Neuzugänge und -besetzungen sowie Änderungen bei radioeins

Produziert hat er also - ausgenommen zu "Corona"-Bedingungen - im 'Haus des Rundfunks':

wolfgang-doebeling schrieb:
Hier die der Zensur zum Opfer gefallenen Stellen gefettet…

Guten Abend, willkommen zur letzten Ausgabe von Roots auf Radioeins, der insgesamt 1633. Es wird heute ziemlich wortlastig zugehen, fürchte ich, denn ich möchte ein wenig über die 42 Jahre meiner Radiotätigkeit plaudern, bevor ich in den unfreiwilligen Ruhestand entlassen werde…von wegen Rockerrente… heilige Einfalt!…habe mir dafür ein paar Stichwörter notiert, mal sehen wie weit wir kommen. Sollte ich mich verplaudern, bitte ich um Nachsicht. Zwischen den wahren Anekdoten gibt es Musik, klar, und zwar aktuelle aus dem vermaledeiten Jahr 2020…

Später dann im Produktionsalltag ab ’97 schliff sich einiges mehr ab, vorhersehbar, und doch ist bis heute noch manches erkennbar von jenen ehrgeizigen Plänen von vor gut 25 Jahren. Erst in jüngerer Zeit geht es mit dem Niveau des Musikangebots hörbar abwärts, leider.

Die Situation beim Start von Radioeins – Roots betreffend – war 1997 so: ich machte die Sendung für SFB4 und wurde gefragt, ob etwas dagegen spräche, wenn Radioeins Roots zusätzlich übernähme, die Sendung also zugleich von zwei Wellen ausgestrahlt würde. Nein, warum auch? Einem Wechsel hätte ich nicht zugestimmt, denn die Bezahlung bei Radioeins war deutlich schlechter als bei SFB4 Multikulti. Leider wurde Multikulti dann bald abgewickelt und Roots somit auf Radioeins verwiesen. Es gab fortan also weniger Geld bei gleicher Leistung, mir war aber viel wichtiger, dass sich meine Produktionsbedingungen nicht ändern, denn die technische Ausstattung von Radioeins stand ganz im Zeichen des unaufhaltsam aufkommenden Digitalismus bis hin zu den Disco-Plattenspielern, die für meine Sendungen völlig ungeeignet waren. Kein Problem, versicherten die Verantwortlichen bei Radioeins, Du kannst natürlich weiterhin aus dem Haus des Rundfunks an der Masurenallee senden, aus Deinem angestammten Studio, mit Deinen antiken EMT-Turntables…


Dann kam Corona, ich begab mich in Selbstisolation, in Einklang mit den Empfehlungen der Corona-Taskforce des RBB, für Radioeins offenkundig eine günstige Gelegenheit, Roots komplett zu entsorgen
 
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Wurde bereits hier im Thread gepostet:
Im Rolling Stone Forum, kann man gut nachlesen,
welche Stellen seiner letzten Sendung, zensiert wurden.🤐

Dieser Umgang mit Ihm ist so unwürdig, so verletzend und eben nicht erwachsen.
Ich bin traurig. :(
Nochmal mit dem entsprechenden Permalink: http://forum.rollingstone.de/foren/reply/11311543/

Ist natürlich ein unmöglicher Umgang für ein großes, öffentlich-rechtliches Medienhaus mit einem verdienten Mitarbeiter. Aber das lässt sich für mich nicht aufwiegen, denn Doebeling Äußerungen über Kollegen und neue Formate lassen ganz für sich tief blicken...

Ich frage mich, warum man sich bei Radio Eins so sehr einer Erklärung verschließt. Man hätte alles sauber über die Bühne gehen, Doebeling seine Meinung sagen lassen können und gut wär's gewesen. Wobei es seitens Doebeling schon witzig ist, davon auszugehen, dass der eigene Brotgeber so tolerant ist, auf dem eigenen Sender Äußerungen über "weniger Geld bei gleicher Leistung" und abwärts gehendes "Niveau des Musikangebots" on air zu geben...
 
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Das ist aber auch nicht gerade die feine Art, privaten Schriftverkehr öffentlich zu machen oder an Dritte weiterzuleiten. Stichwort Briefgeheimnis.
Das ist ja wirklich ein erschreckender Beleg mangelnder Sachkunde. Merk dir mal bitte Folgendes:

Das Briefgeheimnis endet beim Empfänger!

