90elf verliert die Live-Rechte an der Bundesliga

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Mal angenommen, Til Schweiger würde gar keine Filme produzieren,

..wäre das ein unglaublicher Gewinn für alle Beteiligten. :D

Un nochmal aus Thema zu kommen, es wäre doch möglich dass sich 90elf umbennent und sich vom Fussballradio zu einem Sportradio umwandelt. Das wäre keine schlechte Idee. Gerade heutzutage könnte man sowas ja mal gut interaktiv machen.
 
..wäre das ein unglaublicher Gewinn für alle Beteiligten. :D
Ganz im Gegenteil - alle an den jeweiligen Filmen Beteiligten wären die Verlierer, die leben nämlich von dieser Arbeit. Ein paar Millionen Kinozuschauer dürften das ebenfalls anders sehen.

Aber Hauptsache, man hat seinen persönlichen Geschmack mal wieder als das Maß aller Dinge definiert, gell?
 
Es gibt jede Menge "nicht schlechte Ideen", das klitzekleine Problem ist: Sie kosten Geld. Regiocast hat für seine Verhältnisse eine relativ hohe Summe investiert. Ein Sportradiokonzept würde noch einmal nicht unerhebliche Investitionen in ein neues Konzept erfordern. Wären die Gesellschafter dazu bereit?

Die Regiocast hat schon genug Baustellen: Nicht unerhebliche Reichweitenverluste in den Kernmärkten, Sendersanierung von Antenne MV und Radio Bob, Call-Media - die angebliche Cash Cow gibt es nicht mehr - und die "Ertragssäule" RCB in Hamburg hat den Geschäftsbetrieb eingestellt, ebenso wie Ikke & Co. die Mobilfunkfirma von Regiocast. Die Anteile am Freizeitpark Bellantins wurden wohl abgestossen, auf jeden Fall sind sie nicht mehr auf der Homepage und Forschungsgruppe Medien wird auch nicht mehr erwähnt.

Das alles bei Gesellschaftern, die Ausschüttungen sehen wollen. Ein Sportradiokonzept auf DAB+, Mobil und im Web ohne UKW?? Ich kann mir nicht vorstellen, dass dafür die notwendigen Mittel bereitgestellt werden. 90elf ist schon heute äusserst schwach im Web, das wird doch mit einem Sportradiokonzept nicht besser und die Reichweite hat auch für eine MA-Ausweisung nicht gelangt.
 
@Dr. Fu Man Chu: Dem ist wirklich nix mehr hinzuzufügen. Und den nächsten folgerichtigen Schritt erwarte ich bis Jahresende, mit Wirkungsdatum Ende 2014. Oder glaubt noch jemand ernsthaft dass man auf etwas setzt, was frühestens in sechs bis acht Jahren, eher sogar noch später, Gewinne abwirft und bis dahin für noch mehr Miese in den Geschäftsbüchern sorgt?
 
@Dr. Fu Man Chu: Dem ist wirklich nix mehr hinzuzufügen. Und den nächsten folgerichtigen Schritt erwarte ich bis Jahresende, mit Wirkungsdatum Ende 2014. Oder glaubt noch jemand ernsthaft dass man auf etwas setzt, was frühestens in sechs bis acht Jahren, eher sogar noch später, Gewinne abwirft und bis dahin für noch mehr Miese in den Geschäftsbüchern sorgt?

Zumal Poelmann ganz am Anfang seines Radiolebens Inforadio in Berlin beerdigt hat. Mit der Abwicklung von Sendern kennt er sich aus. Danach haben es RTL und FAZ versucht, aber ein privates Wortformat konnte sich aus vielerlei Gründen nicht etablieren. Wort ist aufwendig und man hört leider (bzw.zum Glück) ob die Moderatoren wirklich etwas zu sagen haben oder nur plappern.
 
Deutsche Fußball Liga engagiert Harald Schult als Content-Direktor der Tochterfirma DFL Digital Sports. Schult war zuvor verantwortlicher Projekt- und Redaktionsleiter beim Telekom-Sender "Liga total", sowie stellvertretender Chefredakteur bei Sport 1.
per Mail
Quelle: Turi2

Das ist doch interessant oder?
 
Sportradio (statt Fußballradio): SUPER IDEE. Fände ich spannend. Wie das konkret aussehen würde, tragfähig aussehen könnte - kann ich mir nicht konkret vorstellen.

