Fliegt der "Radioplayer Deutschland" bald ungedrosselt durch die Mobilfunknetze?

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"Wess Brot ich ess', dess Lied ich sing"
Frag das diejenigen, die die Flickenteppiche, also auch das DSL, subventionier(t)en.
 
LTE hat sich schon vorgestern erledigt, wie heise schon vergangenen August schrieb. Künftig dürften, wie dem Bericht zu entnehmen ist, keine Probleme mit dem Audio- (und) Videostreaming mehr bestehen.
Danke für den lustigen Artikel, der aber offenbar ein völlig anderer ist als der, den Du gelesen hast. Ich erfahre da, dass 5G in diversen zentralen Aspekten noch in der Grundlagenforschung steckt und an Problemen operiert, deren Lösung es nicht seit vorgestern gibt, sondern bestenfalls übermorgen. Und manches klingt schon fast nach Satire. Da will man etwa verschiedene Stockwerke in Hochhäusern getrennt anfunken, um Frequenzen doppelt nutzen zu können, oder den Direktfunk zwischen zwei Empfängern wiederbeleben (Was wohl die, Funkpioniere des 19. Jahrhunderts dazu sagen würden?).

Ferner wird deutlich, dass zunehmend nicht mehr die Technik, sondern die Physik zum limitierenden Faktor wird (was im übrigen für nicht völlig blauäugige Beobachter keine neue Erkenntnis ist). Es stehen eben nicht unbegrenzt Funkfrequenzen zur Verfügung. Niederfrequente Bereiche kann man noch dem Rundfunk wegnehmen (wodurch aber wieder die Abhängigkeit von IP-basierten Lösungen gesteigert wird) oder höherfrequente Infrastrukturen aufbauen (mit einer Sendestation pro 50 Metern, muss aber refinanziert werden), aber irgendwo setzen Physik und Wirtschaftlichkeit dann doch eine Grenze. Durch das Nebeieinander von immer mehr Standards, von denen man die alten aus Kompatibilitätsgründen nicht abschalten kann, verschärft sich das Problem zusätzlich. Das treibt die Preise - der Artikel erwähnt ja auch, dass vor allem Industrieanwendungen den Bedarf voranbringen. Ob da das Geschäftsmodell, werbefinanzierten Rundfunk über anbieterseitig subventionierte IP-Verbindungen zu verbreiten, sich rechnet, wage ich doch zu bezweifeln.

Und exakt für diesen Hörertyp ist diese App gedacht!
Nochmal: worin besteht der Vorteil einer App, die Antenne Bayern (und 199 weitere Programme) spielen kann, gegenüber einer App, die Antenne Bayern (und 19.999 weitere Programme) spielen kann?

Die restlichen Typen hast du dir doch sowieso nur ausgedacht, oder? ;)
Stell Dir vor, ich habe mir alle Typen ausgedacht. Dass jemand ernsthaft auf der Smartphone Antenne Bayern hören möchte, ist mir bislang noch nicht untergekommen. Aber deswegen behaupte ich ja nicht, dass es diesen Hörer(-Typ) nicht gäbe.

Ernsthaft: Leute, die sich für Sender fremder Länder u.ä. nicht interessieren, sind (Überraschung!) die Regel.
Genauso wie diese Freaks, die im Internet Nachrichten von Zeitungen lesen, deren Papierausgabe bei ihnen vor Ort nur schwer oder gar nicht verfügbar sind. Die stellen bekanntlich auch die ganz große Ausnahme dar.

Ne, mal ernsthaft: Es geht hier doch offensichtlich nicht um "Inland vs. Ausland" oder "richtige Programme" vs. Amateurfunker". Das ist vorgeschoben. Es geht um Konkurrenzausschluss. In der analogen UKW-Welt ergab sich der Konkurrenzausschluss aus der Kombination der physischen Beschränkungen des Standards und des "kurzen Drahts" der Zeitungsverleger, denen (und häufig NUR denen) die entsprechenden Lizenzen vergeben wurden. Im Internet fallen plötzlich die geographischen Grenzen weg und dazu sinken die Investitionskosten für neue Anbieter massiv (einschließlich diverser nicht-linearer und/oder personalisierter Audioangebote), wodurch die Konkurrenzsituation eine völlig andere geworden ist und dadurch die bisherigen Gewinnmargen der UKW-Dudler gefährdet sind. Und dagegen soll der Radioplayer ankämpfen - so ähnlich wie einige Verlage von "nationalen virtuellen Kiosken" träumen, wo man digital Texte lesen kann, aber selbstverständlich nur von den aus der Papierwelt bekannten "Qualitätsanbietern". Denn inhaltlich und technisch spricht nichts dafür, einen "Standard" zu etablieren, der die Nachteile der analogen UKW-Welt (wenige Programme, Anbieter und Formate) mit den Nachteilen netzabhängiger Lösungen (ständige Internetverbindung erforderlich, unnötige Nutzung von IP-Bandbreite) kombiniert.
 
