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Bayern 2 ändert sein Programm

Ich habe es ja erstmal auf mich zukommen lassen. Aber mir gefällt das neue Bayern 2 nicht. :( In der Medienforschung spricht man von einem relevant set an Websites oder Diensten, die eine/r verfolgt. Der BR gerät bei mir gerade aus dem Blickfeld.
 
An dieser Stelle möchte ich gerne meine Stellungnahme von #147 wiederholen.

Auch wenn ich mich damit unbeliebt mache.
 
Ein FAZ-Gastbeitrag von heute, leider hinter der Bezahlschranke:
(Der Mann war ganz zu Beginn seiner Laufbahn übrigens der erste CR des hiesigen Lokalsenders)
 
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Bliebe alles beim Alten, müsste man den Bayerischen Rundfunk rügen, dafür, dass er Neues probiert nicht.
Das ist ein geglückter Satz nicht.

Edit: Ah, jetzt hab ich's. Man sieht wieder: Kommata retten nicht nur Leben ("Komm, wir essen Opa!"), sondern können auch in weniger dramatischen Lagen das Leben erheblich erleichtern.
 
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Man muss nur das lesen, was frei sichtbar ist:

...wie unsere Kultur sich dynamisch entwickelt und dynamisch abgebildet sein will.

Dünähmo!

Einen allgemeinverbindlichen Begriff von Kultur gibt es nicht mehr.

Wann und wo soll es den gegeben haben? Warum jetzt nicht mehr?

Die bestehenden Sparten sind in Bewegung, neue treten hinzu.

Nein! Doch! Oh!

Der Kanon der Werke, die man kennen sollte, ist fluide, oder er hat sich gänzlich aufgelöst.

Bei mir löst sich gerade fluide etwas auf.

Das Great American Songbook etwa ist Teil eines historisch informierten, qualitätsorientierten Musikverständnisses.

Ja, und?

Bob Dylan erhielt den Nobelpreis für Literatur.

Stimmt und Danke, genügt. Jetzt müsste ich nur noch wissen, wofür das C. in seinem Namen steht.
 
Regelmäßig führt der Bayerische Rundfunk mit seinen Radiowellen qualitative und quantitative Studien durch. Das Ziel: Hinhören, was Hörern am Programm schätzen, was man verbessern kann, welche Nutzungen es gibt, medial und im Tagesverlauf. Die aktuelle Bayern 2-Profilierungsstudie ist die erste nach der zum 2. April 2024 umgesetzten Programmschemareform und zeigt, dass das Programm die Bewertung von Themen, Musik und Moderation bei den Hörern im Vergleich zu früheren Jahren nochmals steigern konnte:
 
Liest eigentlich noch jemand, dem die deutsche Sprache auf einem Ausdrucksniveau oberhalb von ChatGPT und Google Übersetzer wichtig ist, solche PM-Einstiege vorher durch?

PS: @Tatanael Hast du die Passage entgendert? Das gruselige Original lautet:

"Regelmäßig führt der Bayerische Rundfunk mit seinen Radiowellen qualitative und quantitative Studien durch. Das Ziel: Hinhören, was Hörerinnen und Hörern am Programm schätzen, was man verbessern kann, welche Nutzungen es gibt, medial und im Tagesverlauf. Die aktuelle Bayern 2-Profilierungsstudie ist die erste nach der zum 2. April 2024 umgesetzten Programmschemareform und zeigt, dass das Programm die Bewertung von Themen, Musik und Moderation bei den Hörerinnen und Hörern im Vergleich zu früheren Jahren nochmals steigern konnte."
 
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Wertschätzung? Ok, bin ja auch kein Bayern-2-Hörer mehr. Ich war einer, ein leidenschaftlicher. Bayern 2 war für mich auch seelische Heimat, dort fand ich das, was ich da, wo ich mich meist aufhalten muss, im Alltag nicht finde: Anstand, Humanismus, Weitsicht, Liebe zum Heimatplaneten. Ich konnte mir das im Radio holen, es half ein Stück weit über die Unerträglichkeit der Existenz in der realen Welt da draußen, die ich nicht vermag, in Wohlbefinden zu verstoffwechseln.