Der Vorschlag 90elf vom Fußballradio zum Sportradio zu machen erinnert mich an die Ermunterung seitens der Deutschen Faustball-Liga statt gedopten Radsports (Tour de France) die World Games (Weltspiele der nicht-olympischen Sportarten) zu übertragen. 2009 war das. Über sowas amüsieren sich sogar Öffentlich-Rechtliche - bestenfalls freundlich. Private denken sowieso (nur noch) an Kommerz. Was gibt`s denn außer Fußball (fürs Radio)?

Ich fände das toll auch große (Live)-Beiträge über andere Sportarten zu hören und erst recht spannend, sie zu machen. Ist aber schwierig und gerade wir in Deutschland sind da verdorben und verarmt. Fußball, Fußball und zwar die Kommerz-Kickscheiß-Variante sonst interessiert doch kaum irgendwas in größerem Maße.

Ich habe (in kurzen Einblendungen) schon von etlichen Sportarten im Radio berichtet. Ist schwierig: Rhythmische Sportgymnastik die letzten drei WM-Übungen live (viel Spaß). Abfahrt in Kitzbühel oder Vierschanzentournee im Skispringen als Vollreportage oder auch nur für fünf oder zehn Minuten - auch anspruchsvoll. Ist irgendjemand hier von irgendeinem Journalisten überzeugt, dass der das hinbekommt, wirklich auf packende Weise? Selbst Eishockey, Basketball etc. - viel schwieriger zu machen als Fußball (weniger übersichtlich, sehr dynamisch, Beteiligte weniger bekannt etc., Regeln weniger bekannt und eher schwieriger vermittelbar) und für ein breites Publikum viel weniger attraktiv.

In den USA z. B. sieht das mit einem gewissen Pluralismus von Basketball, Football, Eishockey etc. sicher in Theorie und Praxis etwas anders aus.

Gut: Nachberichte, Interviews, Sportnachrichten - könnten auch ein Sportradio füllen. Aber Sport heißt halt - und das nicht zu knapp - LIVE.

Was anderes noch - bei der Privatradio-Lizensierung vor 20 Jahren hatte sich meiner Erinnerung nach für eine Thüringen-Kette ein Sportradio-Konzept aus Stuttgart beworben (natürlich gab`s für sowas nie einen Zuschlag).

Das mal für den Moment.
 
Tja, indem sich der Sender von einem einzigen Programmelement so abhängig gemacht hat, wurde ein hohes Risiko offensichtlich bewusst eingegangen. Unlängst hätte 90elf ja schon versuchen können, mit anderen Inhalten außerhalb der Fußballspielzeiten Hörer an sich zu binden - anderen Sportarten oder sonstigen Themen des Interesses. Haben sie aber nicht, und vermutlich hätte es ja auch finanziell nicht funktioniert. Aber falls DAB scheitert, dann jedenfalls nicht allein wegen 90elf.
 
Die The Walt Disney Company (Germany) GmbH mit Sitz in München für die digitale bundesweite Verbreitung eines privaten Hörfunkprogramms mit dem Titel „Radio Disney“ von der LM Saar vor zwei Jahren eine Sendelizenz erhalten. Der Disney Konzern könnte mit 90elf eine Zusammenarbeit vereinbaren um "90elf" in eine Art "ESPN Radio" umzuwandeln. Was meint Ihr?
 
die sind doch ausgestiegen und haben ihre Lizenz zurückgegeben, oder? Naja, ein Sportradio wäre schon nicht schlecht, aber mit welchem Profil? Ein Newskanal? Übertragung von anderen Sport-Events? Die Bundesliga hat 90elf so erfolgreich gemacht, dennoch wäre das in jedem Fall besser als die Option der Einstellung, auch wenn man dann sicherlich nicht mehr so viele Hörer erreichen würde...
 
Oder Lagardère kommt wieder aus der Versenkung und macht mit der Regiocast ein Talkradio im Stile von Europe 1 auf, mit Sport drinnen. Ist ähnlich realistisch. Und vielleicht ist es auch ganz gut, dass uns Radio Disney erspart geblieben ist, sofern man sich am amerikanischen Vorbild orientiert haben sollte.
 
Das 90elf nur das geboten hat was Wirtschaftlich gesehen Sinnvoll ist finde ich richtig.

Was nützt es wie Sport 1 einen unrealistischen hohen Preis zu zahlen und dann hoffen die Zuhörer würden dann dafür bezahlen?

