Die Sprachlotterei treibt neue Blüten

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Ich mach's mal kurz: Das kann ich nicht glauben und mir einfach nicht vorstellen.
Selbst wenn... was würde das für einen Sinn machen?

Niemand ist gefeit, nicht mal Radiotoren. ;)

Den "Coffee to go" haben wir schon. Ab 6:30 Uhr gibt es jetzt aber auch "Back & Snack". Ganz frisch. Greifen Sie zu!
In unserer Stadt hat neulich eine „Backfactory“ ihr Bäckereigeschäft geschlossen. Was ich begrüße.

Das „Möbel Auktion's Haus“ ist leider immer noch da.
 
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Schmunzeln mußte ich gerade im neuen "Focus" über das Foto von einem "Gold to go"-Automaten... ;)

Nochmal kurz zurück zu (back to) "Back & Snack". Jeder weiß was ein Snack ist. Mein Problem mit diesem Slogan ist, daß ich dann "Back" auch englisch interpretiere. Und das hat mit Backen überhaupt nix zu tun. Natürlich, beide Wörter reimen sich, wenn man sie englisch spricht - mehr aber auch nicht.
 
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Mir geht es mit dem "Back & Snack" genau andersherum. Ich tappe da viel eher in die norddeutsche Falle und würde es als "Gebäck und Gespräch" interpretieren.
Diese Werbefuzzies eben. Komm rein und find wieder raus.
 
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Englisch ausgesprochen klingt "Back & Snack" auch ziemlich bescheuert. "Back" hat ja im Englischen viele Bedeutungen; ich würde wohl die Übersetzung "Gesäß" wählen und mit dem Slogan dann assoziieren, dass man sich den Snack wohl in sein Back schieben kann... ;)
 
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Der Back-Frage aus dem Weg gehend, und die letzte Antwort ist heute nun auch bereits einige Tage alt, setze ich dem Thema mal neu nach - neu in der Hoffnung, eine entsprechende Behandlung nicht überlesen zu haben. Was bei hier bereits 1807 Einträgen auf 37 Seite sicher auch verzeihlich wäre.

Zur Sache: Weil ich mich frage, ob Satzbau heute noch gelehrt oder nur noch nachgebrabbelt wird, fürchte ich um den Ruf der Stellung des schönen Wörtchens "weil" im Deutschen. "Weil das hat mich schon immer interessiert..." ist nun ein fiktives Beispiel, mit entsprechenden Verlinkungen kann ich hier augenblicklich nicht dienen.

Selbst im DeutschlandRadio höre ich solches Zeug von professionellen Gesprächspartnern der Moderatoren, im Fernsehen scheint es ebenso Gang und Gäbe zu sein.

Offenbar hat sich das so in den Sprachgebrauch geschlichen, dass es selbst in Profi-Sprech-Bereichen hingenommen wird. Meine Deutschlehrerin allerdings hätte mich damals ...

Wird auf dergleichen in Redaktionskonferenzen nicht hingewiesen, ist das kein Thema mehr?

Gr. öm.
 
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Ich verstehe Deine Antwort gerade (tatsächlich) nicht so ganz...
Rollst Du meiner Frage wegen mit den Augen oder bekräftigst Du meinen Ansatz? Oder wird das Thema gerade inständig anderenorts behandelt und ich fand es nur nicht ... Hm?

Gr. öm.
 
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[...] Zur Sache: Weil ich mich frage, ob Satzbau heute noch gelehrt oder nur noch nachgebrabbelt wird, fürchte ich um den Ruf der Stellung des schönen Wörtchens "weil" im Deutschen. "Weil das hat mich schon immer interessiert..." ist nun ein fiktives Beispiel, mit entsprechenden Verlinkungen kann ich hier augenblicklich nicht dienen. [...]

Eben diese Frage stelle ich mir auch immer wieder. Ganz offensichtlich haben die meisten da überhaupt kein 'Unrechtsbewusstsein' und plappern jeden sprachlichen Müll unüberlegt nach. Und dass renommierte Institutionen wie das Deutschlandradio da auch mit schlechtem Beispiel vorangehen, tut besonders weh!

Wenn ich mich gelegentlich erdreiste, auf einen falschen Satzbau hinzuweisen, ernte ich in der Regel ebenso verständnisloses wie mitleidiges Lächeln. Falls es doch jemanden interessiert, habe ich da mal etwas angeheftet:
 
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Ich verstehe Deine Antwort gerade (tatsächlich) nicht so ganz...
Rollst Du meiner Frage wegen mit den Augen oder bekräftigst Du meinen Ansatz?