Meine Verachtung haben sie sicher, die Hörfunkvernichter aus den ARD-Führungsetagen. Sie haben mich von jemandem, der leidenschaftlich gern Radio gehört hat, zu jemandem gemacht, der Radio nicht mehr erträgt, zumindest nicht Radio aus dem ARD-Verbund, dessen Führungsebene Menschen mit Anspruch und Wunsch nach Relevanz, Solidität, Authentizität und Seele im Radio zutiefst verachtet.

Ich habe die ARD und das öffentlich-rechtliche System lange verteidigt. Ich bin in die letzten Nischen mitgegangen, bis die ARD mir Ende 2021 noch die Empfangsgeräte fernstummgeschaltet hat. Jetzt, wo man vorsätzlich auch die Reste der Seele des ARD-Hörfunks zerstört hat und wo auch - übergreifend und unabhängig vom Bayern-2-Thema - in der Gesellschaft erahnbar wird, dass die Existenz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nicht verhindern konnte, dass sich finstere deutsche Geschichte wiederholt (und die ProtagonistInnen auch ganz hemmungslos Plattformen im öffentlich-rechtlichen TV bekommen, der öffentlich-rechtliche Rundfunk also zum Mittäter wird), sehe ich keinerlei Grund mehr, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ideell zu unterstützen.

Sollte es künftig eine Gelegenheit geben, sich in einer Abstimmung zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu positionieren, ohne dabei zwangsläufig widerwärtige Menschen wählen zu müssen, wäre meine Entscheidung klar: gegen diesen öffentlich-rechtlichen Rundfunk. So, wie er den Kulturmenschen auf der Seele herumtrampelt, hat er keine Unterstützung verdient. Ich will da kein Geld mehr reinstecken müssen, nur um Kräfte zu bezahlen, deren Job darin besteht, die Seele des Hörfunks und damit zivilisatorische Werte zu vernichten.

Ich bin weiterhin Verfechter der Idee eines echten öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Dieser hier ist für mich keiner mehr. Vielleicht wird es nach der nächsten deutschen "Kollektiv-Erdung" ja wieder was. Wenn der Wunsch nach Humanismus, Ethik und Kultur wieder etwas tiefer in der Bevölkerung verwurzelt ist. Falls es diese Chance dann überhaupt noch geben wird.

Und nein, gendern muss man solche Verlautbarungen nicht. Wer jegliche Achtung gegenüber Kulturmenschen vermissen lässt (siehe auch der Umgang mit denen, die gegen die Vernichtung des BR-Studiobaus und gegen die Entwertung des Bayern-2-Programms voriges Jahr protestiert haben), muss nicht Achtung gegenüber nichtbinären Menschen suggerieren. Ich nehme denen das nicht ab. Das ist Fassade, das ist Lifestyle, das ist nur ein formaler Höflichkeits-Automatismus, der angesichts der Verwahrlosung in der Programmpolitik absolut unglaubwürdig ist.
 
Die "Profilierungsstudie" haben sie aber durchgeführt, bevor sie ihre Nachrichten im Tagesprogramm zugrunde gerichtet haben, oder?
 
Immerhin gibt der BR gibt in seiner Pressemitteilung alles offen zu:

"Auffallend ist, dass sich ein grundsätzlicher Wandel im Nutzungsverhalten von Radiohörern auch bei Bayern 2 bemerkbar macht: 80% der Befragten gaben an, nicht gezielt einzelne Sendungen einzuschalten, sondern Bayern 2 unabhängig davon zu hören, was gerade kommt."

Bayern 2 - die intelligente Popwelle.
 
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Stimmt schon, Bayern zwei hat ein paar Perlen verloren. Es ist vielleicht auch etwas "stromlinienförmiger" geworden. Und als Rheinland-Pfälzer kann ich mit dem zuweilen starken bayrischen Einschlag - den ich natürlich nicht kritisiere, schließlich handelt es sich um bayrisches Radio - nicht so viel anfangen.