Meines Erachtens wird Sport1 mit ihrem Konzept gehörig auf die Nase fallen und sich wünschen nie soviel Geld für die Rechte bezahlt zu haben.
 
Wird Fussball inzwischen nicht total überschätzt, weil es schon lange nicht mehr ums Spiel bzw. dem "Spaß an der Freud'" geht? - Inzwischen spielt doch FC X-EUR gegen FV Y-EUR. Interessant in diesem Zusammenhang folgende Passage in des Radiotors verlinktem Beitrag:
Einer DFL-Sprecherin zufolge soll das Angebot von Sport 1 aber deutlich höher gewesen sein, sodass die DFL keine andere Wahl gehabt habe.
Ich würde gerne wissen, warum die DFL keine andere Wahl hatte. Aber dieser Satz erklärt, wenn auch nicht alles, so doch vieles.
 
Ganz einfach: Sport1 hat deutlich höhere Summe geboten, ein Konzept mussten beide Anbieter ebenfalls abgeben. Das macht doch ein Unternehmen nicht ohne eine Strategie. Ist doch ganz einfach: Man kauft einen Rohstoff, hier Übertragungsrechte, veredelt sie via Redaktion und Distribution, erreicht somit Nutzer und vermarktet die Kontakte entweder über Werbung oder Nutzergebühren. Ob die Strategie von Sport1 aufgeht, steht auf einem ganz anderen Blatt, denn auf jeden Fall hat die DFL höhere Einnahmen erzielt.

Das 90elf sich selbst zum glorreichen Verlierer stilisiert ist nachvollziehbar, nur nicht unbedingt glaubwürdiger. Ein Medienunternehmen muss immer auch eine publizistische inhaltliche neben der betriebswirtschaftlichen Kompetenz haben. Bei der Regiocast mangelte es an beidem, inhaltlich stehen Regiocastsender sehr verlässslich für Radio von Stange, Level C&A. Betriebswirtschaftlich und finanziell, waren nie große Mittel für Investitionen vorhanden. Potente Investoren konnte die Regiocast nie gewinnen und von den Gesellschaftern kaum auch ein Geld. Der Trick, mit einem leeren Beutel große Sprünge zu machen funktioniert nur bei Kängurus nicht im wirklichen Leben. Zwei Unternehmen, die nur Services erbringen sollten und als Cash Kühe gedacht waren, sind der Regiocast schon abgesoffen.
 
Muss ich Dir zustimmen. Wenn man ehrlich ist, hat 90elf an Inhalten, mal abgesehen von den Übertragungen der Spiele, im Programm sehr wenig zu bieten. Unter der Woche lohnt sich das Einschalten höchstens mal für eine Stunde pro Tag, dann weiß man eigentlich alles.
 
Die Sache von wegen, man kann ja auch eine Eintrittskarte kaufen und bzw. um zu berichten geht natürlich auch weit an den Realitäten vorbei.

Theoretisch, ja. (Außer bei LIVE-Berichterstattung muss man, sofern ZUVERLÄSSIG live übertragen wird leider oft gar nicht mehr so dringend am Ort des Geschehens sein). Da wäre es also vernünftiger, sich vor den Fernsehapparat zu setzen anstatt aus der Fankurve zu berichten (ist natürlich beides eine Krücke, Murks).

Tja: Fußball Bundesliga aus der Fankurve - ohne Aufstellungen? In der einen Hand das Handy in der andere Papier, Stift und Hintergrundinfos??? Beim Skispringen auf die gleiche Art bei zehn Grad Kälte aus noch größerer Entfernung? Bei Schneefall, wenn die Unterlagen aufweichen?

Quatsch ist das - und etwas, das nicht Formatradio-kompatibel ist (gut, das wäre noch irgendwie zu verschmerzen).

Die "Vorzugsbehandlung" von Journalisten hat schon seinen Grund - sie dient letztlich einfach auch der Sache (die Bedingungen für Presse und Hörfunk sind oft auch gar nicht sooo toll, dass fällt den nicht davon Betroffenen nur nicht so aus, man beurteilt das alles leicht nur aus der Fernseh-Zuschauer-Brille). Außer für Fernsehen sehe ich auch nicht ein, dass überhaupt gezahlt werden soll. Außer für großen Kommerzfußball kann man hierzulande auch nirgendwo Geld verlangen ...

