Veränderungen im WDR-Wortprogramm 2021 (Echos, Berichte, Zeitzeichen, Stichtag)

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Und außerdem ein wesentlicher Faktor: Im linearen TV ist es völlig egal, ob 3 oder 30 Millionen zuschauen, die Kosten für die Verbreitung bleiben konstant.
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Stimmt leider so nicht ganz. Natürlich ist es bei einem terrestrischen oder SAT-Signal egal, wie viele Nutzer es hat. Nur, man hat immer sehr hohe Fixkosten. Es muss also kalkuliert werden, wie hoch sind die Kosten pro Nutzer. Da ist bei Sparten, Nischen etc. das Web trotz Serverkosten meist günstiger. Bisher haben gerade die Öffis die terrestrische Versorgung sehr üppig geplant. Klar, man wollte ja der privaten Konkurrenz keine Frequenzen überlassen. Die Folge ist eine teilweise groteske Überversorgung.

Aber irgendwie gilt scheinbar der Grundsatz wir stecken alles in der Verwaltung, Technik und die Pensionen und so wenig wie möglich ins Programm. Stattdessen verzettelt man sich, bildet keine klaren Prioritäten und lässt Unterfinanzierungen, die sich in mangelnder Redaktionsqualität niederschlagen, zu.

Der gesamte Anstaltsapparat ist scheinbar nicht in der Lage Kräfte zu bündeln und zu konzentrieren, redaktionelle und inhaltliche Qualität zu steigern. Die Unterhaltungskompetenz ist schon bei Netflix, Disney, YouTube, Insta & Co., die Informationskompetenz geht mehr und mehr in nichtlineare Medien.

Hey, die Menschen die heute zwischen 30 - 45 Jahre sind, sind in 20+ Jahre mehr oder weniger Rentner. Glauben die Öffis tatsächlich, die ändern im Alter ihre Mediennutzungsgewohnheiten? Wer bis 60 sich immer Veggi ernährt hat, wird danach doch nicht zum Steakfresser?

Es gibt in der Betriebswirtschaft einen Grundsatz: In 8 von 10 Fällen kann man ein Unternehmen nicht gesundsparen. Natürlich muss man immer die Kosten im Griff haben. Aber, man muss den Umsatz ausweiten, die Produkte und Services attraktiver machen, die Kundenbedürfnisse besser erfüllen. Das sind solche Binsen, dass es weh tut, zu sehen wie in einem Bereich, der uns allen als Bürgern gehört, rumgewurschelt wird.
 
@ThoRr an der finanziellen Situation hat das Radio (und erst recht die hier besprochenen Sendungen) nur einen kleinen Anteil, das hat den Kohl sicher nicht fett gemacht.
Was die beiden Sender so grundsätzlich anders gemacht haben, kann ich leider auch nicht sagen. Ich kenne nur die Aussage, dass der NDR bislang einen höheren Anteil zum ARD-Programm und Gemeinschaftseinrichtungen beigetragen hat als andere Sender, und diesen nun zurückfährt.
 
102 Promis schreiben offenen Brief an WDR-Führung

https://m.dwdl.de/a/79586
Wenn ein vierminütiger redaktioneller Beitrag über ein geschichtliches Ereignis, der sich problemlos vorproduzieren lässt, für einen öffentlich-rechtlichen Sender eine "radiophone Oase" darstellt, was bedeutet das für die Versteppung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks?
 
  • Dienstag, 03.11.2020

  • 22:05 bis 23:30

    Sondersendung zur US-Wahl
    Die USA vor der Entscheidung - Trump oder Biden?
    Info
    • Angeschlossen WDR
 
Hat jener noch nicht in der EPG, bis auf eine vermutlich damit zusammenhängende Doppelmoderation beider Morgenmoderatoren im 2. steht da aber eh noch nichts drin.
 

Mitglieder fordern Erhalt von 'Stichtag'​

Mit der umstrittenen Abschaffung des Hörfunk-Formats ‚Stichtag‘ hat sich der zuständige Programmausschuss in Erster Lesung befasst. Einen Zwischenbericht gab die Vorsitzende, Petra Kammerevert MdEP, im Rundfunkrat: Zahlreiche Mitglieder forderten, den ‚Stichtag‘ in der bewährten Qualität auf WDR 2 zu erhalten. Das Argument, dass der WDR Kosten sparen müsse, weil sich der NDR aus langjährigen Kooperationen zurückziehe, sei nicht ausreichend. „Gemessen am Budget des WDR wären die Einsparungen sehr gering", sagt Kammerevert, „die Streichung eines so wichtigen und beliebten Programmteils scheint nicht angemessen“. Gegen Kooperationen mit anderen ARD-Anstalten, wie sie nun angedacht würden, sei nichts einzuwenden. Voraussetzung sei jedoch, dass die Marke ‚Stichtag‘ und das Format mit dem bisherigen Tiefgang und in der vierminütigen Dauer erhalten bleibe. Programmdirektorin Valerie Weber sei nun gebeten, dem Programmausschuss eine Lösung vorzuschlagen.

