Düsseldorf: Piratensender „99,6 Hitzzz“ auf dem Dachboden eines Mehrfamilienhauses entdeckt

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mit DAB+ würde ich auch gerne mal rumexperimentieren. Schade, dass es noch keine Spezifikationen für DAB-Transmitter gibt. (?)

Das hätte doch was: Man wählt eine Hand (oder auch zwei) Webradios aus und lässt sich diese muxen und von jedem Radio in der Wohnung abspielen.

Wenn du ein bisschen Taschengeld und Zeit übrig hast, kannst du dich mal mit RaspDAB auseinandersetzen. Allerdings wäre der Betrieb in Deutschland illegal.
 
Als ehemaliger UKW-Pirat in den 1990er-Jahren (Studentenradio mit 5 Watt) kann ich folgende Erfahrung schildern: Das größte Problem für die Schwarzfunker sind Neider. Ich schaffte vier Jahre Nonstop-Dauerbetrieb, ohne das etwas passiert war.
In einem mir bekannten Fall aus einer Mittelstadt in Mitteldeutschland wurde ca. 5 (oder waren es 8?) Jahre nonstop gesendet. Der Trick da: Übernahme eines offiziellen Programms, dass es dort in der Region offiziell nicht auf UKW gab, auf einer dort freien, aber anderswo von diesem Programm offiziell genutzten Frequenz. Dazu das originale RDS nebst originalem PI-Code und in der Endphase auch mit originalem dynamischem Radiotext. Sowas fällt gar nicht auf, jeder "normale" Mensch hält es für ein ganz normales Programm. Die UKW-Freaks diskutierten sogar in einem Forum die enorme "Überreichweite" der legalen Funzel dieses Programms. Gehört wurde es überall, von der Tanke über den Blumenladen bis zur Notaufnahme (!) im Krankenhaus. Die Übung wurde eingestellt, nachdem das Programm relauncht wurde und der Betreiber des Senders keine Lust mehr hatte, für das ihm nun nicht mehr behagende Programm seinen Kopf zu riskieren. Inzwischen auch schon lange wieder "verjährt".

Inzwischen gibt es übrigens das "Next level": Illegale DAB+ Ensembles. Eines sendet in Deutschland bereits im Dauerbetrieb,
Entweder wir kennen das gleiche (das ist sehr gut möglich) oder es sind bereits 2 Ensembles. Das mir bekannte dient genau dem, was @Kuli beschrieben hat: Webradios auf DAB umsetzen. Soll da, woher ich es kenne, die Wohnung ausleuchten, hat aber gewiss bissl "Overspill". Ich kenns aber nur vom Hörensagen.

Das Schräge daran ist ja: da die HF-Aussendungsqualität (die bei DAB sehr heikel ist), solange der Empfang nebst Decodieren glückt, nicht auf die Audioqualität durchschlägt, bekommen bei DAB(+) auch die Piraten mit nicht 100% "amtlicher" Sendetechnik die gleichen Audio-Resultate wie offizielle Proi-Aussendungen - oder sogar bessere Ergebnisse, wenn sie (und sei es mangels Geld und Technik) auf das bei DAB nur schädliche UKW-Processing verzichten. Das gab es bei UKW nicht: da brauchte man ordentliche UKW-konforme Audio-Aufbereitung und nen anständigen Sender, damit anständiges Audio rauskam. So gesehen kommt DAB der Piratensender-Spielwiese sogar entgegen. Das ist schon reizvoll: klingen wie die oder besser als die Profis. Könnte sich durchaus zu einem "Hobby-Sport" entwickeln.

Auch ist das Preisgefüge zumindest für "Hobbyzwecke" ohne allzu hohe Sendeleistung sehr überschaubar: halbwegs ordentlicher PC, Linux, diverse Open-Source-Tools (die auch in Profi-Ensembles teils verwendet werden). Nur die eigentliche Modulation und HF-Erzeugung erfordert echte Investition, aber für 300 EUR sollte das auch zu erledigen sein, wenn auch nicht mit den HF-Qualitätsdaten einer echten Profi-Anlage.
 
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Hat jemand eigentlich zufällig den Piraten in Düsseldorf mitgeschnitten?

Anhand der gezeigten Technik scheint die Sendeleistung nicht sehr hoch gewesen zu sein, ein paar Watt vielleicht denke ich. Aber mit wenig Leistung und großer Antennenhöhe kommt man auch sehr weit.

Das Programm ist sicherlich mal eine nette Alternative zu den offiziellen Sendern gewesen, bei denen man mittlerweile das Gefühl hat, das Musikarchiv besteht aus rund 100 Titeln, die dann die ganze Woche rauf und runter gespielt werden müssen....

Mir gefällt das Programm von Piratensendern sehr gut, viel Musik, keine ständigen Wiederholungen der gleichen Titel, wenig sinnloses Gequatsche, Telefonnummer für Grüße und schnelle Musikwunscherfüllung, so macht Radio Spaß!
 
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Falls jemand eine Aufzeichnung von dem Düsseldorfer Piraten hat, wäre ich auch interessiert daran.

Ich hab noch nie einen Piraten gehört, aber ich kann mir schon vorstellen, dass da oftmals richtige Sammler und Musikliebhaber und Hobbybastler dahinter stecken.

@Radiowaves deine Geschichte mit dem "Verstärker" aus Mitteldeutschland ist echt genial. Man muss nur schlau genug sein und schon freuen sich alle darüber, dass sie plötzlich einen Sender empfangen der weiter weg ist :D

Mein Überreichweitenempfang von SWR1 BW und SWR2 und SWR3 und SWR4 ist trotz 220 Kilometern Entfernung kein Piratensender, da ich die Sender ja von 3 Standorten (Aalen, Waldenburg, Bad Mergentheim) auf UKW und DAB+ bekomme ^^ und die Funktürme senden mit ordentlich viel Watt und liegen fast alle hoch und günstig zur bayerisch und fränkischen Grenze
 
Nun ja, es war in dem Fall ja wohl nur eine Festplatten-Abspulstation, also nichts was irgendwie etwas mit Radio zu tun gehabt hat, im übrigen auch nichts mit einem echten Piratenradio. Insofern ist der Sender auch keinerlei Verlust.
 
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