DAB vor dem Aus

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AW: MUSICAM - Fabrikat ?

MUSICAM ist die Bezeichnung für den MPEG 1 Layer 2 Audiocodec der beim (ARD)Hörfunk benutzt wird. Üblicherweise 48kHz/384kbit/s. Wurde in den späten 80ern entwickelt und ist Vorläufer vom gängigen mp3-Codec.
@Funkminister,

dann ist MUSICAM ja nur die Bezeichnung des Verfahrens. Gibt es einen bestimmten Hersteller (Firma, Typenbezeichnung) dafür? Nach meiner Erfahrung sind diese Koder trotz der MP2-Spezifikation von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich.

mfg. TB
 
AW: DAB vor dem Aus

Die ARD-Radiosender werden aber in 320 kbit/s mp3 übertragen. Mehr geht wohl nicht bei DVB. Mir ist jedenfalls kein Sender bekannt, der eine höhere Bitrate hat.
 
AW: DAB vor dem Aus

Der MPEG 1 Layer 2 Algorithmus ist m.W. vom IRT (Institut für Rundfunktechnik) entwickelt worden und wird unter deren Lizenz be- und vertrieben.
Hersteller gibts im Prinzip viele, der Codec ist ja in diversen Geräten implementiert (Hardware-Encoder in Soundkarten, ISDN-Codecs, Schnittprogramme). Ich kann mir aber schwer vorstellen dass da von der Spezifikation abgewichen werden darf, sonst werden die codierten Aufnahmen doch inkompatibel.

@Badula82: die Audio-Datenrate im DVB hat aber nix mit dem Format und der Datenrate zu tun, die für Aufnahme und Speicherung innerhalb der Sender benutzt werden. Das Signal für DVB wird ja nicht aus einem Datenstrom, sondern aus einem Audiosignal erzeugt.
 
AW: DAB vor dem Aus ?

Die ARD-Radiosender werden aber in 320 kbit/s mp3 übertragen. Mehr geht wohl nicht bei DVB. Mir ist jedenfalls kein Sender bekannt, der eine höhere Bitrate hat.
Aber Badula,

gerade wird noch von 'MUSICAM' geredet und Du schickst MP3 über ARD-Sender ;). Bei MP3 ist wohl mit 320 kbps schluss. Bei 'MP2' (layer II) ist 384 kbps oder mehr möglich. Die 320 kbps im DVB-Hörfunktransponder entstammen evtl. einer einfachen Kapazitätsrechnung, oder?

Der MPEG 1 Layer 2 Algorithmus ist m.W. vom IRT (Institut für Rundfunktechnik) entwickelt worden (). Ich kann mir aber schwer vorstellen dass da von der Spezifikation abgewichen werden darf, sonst werden die codierten Aufnahmen doch inkompatibel.
(kompatibel: Der Dekoder macht hauptsächlich was der Enkoder will.)

Tja, Funkminister,

wenn ich mir diverse Kodeks so anhöre (bes. bei <256), dann kann die Spezifikation für den Enkoder nicht sehr eng sein, wie wir eben --> ab dort festgestellt haben). Der im ADR anfangs eingesetzte 600er Enkoder von RE war im 'joint' Modus der stärkste Klopps. :( - Na ja, ich will mal nicht so schwarz sehen. :cool: Anscheinend folgen ja doch einige einer wissenschaftlichen Institutssoftware.

Wenn's allerdings beim Dekoder nicht stimmt, dann ist es ein richtiger Verstoss gegen die Regeln :). Hatten wir übrigens auch schon hier ("MP2-Matsch").. Hat aber der Zwerg hinter seinen acht Bergen gelöst.

Beim DAB läßt sich m.E. sogar bei 192 kbps noch ein passabler Stereoklang herstellen. Leider wird das gute DAB (Bd.III) wegen akuter Engpässe nie ein großer Hit. Zum Glück gibt's zuhause Astra.

Danke und Grüsse von TB.
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AW: DAB vor dem Aus ?

Bist Du sicher? Ich habe noch nie gesehen daß man in dem Codec mehr als 384 (stereo) oder 192 (mono) einstellen kann.
Laut Wikipedia gibt es wohl auch ein Mehrkanalformat, davon reden wir hier aber nicht, oder?
Ja, nee, mehr als 384 kbps ist Multichannel, aber da gibt's auch 2.0.

UKW-FM ist nicht totzukriegen :D. Ist ja auch ein preiswertes 'Vorhör'-Medium ("buy from FM").

http://www.apple.com/de/ipodnano/features/fm-radio.html
siehe auch hier.
 
AW: DAB vor dem Aus ?

