JUMP – Wie lange wird noch gehüpft?

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Vor Allem sind hier neidzerfressene, Schlechtmacher die nix Anderes zu tun haben - als Kollegen schlecht zu machen - die einen guten Job machen. Arm, traurig und macht mich nachdenklich.
 
@Rapunzel: Irgendwie süß, dass Du Dich darüber noch aufregst! Viele Menschen (auch gerade in diesem fröhlichen Endlosthema) machen NICHTS als ALLE erfolgreichen Sendungen, Kollegen, Sender, Inhalte.... schlecht. Ohne Ende regen sie sich auf. Ohne auch nur selbst einen Beweis ihres Könnens zu liefern oder irgendwas gut zu finden.

Ich denke, am Ende sagt das mehr über die Menschen aus, als über das Medium, über das sie schreiben.

Es ist eine traurige Entwicklung, aber die ist doch schon so lange zu beobachten. Ich könnte endlos darüber schreiben- da ich durchaus Kollegen kenne die darunter leiden und diesen traurigen Kreaturen mehr Raum geben, als sie verdient hätten... Aber ich will mich nicht darüber aufregen.

Eins lasse ich aber doch im Raum stehen: wie ernst kann man die Meinung von Dauernörglern nehmen- die an nichts und niemandem ein gutes Haar lassen und die die Leistung keines Kollegen respektieren?

In diesem Sinne... Weitermachen und ignorieren.
 
Sarah und Lars, dass mir momentan symphathischste Moderatorenduo, passt ganz gut ins Morgenprogramm. Sie sind einfach nun mal locker und irgendwie cool drauf, ohne dabei zu abgedreht zu sein. Bernd und Hajo geben dem ganzen noch den letzten Schliff.

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Sarah und Lars, dass mir momentan symphathischste Moderatorenduo, passt ganz gut ins Morgenprogramm. Sie sind einfach nun mal locker und irgendwie cool drauf, ohne dabei zu abgedreht zu sein. Bernd und Hajo geben dem ganzen noch den letzten Schliff.

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Hmm, dann muss ich die Begriffe "locker" und "cool" wohl nochmal bei Wikipedia nachschlagen ... und du informierst dich parallel mal über den Unterschied zwischen "dass" und "das", ganz locker und cool ...
 
Hallo! Ich habe schon mitbekommen, dass hier in diesem Forum ein etwas rauer Umgangston herrscht - ich würde mich trotzdem gerne einklinken. Vorab muss ich sagen, dass ich zufällig durch Google auf dieses Forum gestoßen bin. Ich wollte mehr über Sara von Neuburg und Lars Christian Karde erfahren, da ich seit einigen Monaten jeden Morgen mit ihnen zur Arbeit fahre. Ich bin also absolut kein Radio Profi und eigentlich - unter normalen Umständen - nicht mal ein besonders aufmerksamer Radiohörer. Jump war mir als Sender ohnehin lange unsympathisch. Ich empfand es als unpersönlich und unverbindlich. Warum ich ausgerechnet mit der neuen Morningshow so gerne aufstehe, kann ich gar nicht genau sagen- auf jeden Fall nicht auf eure professionelle Art und Weise. Ich mag einfach die Stimmung zwischen den Beiden, ich finde es sehr gut dass ich so viele andere Hörer höre und dadurch das Gefühl habe, gut informiert zu sein - über das was mich den Tag über erwartet. Immer wieder lese ich, dass Informationen wichtig sind. Dazu muss ich sagen, dass ich außerhalb der Nachrichten eigentlich nicht unbedingt über nachrichtliche Themen informiert werden möchte. Nicht weil ich ein uninteressierter Mensch bin - sondern weil ich dafür morgens keinen Kopf habe. Wenn natürlich aktuell etwas wichtiges passiert in der Welt - dann will ich das sofort hören - aber auf Hintergrundgeschichten und vertiefendere Informationen zu Themen - habe ich zu anderen Tageszeitungen mehr Lust drauf. Es mag ja sein, dass der Eindruck entsteht dass ich leicht zufrieden zu stellen bin - aber das ist nicht unedingt so. Die Morgensednung bei RSA zum Beispiel finde ich flach und zu alt für meinen Geschmack - Energy dagegen empfinde ich als kindisch und laut. Also fühle ich mich bei Jump am Morgen gut aufgehoben. Das heißt nicht, dass ich alles perfekt finde. Auf langweilige Gewinnspiele zum Beispiel, kann ich gut und gerne ganz verzichten. So - das ist meine ganz subjektive Meinung. Zu den anderen Moderatoren bei diesem Sender kann ich ansonsten nichts sagen - weil ich die gar nicht auseinander halten kann und ehrlich gesagt nicht mal einen Namen kenne. Sei's drum. Liebe Grüße aus Sachsen!! Wow... mein erster Beitrag. Ganz schön lang geworden... :)!
 
An Deinem Beitrag lieber Sachse, sieht man so viele Dinge. Vor Allem aber 2 Sachen. Den Unterschied in der Wahrnehmung eines "echten" Hörers und die eines vermeintlichen Radioprofis. Dazu stelle ich fest, dass für Leute wie Dich Programm gemacht wird - da auch Du am Ende die Quote machst :)!

Außerdem sieht man dass Jump endlich eins geschafft hat - nämlich dass überhaupt mal Moderatoren aus diesem Haus wahr genommen werden. Bei aller Liebe - aber auch mir, als Mensch der im Radiobereich sein Geld verdient, waren sämtlich Jumpmoderatoren bis dato vollkommen unbekannt. Ich empfand sie allenfalls als farblos und austauschbar.

Da sich mein Hauptinteresse übrigens nicht um den MDR dreht - wundere ich mich überhaupt - warum hier so emotional über diesen Sender geschrieben wird? Warum wird nicht genauso eifrig auf 83 Seiten über andere Häuser geschrieben. Das ist keine provozierende Frage - sondern das wüsste ich wirklich gerne. Sollte das schon beantwortet worden sein - tut es mir leid. Ich hatte noch keine Zeit - alle 80 Seiten durchzulesen.
 
Da sich mein Hauptinteresse übrigens nicht um den MDR dreht - wundere ich mich überhaupt - warum hier so emotional über diesen Sender geschrieben wird? Warum wird nicht genauso eifrig auf 83 Seiten über andere Häuser geschrieben. Das ist keine provozierende Frage - sondern das wüsste ich wirklich gerne.
Ich vermute, es hat mit der Geschichte der MDR-Popwelle(n) zu tun. Sowohl MDR Life als auch Jump sind für viele der Inbegriff niedersten ARD-Hörfunkschaffens. Hinzu kommt die geschichtliche Einordnung: es sind beides keine auf "natürliche" Weise entstandenen Programme, die sich langsam in den heutigen Zustand entwickelt haben. MDR Life folgte nach dem radikalsten Bruch im ostdeutschen Hörfunk, der Abwicklung des mündig gewordenen, kreativen und frechen Wendezeitradios. Schon daher kommt bis heute viel Ohnmachtsgefühl und Wut. Wer 1990/91 im Osten Radio gehört hat und es mit dem heutigen Angebot vergleichen kann, wird wissen, was ich meine.

Jump war dann die Fortsetzung dieses Elends mit anderen Mitteln, also nicht verpennt-debil wie Emmm-Deeee-Errrr Life, sondern aggressiv, provozierend, prollig. Den Vergleich mit dem, was 1990/91 im Radio möglich war und welche gesellschaftlichen Schichten damals angesprochen wurden und heute am liebsten geleugnet würden, muß sich das Programm unbewußt wohl bis heute stellen. Bei Jump kommt noch die Geschichte mit Herrn Schiewack hinzu, der für nicht wenige der Inbegriff des DT64-Zerstörers ist und den man nun in hochbezahlter Stelle auf unfassbar starker UKW-Kette agieren sah.

Die Unverschämtheit, mit der Programme wie Jump für sich reklamieren, einen gesellschaftlichen Querschnitt und Konsens zu erreichen, kann einem auch schon die Wut hochtreiben. Selbst in Kreisen der Medienpolitik hieß es dazu einst, wäre das ein Privatfunk, er hätte keine Lizenz bekommen bei diesem leeren Konzept.

Läßt man das alles mal weg, gibt es aus meiner Sicht allerdings tatsächlich kaum noch Unterschiede zu den anderen Elendsprogrammen der ARD, namentlich vor allem SWR 3, NDR 2, hr 3, et cetera. Die "kleinen" Wellen, die genauso erbärmlich sind, siehe N-Joy, mal gar nicht mitgezählt. Auch zu hr3 gab es Ende 2008 hier massiv bösen Text, als man das Programm endgültig zerstörte.

Ganz böse und ketzerisch ist ein Gedanke, der mir gerade beim Tippen kommt: kann es vielleicht sein, daß die unmittelbare Nachwendezeit mit ihrem ganz eigenen und charakteristischen Hörfunk im Osten einen Maßstab gesetzt hat, an dem alles heutige vernichtend scheitern muß? Und so vielleicht auch erklären kann, warum andere belanglos-wellen im Westen des Landes weitaus weniger Haue bekommen, weil man sie schlichtweg nie für so wichtig empfunden hatte?
 
Ganz böse und ketzerisch ist ein Gedanke, der mir gerade beim Tippen kommt: kann es vielleicht sein, daß die unmittelbare Nachwendezeit mit ihrem ganz eigenen und charakteristischen Hörfunk im Osten einen Maßstab gesetzt hat, an dem alles heutige vernichtend scheitern muß? Und so vielleicht auch erklären kann, warum andere belanglos-wellen im Westen des Landes weitaus weniger Haue bekommen, weil man sie schlichtweg nie für so wichtig empfunden hatte?

Hm, klingt zwar komisch, ist aber ein interessanter Gedanke. Ich denke, das kreative Nachwenderadio, auf das Du Dich beziehst, ist vor allem DT64 in der Power-von-der-Eastside-Zeit, Rockradio B und Radio Brandenburg, oder? (Ich habe leider keine Gelegenheit, mir ein Bild von Sachsenradio 1, 2, 3 und den anderen Programmen zu machen.)

Was Rockradio B und Radio Brandenburg betrifft, gibt es ja auf beiden Seiten recht stattliche Nachfolger, die zwar durch unserer Zeit logisch geprägt sind, aber dennoch in ihrem Segment sehr gutes Radio machen. (Vor allem dann, wenn man beginnt, Vergleiche anzustellen …).

Aber zurück zu Deinem Gedanken: Zumindest, wo der Konkurrent Privatradio nicht sonderlich stark aufgestellt ist, misst man der lokalen ARD-Anstalt größere Bedeutung bei als anderswo. Beispiel NRW. Hier muss man auch zugeben, dass der WDR, nicht zuletzt durch seinen wohl größten Wohlstand in der ARD, einiges auf die Beine steht. In Bezug auf WDR 5 und auch Funkhaus Europa ist zwar der Begriff »hochwertig« eher angebracht als »kreativ«, aber spätestens bei 1Live zeigt sich dann ein wirklich kreativer Umgang mit dem eigenen Konzept. Und das zeigt auch die enorme, segmentübergreifende Beliebtheit. Außerdem ist festzuhalten: Einen direkten Volksaufstand, in NRW solle es ob eines schlechten WDR-Programms bitte mehr Privatradio geben, gab es so noch nicht. Zumindest weiß ich nix davon.

In anderen Sendegebieten sendet die ARD, wie Du's schon sagst, tatsächlich recht belanglos vor sich hin … (höchstens in Bayern und auch Bremen ist es noch ein bisschen anders). Dem größten Wert würde ich da erschreckenderweise noch den DOM/Heimat-Programmen beimessen, da so etwas vom privaten Markt kaum abgedeckt wird.
 
Vorab muss ich sagen, dass ich zufällig durch Google auf dieses Forum gestoßen bin. Ich bin nicht einer von diesen Radiomachern und eigentlich - unter normalen Umständen - nicht mal ein besonders aufmerksamer Radiohörer. Jump war mir als Sender lange unsympathisch. Bis plötzlich diese beiden Leuchten auftauchten. Wahre Lichtgestalten am Radiohimmel. Und plötzlich hat sich mein Leben in Gänze verändert. Der Morgen macht wieder einen Sinn. Die glockenhelle Stimme von Sarah und der beeindruckende Intellekt von Lars-Christian rauben mir alle Sinne. Das ist mir so noch nie im Leben passiert. Und glaubt mir, hier schreibt ein ganz normaler Radiohörer, der durch die Suchmaschine Google auf dieses Forum gestoßen ist. Lars und Sarah forever! Denn Sarah und Lars stellen alles Vergangene in den Schatten. Lobet und preiset diese beiden Retter des mitteldeutschen Radios.
 
@klare Sicht: Ach- Herr L. ist auch mal wieder da! Eigentlich, haben Sie ja jetzt auch viel Zeit um mal wieder Boshaftigkeiten zu schreiben. Oder hat sie doch nochmal ein Sender genommen? Mir ist nichts bekannt?
 
laut bild-leipzig soll jessica wahls von den no angels moderatorin bei mdr jump werden...

auf bild.de heißt es: >> „MDR-Jump ist zur Zeit mit Jessica Wahls in Vorgesprächen. Derzeit ist aber noch keine Entscheidung gefallen, ob und wie es zu einer Zusammenarbeit kommt“, erklärt Sender-Sprecherin Susanne Odenthal. <<

Arbeitsbeginn soll Anfang Februar sein. Wahls hat vorher laut Bild bei Energy Rhein-Main moderiert.

Die komplette Meldung gibts hier: http://www.bild.de/regional/leipzig...gels-wird-jump-moderatorin-22219860.bild.html


in einer anderen bild meldung (diesmal lokalausgabe rhein-main) heißt es, dass die wahls von energy gekündigt wurde, weil zu ihrer sendezeit "@work" nur 4.000 hörer eingeschaltet hätten...

guckst du: http://www.bild.de/regional/frankfurt/frankfurt-am-main/feuert-no-angels-jessica-21182196.bild.html


naja, vielleicht sind 4000 hörer der neue maßstab für ämdehärrr dschamb :)
 
Bild-"Zeitung" schrieb:
Eine Mitarbeiterin: „Nach so einer Zugnummer haben wir gesucht.“

"Eine Mitarbeiterin" = da nicht genannt also eine inoffizielle Aussage und das dürfte dann tatsächlich widerspiegeln, was man so im Jump-Team denkt. Großartig. So etwas bezahlen die Menschen in Mitteldeutschland monatlich mit ihren Zwangsgebühren.

Da kann ich nur noch den gestern an anderer Stelle von K6 reingekippten Wiki-Link nochmals anpinnen. Einige Sätze aus dem durchaus schwer zu lesenden Text:

http://de.wikipedia.org/wiki/Kulturindustrie_–_Aufklärung_als_Massenbetrug schrieb:
1. Das Individuum wird von der Kulturindustrie auf die Konsumentenrolle reduziert
2. Die Kulturindustrie speist die Konsumenten mit trivialen, oberflächlichen Nichtigkeiten

Unter Kulturindustrie ist die kommerzielle Vermarktung von Kultur zu verstehen; der Industriezweig, der sich gezielt mit der Herstellung von Kultur beschäftigt. Im Gegensatz dazu steht die authentische Kultur.

Nach der Auffassung Horkheimers und Adornos raubt industriell hergestellte Kultur dem Menschen die Phantasie und übernimmt das Nachdenken für ihn. Die Kulturindustrie liefert die „Ware“ so, dass dem Menschen nur noch die Aufgabe des Konsumenten zukommt. Durch Massenproduktion ist alles gleichartig und unterscheidet sich höchstens in Kleinigkeiten. Alles wird in ein Schema gepresst und erwünscht ist es, die reale Welt so gut wie möglich nachzuahmen. Triebe werden so weit geschürt, dass eine Sublimierung nicht mehr möglich ist.

Interessant auch, daß im Frankfurter Artikel ein Name erwähnt wird, der mir erst- und letztmalig Ende 2008 / Anfang 2009 unterkam. Damals als nichtssagender Nachfolger von Volker Rebell auf hr3. Wegen akuten Nichtssagens auch nicht weiter von mir verfolgt. Weit kam da ja auch jemand nicht, da war jetzt ja schon die nächste Station zuende.

Das hat mit Radio doch alles längst nichts mehr zu tun. Wundert mich aber alles andererseits auch nicht. Eine ethisch dermaßen verkommene Gesellschaft wie die, in der wir leben, produziert halt fortlaufend nur Abschaum.
 
Zu dieser nächsten Station dürfte es kaum aus freien Stücken gekommen sein. Wer gibt denn von sich aus eine Mitwirkung bei einem der beiden hessischen Platzhirsche auf, um bei einem Sender einzusteigen, der kaum gegen das Dornbusch-Vilbel-Duopol ankommen kann?


Was die Sache mit der „Kulturindustrie“ angeht, so ist das wieder einmal die Frage, wozu es eigentlich noch öffentlich-rechtlichen Rundfunk gibt. Die übliche Antwort in Deutschland kann man da bekanntlich auf „das hammir schon immer so gemacht“ verdichten, auf die Beschwörung des „dualen Systems“, in dem der öffentliche Sektor meint, mit dem privaten mithalten zu müssen.

Bei der Feststellung „die Kulturwelt teilt sich in zwei Teile“ stellt sich doch die Frage, in welchem dieser Teile öffentlich-rechtliche Institutionen tätig werden sollten. Aus meiner Sicht ganz glasklar in dem, der a.a.O. als „kleiner Bereich authentischer, verbliebener bürgerlicher Kunst“ beschrieben wird.

Das klappt anderswo auch ganz leidlich. Nur im Rundfunk klappt es ganz und garnicht. Was aus meiner Sicht aus dem Auftrag zur „Grundversorgung“ rührt, bei dem keiner den Gedanken auszusprechen wagt, daß bestimmte Teile davon mittlerweile von kommerziellen Veranstaltern abgedeckt werden und keiner Duplizierung durch öffentlich-rechtliche Häuser bedürfen.

Dazu kommen dann natürlich auch noch interne Faktoren. Man denke etwa an die neue Intendanz des MDR. Da sitzt eine Juristin, deren Interesse vor allem Das Haus ist. Künstlerische und journalistische Bestrebungen? Fehlanzeige. Ich habe da jedenfalls bislang nichts substantielles gehört.

Soweit dieser wahrscheinlich auch schon wieder schwer lesbare Text ...
 
