hörer noch zu hoch sind, aber mit dem graduellen Wechsel auf DAB+ wird sich das ändern.

Die vielbeschworene Vielfalt, wie es sie übrigens vor 30 Jahren zu Beginn des Privatfunkzeitalters auch auf UKW gab, wird es dann ebenfalls nicht mehr geben.
Ich habe kürzlich gezählt, und kam auf 45 Radioprogramme, die ich nun mit meinem UKW/DAB-Radio empfangen kann (Varianten eines Programms nicht mitgezählt.) Wann gab es zu Beginn des Privatfunkzeitalters diese Vielfalt?

Ein Webradio hingegen rechnet sich auch bei wenigen hundert Zuhörern.
Ein profitabel arbeitendes Webradio mit wenigen hundert Hörern - die Finanzaufstellung täte mich interessieren.
 
Ich hab mal bei "Radio EIT" reingehört (die senden im Moment auch wieder live) und muß sagen: Die machen das richtig gut! Und auch die Musikauswahl sagt mir zu, ist der von SWR1 (RP) sehr ähnlich.

Wobei ich "Here comes the sun" um diese Zeit nicht spielen würde. ;) Lief nämlich eben.
 
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Ich hab mal bei "Radio EIT" reingehört (die senden im Moment auch wieder live) und muß sagen: Die machen das richtig gut! Und auch die Musikauswahl sagt mir zu, ist der von SWR1 (RP) sehr ähnlich.

Hoffentlich werden die echten Alternativen bald zahlreicher, denn AC- und Oldiestationen gibt's auf UKW schon zuhauf. Naja, sie üben noch.
 
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Ich muß mich korrigieren: Manchmal klingt der Sender wie SWR1, mal wie SWR3 und mal wie "Dasding". Da sollen wohl viele Hörergruppen angesprochen werden! :thumbsup:

Die Interviews, die ich gehört hab, waren auch ganz gut.

Die machen besseres Programm als so manches ÖR-Programm in Deutschland!
 
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Ist es möglicherweise der "Bielefeld-Effekt"?

Also, meine vorweihnachtliche Befragung zum Thema DAB ergab auch in diesem Jahr wieder:
viWatj7.jpg
 
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@exhörer : Man muss sich halt irgend wann mal im Klaren darüber sein was man eigentlich will: Wenn man das UKW-Radio als hochgradig unzulänglich und unreformierbar betrachtet aber trotzdem auf terrestrischem Hörfunk besteht kann man nicht permanent die einzige Alternative schlechtreden, die sich am Horizont abzeichnet.

Internet-Streams sind ein nettes Freizeitvergnügen und die optimale Lösung für Großraumbüros, Geschäftslokale und die eigenen vier Wände, aber für die mobile Nutzung leider noch nicht in erwünschtem Maße verfügbar. Außerdem ist eine öffentlich-rechtliche Basisversorgung übers Internet ausgeschlossen, weil die Veranstalter dem Hörer keine zusätzliche Zwangsgebühr (Provider-Entgelt) abnötigen dürfen.
 
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Irgendwo muß sich wohl tatsächlich ein Nest all dieser Digitalradio-Hörer befinden. Muß nur ziemlich weit weg von mir sein, vielleicht tatsächlich in den neuen Bundesländern, denn auch im weitesten Bekanntenkreis von mir ist DAB+ überhaupt kein Thema, im Gegensatz übrigens zu Spotify und UKW.
Lustig wie ihr euch bemüht DAB+ schlecht zu machen.
 
@exhörerWenn man das UKW-Radio als hochgradig unzulänglich und unreformierbar betrachtet aber trotzdem auf terrestrischem Hörfunk besteht kann man nicht permanent die einzige Alternative schlechtreden, die sich am Horizont abzeichnet.

Und wer außer Euch DAB-Freaks soll UKW als unzulänglich betrachten?

Lustig wie ihr euch bemüht DAB+ schlecht zu machen.