Tja, Funkminister,
wenn ich mir diverse Kodeks so anhöre (bes. bei <256), dann kann die Spezifikation für den Enkoder nicht sehr eng sein, wie wir eben --> ab dort festgestellt haben). Der im ADR anfangs eingesetzte 600er Enkoder von RE war im 'joint' Modus der stärkste Klopps. :( - Na ja, ich will mal nicht so schwarz sehen. :cool: Anscheinend folgen ja doch einige einer wissenschaftlichen Institutssoftware.
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Moment - ich habe das an anderer Stelle schon geschrieben, MUSICAM ist das Speicherformat, und das hat mit den Übertragungswegen nix zu tun.
Häufig wird das Signal nochmal analog bevor es das Haus verläßt, oder anders gesagt es ist ein Audiosignal das auf die Verbreitungswege geht und kein Datenstrom.
Deshalb können verschiedene Verbreitungswege auch unterschiedlich klingen, obwohl sie aus derselben Quelle ihr Signal beziehen (Bsp. DAB).
Und DAB klingt wirklich nicht besonders hochwertig.
 
stoppt HD-Radio !

Ob der Player jedoch jemals europäische Verkaufstische erreicht ist zu bezweifeln.
Hoofentlich nicht!!! -- Das ist HD-Radio

HD-Radio™ (High Definition Radio) ist ein digitales Radioverfahren, das sich durch weitgehende Kompatibilität mit der herkömmlichen analogen UKW-Technik auszeichnet.
Aber nur in Amerika. Diese "eierlegende Wollmilchsau" würde unser UKW-Band ruinieren. Nichtsdestotrotz steht die Drohung schon vor der Tür:

Der anfängliche analog-digitale Hybridbetrieb wird nach abgeschlossener Einführung von HD Radio™ in einen rein digitalen Betrieb überführt.

Die Nettodatenrate für das Audiosignal ist im Hybridbetrieb kleiner als bei DAB. Sie liegt bei 96 kB/s, ermöglicht dank modernster Kompressionstechnik aber eine mit analogem UKW oder MP3 128 kbB/s vergleichbare Qualität.
Also nix mit 'High Definition'. Alles heisse MS-Luft! :D

ManchEiner könnte auf die Idee kommen MS versuche seinen strategischen Fuß ins europäische UKW-Band zwängen ...
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AW: stoppt HD-Radio !

Also nix mit 'High Definition'.
Sowieso nicht. Das HD steht für "hybrid digital", diese Bezeichnung (der volle technische Name heißt übrigens IBOC - in-band on-channel) sagt damit alles aus: der hilflose Versuch, Parallelbetrieb analog/digital im UKW-Band zu machen. Da werden sich in Deutschland aber Betreiber und Hörer freuen, denn für hiesige Senderdichten ist diese Sauerei nicht ausgelegt.

Und wer behauptet, UKW wäre mit 128 kbps MP3 vergleichbar, hat nicht mehr alle Latten am Zaun. :D

Hier liegt eine Präsentation zu digitalen terrestrischen Bastarden. Da sieht man sehr schön, wo die Reise hingehen soll: Audio mit 15 bzw. 32 kBit/s. Und am Ende dann die Frage: "Welches System wollen Sie?" Also ich persönlich hätte eine Antwort: UKW.

Hier liegt noch eine Präsentation und ich glaube mich zu erinnern, daß es mal eine detaillierte Auswertung gab, wonach HD-Radio zwar Nachbarprogramme störe, dies aber dank deren massiver Dynamikkompression nicht weiter auffallen würde.

Im Ernst: wer soll denn dieses Magerbitraten-Radio hören?
 
AW: DAB vor dem Aus

In der Oktober-Ausgabe des DLF-Heftes wird erklärt, warum der DLF/DRadio aus dem DAB aussteigen. Grund: Zu hohe Kosten...
 
AW: DAB vor dem Aus

Was , DLF steigt aus ??!!!
Verdammt, DLF/DLKultur war der einzige, aber entscheidende Grund, warum ich noch einen DAB-Empfänger im Auto habe.
Und mein Cowon D2 DAB wird dann auch (zum Teil jedenfalls) überflüssig.
Och nö... Mist !
 
AW: stoppt HD-Radio !

Und wer behauptet, UKW wäre mit 128 kbps MP3 vergleichbar, hat nicht mehr alle Latten am Zaun.

Das ist eine Frage des verwendeten Codecs. Bei Lame 128 kbps VBR (ab Version 3.97) ist das Klangbild auf jeden Fall mit exzellentem, rauschfreiem UKW zu vergleichen, aber wo gibt's schon rauschfreies UKW?

Es gibt heute noch immer Leute, die ihr Signal mit Blade, Fraunhofer fastenc CBR oder gar mit Xing :rolleyes:kodieren und dann über das bescheidene Ergebnis klagen.
 
AW: DAB vor dem Aus

Grund: Zu hohe Kosten...

Genau das steht da NICHT!
Fakt ist, dass wegen einiger Vorbehalte der "Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs"
vorlaeufig (!) 12 Mio EUR fuer den DLF/DLR von der KEF blockiert werden.
Bei einleuchtendem Konzept koennen die Gelder durchaus freigegeben werden -
derzeit ist allerdings keines sichtbar.
Ausserdem ist's dem DLF/DLR ueberlassen, wie er mit dem restlichen Gebuehrenzahlergeld umgeht.
 
