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DLF Nova - Aktuelles und Grundsätzliches

Doch, und zwar indem es darüber einen Diskurs in der Gesellschaft gibt. Dieser findet ja gerade statt. Wo war eigentlich die Empörung, als vor einigen Jahren das Deppenapostroph die Deutsche Sprache heimsuchte?
 
Doch, und zwar indem es darüber einen Diskurs in der Gesellschaft gibt.
Ja, den gibt es. Da aber Diskurse ergebnisoffen geführt werden, (jedenfalls sollte es so sein), steht es jedem frei, in diesem Diskurs seine eigene Meinung zu vertreten. Und da gab es seit jeher eine überwiegende Ablehnung des Genderns auf die Gesamtbevölkerung betrachtet. In manchen Alters- oder Gesellschaftsgruppen mag sie stärker oder geringer sein, aber eine (Ziel)Gruppe, in der Befürworter des Genderns die Mehrheit ausmachen, wird man wohl lange suchen oder alternativ sehr eng definieren müssen.
Wenn nun aber im Radio, um die Kurve wieder zu kriegen, entgegen dieser Tatsachen diese Kunstsprache gesprochen wird, die die Mehrheit nicht will und bestenfalls zähneknirschend akzeptiert, sorgt das nicht unbedingt für mehr Akzeptanz des Genderns, eben weil sich der Eindruck aufdrängt, es werde einem übergestülpt.
Wo war eigentlich die Empörung, als vor einigen Jahren das Deppenapostroph die Deutsche Sprache heimsuchte?
Wurde der Deppenapostroph (nicht das, wenn wir schon dabei sind) seinerzeit auch unter dem Deckmäntelchen des guten Zwecks ebenso inflationär unter die Leute gebracht, wurde Studenten, wenn nicht aufer- dann doch zumindest sehr deutlich nahegelegt, ihn in ihren Hausarbeiten zu verwenden und machte er sich ebenso auffällig in der Aussprache von Radio- und Fernsehschaffenden bemerkbar?
OK, Du hast gerade selbst zugegeben, dass der Vergleich hinkt. Aber eben nicht nur aufs Radio bezogen.
 
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Wie soll den ein öffentlicher Diskurs in der Gesellschaft stattfinden, wenn sich Medien nicht daran beteiligen? Dass Redaktionen frei entscheiden können, ob gegendert wird oder nicht, und sich im Umgang damit auszuprobieren, ist doch ein richtiger, legitimer Weg. Und das Ergebnis ist meiner Meinung noch immer offen. Es ist auch denkbar, dass die derzeitige Form der gendersensiblen Sprache auch wieder verschwindet, auch weil sie keine dauerhafte Mehrheit in der Bevölkerung findet.

Notiz an mich: Gerne auch wieder zum eigentlichen Thema dieses Threads zurückkommen.
 
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Wie bei den meisten Sendern in Deutschland entscheidet auch bei Dlf Nova eine Redaktion frei darüber, ob on Air gegendert wird oder nicht. Einer Redaktion diese Freiheit abzusprechen, lässt schon tief blicken.
Wäre die Redaktion (auch ÖRR-weit gemeint) "normal" besetzt, wäre diese Entscheidung so nicht getroffen worden.

Diese künstliche Aufregung bei diesem Thema ist schon absurd. Ein entspannterer Umgang mit dem Gendern wäre beiden Seiten zu empfehlen.
Kein Mensch würde darüber reden, wenn der öffentlich-rechtliche Rundfunk seine Leute im Griff hätte. Hat er aber nicht - und damit meine ich nicht nur das Gendern. Aber wie ich schon schrieb: Die Feinde des ÖRR sitzen in den Anstalten und selbiger entfernt sich immer weiter von denjenigen, die ihn finanzieren.

Wer eigenes politisches Gedankengut vorbringen möchte und dabei gern "veraltete Grammatik- und Sprachregeln [...] mit neuen spielerisch kombiniert", möge sich bitte bei den NKL melden. Die suchen händeringend Ehrenamtler*innen.

Im Übrigen reden überwiegend nur diejenigen übers Gendern, die sich permanent darüber aufregen.
Das liegt in der Natur der Sache, wenn eine kleine Minderheit (leider mit einer unglaublichen gebührenfinanzierten technischen Reichweite und Arroganz ausgestattet) versucht, die Mehrheit zu erziehen. Das geht schief.
 