Ihr seid , wie alle Zahlen belegen, nach wie vor eine verschwindende Minderheit, und das wird sich auch so schnell nicht ändern. UKW reicht den Leuten weiterhin aus und außer Euch hat auch niemand Lust auf noch mehr Werbefunk.
 
Der permanente Versuch, DAB+ zu einem nicht mehr aufhaltbaren Erfolgsmodell zu erklären, wird so lange auch hier im Forum seine Blüten treiben, wie es dieses Erfolgsmodell noch nicht ist.
Wenn DAB+ wirklich mal durchstartet und die Radioszene aufmischt, wird es diese Postings alle nicht mehr geben.
 
Ist ja gut - wer DAB ablehnt soll eben bei UKW bleiben - damit habe ich keine Probleme. Ich frage mich nur immerzu was Benutzer "exhörer" wirklich will, denn die UKW gefällt ihm nicht, DAB hält er aber auch für überflüssig.

Ihr seid , wie alle Zahlen belegen, nach wie vor eine verschwindende Minderheit, und das wird sich auch so schnell nicht ändern. UKW reicht den Leuten weiterhin aus und außer Euch hat auch niemand Lust auf noch mehr Werbefunk.

Die, die noch in nennenswertem Maße Radio hören kommen an DAB gar nicht mehr vorbei, zumindest solange sie nicht den ganzen Tag WDR4, DLF oder "BR Klassik" hören oder auf die ewig gleichen Hits und Oldies abfahren. Die, die an DAB grundsätzlich nicht interessiert sind haben vermutlich ständig ihre Musik dabei und hören zuhause via Stream und Festplatte. Auch gut.

Wie sich die DAB-Nutzerzahlen weiterentwickeln wird man ja noch sehen, in Bayern sieht's jedenfalls sehr gut aus.
 
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Ihr seid , wie alle Zahlen belegen, nach wie vor eine verschwindende Minderheit, und das wird sich auch so schnell nicht ändern. UKW reicht den Leuten weiterhin aus und außer Euch hat auch niemand Lust auf noch mehr Werbefunk.

Und? der Beitrag von exhörer war doch Lustig. Egal wie viele jetzt DAB+ nutzen oder nicht. Ich hätte ja auch schreiben können das ich wiederum einige kenne die DAB+ nutzen, und dann?

Wollen wir uns mit diesen lustigen Spiel befassen ich kenne denjenigen und er kennt diejenigen. Diese leere Hülsen sagen doch gar nichts aus, schon mal das es auch noch darauf ankommt wo man in dieser wunderschönen Republik wohnt.
Da könnte man jetzt genauso die UKW-Landschaft von Nürnberg mit Köln vergleichen. Das es da große Unterschiede gibt weiß jeder.
Und genauso ist es mit DAB+ dort wo es jetzt schon mehr Auswahl bei DAB+ gibt, gibt es eben auch mehr Nutzer von DAB+.

Also was sagt mir jetzt also die Aussage von exhörer? Rein gar nichts. Außer das es es ein lustiges Geplänkel ist das man jetzt so weiterführen könnte.
 
Ich finde die Verkaufszahlen nicht schlecht dafür, dass DAB+ in Mitteldeutschland bisher kaum Pluspunkte bringt. Ich mein programmlich sieht es hier bis auf den Bundesmuxx und zwei zusätzliche MDR Programme bisher nicht wirklich gut aus. Umso besser, dass der MDR jetzt große Werbeoffensiven plant und auch auf den Privatsendern der Regiocast erste Digitalradio-Werbung läuft. Möglicherweise tut sich ja hinter den Kulissen was. Aber 700000 für einen ganz kleinen programmlichen Mehrwert ist doch ganz in Ordnung.
 
Und hier der 5000 Beitrag. :D Heute stellt der MDR in Thüringen einheitlich auf 8B um. Ob bei der Senderverteilung auch Nordthüringen voll versorgt ist möchte ich noch anzweifeln.
 
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