DAB+ NRW: Sechs Bewerber für neun Programme!

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Auf bestimmten Seiten gibt es Mitschnitte von Laser558, Radio Monique und so weiter. Hört euch die MW-Mitschnitte an, dann wisst ihr, dass Trak-Radio einen entscheidenden Fehler gemacht hat : Null Soundprozessing. Auf UKW würde auch niemand ohne ein "technisches Klngmittel" senden. ( ja, ein technisches Hilfmittel kann zum Erfolg führen, wenn auch der Rest stimmt ) Zur 702 und 855 : Es waren oder sind Frequenzen, die dem Land NRW zugewiesen wurden, oder ? Die 855 war eigens koordiniert worden, die 702 lag vom abgenutzt in einer Schublade herum.
 
Es ist doch überhaupt kein Wunder, dass Truckradio gescheitert ist: Wer tut sich den dumpfen Klang der amplitudenmodulierten Mittelwelle denn heute noch an?

Das lag nicht nur an der Mittelwelle. Dass TruckRadio gescheitert ist lag meines Erachtens an zwei einfachen Punkten:

a) Das Programm war -zumindest immer wenn ich es gehört habe- schon sonderlich genug. Das einzige feste Programmelement schienen ein dauernd wiederkehrender BzgA-Werbespot und die DW-Nachrichten zur vollen Stunde gewesen zu sein. Doll. In der Anfangszeit kam da wohl schon etwas mehr.

b) Das war ja ein Programm für Berufskraftfahrer. Da wäre es ja auch schön, wenn der Berufskraftfahrer während seiner Berufskraftfahrt den Sender längere Zeit hören konnte. In NRW mag das irgendwie geklappt haben, dank 855 und 702 kHz (solange da in der Nacht keiner rüberbrutzelte). Aber sobald du aus NRW rauskamst, ging das große Kuddelmuddel los. Aus dem Gedächnis:

NRW: Mittelwelle 702 / 855
BW: Stuttgart Mittelwelle 738
Hessen: Frankfurt DAB L-Band (GEIEL!)
Österreich: irgendwo eine total sinnbefreite UKW-Krümelfrequenz
Niedersachsen: DAB Band III
Sachsen-Anhalt: Mittelwelle 531

Malen wir uns das mal auf ner Frequenzkarte auf - und wir sehen einen Fleckenteppich aus verschiedenen Übertragungssystemen mit vielen weißen Flecken. Da macht das berufskraftfahren Spaß! Ich glaube, es waren noch nicht mal alle Frequenzen zur gleichen Zeit auf Sendung.

Soweit ein paar unqualifizierte Bemerkungen dazu. Kommentare zu den beknackten Äußerungen um DRM spare ich mir hier mal.
 
Leider ist das mit der Staatskanzlei ein riesengroßes Problem. Medienpolitik scheint dort, was die Zuordnung von Übertragungskapazitäten angeht keine oder nur eine völlig untergeordnete Rolle zu spielen. Entsprechende Hinweise der LfM oder BNetzA werden dort einfach ignoriert.
 
Sicher ist die Staatskanzlei auch Teil des Problems; allerdings frage ich mich, warum die LfM nicht endlich die ehemaligen D-Radio-Frequenzen auszuschreiben beginnt.
Das hat doch Gründe und die kann sich jeder denken: Man möchte schlichtweg ein zweites Lokalradio in Düsseldorf verhindern.
 
Dann sollen und müssen sie das offiziell zugeben. Und dann sollten sie das in ihrem Mediengesetz so reinschreiben. Aber das geht vermutlich nicht, von wegen EU usw..
 
Wozu sollten sie das auch? Es wäre doch einfach nur blamabel, zugeben zu müssen, dass die "Väterleswirtschaft" in NRW noch immer eine übergroße Rolle spielt.

Woher kommt mir das nur bekannt vor? Wo war das nur zuletzt? Ich komm nicht drauf ..
Ahja, Bayern, CSU!
 