Der Plan, den ‚Stichtag‘ einzustellen, ist Teil einer Programmschemaänderung bei WDR 5 und WDR 2, die der WDR dem Rundfunkrat vorgelegt hatte. Der Programmausschuss bereitet dessen Entscheidungen vor.
 
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[...] Teil einer Programmschemaänderung bei WDR 5 und WDR 2, die der WDR dem Rundfunkrat vorgelegt hatte.
Na da wollen wir mal schauen, was man in Sachen "Programmschemaänderung bei WDR5 [...] dem Rundfunkrat vorgelegt" hat.
 
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In der Tat. Aber nicht an deinem Beispiel. Dein Beitrag schießt in blinder Wut etwas über's Ziel hinaus.
Hätte ich "blindwütig" formuliert, wären in meinem Beitrag ganz andere Worte gefallen. Niemand bestreitet die Relevanz eines Herrn Springers und seines Verlagwesens für unseren Alltag, dessen Erzeugnisse ja auch über die der BILD-Zeitung (oder wie auch immer man dieses "umstrittene" Printmedium bezeichnen möchte) hinausgehen. Dennoch ließe sich trefflich darüber streiten, ob eine Frau von Kleve mit ihrem Lebenswerk zu damaligen Zeiten geringere Relevanz für ihre Zeitgenossen hatte, als es der selig verschiedene Herr Springer für uns heute ((leider; Zitat von Dir) noch) hat. Für NRW als angestammtes Sendegebiet des WDR wäre erstere sogar zumindest historisch meiner Meinung nach noch relevanter. Und diese gewissermaßen tragische Geschichte eines "Blind Date" im 16. Jahrhundert zwischen einer Adeligen vom Niederrhein mit dem König von England hätte man mit ein bisschen hörfunkjournalistischem Geschick auch auf einer Massenwelle wie WDR2 humoristisch und informativ im "Stichtag" präsentieren können.

Jedenfalls finde ich es zumindest einmal bemerkenswert, dass gerade der öffentlich-rechtliche Rundfunk, der ja nicht nur einen Informations- sondern auch einen Bildungsauftrag hat, die "anspruchsvollen" Inhalte eben nach und nach in die "Kulturwellen" abschiebt und dort versauern lässt, bis sie irgendwann ganz aus dem Äther verschwinden. Das finde ich sehr schade.

Obwohl, Stichtag mit Anna von Kleve zwischen dem coolsten Remix von Robin Schulz und dem neuesten Hit von Ava Max? Haste eigentlich recht, kann man knicken...
 
Na da wollen wir mal schauen, was man in Sachen "Programmschemaänderung bei WDR5 [...] dem Rundfunkrat vorgelegt" hat.
Die Formulierung ist mir auch erst hinterher aufgefallen, ich denke mal, das zielt auf die Stellen ab an denen man bisher mit dem NDR zusammengearbeitet hat und eventuelle Streichkandidaten als Kompensation wenn man z.B. die Echos erhalten will.
Vielleicht ist auch eine Übernahme der Infonacht nun ein Thema.
 
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Man könnte sie ja auch erst nach Mitternacht aufschalten, der mögliche Spareffekt wäre, so diese denn Kosten bedeuten, das Einsparen dieser bei den Wiederholungen aus dem Tagesprogramm, aber jetzt wo du es sagst, vielleicht hat man ja tatsächlich genau das vor, keine Berichte mehr im 2. und POP! bis Mitternacht und bei WDR 5 dann als Ersatz die Infonacht.
 
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Würde WDR 5 die nächtlichen Wiederholungen durch die Infonacht ersetzen, würde man vermutlich 3,50 Euro Autorengebühren sparen. Die entsprechenden Sendungen sind ohnehin per Podcast verfügbar, und mit der Infonacht könnte man ein nächtliches Infoangebot anbieten. Die Übernahme der Infonacht wäre für den WDR ohnehin kostenlos, und man könnte sich die "Berichte von heute" sparen und die Ressourcen auf die Echos am Tag konzentrieren. Von daher würde ein solcher Schritt Sinn ergeben.

Schade um diese traditionsreiche Sendung wäre es aber dennoch.
 
Als (kleine) Kompensation könnte WDR 2 ja dann auch "Der Tag um 12/6" übernehmen, das wurde meine ich sogar seinerzeit schon mal angeregt, jedoch zunächst nicht umgesetzt, aber so käme zumindest 1/3 des Wortanteils der Berichte wieder rein.
Wobei eine solche Übernahme am Abend mehr Sinn ergäbe, hat man da doch selbst keine Tageszusamenfassung (mehr) im Programm, am Mittag hingegen das Mittagsmagazin.
 
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Wurde die Sendung nicht bereits eingestellt?
Ja, die Bärenbude wurde mit der Überführung vom Kiraka-Programm in eine WDR5-Sendung einerseits und das Maus Radio andererseits eingestellt. Der WDR-Rundfunkrat hatte aber Ersatz gefordert und der ist jetzt da.
 
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Mittlerweile ist die (grässliche) Katze aus dem Sack:

Diskussion läuft im WDR 5-Faden.
 
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