Interessanter ist eher das Phänomen, dass heutzutage offensichtlich so viele in diesem Land so schnell das Gefühl haben, (um)erzogen zu werden, nur weil jemand oder eine Gruppe für bestimmte Werte oder politische Vorstellungen eintritt. Das wird politisch gerne im links-grünen Spektrum verortet. Das geht allerdings an der politischen Realität vorbei. Ich lasse mich auch nicht von der FDP dazu erziehen, auf der Autobahn rücksichtslos zu rasen oder von Rechtsextremen dazu erziehen, kulturelle Vielfalt in diesem Land als Bedrohung und Ursache allen Übels anzusehen.
 
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Interessanter ist eher das Phänomen, dass heutzutage offensichtlich so viele in diesem Land so schnell das Gefühl haben, (um)erzogen zu werden, nur weil jemand oder eine Gruppe für bestimmte Werte oder politische Vorstellungen eintritt.
Ich merke schon, Du möchtest es nicht begreifen. Niemand hat etwas dagegen,
nur weil jemand oder eine Gruppe für bestimmte Werte oder politische Vorstellungen eintritt.
Das kann jeder gern tun. Ich persönlich habe aber massiv etwas dagegen, wenn das im öffentlich-rechtlichen Rundfunk passiert. Denn dafür wurde er nicht geschaffen.

Das wird politisch gerne im links-grünen Spektrum verortet.
Da kommts ja auch her. Kannst ja mal über die Thinktanks nachlesen, die jede Menge Steuerkohle bekommen, um Meinung zu machen. Du kannst auch bei radioSAW oder Radio Brocken nachfragen, die Anfang des Jahres wegen der Ausstrahlung von ein paar Spots der Bundesregierung von der Medienanstalt "angepfiffen" wurden. Normalerweise müßte man die Bundesregierung "anpfeifen", die diese Spots mit Steuerkohle produziert hat.

Ich lasse mich auch nicht von der FDP dazu erziehen, auf der Autobahn rücksichtslos zu rasen
Die FDP erzieht dich nicht zum Rasen. Mir fällt jetzt auch keine Sendung im ÖRR ein, wo Rasen gepredigt wird. Du darfts also auch weiterhin langsam fahren.

oder von Rechtsextremen dazu erziehen, kulturelle Vielfalt in diesem Land als Bedrohung und Ursache allen Übels anzusehen.
Du übertreibst maßlos und schiebst - wie selbstverständlich - alle Gegner der Füchtlingspolitik in die richtig rechte Ecke. Wenn massiv Wohnungsnot in DE herrscht, muß man nicht unbedingt Nazi sein, um da gewisse Zusammenhänge zu sehen.
 
Du übertreibst maßlos und schiebst - wie selbstverständlich - alle Gegner der Füchtlingspolitik in die richtig rechte Ecke. Wenn massiv Wohnungsnot in DE herrscht, muß man nicht unbedingt Nazi sein, um da gewisse Zusammenhänge zu sehen.
Das tue ich mit keinem Wort. Ich sehe die Flüchtlingspolitik selbst kritisch. Schon bemerkenswert, was man in eine einfache, kurze Äußerung alles hineininterpretieren kann.
 
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Es ist vielmehr eine selbst entstandene ideologische Schiene, auf die man selbst gefahren ist.
Das könnte auch mit dem berufssoziologischen Befund bezüglich des Journalistennachwuchses zusammenhängen, daß es praktisch ausschließlich den Kindern finanziell privilegierter Eltern möglich ist, in diesem Bereich überhaupt Fuß zu fassen. Wer einen Posten beim Prestigemedium Deutschlandfunk haben will, muß sich (zurecht) erstmal im journalistischen Feld beweisen; hierzulande läuft das nach dem Studium über jahrelange unbezahlte Praktika und Volontariate. Diesen Spießrutenlauf kann sich nur jemand leisten, dem Papa die ganze Zeit lang die Wohnung und den Lebensunterhalt sponsert. (Von zusätzlichen etwaigen persönlichen Abhängigkeiten von hierarchisch höhergestellten Akteuren im Journalismusbetrieb sehe ich jetzt mal lieber ab.)

