GEZ: Gebühren für "neuartige Empfangsgeräte"

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Ja, auch Minderheiten sollen bedient werden. Warum das für die deutsche Raiolandschaft bedeuten muss, dass man nur die Auswahl zwischen Hochintellektuellenprogramm (oder zumindest einem solchen, dem man ohne erhebliche Aufmerksamkeit überhaupt nicht folgen kann) und unterstem Dummfunk hat, geht mir nicht in den Kopf. Wird diese Lücke nicht von einem privaten Anbieter geschlossen, was ja in der Regel nicht der Fall ist, sind für mich ganz klar die Öffentlich-Rechtlichen gefordert. Nein, ich erwarte nicht, dass man neue Wellen aus dem Boden stampft, aber ich erwarte, dass man sich - wenn man denn an der obligatorischen Dudelwelle und Quotensau, sofern es eine ist, unbedingt festhalten will - Gedanken darübe macht, ob nicht andere, viel kleinere Minderheiten um ein Vielfaches besser versorgt sind. Hand aufs Herz; klar wäre es schade um so manches Programm, aber das, was mancherorts auf DLF, DKultur, der Kultur/Klassik- und der Infowelle der zuständigen Anstalt zu hören ist, käme auch locker auf zwei Programmen unter.
 
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Radiomacher, die immer und überall propagieren, dass Radio nur Nebenbeimedium ist und das im Grunde sowieso keiner richtig zuhört, führen sich selbst ad absurdum, wenn sie über sogenannte Minderheiten richten. Diese hören nämlich gern zu und dazu auch noch besser als jene tumbe Masse, die sie nicht in der Lage sind, dauerhaft ans Radiogerät zu fesseln.
 
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Ja, auch Minderheiten sollen bedient werden. Warum das für die deutsche Raiolandschaft bedeuten muss, dass man nur die Auswahl zwischen Hochintellektuellenprogramm...und unterstem Dummfunk hat, geht mir nicht in den Kopf. Wird diese Lücke nicht von einem privaten Anbieter geschlossen, was ja in der Regel nicht der Fall ist, sind für mich ganz klar die Öffentlich-Rechtlichen gefordert.

Ich finde, das bringt den eigentlichen Mangel im deutschen Hörfunkangebot exakt auf den Punkt.
Wo sind die Programme, die sich zwischen DLF und SWR 3 bewegen?
 
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Man muss doch hoffentlich keinem die Postmoderne erklären. Angesichts der Segmentierung des Angebots und auch der Nachfrage gibt es überhaupt nur noch Minderheiten, politisch, gesellschaftlich, auch auf der Hörerseite. Ich dachte, diese Entwicklung sei allgemein bekannt.

Zudem verstehen offenbar einige den Begriff der Grundversorgung nicht. Das bedeutet nicht, nur noch irgendeine breite Masse mit einem immer tieferen gemeinsamen Nenner zu bedienen, sondern auch das anzubieten, das sie angeblich nicht verlangt: Politische, gesellschaftliche und kulturelle Hintergrundinformation auf hohem Niveau. Gleichzeitig sollen die ÖR aber auch kein reines Minderheitenprogramm machen.

Bei diesem Spagat ist es recht einfach, das gesamte System in Frage zu stellen: Die einen kritisieren die schon recht verzweifelten Versuche, mit allen Mitteln Hörer zurückzugewinnen, die anderen die Angebote an den kulturell interessierten Hörer, z.B. über die Segmentierungen der Gesellschaft in der Postmoderne. Aber plötzlich stellt man fest (z.B. währed einer Debatte in einem Forum): Ist ja doch nicht nur Dummgelaber, was dort läuft.

BTW: Wer den Discovery-Channel als Beispiel für ein beispielhaftes kulturelles Angebot bei den Privaten anführt, ist längst selbst ein Opfer der Verflachung des Angebots in allen Bereichen geworden.
 
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Warum sollen Dialysepatienten medizinisch versorgt werden, wenn's die Mehrzahl sowieso nicht betrifft? Pech für die Minderheit, aber so läuft Demokratie.

Ach so.

Wieder ein Beweis für den Vergleich von "Äpfeln mit Birnen".