Das lag nicht nur an der Mittelwelle. Dass TruckRadio gescheitert ist lag meines Erachtens an zwei einfachen Punkten:

a) Das Programm war -zumindest immer wenn ich es gehört habe- schon sonderlich genug. Das einzige feste Programmelement schienen ein dauernd wiederkehrender BzgA-Werbespot und die DW-Nachrichten zur vollen Stunde gewesen zu sein. Doll. In der Anfangszeit kam da wohl schon etwas mehr.

b) Das war ja ein Programm für Berufskraftfahrer. Da wäre es ja auch schön, wenn der Berufskraftfahrer während seiner Berufskraftfahrt den Sender längere Zeit hören konnte. In NRW mag das irgendwie geklappt haben, dank 855 und 702 kHz (solange da in der Nacht keiner rüberbrutzelte). Aber sobald du aus NRW rauskamst, ging das große Kuddelmuddel los. Aus dem Gedächnis:

Man hatte sich ja auch damals für DAB alt in NRW beworben. Natürlich würde der Antrag von der LfM abgelehnt. Immerhin hat man sich damals noch die Mühe gemacht direkt abzulehnen. Heutzutage wird sowas einfach nur ausgesessen.
 
@XXLFunk: Wie? - Gehörst Du auch mit zu denen, die noch nicht erkannt haben, woher der Wind weht? :confused: ;)

Bereits seit Jahren werden von der LfM Entscheidungen herausgezögert. Um die Zeit zu überbrücken, gibt man irgendwelche teuren Gutachten in Auftrag.

Die Situation ist doch ganz einfach: Die Verleger diktieren, ob und wann die LfM Übertragungskapazitäten ausschreibt.

Das ist der eigentliche Skandal!
 
@Hallenser78: Jetzt geht es erstmal in die Konsultationsphase mit den Programmveranstaltern.
Wahrscheinlich wird die LfM dafür zunächst ein Gutachten in Auftrag geben.
Wenn das rausgebracht worden ist, wird man feststellen, dass sich ein Pilotprojekt eh nicht mehr lohnt und alles so belassen, wie es ist: Domradio darf weitersenden und die restlichen Kapazitäten bekommt der WDR.

Auffallend übrigens, dass sich in der Studie "Digitaltrends LfM - Personalisierung" nicht ein einziger, auch nur versteckter Hinweis auf das Thema "DAB+" findet. Stattdessen wird auf S. 21 breit auf Dienste wie Spotify & Co. eingegangen: http://lfmpublikationen.lfm-nrw.de/catalog/downloadproducts/L122_Digitaltrends_Personalisierung.pdf
 
@XXLFunk: Wie? - Gehörst Du auch mit zu denen, die noch nicht erkannt haben, woher der Wind weht? :confused: ;)

Bereits seit Jahren werden von der LfM Entscheidungen herausgezögert. Um die Zeit zu überbrücken, gibt man irgendwelche teuren Gutachten in Auftrag.

Die Situation ist doch ganz einfach: Die Verleger diktieren, ob und wann die LfM Übertragungskapazitäten ausschreibt.

Das ist der eigentliche Skandal!

sorry, muss mich nach einem halben jahr, in dem ich mich anderen dinge gewidmet habe, erst einmal wieder in das thema einfinden.
anlass war die aussage eines media-markt mitarbeiter am samstag. danach gebe es noch dieses jahr 60 dab+ programme... o_O

ja, nrw ist ein medienpolitisches nordkorea. :cry:
 
Nichts anderes habe ich für NRW erwartet,es gab vor vielen Jahren schon eine Digitalradioausschreibung...Es hatten sich Programme beworben,on Air ist davon nie jemand gegangen.Was in NRW abgeht,ist das allerletzte !
 
Der Grund dass die LfM in diesem Jahr wohl nicht mehr über die DAB+ Kapazitäten entscheidet soll angeblich ein Gutachten sein, dass man wohl gemeinsam mit dem WDR erstellen lässt. Dort geht es darum ob noch mehr Vielfalt dem regionalen Markt eher schadet als hilft. Vom Ausgang des Gutachtens (Veröffentlichung wohl im Januar 2013) soll abhängig sein, wie es mit DAB+ in NRW weiter geht.
 