Ganz unabhängig von (hier nicht ausschlaggebenden) Gerechtigkeitsfragen bezüglich der Chancen für soziale Mobilität ergibt sich infolge eine Verengung der lebensweltlichen Hintergründe im Journalistenstand, die zwar nicht naturgesetzmäßig die Qualität der Berichterstattung beeinträchtigen muß, die dies aber in der Praxis tut, weil es offensichtlich an institutionalisierter Professionalität bezüglich systematischer Selbstreflexion und Selbstdistanzierung im Lichte der gesellschaftlichen Realität bei Prozessen der Themenauswahl und der Meinungsbildung fehlt. Karrierefördernd ist die Zustimmung der Kollegen, insbesondere die der hierarchisch höhergestellten und die von potenziellen zukünftigen noch prestigeträchtigeren Publizisten=Arbeitgebern: und nicht die der Hörer.

Denn letztere zahlen sowieso, ob sie nun zufrieden sind oder nicht, und selbst, wenn die von den Hörern eingesetzten Volksvertreter die Zahlungen in ihrem Auftrag beschränken wollen, dann sagt das Bundesverfassungsgericht, die Demokratie sei wichtiger als die Demokratie: das Volk muß den ÖRR wollen, auch wenn es nicht weiß, daß es den ÖRR will (Sachsen-Anhalt); die Demokratie muß gegen den Volkswillen verteidigt werden. Das Volk muß vor seinem eigenen Willen beschützt werden. Krieg ist Frieden.

Das hat dann zur Konsequenz, daß diejenigen, die im öffentlich-rechtlichen Radio die Themen setzen und die publizierten Perspektiven auswählen, dies von der jeweiligen eigenen Position aus tun. Da haben dann immaterielle Wohlfühlfragen bzgl. Klimawandel, Geschlechtergerechtigkeit, Antirassismus und Verabscheuung Russlands und Chinas wegen ihrer angeblichen zivilisatorischen Minderwertigkeit natürlich einen höheren Stellenwert als beispielsweise die Fragen, wegen derer ein nicht unerheblicher Teil der Beitragszahler inzwischen am Rad dreht, nämlich wie man trotz Verzichts auf den Jahresurlaub noch den Kindern sowohl angemessene Kleidung als auch von den Schulen gefordertes Lernmaterial und dazu noch eine halbwegs vernünftige Ernährung auch über die Monatsmitte hinweg zukommen lassen soll. Solche Probleme können sie sich schlicht nicht vorstellen, denn sie haben davon noch nie gehört.
 
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Feedback @Till_Weende #62
Dein langer Post ist etwas schwer lesbar. Als Extrakt ziehe ich, dass die meisten 'Karrieren' im Bereich ÖR den Push von Vitamin B brauchen.
Wer bei DLF ans Mikrofon, oder gar ans Ruder, darf: „Chapeau!“
Für mich und andere unbedarfte Hörer 'grummelt' aber, was da mit den Rundfunkbeitrags-Milliarden so gespielt wird.
DLF-Nova: Ist das Programm nur eine Spielwiese? - Ohne Ausspielweg UKW sendet Nova wirklich 'unter dem Radar'. So, wie ich Nova einschätze, könnte der Sender via UKW viele Hörer ansprechen.

PS
Ich höre Nova eher selten. In vielen obiger Posts wurde Nova: "Akute Genderitis!" unterstellt. DA hat / hätte Nova wirklich ein Problem a la: "Houston, we have a problem!"
 
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Genau diese Probleme werden tagtäglich im ÖRR thematisiert.
Ja, werden sie: die Hörer werden dahingehend belehrt, daß sie letztlich ein eigenes Interesse daran haben, daß ihr Lebensstandard sinkt, weil Klima, Gender, Antirassismus und Krieg wichtiger sind als neue Winterschuhe für die Kids.

