AW: Bayern1 und der Oldiewahn
Wer gibt denn noch was auf dieses BR-Gewäsch. Die Schlagerfraktion ist vielleicht in der werberelevanten Zielgruppe eine Minderheit, d.h. in der von Bayern 1 alleinig angepeilten Hörerschicht. Die über-40-Jährigen aber tendieren mehr und mehr zum Schlager, ein Tatbestand, der von den Zahlenfälschern vom Rundfunkplatz totgeschwiegen wird. Die Alten bringen keine Kohle, also sollen sie gefälligst Backstreet Boys hören. Die Musikauswahl auf Bayern 1 ist sowieso eine Zumutung, auch für unter 50-Jährige. Während die gefälligen Stücke bis zum Erbrechen totgenudelt werden, häufen sich im Programm dumpfe Rockabily-Schellacks aus der Steinzeit der Musikgeschichte. Wer außer einer verschwindenden Minderheit will so was heute noch hören?
Da hat sich unter den Augen der notorisch inkompetenten Rundfunkräte ein kommerziell anmutender, wenn auch schwachbrüstiger Oldiedudler etabliert, während die breite Masse der "werbetechnisch inrentablen" Gebührenzahler völlig ignoriert wird. Das Problem liegt ja in Wahrheit noch viel tiefer - laut Berg-Doktrin ist deutschsprachige Musik per se minderwertig und wird gerade noch als Lückenfüller geduldet. Aber der elitäre Klassiksender B4 darf eine flächendeckende UKW-Kette beanspruchen. Wenn ein Privatsender Marketingfuzzis anheuert und fertige Playlist ankauft, geht das schon in Ordnung. Wenn ein an sich solide ausgestatteter gebührenfinanzierter Großsender nur noch Programm für lukrative Hörerschichten ausstrahlt, während das hauseigene Fernsehprogramm aufgrund wirtschaftlichen Totalversagens in den Miesen ist, ist das schon fast skandalös.
Kein Wunder, dass sich immer mehr Leute eine Satellitenanlage aufs Dach schnallen oder ausländische Sender hören.