Bei Dialysepatienten handelt es sich um eine gesundheitliche, lebensnotwendige Maßnahme, auch wenn es hier nur einen kleinen Teil der Gesellschaft betrifft. Lässt sich übrigens auf alle chronischen Erkrankungen anwenden.

Außerdem sind chronisch Kranke immer benachteiligt, sowohl gesundheitlich als auch von den Kosten her, denn sie müssen zwangsläufig aus der eigenen Tasche draufpacken. Ein gesunder Mensch geht erheblich weniger zum Arzt, hat damit auch weniger Kosten (Praxisgebühr, Medikamentenzuzahlung, etc.) als ein chronisch Kranker.

Wenn z.B. nach Wahlen, mit einer Wahlbeteiligung von ca. 50%, eine Partei die vermeindliche Mehrheit hat (28 oder 30% sind keine Mehrheit) und aufgrund einer Koalition mit einer weiteren Partei die Regierung stellt, stehen die Wähler anderer Parteien hinten an. Deren Entscheidungen werden von den Regierungsverantwortlichen meist nicht berücksichtigt.

Warum sollte es in Rundfunk und Fernsehen anders laufen? Da werden Programme für Miderheiten angeboten (z.B. rbb MultiKulti), die absolute Minderheiten bedienen, die oftmals - aufgrund ihres sozialen Status - überhaupt keine Rundfunkgebühren entrichten.

Es gibt aber einen privaten Radiosender (Metropol FM in Berlin), der sich genau einer solchen Minderheit (die übrigens grösstenteils in der MA nicht befragt werden darf, wegen der nichtdeutschen Staatsangehörigkeit) annimmt und ein sehr erfolgreiches Programm macht, unabhängig davon, ob es qualitativ gut oder schlecht ist.

Die Argumentation, dass PRIVATE die Sparten nicht abdecken würden oder wollen, bzw. Minderheiten-Programme anbieten würden, akzeptiere ich nicht. Sie würden es sehr wohl tun!
 
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Und die spanische GEZ? :D Wie läuft das überhaupt in anderen (EU-)Ländern?

Ich finde, mann kann sich ja fragen, ob wir wirklich so viele ÖR-Sender benötigen. Aber aerade der Vergleich mit anderen europäischen Staaten ist ein ganz starkes Argument für die deutsche Gebührenfinanzierung.

Es gibt da verschiedene Modelle, von Gebühren über die Stromrechnung , ähnlich wie bei uns z.B. der "Kohlepfennig", oder eine reine Steuerfinanzierung. Gerade bei letzterem Modell ist die Abhängigkeit zum Staat aber enorm, kritische Berichterstattung findet dann nicht mehr statt. Die Berichte über die Zustände bei der RAI sind uns ja allen sicher noch bekannt. Feature, Hörspiel, Radiodokumentationen sind meines Wissens in ganz Südeuropa aus dem Programm verschwunden. RTVE in Spanien hat übrigens etwa neun Milliarden Euro Schulden und entlässt gerade die Hälfte seiner Mitarbeiter. Diese Schulden bezahlen auch irgendwann mal alle, angesichts des steigenden Anteils der indirekten Steuern an den Staatseinnahmen auch Arbeitslose, Sozialhilfeempfäger etc.
 
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Es gibt aber einen privaten Radiosender (Metropol FM in Berlin), der sich genau einer solchen Minderheit (die übrigens grösstenteils in der MA nicht befragt werden darf, wegen der nichtdeutschen Staatsangehörigkeit) annimmt und ein sehr erfolgreiches Programm macht, unabhängig davon, ob es qualitativ gut oder schlecht ist.!
Aha, die türkisch-sprachigen Mitbürger sind also die einzige "Minderheit" in Deutschland ... wobei ich ernsthafte ( berechtigte ) Zweifel anmelde, dass metropol.fm wirklich als "erfolgreich" im Sinne der Wirtschaftlichkeit anzusehen ist. Für die dahinterstehende MOIRA ein wunderschönes Objekt zur Verlustabschreibung in den Bilanzen ( was ja nicht verwerflich sein muss ).

