Geplanter Streik in MV für mehr Schlager im Radio

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Wenn im WDR-Check gesagt wurde, dass 70 Prozent der WDR 4-Hörer "internationale Oldies" wollen, heißt das doch nicht im Umkehrschluss, dass 30 Prozent Schlager hören wollen? Wo kommt denn diese Zahl her? Erklärung bitte...??!!!
Es ist natürlich ein Trugschluss, dass diese 30 % ausschließlich Schlager mögen, aber irgendwas anderes außer Oldies werden sie schon mögen.

AUSSERDEM:
Diese 70 % werden nicht nur ausschließlich Oldies mögen. Das ist die Krux an JA/NEIN-Fragen und die übliche Verkürzung der Antworten auf den kleinsten gemeinsamen Nenner. Eine gewisse Anzahl wird da mehrere Musikrichtungen angegeben haben, und da dürften es einige Schnittmengen zu ganz verschiedenen Musikrichtungen gegeben haben.

Man muss sich doch nur die SWR1-Hitparade jedes Jahr ansehen, um erstaunt festzustellen, was die Leute alles kennen und mögen.

Im Falle der WDR-Umfrage dürfte es bei genauerer Betrachtung der 70 % auch Leute geben, die sagten:
- ich mag außerdem Schlager
- ich mag außerdem Operette
- ich mag außerdem Show Tunes
- ich mag außerdem Jazz
- ich mag außerdem nicht zu schnelle aktuelle Sachen
- ich mag außerdem französischen Chanson
- ich mag außerdem leichte Klassik
- ich mag außerdem Chillout
- ich mag außerdem AC/DC und Deep Purple
- ich mag außerdem Chorgesang

Diese 70% sind einfach bequeme Schwarz/Weiß-Malerei, damit man sich selbst irgendwie rechtfertigen kann und das eigene Leben im Sender so viel einfacher wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Allein so eine Aussage zeigt doch schon, wie unbequem ihr Leben schon jetzt ist!
 
Zuletzt bearbeitet:
- ich mag außerdem Schlager
- ich mag außerdem Operette
- ich mag außerdem Show Tunes
- ich mag außerdem Jazz
- ich mag außerdem nicht zu schnelle aktuelle Sachen
- ich mag außerdem französischen Chanson
- ich mag außerdem leichte Klassik
- ich mag außerdem Chillout
- ich mag außerdem AC/DC und Deep Purple
- ich mag außerdem Chorgesang

Du hast gerade ziemlich genau das Programm von FIP beschrieben. Obwohl, da fehlen noch Bollywood, taiwanesische Schlager der 50er Jahre, Reggae, Weltmusik und eine Reihe Dinge, die mir gerade nicht einfallen, die ich aber sicher während der letzten Tage dort gehört habe. Seltsam, dass sowas dort geht...
 
Zuletzt bearbeitet:
Weshalb hat man denn von "Atemlos" den Bassflow Alternative Edit genommen und nicht die normale Version. War diese ihnen etwa zu schlagerlastig???:p Gruß
Sunshiner
 
Na korrekterweise heißt die Version: "Bassflow Alternative Remake Edit".
Überhaupt: Als der Song richtig weit oben war, gab's da von seiten der Moderatoren negative Kommentare? Falls ja ist es gut, dass ich diese überhört habe. Gruß
Sunshiner
 
Na korrekterweise heißt die Version: "Bassflow Alternative Remake Edit".
Überhaupt: Als der Song richtig weit oben war, gab's da von seiten der Moderatoren negative Kommentare? Falls ja ist es gut, dass ich diese überhört habe. Gruß
Sunshiner

Nein, die Helene wurde immer mit Freude anmoderiert, soweit ich es hörte
 
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es doch Radio B2 im Kabel und das Schlagerparadies über DAB+... Vielleicht sollte man die Streikenden mal darauf hinweisen.

Danke Dir mal für den Hinweiß mit Radio B2 im Kabelnetz von Mecklenburg und Vorpommern, das war mir echt total neu und ich prüfte das gleich mal in der Kabelbelegung von Kabel Deutschland in Rostock.
Gibt es diese Einspeisung (außerhalb des Versorgungsgebietes Berlin-Brandenburg )nur bei Kabel Deutschland und in Mecklenburg und Vorpommern?
 
Der typische NDR-Zynismus: Nur Rentner und Unterbelichtete wollen Schlager hören, promovierte NDR-Journalisten und Funktionäre geilen sich wie jeder intelligente Fischkopp auch an Lady-Gaga-Kesha-Nonsens-Pop auf.

ZAPP war mal investigativ, heute kuscht man vor der Intendanz.
 
