Funkhaus historisch: Diverse Sender

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Das Problem ist mir bekannt. Um das Innenleben kann ich mich selber kümmern, mir geht's nur um die Platten, die zu besorgen sich bisher als äußerst schwierig gestaltet hat. Bekanntermaßen mustern aber auch größere Sender hin und wieder solche Platten aus - und genau darauf zielte meine Bitte ab.
 
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@ jay walker:
Wenn man Dir sooo einfach eine Freude machen kann, bitte schön. Zwar keine historische Technik, aber sicherlich ein Studio mit historischer Wandverkleidung aus den 60igern ... und noch nicht mal öffentlich-rechtlich !! Ich hoffe Du hast Spass daran :D ( Nur zur Klärung: dass auf den Bildern bin NICHT ich !! )

Danke! Fuehle mich gleich viel besser.
Taeusche ich mich, oder sieht die Wandverkleidung auf den von Dir geposteten Bildern so aus, wie z.B. die in Posting Nr.70 (Koschi am Diskplatz im hr)? Das war naemlich auch ein Grund, weshalb ich Verkleidung ueberhaupt erwaehnt habe. Ich dachte immer, es gaebe einen ARD einheitlichen Standard.
 
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Einen ARD Standard gibt es nicht. In einigen Studios gibt es auch Lochbleche vor der Wand.
 
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Diese Art der Wandverkleidung ist immer noch die beste. Holz eignet sich wirklich hervorragend.

Sollte jemand solche Holztafeln (ganz oder teilweise oder anders geschlitzt) haben oder beschaffen können, so würde ich mich sehr über eine Nachricht freuen, ich bin sehr interessiert.

Du brauchst eine Schreinerei mit einer sehr guten CNC-Fräse. Das Fräsen einer Platte dauert ewig da sonst das Holz ausfranst, oder die dünnen Stege brechen. Eine sehr kostspielige Angelegenheit. Wenn du konkret was brauchst kann ich mal schaun.
 
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Die alten hr3-Studios im hr-Rundbau waren mit diesen Schlitzholztafeln ausgekleidet. Man konnte mit einer S-förmig gebogenen Büroklammer á la Schlachterhaken Din-A-4-Blätter oder gar leichte Seidenschals aufhängen. (gelle, Elfi von Kalckreuth?)
 
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@DerEber
Das lohnt sich wahrscheinlich erst, wenn man ein eigenes Haus hat und weiß, daß man die nächsten 40, 50 Jahre auch dort bleibt. Vom Geld mal ganz zu schweigen.
Mir reichen dagegen schon ausgemusterte Platten, die in irgendwelchen Studios rausgeflogen sind. Gerne auch in Naturfarbe oder in schwarz-lila-gestreift - egal.
 
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...und mein Schminktöpfchen in der Hustentaste? Nee, lieber Qualiton, so weit lasse ich meine femininen Anteile dann doch nicht raus :wow:
 
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So war das gar nicht gemeint. Das würde ich mir nie erlauben.:p Ich habe doch an Dein schmuckes Alpaka-Sakko gedacht.:D
 
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Das war gewoben aus importierter Ballonseide mit einem Schuss Dederon! Zurück zum Thread! :D
 
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@ Makeitso

:wow:

hast Du Bilder von DDR Nachkriegssender? Wenn ja, bitte poste diese hier mal, würd mich echt freuen!
Ich hätte was über den Großsender Wilsdruff aus historischer Quelle. Leider habe ich keine Veröffentlichungsrechte, bin damit schonmal gescheitert. Die RFE, Nachfolger von "Radio und Fernsehen", hat sich da etwas seltsam.

Glücklicherweise findet man im Netz reichlich Material.


@ TeSS

Hatten wir hier schonmal: http://www.perfonet.de - dahinter dann Akustikwolle und eine Zwischenlage Flies. Siehe hier.
 
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Tja, bei mir im Leuchtturm ist halt nicht so viel Platz, nech?
Zudem bevorzuge ich die geschlitzten Platten bzw. gar keine Platten sondern schmale Holzleisten. Löcher sind nicht so mein Ding (jedenfalls nicht in der Wand - harharhar - was eine Vorlage) :D
 
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Dann schau Dir mal die Wände mit den Holzleisten genauer an. Was findet man da in den Vertiefungen? Richtig: Schlitze. ;)
 
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Vielleicht hat ja noch jemand weitere Beispiele für ungewöhnliche Mikrofonierung in Radiostudios...

Beim BFBS in Köln gab es zu meiner Zeit (späte 70er) in den Produktionsstudios diese dynamischen AKG-Zweiwegmikrofone. Wenn ich mich richtig erinnere das Modell, mit dem Uschi Nerke seinerzeit auch im Beatclub moderiert hat. Wie hießen die Dinger nochmal?