Kapazitätsgründe mögen mal gegen eine Akkreditierung jedes Interessierten sprechen - ausnahmsweise (vielleicht am Beispiel des NSU-Prozesses später etwas mehr hierzu). Der Punkt ist aber, dass die Leute, die sowas entscheiden, sich mit den Belangen "der Medien" (der verschiedenen Belange ...) nicht so zuverlässig Bescheid wissen.

Natürlich darf man "Vorzugsbehandlungen" als Journalist auch nicht zu selbstverstänflich nehmen. Ich hab`nichts gegen Til Schweiger, nur weil er unsereiner nicht kostenlos ins Kino lässt. Nur - das ist doch auch ein Spezialfall. Er kann sich sowas vielleicht leisten - sonst aber kaum einer. Das ist kein (Erfolgs)modell. Klar, ich kann es irgendwo nachvollziehen, dass man überlegt, ob man Leute (journalisten) "fördern" soll, die dann womöglich einen Verriss liefern. Doch abgesehen, dass schlechte Nachrichten irgendwo auch gute Nachrichten sind, ist das auch kleinkariertes Denken, dass ein Star oder ein sonstiger Profi nicht an den Tag legen soll. Ansonsten (Unterschied zur Sport/Fußball-Bericherstattung): Wenn ich Pressevorführungen (von Filmen) mache, Rezensionsexemplare versende ... dann KANN das Publikum schon vor Erscheinen erreicht/inspiriert werden. Gebe ich den Schweiger nehme ich mir zumindest DIESE Möglichkeit.
 
DLM setzt sich weiter für Bundesliga im nationalen Digitalradio ein
Der Hörfunkbeauftragte der Landesmedienanstalten (DLM), Dr. Gerd Bauer, will sich dafür einsetzen, dass die Bundesliga-Berichterstattung auch nach dem Rechteverlust von 90elf im nationalen Digitalradio verbleibt. Wie er dem
"Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk" sagte, werde er im Hinblick auf die jüngste Entscheidung der DFL bezüglich der Übertragungsrechte für Hörfunk Gespräche mit allen Beteiligten führen. "Für mich ist wichtig, dass es auch weiterhin ein attraktives Hörfunkangebot im bundesweiten Digitalradio-Multiplex gibt. Hierzu hat 90elf bislang einen zentralen Beitrag geleistet", so Bauer.

Quelle: http://www.satnews.de/mlesen.php?id=f7ff80270e6c3dbf4132974cd03c8d79

Will die DLM nun die Sendelizenz von 90elf deswegen entziehen oder eine Zusammenarbeit mit Sport1 erzwingen?
 
Für mich ist wichtig, dass es auch weiterhin ein attraktives Hörfunkangebot im bundesweiten Digitalradio-Multiplex gibt. Hierzu hat 90elf bislang einen zentralen Beitrag geleistet", so Bauer

Dem kann man nur zustimmen, allerdings ist attraktiv nicht gleichbedeutend mit Fußball. Auch ein Oldie- oder Schlagersender könnte die Attraktivität steigern.

Wichtig ist, dass man jetzt mal bei allen Beteiligten in die Puschen kommt. So wie es aussieht hat man noch für 2 Monate was zu senden, dann ist Sommerpause und da laufen dann eh nur Wiederholungen, aber das kann man sich auch schenken und sollte dann lieber zeitnah den Sendebetrieb beenden.
 
Aktuelles vom Flurfunk: Sport 1 hat wohl schon mit 90elf verhandelt, über eine Übernahme der Technik. Die Herren von Plazamedia waren in Leipzig. Sprich: 90elf wird wohl abgewickelt.
 
Keiner kennt hier die genauen Angebote und Konzepte von 90elf und Sport1. Die DFL hat sich für Sport1 entschieden. Wie der Presse zu entnehmen war, hat Sport1 ein höheres finanzielles Angebot gemacht. Sport1 verschenkt kein Geld, sie werden also ein inhaltliches Konzept haben, das auch nicht uninteressant ist.

Tja, ist ebenso in der Privatwirtschaft, einer setzt sich durch. 90elf hat vier Jahre Zeit gehabt, das sollte reichen sich durchzusetzen. Die Regiocast geht mit Wettbewerbern auch nicht gerade zimperlich um und hat mit vielen Landesmedienanstalten gekungelt um andere Sender zu verhindern. Ein altes chinesisches Sprichwort sagt: Nur ein Narr gewinnt jede Schlacht. Insofern mein Mitleid hält sich in Grenzen.
 
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