Du scheinst wenig Geschäftsmails zu erhalten?
Meist steht darunter, dass der Inhalt nur für den Empfänger bestimmt ist.
Eine Veröffentlichung ist ohne Zustimmung des Absenders nicht gestattet.
Auch das ist in dieser Pauschalität falsch und in aller Regel rechtlich unwirksam. Es gehört schon ein bisschen mehr dazu, um einem Empfänger die Weiterverbreitung wirksam untersagen zu können. Wenn ich dir eine Mail schreibe und darin lediglich alles Gute für 2021 wünsche, in einer Fußnote aber die Weiterverbreitung des Nachrichteninhaltes "untersage", ist das schlicht unwirksam.
 
Da hätte ich dem Herrn auch gezeigt, wo der Ausgang ist. Mit Nachdruck.
Soweit ich das einschätzen kann, hat Herr Doebeling mit seinen Aussagen Recht - was das direkte Thema seiner Sendung vs. Radio Eins betrifft. Nur ist so etwas halt nicht erwünscht: mit etwas Recht haben, was den Meinungsführern zuwider läuft. Ich kenne das aus dem eigenen Berufsleben nur zu gut.

Obskur wird es für mich, wenn man liest, dass er digitale Medien komplett ablehnt, CDs auf den Sondermüll wirft (immerhin rohstofftechnisch korrekt!) etc...

Keine CD, kein digitaler Handheld-Recorder, nichts, rein gar nichts aus dieser Kategorie klingt so beschissen wie das Soundprocessing von Radio Eins. Im Nachgang wundert mich, dass er sich überhaupt dazu herabgelassen hat, dort seine Sendung zu verbreiten. Sie wurde schließlich geschändet, bevor sie auf die Antennen ging.
 
Der DJ hat nochmal persönlich einen Beitrag im Rolling-Stone-Forum geschrieben, mit dem er sich in meinen Augen selbst disqualifiziert. Er lässt sich über Böhmermann und seine "Meriten" (sic) aus (ohne - wie er selbst zugibt - zu wissen was Böhermann überhaupt macht, da er selbst keinen Fernseher besitzt) und schimpft über die "Marktschreier" bei YouTube und das "Geplapper" in Podcasts. Aber jeder mache sich selbst ein Bild: http://forum.rollingstone.de/?p=11314115

@ThoRr
Da sprichst Du was wichtiges an,
seine Sendung ist wohl mit der Postkutsche vom DLF auf einem Tonband nach Griebnitzsee gebracht worden und alle Hörer haben wohl brav nachts um 23 Uhr seine Sendung eingeschaltet. Das ist doch mit Nichten so!

Ich hab die Sendung am Montag auf Arbeit nachgehört...!

Die Mischung macht es doch, etwas digitale Welt ist doch ok, mein Gott herrje.
Von dem Untergang der Schallplatte hat Niemand gesprochen!!!!!!!

Trotzdem ich bin optimistisch, mal sehen ob da nicht doch noch was geht.
 
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Guten Morgen,
wir hatten ja einige Fragen, die uns noch zu dem Roots Thema gefehlt haben.
Wolfgang Doebeling hat dazu nun genauer geschrieben wie es war:

https://forum.rollingstone.de/foren/reply/11317521/

Gut das ganze ist sehr skurril evtl. ist der Link ja in Zukunft im Zusammenhand
mit der einen oder anderen Person beim ÖRR interessant.
Ich werde mich dazu auch nicht weiter hier äußern, dazu kann man nix mehr sagen.

Den Jahresrückblick von Robert Skuppin finde ich noch interessant:

https://www.radioeins.de/programm/s...f-robert-skuppin-corona-jahresrueckblick.html
 
Sorry, das klingt für mich nach Nachtreten. Doebeling zeigte sich nicht kompromissbereit. Was dann auf anderer Seite geschah, ist natürlich, wenn es so stimmt, wie es geschrieben wurde, auch unterste Schublade. Da haben sich wohl zwei gefunden.

Sowas gehört nicht in die Öffentlichkeit. Das hätte man unter sich ausmachen müssen. Und wie gesagt, ob es sich so zugetragen hat, ist nicht bewiesen.
 
Ja ich bin da hin und her gerissen.
Ich hab inzwischen auch die andere Sichtweise aufgezeigt bekommen und da zeigt sich doch ein
ganz anderes Bild. Dort sagt man, dass man mehrere Jahre schon um eine Regelung für eine Nachfolge
gebeten hat und man auch dem Nachwuch einen Platz bieten will. Es ging auch ganz klar ervor dass
man sich dazu nicht öffentlich äußern will, weil es zu nix führen würde.

In 2 bis 3 Punkten macht die andere Seite für mich Sinn.
Es ist insgesammt alles super schade, ich werde dazu auch nix mehr schreiben.
 