@Hallenser78: Jetzt geht es erstmal in die Konsultationsphase mit den Programmveranstaltern.
Wahrscheinlich wird die LfM dafür zunächst ein Gutachten in Auftrag geben.
Wenn das rausgebracht worden ist, wird man feststellen, dass sich ein Pilotprojekt eh nicht mehr lohnt und alles so belassen, wie es ist: Domradio darf weitersenden und die restlichen Kapazitäten bekommt der WDR.

Versteh ich nicht. Wozu braucht man noch ein Gutachten. Will der WDR jetzt etwa doch den Muxx alleine betreiben und die Privaten bleiben aussen vor? In dem Fall muss der WDR aber ganz fix mal WDR 3 +4 in den Muxx aufnehmen. Platz wäre ja dann mehr als genug da. Desweiten muss man dann unverzüglich einen reinen privaten Landesmuxx einführen ohne Pilotversuch und zeitliche Begrenzung.

ALLES ANDERE WÄRE NICHT NACHZUVOLLZIEHEN!!!!!!!!
 
Der Grund dass die LfM in diesem Jahr wohl nicht mehr über die DAB+ Kapazitäten entscheidet soll angeblich ein Gutachten sein, dass man wohl gemeinsam mit dem WDR erstellen lässt. Dort geht es darum ob noch mehr Vielfalt dem regionalen Markt eher schadet als hilft. Vom Ausgang des Gutachtens (Veröffentlichung wohl im Januar 2013) soll abhängig sein, wie es mit DAB+ in NRW weiter geht.


Sorry, aber die ticken doch wohl nicht ganz sauber. "Noch mehr Vielfalt"? Bin ich im falschen Film? Mir war bisher nicht bekannt, dass NRW in Sachen Hörfunkvielfalt in Deutschland führend ist. Im übrigen ist mir jetzt schon klar, was in dem Gutachten stehen wird. Nämlich dass alles so bleibt wie es ist und der grösste Ballungsraum Europas 5 private Sender wirtschaftlich nicht hergibt.

LACHHAFT HOCH ZEHN !!!!!!!!!!
 
@Tweety: Das Gutachten wird zu dem Schluss kommen, dass weitere regionale Privatsender den NRW-Lokalfunk gefährden könnten, es sei denn es handelt sich um spezielle Formate. Anschließend wird fest gestellt, dass nur der Antrag von Domradio Gutachten-perform ist und alle anderen Bewerber leer ausgehen :D
 
Wenn das alles nicht so traurig und armselig wäre, könnte man glatt darüber lachen.
Das, was die Lfm da betreibt ist mit Worten ja nicht mehr zu beschreiben. Wir wissen ja alle was bei diesem ominösen Gutachten rauskommen wird.
Wenn sie könnten, würden die den Bundesmux auch am liebsten abschaffen. NRW bleibt weiterhin bis in alle Ewigkeit ein Entwicklungsland in Sachen Radio.
 
Vor allem überschreitet die LfM damit ganz klar ihre Kompetenz. Die muss nur entscheiden gibt es freie Plätze und wer bekommt die. Eine Wirtschaftlichkeitsprüfung gehört dazu garantiert nicht. Wenn ich ein Gewerbe anmelde, prüft das Gewerbeamt ja auch nicht, ob sich das Gewerbe auch wirtschafltich rechnet. Wäre ja auch noch schöner. Genau das macht aber die LfM und das geht eindeutig über ihren Kompetenzbereich.
 
Vor allem überschreitet die LfM damit ganz klar ihre Kompetenz. Die muss nur entscheiden gibt es freie Plätze und wer bekommt die. Eine Wirtschaftlichkeitsprüfung gehört dazu garantiert nicht. Wenn ich ein Gewerbe anmelde, prüft das Gewerbeamt ja auch nicht, ob sich das Gewerbe auch wirtschafltich rechnet. Wäre ja auch noch schöner. Genau das macht aber die LfM und das geht eindeutig über ihren Kompetenzbereich.


Die Frage ist ob und wie die Radiosender die sich beworben haben, dagegen vorgehen.
 
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