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Der Radiotor: Es ist zwar richtig, dass die mainstreamlastigen Formate stärker ziehen, dennoch halte ich es für illusorisch, dass ein einziges Programm wie Absolut Relax dem Verbreitungsweg DAB+ zu einer größeren Popularität verhilft.
Wenn man wirklich möchte, dass DAB+ einen Durchbruch erzielt und Gewinne einfährt, geht dies nur über den Weg einer Vergrößerung der Programmauswahl und damit nur mit einem weiteren bundesweiten Multiplex, der sich vorerst lediglich auf die Ballungsräume erstrecken kann, um die Kosten niedrig zu halten.
Im Vereinigen Königreich betreibt das dortige Absolute Radio gleich drei Programme und zwar nationwide.
Warum geht das nicht auch in Deutschland?
Solche Diskussionen wie hier entstehen dort erst gar nicht, denn die Auswahl via DAB ist derart groß, dass fast jeder etwas findet.
Was ebenfalls auffällt: In UK gibt es viel weniger Jugendradios, dafür weitaus mehr Stationen für die Zielgruppe mittleren Alters.
Die haben wohl begriffen, dass Jugendliche eh in erster Linie ihr Blackberry für den Musikkonsum nutzen, und es vor allem Ältere sind, die noch am meisten Radio hören.
In Deutschland macht man so vieles in Sachen Radio falsch, dabei würde nur ein Blick in die Länder genügen, in denen DAB bzw. DAB+ bereits ein Erfolg ist, um hier etwas zum Positiven hin zu verändern!
Warum gründen die Verantwortlichen der Neuen Welle, der Regiocast und von Norfom nicht ein Konsortium, um einen weiteren Bundesmux zu starten?
Am besten verbunden mit der Schaffung eines Tochterunternehmens, das für den Sendebetrieb zuständig ist, um nicht ganz auf die MB angewiesen zu sein.
Das Problem in Deutschland liegt darin, dass offenbar niemand bereit ist, wirklich Kohle für ein Medium wie den Rundfunk locker zu machen, und in ein paar Jahren geht dann das Geschrei darüber los, dass auch DAB+ gescheitert sei und es beginnt das Wundenlecken.
Ich fasse es nicht!