Die Argumentation, dass PRIVATE die Sparten nicht abdecken würden oder wollen, bzw. Minderheiten-Programme anbieten würden, akzeptiere ich nicht. Sie würden es sehr wohl tun!
Warum machen sie es dann heute nicht schon im Rahmen ihrer Möglichkeiten ( siehe Beispiele weiter oben ), sondern legen stattdessen immer neue pseudo-jugendliche Formate nach, statt was Kulturelles?? Es hält sie niemand davon ab !!
 
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Zuerst schriebst Du:

Tja, wenn einem die Argumente ausgehen, dann kommt sowas dabei raus :D

Du bist ja lernfähig :). Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung.


Der Rundfunkstaatsvertrag spricht ausdrücklich von GRUNDVERSORGUNG und nicht von einer GRUNDÜBERVERSORGUNG. Programme, besonders im Hörfunk, die nur von einer Minderheit in Anspruch genommen werden, gehören nicht dazu. Warum soll etwas gesendet werden, wenn's die Mehrzahl sowieso nicht haben will? Pech für die Minderheit, aber so läuft Demokratie.

Du kannst im Namen aller Bundesbürger beurteilen, was Grundversorgung beinhalten soll? Und Du alleine bist die Mehrzahl? Respekt! Was machst Du beruflich, würdest Du mich evtl. coachen?
 
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Ralle Köln:

Programm darf nichts kosten bei den privaten - und so anständiges abzuliefern ist schleicht unmöglich.

Über das Programmniveau und eventuelle UNterschiede zwischen ÖR und Privaten will ich mich nicht auslassen, weil man da sehr genau differenzieren müsste, wo bei den ÖR noch Niveau vorhanden ist und wo nicht.
Aber gegen eine immer wieder unreflektiert ins Feld geführte Behauptung, die auch aus dem obigen Zitat durchscheint, möchte ich mal argumentieren. Die Behauptung nämlich, die Öffentlich Rechtlichen verstünden ihr Handwerk besser als die Privaten.
Die handwerkliche (nicht auf das inhaltliche Niveau bezogene) Präsentation von Fußball im Privatfernsehen oder von Skispringen im Privatfernsehen, hat doch das öffentlich-rechtliche Schnarchprogramm auf diesen Gebieten mehr als dasavouiert. Die Privaten mit ihrer Handwerkskunst auf diesem Gebiet haben es erst geschafft, die Geldhähne aus der Werbewirtschaft (die diese Qualität nämlich erkannt hat) aufzudrehen und einstige Hungerbranchen wie etwa das Skispringen oder Formel 1 (was hat man vor der Privatfernseh-Zeit im ÖR von der Formel 1 zu sehen gekriegt?) für ein breites Publikum attraktiv zu erschließen.
Wenn man für die Übertragung eines Sinfonie-Konzertes eine entsprechende Finanzierung hinbekäme, dann bin ich überzeugt, würden die Privaten es sicher pfiffiger übertragen, als die Öffentlich Rechtlichen.

Deshalb nochmal: Die Unterstellung, Private würden nichts Anständiges abliefern und das, was sie abliefern, dürfe nichts kosten, halte ich für längst widerlegt. Auch auf dem Spielfilmsektor haben die Privaten mit preisgekrönten Eigenproduktionen gezeigt, dass sie es handwerklich können. Das sie es (aus kommerziellen Gründen) nicht immer machen, steht auf einem anderen Blatt. - Sie kriegen ja auch keine Gebühren, die ihnen finanziell den Rücken freihielten, diese Qualität auch dann abzuliefern, wenn kein Profit winkt.
Die Öffentlich Rechtlichen hätten diese Rückenfreiheit. Was machen sie daraus?
 
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Du kannst im Namen aller Bundesbürger beurteilen, was Grundversorgung beinhalten soll? Und Du alleine bist die Mehrzahl? Respekt! Was machst Du beruflich, würdest Du mich evtl. coachen?

Nein, das habe ich auch nie behauptet. Deine Anmerkung empfinde ich einfach nur als einen weiteren Ausdruck mangelnder Qualifikation.

Der Spruch, der übrigens aus den Reihen der ÖRs selbst kommt, ist nur ein Beweis dafür, wie dort mit den Gebührengeldern in verantwortungsloser Weise umgegangen wird.

