DAB+-Aussetzer; wer kennt dieses Fehlerbild im Spektrum?

Wombel

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Leider mehrfach Aussetzer Raum Minden/Porta Westfalica am 1. Februar, so dass ich mich genötigt sah, den HDSDR rauszukramen, um das Radio selbst als Fehlerquelle auszuschließen.
In der Tat korrelierten die fast über eine Stunde lang sporadisch auftretenden Aussetzer mit dem Bild im Screenshot. Es sieht auch so aus, als ob Frequenzen "verbogen wären". Einzelne Anteile fehlen, oder sind pegelmäßig verändert.
Sowas habe ich noch nie gesehen. Der Multiplexer defekt oder wieder SFN Probleme mit Überreichweiten?

Die Frage, die sich stellt, wer ist eigentlich Ansprechpartner für derartige Störungen. Die Seite
https://www.netzwelt.de/ist-down/514-dab.html
zeigt zwar auch, dass das DAB+ System am 1. Februar 2024 nicht ganz störungsfrei funktionierte, aber Screenshots kann ich im Kontaktformular leider nicht hochladen.
Ich nehme an, die technisch versierten Forenmitglieder hier kennen das Fehlerbild und können mir da ein wenig auf die Sprünge helfen.

Übrigens, der letzte Frequenzbereich im Mux 179,120 bis 179,300 MHz ist noch oder schon wieder frei?
 

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Noch kein zielführender Hinweis von den Hochfrequenztechnikern unter uns? Rudi Ratlos?
Könnte es rein gedanklich in diesem Zusammenhang gesehen werden:
Da fällt mir nur ein, das hat es sogar in NTV in die Scrolltexte geschafft:
Und DAB+ Stationen synchronisieren sich gerade wegen SFN mit GPS.
Zur Not haben wir ja noch WWV auf 10 MHz.
Mit "Funkwetterbericht".
Glaube aber nicht, das letzteres die Ursache ist. Nun ja, SFlux 183 auch nicht von Pappe.
 

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Also für mich sieht das Bildchen komplett wie Interferenzen durch Mehrwegempfang aus, d.h. viele der 1536 Einzelträger werden bedämpft (die Rippel im Spektrum). Und dann sind für zwei, drei Sekunden auch mehrere breitere "Dellen" vorhanden, die wandern dann mitunter auch. Das sieht im Wasserfall dann halt so aus. (Siehe: https://qirx.softsyst.com/QIRXOverview#Dabdem) Auf jeden Fall war es ein schlagartig auftretendes Ereignis, was gegen Störungen durch Überreichweiten spricht.

Minden ist eigentlich gut versorgt mit den 5 kW von dort. Dann gibt es noch Osnabrück, Hannover, Bielefeld und Köterberg mit jeweils 10 kW in einer Entfernung von unter 74 km in der Nähe. Wenn mit dem SFN alles i.O. ist, helfen diese Sender auch in Minden und Umgebung mit aus. Soweit ich mich erinnere, kann ein SFN noch einige Zeit stabil laufen, wenn GPS (oder andere Navi-Systeme) ausfallen. Mit Ofen-Quarzen hält das 'ne Weile, driftet aber natürlich "weg". Spätestens dann müssen Sender vom Netz.

Die freie Stelle rechts im Spektrum ist der "Rasen" zum Kanal 5D, dessen "linker Rand" rechts im Bild zu sehen ist.

Für "DAB-Beobachtungen" aller Art bietet sich QIRX an. Die kostenlose Version 3.23 reicht schon aus, um grundlegende Dinge festzustellen.
 

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Möchte hier die mittlerweile eingetroffenen, quasi offiziellen Stellungnahmen nicht vorenthalten:
"In der Tat zeigt das Bild eindrücklich die Probleme bei nicht vollständig versorgten Gebieten."
Also, die Diagnose "Mehrwegeempfang" war goldrichtig.
An meinem Standort ist bei momentanem Stand des DAB+-Senderausbaues ein störungsfreier Indoor-Empfang leider nicht durchgängig möglich. Mediaboadcast hatte diesbezüglich auch keine verbindliche Empfangsprognose gemacht und wird dieses geschilderte Bild nicht als "Fehler" einstufen, den es von der Sendertechnikseite her zu beheben gälte.
Eine ähnliche Antwort bekam ich von der BNetzA.
Interessant auch der Hinweis, weiterhin auf UKW/FM zu setzen, wenn es mit dem DAB+-Empfang nicht klappen sollte.
Letztere Formulierung führt den Faden wieder in die KEF-Diskussion bezüglich Abschaltung von UKW.
 
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