Feedback @Till_Weende #62
Dein langer Post ist etwas schwer lesbar. Als Extrakt ziehe ich, dass die meisten 'Karrieren' im Bereich ÖR den Push von Vitamin B brauchen.
Es kann nur Journalist werden, wessen Papa sich das leisten kann. Das ist meiner Meinung nach auch nicht per se ein Problem. Problematisch wird es nur, wenn dadurch die Qualität des Journalismus leidet.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ja, werden sie: die Hörer werden dahingehend belehrt, daß sie letztlich ein eigenes Interesse daran haben, daß ihr Lebensstandard sinkt, weil Klima, Gender, Antirassismus und Krieg wichtiger sind als neue Winterschuhe für die Kids.
Ich sag’s ja echt nur ungern, aber der Lebensstandard sinkt weder wegen Gender noch wegen Antirassismus. Der Krieg, der hier in Europa wegen damals bestehenden Abhängigkeiten zu Russland die Preise in die Höhe getrieben haben, liegt wohl nicht in der Verantwortung von DLF Nova Redakteuren. Übrigens auch nicht in der Verantwortung unserer Regierung. Die erfolgende Unterstützung der Ukraine und der großteils ausgesetzte Handel mit Russland ist moralisch korrekt.
Und zum Thema Klimaschutz: Das ist kein grünes Parteihobby, sondern leider alternativlos. Denn hierbei handelt es sich um das Handeln in Reaktion auf wissenschaftliche Erkenntnisse. Und bitte jetzt nicht wieder anfangen „Aber China!“. Die produzieren für uns mit, wir lagern an China nicht nur Produktion, sondern auch Emission aus. Und wenn ich mir deren aktuellen Zahlen zum Ausbau erneuerbarer Energien anschaue, dann sind die ähnlich gut dabei wie wir.
 
va: Ist das Programm nur eine Spielwiese? - Ohne Ausspielweg UKW sendet Nova wirklich 'unter dem Radar'. So, wie ich Nova einschätze, könnte der Sender via UKW viele Hörer ansprechen.
Der Sender ist in der Tat exzellent, so wie auch die beiden Mutterprogramme. So stelle ich mir öffentlich-rechtlichen Hörfunk vor. Es ist wirklich ein Jammer, daß die das mit ihrer penetranten Missionierung kaputt machen. DLF, DLF-K und NOVA könnten meiner Meinung nach die ARD-Anstalten überflüssig machen, man bräuchte nur noch zusätzlich Regionalangebote (wie BBC Local/National Radio, wegen des deutschen Föderalismus sollten grundsätzlich landesweite Programme regelmäßig regional auseinandergeschaltet werden) und eine Klassikwelle, macht 5 Programme, das ginge sogar flächendeckend auch über UKW und kein Ministerpräsident müßte Panik kriegen, daß ihm jemand an die Kronjuwelen will.

Der Krieg [...] liegt wohl nicht in der Verantwortung von DLF Nova Redakteuren.
Ob Du es glaubst oder nicht, aber das sehe ich genauso :)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Klimaschutz [...] alternativlos.
Alternativlos? Dann können wir ja die Demokratie abschaffen, denn wenn keine Alternative existiert, muß man ja auch nicht mehr diskutieren, geschweige denn abstimmen.

Ich schlage dementsprechend vor, das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland dahingehend zu ändern, dass die personelle Zusammensetzung des Bundestages ab sofort per Beschluß des Vorstandes der Partei "Bündnis 90/Die Grünen" verbindlich festgelegt wird.

Ich schlage darüberhinaus vor, alle Parteien außer "Bündnis 90/Die Grünen" mit einem Betätigungsverbot zu belegen, da eine politische Betätigung im Rahmen einer Partei, die nicht mit "Bündnis 90/Die Grünen" identisch ist, mit der Sicherheit eines Naturgesetzes unvereinbar ist mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland.

Über die Vorteile dieser Optimierung des politischen Systems unserer Republik wird das "heute-journal" des ZDF in geschlechtergerechter Sprache in einer Sonderausgabe berichten.

Und nun zurück zu DLF Nova :)
 
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Du glaubst doch nicht etwa ernsthaft, dass ich in einer Demokratie eine Umweltsau über meine Gesundheit abstimmen lasse.
 
Also also bleibt nur die Demokratie abzuschaffen. "Die Guten"bestimme was richtig ist und fertig. Andere können eine andere Meinung vielleicht noch haben, im Radio kommen die nicht zu Wort. Zu bestimmen lassen die "Guten" sie aber nicht.
 
Du glaubst doch nicht etwa ernsthaft, dass ich in einer Demokratie eine Umweltsau über meine Gesundheit abstimmen lasse.
Demokratie heißt nicht, sich für die eigenen Interessen einzusetzen, sondern Demokratie ist die Einsicht in die Alternativlosigkeit der Interessen der Herrschenden. Wer widespricht, ist dumm und/oder moralisch problematisch. Wer das noch nicht verinnerlicht hat, sollte die Programme des Deutschlandfunks hören, die erklären einem das ganz ausführlich, sodass es letztlich jedem klar wird.
 
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