Ralf
 
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Ungewöhnlich. Ich kenn die hölzernen Wandverkleidungen nur teilweise geschlitzt.
Die stammen zumeist von ESO-Akustik Schmälzle aus dem Schwarzwald und werden dort genauso geschlitzt, wie man es haben möchte. Üblicherweise werden die Rahmen immer abwechselnd angeordnet: Ein Element mit Schlitzungen, dahinter ein schwarzes Vlies und dahinter ein absorbierendes Material. Und dann wieder ein ungeschlitztes Element, welches man als Plattenschwinger gegen die tieffrequenten Anteile nutzen kann. An sich würde im mittleren und hohen Bereich zu viel absorbiert werden, wenn man alles komplett schlitzt, dafür werden dann die Tiefen zu stark. Man kann die Plattenschwinger natürlich auch hinter den geschlitzten Elementen anordnen und dann vorne einen Teil der Schlitze von hinten abkleben, auch das führt zu einem ausgewogenen Ergebnis.

Matthias
 
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Interessant, genau so hab ich mir das gedacht. Was mich aber noch zu dem Thema interessiert ist, ob die Plattenschwinger hinten ein fest abgeschlossenes Luftvolumen haben müssen, oder ob´s mit einer "freien Hängung" ohne abgeschlossenen Holzkasten dahinter auch funktioniert.
Gruß,
Stephan
 
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Was mich aber noch zu dem Thema interessiert ist, ob die Plattenschwinger hinten ein fest abgeschlossenes Luftvolumen haben müssen, oder ob´s mit einer "freien Hängung" ohne abgeschlossenen Holzkasten dahinter auch funktioniert.
Ein Plattenschwinger beruht ja auf einem Masse-Feder-System, wobei die sichtbare Platte die Feder und die eingeschlossene Luft die Masse ist. Von daher ist da schon ein abgeschlossenes System nötig. Und damit das auch optimal funktioniert, müssen vorher Größen wie der Wandabstand und die Dicke (damit das Flächengewicht) der Platte ausgerechnet werden. Das hängt ja immer davon ab, welche "Dröhnfrequenzen" bekämpft werden sollen. Das können ja auch mehrere sein. An sich müsste vorher ein Akustiker eine Messung machen, man kann das aber auch in der Theorie ausrechnen.

Matthias
 
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Diese wunderbaren Impressionen stammen zwar aus einem anderen Faden, sollten hier aber unbedingt noch einmal abgebildet werden. (Zur Klarstellung: Es ging darum, ob denn früher Sendungen besser waren, da es im Rundbau des hr doch viel "heimeliger" gewesen sei als im neuen Hörfunkgebäude.)

Hmmm, Gelb, jetzt bringst Du mich ins Grübeln, aber das ist ja auch gut so...
War das Senden aus den alten Studios damals wirklich heimeliger und gemütlicher? Ich entsinne mich, als ich den hr zum ersten Mal betrat, an Mief und Muff der frühen 50er. Dem Kollegen, der mich damals am Eingang empfing, wollte ich die Hand geben. Er raunzte mich an: "Das machen wir hier nicht! Das überträgt Krankheiten!"
Der olle, maus-stein-aschgraue, rissige Linoleumboden stank nach Krankenhaus-Reiniger, die Wände waren von den Karren der Botenstelle mit tiefen Schrammen verunstaltet, durch die Studiofenster in der Schallaufnahme zog es wie Forellenterrine, auf und über unseren Schränken im zweiten Stock sirrten und flirrten die Staubflöckchen, dass man ein Vogelnest draus hätte bauen können, die gusseisernen Studiotüren waren nur mit dem Kraftaufwand eines Schiffshebewerks zu öffnen, geschweige denn zu schließen, ins Hörspielstudio 7 tröpfelte es nach jedem feuchten Nass aus den Wolken und das ganze kreisenrunde Bauwerk war ein dermaßener Irrgarten, dass man - zumindest in den ersten Monaten der Tätigkeit - dauern in tote Gänge lief und plötzlich vor Wänden stand, die man dort nie vermutet hätte. Deswegen verpasste ich mal eine immens wichtige Zeitansage zum "Kurzhörspiel am Nachmittag". Tja, und das alte hr3, war es dort schöner?
Riesige Verkehrsredaktion mit klapprigen Schreibmaschinen (IBM-Kugelkopf der Frühsechziger), staubige Gummibäume, Blick durchs Fenster auf das verkratzte Oberlicht zum Sendesaal. Die Studios: Abstellkammern für Verkehrswarntafeln und alte Wandvorhänge. Trotzdem haben wir für damalige Verhältnisse dort manch' wirklich gute Sendung gestemmt.
Das neue Höfunkgebäude hat im Treppenhaus Sichtbeton, der Teppichboden ist mausgrau-funktional, die Studios erinnern an die Heimeligkeit einer Intensivstation. Trotzdem arbeite ich hier lieber als im ollen Rundbau.



Gruß TSD
 
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Von einer jetzt erhältlichen DVD habe ich vor kurzem mal wieder die TV-Produktion "Dr. Murkes gesammeltes Schweigen" gesehen.
Die ist Mitte der 60er Jahre zu wesentlichen Teilen im hr-Rundbau entstanden.
Die Melancholie, die da bei mir wieder hoch kam, hat was ...

Es grüßt RainerK
 
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