Man kann sich hier z.T. nur noch wundern. Dass es bislang hier keinen Eingang gefunden hat, liegt vielleicht daran, dass es nichts mit DAB+ oder NRW-Bashing zu tun hat
. Das ist auch der Grund, warum ich hier nur noch sporadisch zur eigenen Belustigung vorbeischaue...
Aber zur Sache: Mir erschließt sich Dein Posting auch nicht, Magisches Auge. Aber was soll´s.
@FCS: Es wird nichts verheimlicht und nichts verschwiegen. Die Methodik der AG.MA zur ma 2014 IP Audio I ist bekannt. Bevor einfach hier wieder nur wilde Spekulationen kursieren. Die "Session" definiert sich wie folgt:
- Eine Session ist definiert als clientbezogener Nutzungsvorgang
- Zusammengefasst werden die technischen Nutzungsvorgänge desselben Clients, die maximal 15 Sekunden auseinander liegen oder sich überlappen
- Sessions mit einer Nutzungsdauer von mehr als 60 Sekunden sind gültig
- Die Tagesgrenze bildet 0 Uhr UTC
- Nutzungsvorgänge, die die Tagesgrenze überschreiten, werden dem Tag zugeschlagen, an dem der Vorgang beendet wird
Mit dieser Definition werden u.a. Robots, Mitschnittservices oder mehrfach Streamaufrufe mit unterschiedlichen Formaten von WLAN-Radios ausgeschlossen. Auch Streamabbrüche und daraus folgernde Zweitaufrufe werden somit nicht gerechnet. Die Differenz zwischen Streamabrufen über 30 Sekunden und über 60 Sekunden ist nur gering, die Abrufe ohne Limit und 30 Sekunden dagegen sehr hoch.
Auch bei der Clientbildung hat man es sich nicht leicht gemacht. Ein Client definiert sich aus unterschiedlichen Merkmalen in Kombination:
- IP-Hash
- User Agent
- Channel
- Streamingserver
- Streamingformat
Die ma 2014 IP Audio I ist damit das genaueste Messverfahren von Audiostreaming sein, was es zur Zeit gibt. Zudem ermöglicht es eine Vergleichbarkeit. Alle weiteren Informationen sind der Doku zu entnehmen, die vielleicht nicht öffentlich ist. Wenn man sie beim mmc oder der AG.MA anfordert, wird man sie vielleicht bekommen. Um die tatsächliche Höreranzahl festzustellen, müsste man die Studie aufbohren (z.B. CATI), ähnlich wie bei der AGOF den UU ermittelt. Dies ist aber eine Frage der Finanzierbarkeit. Die jetzige Erhebung ist für die teilnehmenden Sender schon relativ teuer (im Verhältnis zum Vermarktungspotential).
Wer an den Diskussionen um die Erhebung direkt oder am Rande teilgenommen oder diese mitbekommen hat, weiß, dass diese sehr schwierig und langwierig waren. Aussagen, dass was verheimlicht wird, sind daher absoluter Unsinn.
Das Ergebnis zeigt vor allen Dingen, dass Streaming in der Realität schon längst angekommen ist. Wer als Sender übrigens ein eigenes Statistiktool hat, kann i.d.R. auch sehen, ob die User im eigenen Verbreitungsgebiet sind. Und hier kann man die Vermutung von Gegenstromanlage nur stützen: Der überwältigende Teil sitzt im eigenen, UKW-versorgten Gebiet. Und: Die Nutzung ist in den letzten drei Jahren in allen mir bekannten Sendern signifikant gestiegen, insbesondere über Mobile-Devices (wobei einschränkend gesagt werden muss, dass dies nicht heisst, dass es eine mobile Nutzung ist, sondern über Bluetooth oder Dockingmöglichkeit im heimischen WLAN-Netz genutzt wird).
Vielleicht kann dieser Post ein wenig mehr Sachlichkeit in die Diskussion bringen.