Ich hab den Radioplayer heute mal heruntergeladen und ausprobiert. Seit kurzem sind ja die Apps draußen. An sich ist er ok, aber die Sender"vielfalt" lässt schon sehr zu wünschen übrig. Zudem sind nicht mal sämtliche private Sender in der App enthalten. Aus meinem Sachsenland fehlen zum Beispiel alle Sender die zur Regiocast dazu gehören. Weiterhin lassen sich zumindest auf meinem Windows Phone Hitradio RTL sowie die Lokalradios in Dresden nicht abspielen. Andere Sender wie 104.6 RTL und so weiter gehen jedoch (scheint also was mit den hier lokal verfügbaren Stationen zu tun zu haben). Die Funktionen sind mir etwas zu eingeschränkt. So fehlt mir zum Beispiel ne Titelanzeige und in der Mediathek sind bisher auch nur sehr wenige Beiträge drin. Alles in allem: Nette App, aber dank fehlender Sender ein Schuss in den Ofen. Ich bleibe bei Radio.de und TuneIn.
 
Was mir sehr positiv *achtung ironie* am Radioplayer auffällt ist, dass ich scrollen muss, um alle vom Sender bereitgestellten Infos zu lesen. Besonders schön ist das in den Senderlisten. Da habe ich nämlich gleich zwei Scrollbalken. Das kann man aber nochmal verbessern.
 
100 bis 500 Installationen nach einem Monat, da hat das neue Lego Spiel innerhalb 24 Stunden mehr Downloads.
Ein Großteil sind davon bestimmt auch noch Leute aus dem Forum die sich die App nur anschauen wollten.

So lange jeder Sender noch seine eigene App hat, wird das mit dem Radioplayer auch nichts. Im Normalfall gibt der Nutzer sein Lieblingsradio im App-Store ein und bekommt als erstes die App des Senders.
 
Natürlich konnte man das auch bisher auf Radio.de - zusammen unter gefühlten 50.000 anderen Stationen, was die Auswahl erheblich erschwert hat einen deutschen Radiosender, den der "typische" (lokal, regional, überregional) Radiohörer hierzulande gern hört.
Dann schau auf TuneIn, da wirst Du, wenn Du Deinen Standort nicht aktiv verheimlichst zunächst zur Litse der lokal über UKW (z.T. auch DAB+) in der Aufenthaltsregion empfangbaren Sendern geführt. Manchmal sind noch ein paar bekanntere Internetradios dabei. Aber Du kannst - wenn Du denn willst, auch nach Sendern in Honululu oder Timbuktu suchen...
Und jetzt mal Butter bei die Fische:
Wie oft und wann zuletzt hast Du bei einem Aggregator wie Shoutcast.com, Radio.de oder einen der zahlreichen anderen gezielt nach einem ausländischen Radiosender gesucht und nach welchem?
Och, Zwar nicht bei Shoutcast (das ist kein Aggregatotor, sondern eine Plattform für Stationen, die eine bestimmte Software nutzen), aber bei diversen echten zugangsoffenen Portalen. Bezüglich Sendern aus dem benachbarten österreich z.B. kommt das öfter vor, nicht nur FM4, ORF1, die im Küchenradio nicht funktioniewren, sondern auch wegen diversen kleineren lokal über UKW verbreiteten Stationen ...