@ricochet:
Mal eine blöde Frage: Wo gab oder gibt es den Beitrag vorab zu sehen? Auf der Webseite von ZAPP nicht.

Grundsätzlich gebe ich Dir Recht, dass "investigativ" heute nicht mehr das ist, was es vor wenigen Jahrzehnten noch war. Aber: "Wes Brot ich ess', des Lied ich sing'." Das ist beim NDR bestimmt nicht anders, als an anderen Orten dieser Welt.

Wie in heutigen Tagen üblich, wird es sehr auf Zwischentöne, Sprechhaltung, Betonung und was es sonst noch gibt (und heute kaum jemand noch heraushören kann) und das Nicht-Gesagte ankommen. - "Gelernte" DDR-Bürger sind da eventuell im Vorteil.
Also warten wir doch den Beitrag ab und diskutieren dann darüber.
 
Der typische NDR-Zynismus: Nur Rentner und Unterbelichtete wollen Schlager hören,
Och, nö, vieles ist nur noch mit Zynismus erträglich und verständlich. Aber weshalb die Aufregung bei diesem Thema? Diejenigen (zumindest aus meinem Bekanntenkreis), die Schlager mochten, sind schon alle längst unter der Erde. :rolleyes:
Den verbleibenen kann man die Schlagerhölle, äh ... empfehlen. Ach, zu dumm, das funktioniert ja im Norden empfangstechnisch recht schlecht...:censored:
 
Grundsätzlich gebe ich Dir Recht, dass "investigativ" heute nicht mehr das ist, was es vor wenigen Jahrzehnten noch war.

Vieles, was vor dreißig Jahren noch eine investigative Leistung war, kann sich heute jeder halbwegs begabte Googler im Netz zusammensuchen. Von daher sehe ich in der Vokabel "investigativ" auch mehr denn je den Aspekt der Wertung, Beurteilung, Orientierung, Kommentierung. Da schwächeln unsere Medien ein bisschen, weil sie lieber rumeiern oder political Correctness pflegen, als mal zu sagen, was Sache ist. Ich habe den Eindruck, mit seinem jüngsten Relaunch, den Personalentscheidungen an der Spitze und der Verlegung des Erscheinungstages auf Samstag hat zum Beispiel der "Spiegel" den Weg in diese von mir gewünschte Richtung (endlich) eingeschlagen.
 
"Deutscher Schlager polarisiere aber. Jüngere Hörer könnten abschalten."

Man ersetze "Deutscher Schlager durch "Klassische Musik". Selbes Ergebnis.
 
Kennt irgend jemand eine Musikrichtung die nicht polarisiert? Diese albernen, gehirnwäscheartig verinnerlichten Statements aus maroden Funkhäusern sind genau so für die Katz wie dieses orientierungslose Gedudel, für das am Ende keiner den Kopf hinhalten will. Jede neue Programmreform, die diese Spaßvögel einleiten verschiebt nur die Gewichtung zwischen ABBA und Phil Collins, wird aber für viel Geld an finanziell strangulierte Sender verkauft und als Ei des Kolumbus ausgegeben. Ich hab's lange versucht, aber mit diesem sich selbst parodierenden Hurra-wir-leben-noch-Recyclingradio kann man sich nicht sachlich auseinandersetzen ohne ins Sarkastische abzugleiten. Da braucht's wirklich keine Comedy-Einlagen mehr.
 
ZAPP... jetzt gesehen.
Und alle haben sie irgendwo Recht. Die Intendantin damit, daß die meisten Hörer sofort abschalten, wenn Schlager läuft.
Und auch der Herr von der BI, wenn er sagt, daß zu einem Küstenland nunmal auch Shanties dazugehören. Bei denen dann aber trotzdem wieder die meisten Hörer ab/umschalten werden. Allerdings klingt das für mich ein wenig so, als ob er die MVler mit Shanties zwangsbeglücken will, weil es doch Küstenbewohner sind, die genetisch bedingt Shanty-affin sind - es nur noch nicht gemerkt haben.
Die Intendantin beglückt die Hörer allerdings ebenfalls zwangsweise mit Musik, die sowas von langweilig und überflüssig ist, daß man gar nicht merkt, daß Musik läuft. Also Phil Collins und Konsorten...
Glücklich ist aber auch damit keiner und Phil Collins ist natürlich auch ein Abschaltfaktor - allerdings für weniger Leute.
Alle unter einen Hut bekommen wird man wohl kaum. Die Musik spielt beim Einschaltverhalten sicherlich eine Rolle, aber was die Leute eigentlich auf dem 1er-Programm erwarten sind regionale Informationen. Dafür "ertragen" sie dann auch die Musik - solange es kein Schlager ist (oder aus der anderen Warte: obwohl es Negermusik ist).
Ausweg wäre: gar keine Musik...
Oder wenigstens 1-2 x am Tag eine kompakte Regionalinfo-Sendung (nur Wort), und danach schaltet jeder wieder seine eigene Musiksammlung an - ob nun mp3 oder 78upm-Vinyl.
Das allerdings senkt wiederum die Hördauer insgesamt, was dann dem NDR nicht gefallen wird. Dafür kommen die Informationen aber beim Hörer an, was vermutlich bei in einen einlullenden Musikteppich eingebettet, gar nicht so der Fall ist. Erst schläfert man die Hörer ein... und dann sollen sie auf einmal bei einem Wortbeitrag wieder aufmerksam sein?!?
Dann doch lieber kompakt. Und zusätzlich noch alle Wortbeiträge einzeln und im Komplettpaket im Web abrufbar (für die, die nicht um zB 10-11 und 15-16 Uhr einschalten können).