Naja Moment mal, wann ich schweige, das entscheide noch immer ich selbst und
man muss auch mal Dinge diskutieren, denn ich bin mir ziemlich sicher,
dass man daraus auch lernen kann. Ich hab daraus auf jeden Fall was gelernt.

An dieser Stelle kann man aber nix mehr in Erfahrung bringen, wie es sich nun wirklich
abgespielt hat, werden nur die Betroffen wissen.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass man in Zukunft auch ein paar Theman anders behandeln wird.
 
Über das Arbeitsklima in öffentlichen Einrichtungen darf ruhig öffentlich gesprochen werden. Und wie eine öffentlich-rechtliche Gemeinschaftseinrichtung es mit dem Bildungsauftrag im Bereich Rockmusik hält, schreit geradezu nach Transparenz.

Ich habe in der Schilderung von Doebeling jetzt nichts gefunden, dass mich annehmen lässt, dort ständen falsche Behauptungen. Doebeling verkennt aber, dass er kein Anrecht auf seine Sendung hat und insofern eben "rechtlos" (Zitat) ist.

Entscheiden tut halt der Besteller, was auch der richtige Ansatz ist. Dass man sich einer ARD Anstalt auch anders hätte entscheiden können, steht für mich außer Frage. Siehe Spielereien mit Schallplatten mit Chris Howland, oder Swingtime mit Bill Ramsey.

Und dass der rbb sich anders hätte entscheiden sollen, wäre nicht abwegig gewesen. Die Sendung Roots hinterlässt in der Radiolandschaft Deutschlands eine Lücke, für die die Nachfolgesendung kein Ersatz ist.
 
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Du schriebst doch selbst, in Zukunft dazu zu schweigen. Darin wollte ich Dich nur bestärken, Phil.
Natürlich darf über das Arbeitsklima diskutiert werden, radneuerfinder, aber in diesem speziellen Fall sollte man unbedingt beide Seiten sehen.

Ich denke, die neue Sendung soll auch kein Ersatz sein, sondern einfach etwas moderneres. Inwieweit es soo glücklich war, sie auf den Sendeplatz von Roots zu setzen, wird die Zeit zeigen. Mir wird Roots auch fehlen.
 
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Das Schmierentheater wird langsam zur Schlammschlacht.
Unerträglich, vor allem das was da im Rolling Stone-Portal abgelassen wird. Das geht nur die direkt Betroffenen irgendetwas an!
Geht es hier noch um eine Radiosendung oder um "offene Rechnungen" und darum, der Gegenseite möglichst noch eins zu verpassen???
 
Der RBB sowie der ORB und die Personalpolitik... mir fallen da spontan Trevor Wilson ("play music for food"), Jens Quandt und Marusha ein. Marusha drehte den Spieß sogar um: als sie erfuhr, dass sie Ende 2007 aufhören sollte, ging sie einfach schon im Sommer, weil sie dieses Spiel nicht mitspielen wollte. Auch ein Weg des Umgangs damit.

Bei anderen Anstalten sieht das nicht viel anders aus. Auch da müssen Leute gehen, die jahrzehntelang die Stimme des Programms waren, die bei den Hörern beliebt sind, die entsprechende Lücken hinterlassen und die selbst gerne weitergemacht hätten.

Ich persönlich finde es richtig und wichtig, dass Doebeling damit so umgeht, wie er es macht: in die Öffentlichkeit gehen. Dieser Aspekt des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sollte auch publik werden, er gehört dazu. Auch wenn manche unter "feine Art" etwas anderes verstehen dürften, ich halte es für richtig, es zu benennen, da wahr.

So rein von der Technik her gehört Doebeling in den Bunker. Fehlt nur der zweite EMT (schon der erste steht da nur während der Radiotage und sonst steht er woanders). Ich befürchte aber, die Logistik ist zu heikel. Schellack-Platten transportiert man am besten gar nicht. Außer auf Filzmatte mit 78 UpM im Kreis herum.
 
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Nee, das gehört nicht in die Öffentlichkeit. Denn ich kann darin nix Verwerfliches finden, wenn Sendungen eingestellt werden. Das die Protagonisten der Sendungen angepisst sind, ist verständlich, aber Radio ist stetem Wandel unterworfen. Ob zum Positiven oder Negativen lassen wir an dieser Stelle mal aussen vor.
 
@Radiotroll
"Persönlich bin ich immer bereit zu lernen, obwohl ich nicht immer belehrt werden möchte."