Dennoch: Bayern 2 gehört nach wie vor zu den Perlen einer immer öder werdenden deutschen Rundfunklandschaft, bietet Information, Unterhaltung und meist passable Musik angenehm und in der richtigen Mischung. SWR Kultur kann da lange nicht mithalten, und wenn es mir dann doch einmal zu bayrisch wird, gehe ich eben zu DLF Kultur oder WDR5. Aber z.B. am Sonntagvormittag ist das Programm fast alternativlos. Für jene, die mehr wollen, als nur die schönsten Oldies, oder die größten Hits...
 
Immerhin gibt der BR gibt in seiner Pressemitteilung alles offen zu:

"Auffallend ist, dass sich ein grundsätzlicher Wandel im Nutzungsverhalten von Radiohörern auch bei Bayern 2 bemerkbar macht: 80% der Befragten gaben an, nicht gezielt einzelne Sendungen einzuschalten, sondern Bayern 2 unabhängig davon zu hören, was gerade kommt."

Bayern 2 - die intelligente Popwelle.
Daraus aber abzuleiten, dass man nur noch thematische Gemischtwarenläden anbietet, halte ich für die falsche Schlussfolgerung. Auch ich schalte aus Zeitgründen das Radio nur selten für ganz bestimmte Sendungen ein, zumal es von diesen auch immer weniger gibt. Aber auch beim Kochen oder auf dem Sofa, wenn ich Zeit habe, kann ich mich gerne über 30 Minuten einem Thema widmen und brauche nicht die Drei-Minuten-Häppchen unterbrochen durch Musik. Und wenn mich etwas gar nicht interessiert, schalte ich halt aus oder um.
 
Ich mache beides, Einschalten bei Gelegenheit und wenn eine bestimmte Sendung ansteht. Ich habe kein Verständnis für die Verdudelung unserer Kulturprogramme, und ich kann das auch im Ausland nicht wiederfinden, wo weiterhin hochwertige Musik- und Wortprogramme produziert werden. Deshalb weiche ich immer öfter aus. Die Programme vom BR habe ich vorläufig aus meiner Playlist genommen. Werde ich mir erst mit großem zeitlichem Abstand mal wieder anhören. Ich glaube auch, dass sie die Reform nur machen konnten, weil Hörer, die Wert auf etwas Gehaltvolles legen, mittlerweile andere Sender über Internet, Kabel und Satellit hören und nicht mehr protestieren, weil es sowieso keinen Wert hat. Das ist sehr schade, aber nicht zu ändern, wie man ja an der Pressemitteilung des BR sehen kann.
 
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Ich glaube, das ist gar nicht so kompliziert. Bayern2 ist nun mal kein Massenprogramm, erfordert aber im Vergleich zum Ersten oder Dritten weitaus mehr Aufwand und Ressourcen. Von größerer Durchhörbarkeit erhofft man sich wohl auch mehr Hörer. Wie ich schon mal schrieb: Auch wenn einige Perlen verschwunden sind, so ist Bayern2 noch immer ein Juwel. Ja, zugegeben, man schraubt Ansprüche zurück.
Aber wenn ich sehe, was bei den Oldie- oder Popwellen überhaupt noch angeboten wird, werde ich bei Bayern2 immer noch anspruchsvoll und informativ unterhalten.
 
Habe letzte Nacht mal durch die Programme geschaltet und da viel mir auf, dass auf Bayern 2 das Nachtkonzert schon ab 0 Uhr läuft.
Wäre da nicht das gemeinsame Nachtprogramm von Bremen Zwei und MDR Kultur passender? Das Nachtkonzert wird ja von BR-KLASSIK gesendet.
 
Von Montag bis Donnerstag läuft von 0 bis 2 Uhr Concerto bavarese mit klassischer Musik von bayerischen Komponisten, da passt des ARD-Nachtkonzert besser. Man könnte natürlich auch danach die Bremen 2-Nacht übernehmen, wer Klassik hören will, schaltet um, bzw. hört die ganze Zeit schon BR Klassik. Concerto bavarese ist der eigentlich Fremdkörper im Programm.
 
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