AW: DAB vor dem Aus

Auch die neue sächsische Koalition hat offenbar die Zeichen der Zeit erkannt, wenn auch reichlich spät.

Aus der CDU/FDP-Koalitionsvereinbarung:

Wir wollen die Chancen der Digitalisierung zum Wohle der Menschen nutzen, denn
sie erhöht nicht nur die Vielfalt der Angebote sondern sichert eine effiziente Nutzung
der Übertragungsinfrastruktur. Die Digitalisierung des Hörfunks in Sachsen erfolgt
dabei in enger Abstimmung mit den anderen Bundesländern. Daran sollte sich auch
der endgültige Termin für eine Abschaltung der UKW-Frequenzen in Sachsen orientieren,
eine alleinige Abschaltung zum 31. Dezember 2014 soll es nicht geben.

(Quelle: http://wissen.cdu-sachsen.de/images/stories/dokumente/koalitionsvereinbarung_cdu_fdp.pdf)
 
AW: DAB vor dem Aus

In der Oktober-Ausgabe des DLF-Heftes wird erklärt, warum der DLF/DRadio aus dem DAB aussteigen. Grund: Zu hohe Kosten...
Tja, ganz dumm gelaufen für's Deutschlandradio. Der neue hausinterne Slogan wird dort wohl in Zukunft "Mut zur Mittelwelle" heißen. :)
Aber man schätzt sich ja schon glücklich, wenn man Dradio Kultur überhaupt anständig über Langwelle empfangen kann. Nicht wenige Dradio-Hörer sind damit ja schon zufrieden.
 
AW: DAB vor dem Aus

Liebe Güte, wie die Zeit vergeht! :eek:

Das hier (gerade wiedergefunden) stammt aus der TAZ vom 19.3.2001, einem naßkalten Montag, an dem ich mit Reisetasche, DAT-Recorder, Schaltuhr und Tuner drin in meiner Heimatstadt in Sachen Radio unterwegs war.

In diesem Beitrag ging es aber um größeres als um Lokalfunk im Kabel. Hier ging es um DAB und eine düstere Prognose bzgl. dessen Zukunft:

TAZ 19.3.2001 schrieb:
"Wenn DAB nach der IFA [2001] nicht abhebt, dann müssen wir es wohl einstellen", so Reiner Müller von der Bayrischen Landesanstalt für neue Medien (BLM). Auch Hans-Dieter Hillmoth, im Privatfunkverband VPRT für Hörfunk zuständiges Vorstandsmitglied, meint: "Ich glaube, wir haben nur noch einen Schuss frei."
Da war man offenbar anschließend doch nicht konsequent genug...

TAZ 19.3.2001 schrieb:
DAB ist schon da, nur weiß es keiner.
Hat sich in den darauf folgenden 8½ Jahren daran etwas geändert?

TAZ 19.3.2001 schrieb:
Hans-Dieter Hillmoth: "Wir fordern ganz klar: Im Jahr 2007 wird UKW abgeschaltet.
Oh ja... und heute wollen die Privaten gar nicht mehr mitspielen, wenn ihnen der Spieleinsatz nicht aus der GEZ finanziert wird.

TAZ 19.3.2001 schrieb:
Alternativen wie etwa die digitalisierte Mittelwelle scheiden auch aus. Zwar ist die Technik bald vorhanden und die Empfänger sollen wesentlich preisgünstiger als DAB-Geräte sein, aber die Tonqualität reicht gerade mal an die von Mono-UKW heran.
...was später gelinde gesagt keine Sau mehr gestört hat. DLF in 64 kbps mono ist ja inzwischen durchaus übliche Praxis. Und das ist deutlich weniger als "UKW mono".

TAZ 19.3.2001 schrieb:
Radioübertragung über das digitale Fernsehnetz DVB
Da war der Autor visionär. Derzeit laufen ja vereinzelt Prüfungen, wenigstens "drahtlos stationär" und "halb-mobil" Radio über DVB-T zu etablieren. Und "vollstationär" hat man mit dem großartigen ARD-Hörfunktransponder in 320 kbps ein Radiosystem, wie es es bis dato noch nicht gegeben hat. Aber DAB...?
 
AW: DAB vor dem Aus

Ich weiß nicht, ob sich DAB nicht von selbst überholt hat. Schließlich kann man einzelne Sender via iTunes auf "sein" iPod-Handy laden bzw. bei Nokia kann man einen Add-on mit Internetradio generieren, wo man dann via Internet Radio hören kann. UMTS macht's möglich...
Da lohnen sich oftmals die hohen Kosten nicht, die man für die Anschaffung eines DAB-Gerätes investieren müsste.

Wie heißt gleich wieder das iPod-Handy?
 
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