Was die Sache mit der „Kulturindustrie“ angeht, so ist das wieder einmal die Frage, wozu es eigentlich noch öffentlich-rechtlichen Rundfunk gibt.
Da ich heute in ganz besonderer Spendierlaune bin, was liebevolles Austeilen angeht, hier noch mein Antwortvorschlag:

Weil die Mehrheit (und zwar in allen gesellschaftlichen Schichten) überhaupt nicht in der Lage ist zu begreifen, für welch schäbiges Spiel sie sich hergibt und was mit ihr angerichtet wird: Aberkennung der Menschenwürde und Verleihung des Titels "Konsument". Die halten ja heute selbst Klassikradio für "Kultur", dann kann man auch Jump, hr3 oder die anderen Vertreter der belanglos-Funker für ein wertvolles Gegenstück zu sonstwas halten. Ich muß inzwischen befürchten, daß selbst Zeitgenossen, die sich für etwas "gehobeneres" , "kulturvolleres" halten, vor diesem Irrtum nicht sicher sind. Sie handeln im Glauben, etwas wertvollem den Weg zu bahnen - und sind nur Büttel einer Industrie, die massentauglichen Unrat als "Kultur" oder "Anspruch" getarnt möglichst profitabel verkaufen will.

Du hattest den MDR, ich nehme den RBB: wer - wie seit vergangenem August praktiziert - auch auf den digitalen Verbreitungswegen UKW-Brüll-Sound bester Privatfunkmanier verbreitet, hat sich komplett disqualifiziert, hat keinen Respekt vor künstlerischen Werken, hat nichtmal Respekt vor seinen eigenen Mitarbeitern, deren Stimmen nun on air geschändet werden.
 
Weil die Mehrheit (und zwar in allen gesellschaftlichen Schichten) überhaupt nicht in der Lage ist zu begreifen.... Die halten ja heute selbst Klassikradio für "Kultur", ....und sind nur Büttel einer Industrie, die massentauglichen Unrat als "Kultur"

Verdi, Mozart, Puccini, Strauß, Bach usw. sind also massentauglicher Unrat ?
 
Nicht pauschal. Lies bitte mal den Wiki-Link, auch wenns etwas sperrig ist und eben kein "Nebenbei-Text". Da findest Du folgende Passage:

http://de.wikipedia.org/wiki/Kulturindustrie_–_Aufklärung_als_Massenbetrug schrieb:
„Der Opernbesuch verkommt zum gesellschaftlichen Ereignis; der Tauschwert einer Premiere besteht in Sehen und Gesehen werden. […] Es [das Werk, die Oper] ist nur noch Anlass eines Events.“

Nicht also der Inhalt einer Oper zählt, sondern die Präsenz und das „Geschwätz“ nebenbei. Gedacht wird, wie dieses Stück auf die Öffentlichkeit wirkt, wie das Wissen um dieses Stück die subjektive gesellschaftliche Stellung beeinflusst; gedacht wird, was das Auftreten, das Teilnehmen an diesem Event einem nützen könnte; gedacht wird, was der andere denkt. Auch dieses ist ein Zeichen dafür, dass Autonomie verloren ging. Adorno spitzt dies zu, indem er schreibt, einst durfte man nicht wagen, frei zu denken; jetzt wäre dies möglich, aber man könne nicht mehr, weil man nur noch denken wolle, was man wollen solle, und eben das würde als Freiheit empfunden.

Genau so habe ich das inzwischen auch kennengelernt und genau das ist - inzwischen weiß ich das - die Horrorvorstellung derjenigen, die in anerkannten Schauspielhäusern arbeiten. Die wissen zunehmend, daß sie von solcherart Publikum keine künstlerische Wertschätzung bekommen werden und damit auch keinerlei Rückendeckung. Sollte irgendwann einmal etwas anderes "angesagt" sein anstelle eines Opernbesuchs, um sich passend zu "zeigen", dann liefe das Publikum einfach dorthin - vielleicht ins Autohaus eines Sportwagenherstellers. Ich habe in der Semperoper auch Publikum erlebt, das nur zum Gesehenwerden angetreten war. Die unterhalten sich ungeniert in der Vorstellung wie am Tresen ihrer Stammkneipe oder kichern an Stellen, an denen jedem des Inhalts wegen Anwesenden entweder ein dicker Kloß im Hals sitzt oder er eigentlich kurz davor wäre, alles kaputtzuschlagen.