Ach Kinners, schaut doch auch mal wenigstens ein BISSCHEN über den Tellerrand. :rolleyes:
Ach so, Du meinst nicht zufällig das hier?
"Wess Brot ich ess', dess Lied ich sing"
:censored:
Ok, dann mal weiter:
Mit dem Radioplayer ist ein neuer Mitspieler auf dem Markt geschaffen worden, über den ausschließlich deutsche UKW- und DABplus-Radios zu finden sind. Also genau das, nach was hier im Forum auch schon "gerufen" wurde. Unter anderem von Internetradiofan, der da regelmäßig argumentiert, dass Websites allein nicht ausreichen um Hörer zu generieren.
Mit dem Radioplayer hat sich das Problem, möchte man es so nennen, auch erledigt, denn künftig kann der geneigte Hörer über eine App die Radiosender problemlos erreichen. Aber eben NUR DIE Radiosender! Mehr interessiert das Gros der Hörer sowieso nicht.
:wow::wow:
Du meinst, mehr interessiert den technischen Dienstleiter sowie den Betreiber aus Bad Vilbel nicht?
OK, kann verstehen, dass beide für ihre Brötchen sorgen müssen und der Player deshalb für diese Mehrwert bringen soll. Das wird aber ein Rohrkrepierer. Mit der alten, auf UKW bewährten Masche der Ausgrenzung der Konkurrenz von qualitativen Inhalten? Sooooo dumm ist das Gros der Hörer dann doch nicht, sich wegen der blödesten Hits aller Zeiten aus Hessen und Dunkeldeutschland diesen Player anzutun.
Viel Erfolg den Betreibern mit dieser Arroganz... 100-500 Android-Installationen seit der Playstore-Aktualisierung vor einem Monat sind aussagekräftiger, als die Pressemitteilung aus Bad Vilbel... Schauen wir mal in zwei Wochen nochmal vorbei, ob es 501 sind...

Hab mal auf der Webseite die recht übersichtliche Senderliste durchgeblättert. Kein einziges Programm, das ich freiwillig mehr als 5 Sekunden ertragen täte. Naja, eine halbe Ausnahme - Rockradio Sachsen Anhalt, wenn es denn noch das aus der Anfangszeit wäre, aber da ist auch programmlich nichts mehr übrig geblieben... Mal einige Handvoll Sendernamen in die Suche eingetippt, die ich in Berlin oder Hamburg oder München einschalten würde - 0 Treffer, und ich hab keine öffentlich rechtlichen probiert, die eh zu 100% fehlen...
 
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Tune-In hat sich für mich bereits erledigt wegen der viel zu häufigen und viel zu sperrigen Updates. Die geänderte Oberfläche gab dan den letzten Ausschlag: weg damit! Wegen der Abstürze und schlechten Performance auf einem Androiden mit wenig Arbeitsspeicher natürlich auch...

Ich bin jetzt bei "Radyo" gelandet, klingt türkisch, ist türkisch, kann aber von vorneherein auch viele deutsche Sender. Radio Hannover und 674FM musste ich allerdings manuell hinzufügen (was recht einfach geht). Hört man gerade nicht, kann man die 5MB-App ruhig im Hintergrund weiterlaufen lassen, ohne daß sich das auf die Performance des smartphones auswirkt. Titel werden angezeigt, Bildchen ebenfalls und man kann sogar damit aufnehmen... Da hole ich mir doch keine komplett kastrierte App mit nur deutschen Dudelradios dazu...
 
Ich habe mal auf Google Play nachgesehen was der Radioplayer so "macht". Wahnsinn, schon 1.000 Downloads und eine durchschnittliche Bewertung von 3,4 von 5 Sternen. Letzte Aktualisierung am 15.Dezember 2014. Was für eine Erfolgsstory......:p
Meine "Lieblingsbewertung":
Braucht kein Mensch
Super - eine App mit all denjenigen Sendern, die keiner vermissen würde, wenn sie morgen nicht mehr da wären. Habe die App gleich wieder deinstalliert, aber habe die Befürchtung, dass die Sender das nicht gemerkt haben und noch immer ihr schlechtes Programm ausstrahlen.

Dem habe ich nichts hinzuzufügen.....;)
 
Von mir aus kann die ARD ruhig am Radioplayer teilnehmen. Eine Chance auf dem Markt der Webradio-Aggregatoren gibt es trotzdem nicht. Und warum? Weil man eben nicht diskriminierungsfrei ist und allen Webradios Zugang gewährt. Sprich: Die wirklich hörenswerten und mit Herzblut gemachten Programme bleiben außen vor. Und das heißt: Den Radioplayer braucht genau genommen niemand. Und wenn dann auch noch einige Privatradio-Platzhirsche diese Plattform nutzen um polemisch gegen DAB+ zu argumentieren wie auf diversen Panels geschehen dann ist der Zug erst recht abgefahren. Aber, wie Mäuseturm ja schon nett zitiert hat: Die Reaktionen fallen ja auch entsprechend aus. Genau genommen kenne ich - mit einer Ausnahme - keinen aus meinem Umfeld der diese Plattform gut findet. Eine solche Selbstbeweihräucherung der Szene dass man nun endlich am Radio der Zukunft arbeitet kenne ich sonst nur von den MAs und Radio Days. Na ja, soll sich die Branche ruhig selbst feiern, immerhin: 2000 Follower gibt es ja schon für Radioplayer.de :)
 