Winston Churchill

Doch das gehört an die Öffentlichkeit aus mehreren Gründen.
Herr Doebeling ist jetzt 70 Jahre alt, da kann man ja mit dem Argument des Alters kommen
aber es gibt genug Radiomacher, die mit 50 auf der Straße standen.
Was ist zum Beispiel mit Oliver Kehnen alias Ollie Massiv?
Keiner weiß ober der noch was seit 2017 macht.

Mit den heutigen Möglichkeiten, kann man doch noch weiter was machen,
darauf will ich hinaus.

Und solche Diskussionen sind so wichtig, weil man entweder mal was anstoßen kann
oder auch Ideen für die Zukunft dieser Menschen entwickeln kann.

Es ist doch ein Signal, immer auch etwas neben der Tätigkeit beim Radio aufzubauen.

Ich möchte mal als erstes Beispiel Holger Klein hier erwähnen.
Der macht seit vielen vielen Jahren Podcasts und das auch sehr erfolgreich.


Dann gab es auf Deutschlandfunk Nova eine coole Sendung "Was mit Medien"
diese endete im letzten Jahr. Das Interessante ist, die Protagonisten waren Podcaster,
dann Radiomacher und sind jetzt im Prinzip wieder Podcaster.


Ein anderes Beispiel ist Stefan Rupp, er hat sich zu The Pioneer retten können.


Dann gibt es noch ein Beispiel für eine Musiksendung, die eine neue Heimat finden konnte.
Dort geht es auch eine ganze weile um den Abgang vom ÖRR, in dem Fall Radio Fritz.


Ab Minute 12.10 geht es um die Zeit beim ÖRR.

HEAVY HOUR | STAR FM

Also lebt der Radiomarkt auch von einer gewissen Umwälzung und die kann man bedeutend
besser für alle gestalten, das ist meine Meinung.
Es machen sich Programmverantwortliche oft zu einfach, und das ist nicht Ok darauf will ich hinaus.
Man könnte so gut für einige Inhalte Brücken bauen auch Leute im Unternehmen sogar halten
und neue sowie alte Hörer ansprechen.

Und für die ganz alten muss auch was her! Da bin ich mir sicher, dass da was geht.
Am Ende sind solche Diskussionen, solche Zerwürfnisse auch eine Chance, wenn man damit was anstellt.

@lg74
Die Idee mit den Eifeler Radiotagen ist genial, das werde ich Ihm schreiben und Ihn darauf hinweisen.
 
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Zustimmung. Aber die heutigen jungen Radiomacher haben so viele Standbeine, anders als eventuell alte Hasen, die fallen immer wieder auf die Füße.
 
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Es ist keine Frage das WD ein Musikverrückter im positiven Sinne ist. Allerdings hat er, so mein Eindruck, radioeins ab einer bestimmten Zeit immer nur als Vehikel für seine Sendung begriffen. Bis auf wenige Ausnahmen gab es kaum Kontakt zum Sender, er produzierte dort nicht, es gab so kaum Austausch auf privater Ebene (eventuell mit Ausnahme von seinen früheren Bekannten aus dem SFB2/4YOU Klub) so blieb bei vielen das Bild eines DJ der zwar für einige interessante Musik spielt aber ansonsten eher uninteressiert am Rest des Programms ist. Die wenigen Versuche ihn als Experten ins Programm zu holen (Wolfgangs Verdikt) scheiterten wohl an ihrer Halbherzigkeit seitens des Senders bzw. an der Inkompatibilität mit den Hörgewohnheiten der Tagesprogrammhörer. Selbst kein wöchentlicher Hörer seiner Sendung, schätzte ich ihn aber durchaus als „Trüffelschwein“, kann aber seiner unnachgiebigen Verachtung für alles „Digitale“ keinen nennenswerten Mehrwert abgewinnen. Das Konzept von roots blieb letztlich in den letzten Jahren/Jahrzehnten für eine bestimmte Zielgruppe attraktiv (männlich, 50+,vinylaffin). Diese verschworene Gemeinschaft kann man im entsprechenden Thread des rollingstone Forums bewundern und dabei auch sehen das sie in den letzen Jahren immer kleiner wurde. Ob man der Sendung ala „Dust to Digital“ noch mal andere Relevanz in einer jüngeren Zielgruppe verleihen könnte - ich glaube nicht obwohl die Bunkervariante natürlich etwas hätte. Wenn sich ein Verein ala „Die Freunde der Schallplatte auf Ultrakurzwelle“ gründen würde, ein entsprechendes Studio auf die Beine stellt und die Sendung produziert und bei einem Sender unterbringt.......Eventuell rückt ja derjenige welcher die beiden EMTs aus dem roots Studio in der Masurenallee abgegriffen hat sie als Dauerleihgabe raus ;)
 
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