Die Bestrebungen zumindest der Semperoper, die unter der neuen Intendantin gezielt Maßnahmen zum "Anfüttern" einer neuen, tatsächlich an den aufgeführten Werken interessierten Publikums-Generation ergriffen und soweit mir ersichtlich auch erfolgreich umgesetzt hat, sind da eindeutig - und überaus sympathisch.

Denen ist es auch völlig egal, wie man dort aufkreuzt. Klar, wie ein Lump gehe ich nicht in die Semperoper, aber ich komme da auch schon mit dem großen Trekking-Rucksack (ich muß anschließend ja irgendwo in Dresden übernachten...) und wuchte die 15 Kilo über den Garerobe-Tresen. Immerhin tausche ich vorab im ICE die Turnschuhe gegen mitgebrachte andere Schuhe aus. Die Reaktionen sind gefühlt sehr positiv: man freut sich, daß da jemand kommt, der offenbar nicht zum Gesehen-werden dort ist, denn dann käme er in anderem Aufzug.

Und das schreibe ich als jemand, der vor einem knappen Jahr noch Klassik generell radikal abgelehnt hat, im Irrglauben, Klassik wäre eine Abgrenzungsmauer zwischen den "feinen Leuten" (Klassik) und solchem Pöbel (Punkrock, Indie) wie mir. Da randaliert der kleine Punk in mir und zeigt den Finger. Es ist schon heftig, wenn man irgendwann feststellen muß, daß es den tatsächlich an der Kunst interessierten Klassik-Freunden nicht anders geht als denen, denen man die guten Jugendkulturwellen weggenommen hat. Man muß nur mal in den anderen Bereich aufmerksam reinhören. Dann vernimmt man auch dort radikale Kürzung, komplette Ausrichtung auf "verkaufbares Zeug", Verstümmelung und Schändung der Werke (siehe Klassikradio: Häppchenklassik in grottigster Tonqualität) undundund.

Frag mal K6, der hat gewiß präzisere Ausführungen parat. Vielleicht welche vom Sitzen auf Grabsteinen. Ich bin bei sowas bislang nur Laie.
 
Sorry, das ist mir in deinem vorherigen Post nicht so klar rübergekommen. Gegenüber Sendern wie Jump mit ihren Getröte hebt sich Klassikradio immer noch angenehm ab.
 
laut bild-leipzig soll jessica wahls von den no angels moderatorin bei mdr jump werden...

da ist bild mal nicht im bild, wow, das nenn ich ein wortspiel...

die gute frau wahls ist meiner kenntnis nach schon längst im hause, sie wurde schon im letzten jahr als neue mitarbeiterin vorgestellt. von moderation war damals aber keine rede, zur zeit arbeitet sie angeblich in der musikredaktion.
und was den "weggang"aus frankfurt angeht. sie wurde gegangen. definitiv. aus den von lurgi beschriebenen gründen.
was mich allerdings wundert, wer braucht das ex-popsternchen in halle? und was, bitte, qualifiziert sie zu einer "zugnummer"? ich bitte die geschätzte forengemeinde, jetzt nicht über mich herzufallen, das sind ernstgemeinte fragen!

grüßle von der alten doro.
 
Bei MDR Jump gibt es doch gerade eine Aktion wo man wettet in drei Wochen (bis zum 30. Januar) noch 10.000 Fans be Facebook zu bekommen, um dann 50.000 zu haben. Sollten 50.000 erreicht werden, kann man als Hörer eine Reise nach Australien gewinnen. Derzeit fehlen aber immer noch gut 5.500 Fans. Und in zwei Tagen wird man das ganze sicher auch nicht mehr erreichen. Bin mal gespannt mit welcher Ausrede der Sender kommt. wenn man diese Zahl nicht erreicht. Scheint man ja trotz regelmäßiger Werbung nicht genügend Leute bewegen zu können auf "gefällt mir" zu klicken.
 
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