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Ich sehe überhaupt keine Veranlassung für mich, diesen Player überhaupt auszuprobieren, wo ich doch vorher schon von dem eingeschränkten Angebot weiß. Ich habe bereits eine App (Radyo), mit der ich sehr zufrieden bin, obwohl ich die Streamadresse meines Lieblingssenders auch dort von Hand hinzufügen musste. Ich erwarte auch, daß dieser Radioplayer keinesfalls so ressourcenschonend daherkommt, wie Radyo. Tune-In war als erster Player drauf und flog wegen dreister häufiger Riesenupdates und Speicherhunger wieder runter, Winamp wäre auch noch da... das reicht.
 
Also den ersten ganz großen Fehler müssten die Leutz vom Radioplayer mal ganz schnell ausmerzen. Dass man nur die Sender aufnimmt die in der MA Radio oder MA IP Radio ausgewiesen sind ist selbst gegenüber kleineren Privatradios mit Lizenz und allen NKLs diskriminierend. Selbst eine Antenne Frankfurt oder Jazzradio Berlin dürfen nach den bisherigen Aufnahmeregeln nicht mitmachen. Also, Regeln umgehend ändern. Aufnahmerechtigt ab sofort alle von Medienanstalten lizenzierte und als Webradio angezeigte Radioprogramme. Nur damit hätte man eine Mini-Chance am Markt. Andererseits: Genau genommen braucht die Plattform doch dennoch niemand :)
 
Also wenn die ARD-Programme teilnehmen würden, wäre das schon eine Bereicherung. Allerdings macht dieser Player wirklich nur dann Sinn, wenn damit das Handy-Datenvolumen nicht belastet wird. Dann wäre ich sofort bereit den Player zu installieren. Weiss jemand genaueres ob da noch was in der Richtung kommt?
 
Die Gegenstromanlage war doch so begeistert von diesem Dings. Vermutlich ist sie so hin und weg, dass sie vor lauter Zappen gar keine Zeit mehr findet, hier was zu posten. Ooooooooooh...:cry:
 
Die Gegenstromanlage wird sich schon irgendwann noch zu Wort melden. Dann wird es höchstwahrscheinlich einen ausführlichen Bericht über den Radioplayer geben. :D
 
Allerdings macht dieser Player wirklich nur dann Sinn, wenn damit das Handy-Datenvolumen nicht belastet wird. Dann wäre ich sofort bereit den Player zu installieren. Weiss jemand genaueres ob da noch was in der Richtung kommt?

Natürlich nicht. Ganz im Gegenteil: Die Streams senden allesamt mit hohen Bitraten. Wer täglich über den Radioplayer ca. fünf Stunden mobil Radio hören möchte braucht aktuell mindestens 40 GB Highspeed-Volumen. Kosten: Im Schnitt 100 Euro pro Monat. Aber die Zukunft des Radios liegt ja alleine im Internet. Liebe Privatradio-Platzhirsche: Glaubt ihr eigentlich diesen Stuss selbst, den ihr da absondert? Oder geht es euch nicht doch eher erneut darum UKW bis zum Sankt Nimmerleinstag zu verteidigen. Am besten fand ich die Aussage der letzten Pressemitteilung: Der Radioplayer soll künftig auch den digitalen Radio-Empfang in Fahrzeugen gewährleisten. Aha, interessant! Nur komisch: Den digitalen Radioempfang gewährleistet mir seit 2011 ein Adapter mit DAB+. Und das reicht mir zumindest völlig aus.
 
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Also wenn die ARD-Programme teilnehmen würden, wäre das schon eine Bereicherung. Allerdings macht dieser Player wirklich nur dann Sinn, wenn damit das Handy-Datenvolumen nicht belastet wird. Dann wäre ich sofort bereit den Player zu installieren. Weiss jemand genaueres ob da noch was in der Richtung kommt?

Ich erkenne den Mehrwert nicht. Wer unterwegs eine ARD Pop-, Kultur- oder wasauchimmer-Welle hören will, kann das mit UKW oder DAB+ viel einfacher, ohne sich mit Handy-Apps, Mobilfunknetz und schlechten oder gedrosselten Datenverbindungen rum zu ärgern. Einzig Zuhause im WLAN würde die App halbwegs Sinn machen, aber auch nur dann, wenn man keinerlei Zugang zu DVB-S oder DVB-C hat, wo man nahezu alle ARD-Wellen frei Haus bekommt.
 
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