Der Herr von der BI müsste dann nicht mehr den ganzen Musikmüll mit anhören, holt sich seine Regionalinfos zur entsprechenden Zeit oder via Web und schmeisst danach die Kassette mit den tollen Liedern von Maria & Annelinde aus dem Dorf nebenan an.
 
Kennt irgend jemand eine Musikrichtung die nicht polarisiert?
Jede Musikrichtung, die für sich behauptet, irgend eine selbst definierte Mehrheit zu representieren und entsprechende Dominanz in Mainstream-Medien beansprucht oder inne hat, polarisiert. Das gilt f. Klassik wie für Schlager, aber auch für Britney Spears oder Phil Collins und alles andere aus den Mainstream-Schubladen.
Mit Spartenprogrammen kann heute eben jeder nach seinem Geschmack wählen. Wenn derartige Vielfalt auch auf den Bauernhöfen in McPom angekommen sein wird, hat sich das lächerliche Thema dieses Fadens von selbst erledigt.
 
@exhörer: Dein Beispiel trifft es nicht.

Klassik ist im entsprechenden Verhältnis bei NDR-Kultur zu finden.

OK, das kam vielleicht nicht deutlich genug rüber bei meinem Einwurf. Ich wollte eigentlich auf die Inkonsequenz dieser Aussage hinweisen. Klassische Musik, die sowohl bei jungen Hörern, als auch in der Gesamtbevölkerung kaum noch Akzeptanz findet, wird hofiert, deutsche Schlager, die sich einer ungleich größeren Beliebtheit erfreuen, werden dagegen regelrecht geächtet.
 
OK, das kam vielleicht nicht deutlich genug rüber bei meinem Einwurf. Ich wollte eigentlich auf die Inkonsequenz dieser Aussage hinweisen. Klassische Musik, die sowohl bei jungen Hörern, als auch in der Gesamtbevölkerung kaum noch Akzeptanz findet, wird hofiert, deutsche Schlager, die sich einer ungleich größeren Beliebtheit erfreuen, werden dagegen regelrecht geächtet.
Ich darf kurz zitieren:
Beim Blick auf die verschiedenen Musikgenres wird deutlich, dass von der stark gestiegenen Nachfrage nach Musikveranstaltungen absolut gesehen alle Musikrichtungen profitieren konnten. Die Umsatz-Zuwächse bei Rock/Pop-Konzerten brachten diesem Genre erneut den Spitzenplatz mit einem Marktanteil von 32 %. Fremd- und deutschsprachiger Rock/Pop lagen dabei mit 352 Millionen bzw. 323 Millionen dicht bei einander. Die Besucherreichweite ist mit jeweils 7,7 % sogar identisch. Auch die Klassik konnte mit Konzert und Oper auf 26 % zulegen. Auf geringem Niveau gelang es auch der Volksmusik, ihren Anteil leicht auf 3 % zu erhöhen. Der Bereich Deutscher Schlager blieb mit einem Umsatz von 110 Millionen Euro konstant bei einem Anteil von 4 %; die Besucherreichweite lag hier bei 2,5 %.
Quelle: Pressemitteilung des BDV
Klar - es ist die Rede von Musikveranstaltungen, aber trotzdem möchte ich die These wagen, daß ein Zusammenhang besteht zwischen Umsatz durch Besucherzahlen und Beliebtheit der Musikrichtung. Und - ebenfalls klar: die allermeisten Besucher von Klassik-Veranstaltungen dürften im Schnitt ihre Jugend bereits deutlich hinter sich gelassen haben. Ich würde die Klassik trotzdem nicht unterschätzen.

Gruß
Skywise
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben