Und wie stellt sich für dich eine "erhebliche Verflachung" dar? Kann ich anhand der von mir gehörten Sendungen nicht nachvollziehen.
Danke für Deine Antwort. Das wir uns nicht missverstehen: "Jammern auf hohen Niveau" würde ich schon auch noch so sehen, dennoch irritiert mich die Entwicklung (die m.E. prinzipiell in eine falsche Richtung geht).
Im Grunde hatten wir das im letzten Jahr schon diskutiert, siehe bspw. #61, #62 und drumherum, als es um die damals bevorstehende Intendantenwahl ging. Ich will das jetzt nicht wiederholen, ungefähr dort "stehe" ich noch bzgl. FM4. In Kürze würde ich es heute aber wie folgt zusammenfassen:
Musikfarbe: hoher Anteil von R'n'B', Hip-Hop, Dance, weniger "Gitarrenorientierung", insgesamt wirkt es für mich belangloser, langweiliger als früher. Mir fehlt die Kantigkeit, Geradlinigkeit, die sich ja nicht nur prinzipiell stilistisch (ich bin durchaus offen für alle zuvor genannten Stile), sondern auch durch eine Abfolge von Titeln und
dem journalistischen Wort einstellt, und teilweise auch Einzigartigkeit (ich entdecke kaum noch für mich neue, interessante Musik, wie ich es in den 2000ern so noch für FM4 proklamiert hätte).
Wortjournalismus: nach wie vor ellenlange Musikstrecken ohne Wortbeiträge. Finde ich schade, da es ja nun gesellschaftliche, politische, kulturelle, soziologische (usw.) Themen mit enormer Wichtigkeit genug gibt.
Webseite: da hat
@danielh in #88 eigentlich schon fast alles gesagt.
Vielleicht noch eine Ergänzung im Zusammenhang mit einem von mir so empfundenen Wortanteil: etwa 2002/2003 war es so, dass die Inhalte der Webseite die im Programm gesendeten Inhalte in der Regel etwas verkürzt, höchstens aber "gleichlang", reproduzierten. In den Folgejahren drehte sich das um - das Programm übernahm eher eine "Appetizer"-Funktion, wer mehr vom Thema wissen wollte, musste die Story auf der Webseite lesen. Nun scheint sich eine Angleichung auf das untere Level einzustellen, aktuell vermutlich i.W. dadurch bedingt, dass man im Web "nichts findet" (siehe
@danielh). Im Übrigen: Story-Überschriften wie "Berlin, die Mutter der Krawalle" halte ich für sehr boulevardesk und oberflächlich. Wenn ich mich künftig, nur um mal etwas Vernünftiges / Seriöses / Berührendes lesen zu wollen, erst durch einen Boulevard-Dschungel durcharbeiten muss, verzichte ich darauf.
Vielleicht bin ich aber mittlerweile wirklich zu alt für FM4. Ich höre mittlerweile lieber RBB Radio Eins (durchaus auch aus einer soziologisch-kulturellen Prägung als Berliner heraus und trotz aller Kritik...), M94.5, ARD-Kulturwellen oder auch mal BBC Radio 6.
lol - was fällt Euch da auf:
http://oe1.orf.at/
Ein ganzheitlicher Ansatz im ORF...