Ich bekräftigte. Schließlich müsste es heißen: „Weil das ein Nebensatz ist.“ (z.B. als Antwort auf „Wieso soll das 'weil' nicht am Anfang stehen?“)

@ legasthenix: Ist die angehängte Tafel aus der Schweiz?
 
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Falls es doch jemanden interessiert, habe ich da mal etwas angeheftet:

Danke, @ legasthenix; da ich auch gerne solch ein (oft unverstandener) Hinweiser bin, mir im entscheidenden Moment aber das basistheoretische Erklärmaterial nicht zur Hand resp. im Kopf ist - ich mithin dann auch ein gelegentlich unverständlicher Hinweiser bin -, hab ich mir die Datei gleich mal gespeichert.

Mitmenschen bescheinigen mir gesprochen und geschrieben ein stets anständiges Deutsch, angemessen dem jeweiligen Hörer oder Leser. Allerdings rührt das aus Erziehung, aus Kindheit her, meine Eltern und andere Verwandte sprachen und sprechen einfach richtig. Obwohl sicher auch eher umgangs-, denn standardsprachlich. Die Konsquenz daraus ist, dass aus dem Bauch heraus kaum Fehler entstehen, ich aber auch gar nicht erläutern kann, was weshalb richtig oder falsch ist. Das Bauchgefühl eben.

Und da schließt sich der Kreis: Das falsch eingeordnete "weil" schleicht sich in den öffentlichen Sprachgebrauch, selbst Lehrer benutzen es in der angesprochenen Weise, und die Medien, selbst im Print habe ich es vereinzelt bereits wahrgenommen, scheinen hier in ihrem Hang, "die Sprache der Hörer" zu sprechen, "den Hörer mitzunehmen", mit schlechtem Beispiel hinterherzurennen. Ich bin Berliner, höre solche Sachen im Programm von Antenne Brandenburg ebenso wie im InfoRadio.

Jeder gelungene Ear-Catcher wird bei der Sendungsauswertung gefeiert, für Jedes und Alles sorgen die glorreichen Berater-Teams - weshalb nicht beispielsweise auch für ein treffendes und gleich auch noch richtig eingebautes Weil? Weiß das hier wer?

Und um eine weitere Sprachlotterei - nämlich meine eigene, in meinem ersten Beitrag zu diesem Thema - gleich lieber selbst zu geißeln: "... um den Ruf der Stellung des schönen Wörtchens 'weil' im Deutschen." hieß es da. Ganz sicher bin ich mir, dass es hier richtig "im Deutsch" heißt.

@ Guess who I am: Alles klar. Danke.

Gr. öm.
 
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Oh - gut beobachtet!

Wegen all der Recht- und Schlechtschreibreformen weiß man bisweilen gar nicht mehr, wo einem der orthografische Kopf steht. Also liebe Mitleser, nach Diphthongen steht im Deutschen (in Deutschland) natürlich weiterhin ein Eszett! [/Klugscheißmodus]
 
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Also ich möchte jetzt nicht klugscheißen, aber schreibt man "weiss" mittlerweile nicht mit ß am Ende?! Na, ich frage deswegen, weil in der Grafik von "legasthenix" das m. M. nach, falsch geschrieben ist!?
 
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Also ich möchte jetzt nicht klugscheißen, aber schreibt man "weiss" mittlerweile nicht mit ß am Ende?! Na, ich frage deswegen, weil in der Grafik von "legasthenix" das m. M. nach, falsch geschrieben ist!?

Ach was! Deswegen meine Frage nach der Schweiz. ;) Für Deutschland gilt, und das mit gutem Grund:

Nach langgesprochenen Vokalen und Doppelvokalen steht weiterhin das ß!

Die Maße: Abmessungen

Die Masse: Quotient aus Gewichtskraft und Schwerebeschleunigung

Die Busse: Kraftfahrzeuge

Die Buße: so-und-so-oft das Vaterunser beten

;)
 
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Busse (Kraftfahrzeuge) schreibt man mit "ss".
Buße (so-und-so-oft das Vaterunser beten) schreibt man mit "ß".

Aber den "Busen" (einer Frau) schreibt man mit "s", obwohl doch der Vokal "u" davor langgesprochen wird und somit jener Begriff nach der Regel mit "ß" geschrieben werden müsste?! :D

Bin scho wieder wech...
 
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Wenn ich also in der Schweiz zu schnell fahre, verliere ich unter Umständen meinen Führerschein und erhalte eine saftige Buße und bin dann auf Busse angewiesen.
 
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