Das Beispiel METROPOL FM, ob nun Abschreibungsobjekt oder wirtschaftlich erfolgreich, habe ich angeführt, um aufzuzeigen, dass es tatsächlich auch PRIVATE gibt, die "Minderheiten" - und ja, dazu gehören auch türkische bzw. türkischstämmige Mitbürgerinnen und Mitbürger - mit eigenen Programmen bedienen wollen.

Von mir aus kann und soll doch jeder Ausländer in diesem Land ein privates Programm veranstalten (egal ob TV oder RADIO) und damit wirtschaftlich erfolgreich sein, so lange er/sie sich an die Regeln und Gesetze unseres Landes hält und nicht das Geld der Gebührenzahler kostet. Wenn die einzelnen Gruppierungen es nicht machen, ist das nicht unser Problem und schon gar nicht ein Grundversorgungsauftrag den die ÖRs zu bedienen haben.

In anderen Ländern dieser Welt veranstalten i. d. R. deren staatliche Rundfunkanstalten auch keine Programme für Deutsche bzw. Ausländer, die in diesen Ländern leben. Dafür gibt es von deutscher Seite aus eine DEUTSCHE WELLE, die ich übrigens für sinnvoll halte.

GRUNDVERSORGUNG definiere ich, als eine Programmform, die es den Menschen ermöglichen soll, sich jederzeit über das aktuelle Zeitgeschehen (Nachrichten, Sport, Kultur) zu informieren. Es beinhaltet nicht über 96 verschiedene Hörfunkprogramme und mehr als 18 TV-Programm auf Kosten der Gebührenzahler zu veranstalten, zumal diese damit auch noch Werbeeinnahmen generieren (Spotwerbung, Patronate, etc.). In diesem Zusammenhang möchte ich besser nicht wissen, wieviele Redakteuere bei den ÖRs sich nach wie vor schmieren lassen, damit hier und da die ein oder andere Werbung innerhalb von Beiträgen stattfindet.

Erschwerend kommt hinzu, dass ein großer Teil der Redakteure dazu neigen, in einzelnen Beiträgen und Sendungen politisch gefärbte Meinungen zu transportieren. Von einer neutralen und wertfreien Berichterstattung kann bei keiner ÖR-Anstalt mehr die Rede sein.

Für mich hat sich das ÖR-Gebührensystem in der jetztigen Form erledigt, es ist und bleibt ABZOCKE!
 
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Aber gegen eine immer wieder unreflektiert ins Feld geführte Behauptung, die auch aus dem obigen Zitat durchscheint, möchte ich mal argumentieren. Die Behauptung nämlich, die Öffentlich Rechtlichen verstünden ihr Handwerk besser als die Privaten.
Die handwerkliche (nicht auf das inhaltliche Niveau bezogene) Präsentation von Fußball im Privatfernsehen oder von Skispringen im Privatfernsehen, hat doch das öffentlich-rechtliche Schnarchprogramm auf diesen Gebieten mehr als dasavouiert.

Unreflektiert führe ich nie etwas ins Feld :)
Ich sprach über die inhaltlichen Aspekte. Das Handwerklich vor allem bei den großen Unternehmen häufig sauber gearbeitet wird möchte ich nicht abstreiten.

Um beim Radio zu bleiben: bei vielen Privatsendern wird mit sicherheit sauber gefahren und die Moderatorinnen und Moderatoren verstehen auch ihr Handwerk, aber welche Inhalte transportiert man? Da sehe ich den diskussionswürdigen Punkt.

Vernünftige Inhalte sind rechercheintensiv und personalaufwändig. Und das passt nun mal beides nicht in ein Umfeld, in dem leider derzeit auf biegen und brechen an allem gespart wird.
Das der private Rundfunk handwerklich durchaus in der Lage ist, anspruchsvolles zu produzieren streite ich auch gar nicht ab, defacto nutzen sie aber ihre Qualifikation in diesem Punkt überhaupt nicht. Wieviele Eigenproduktionen gehen über das Niveau von "Talk mit Thomas am Nachmittag" oder "Richterin Silvia Schlagmichtot" hianus?

Bekomme ich Qualität geboten, schalte ich ein. Und bekäme ich sie im Privatrundfunk, schaute/hörte ich auch diesen.

OT: Unterbrechwerbung in Fernsehfilmen zerstört für mich die Qualität der Darbietung, daher komme ich leider nie in den TV-Genuß der eventuell wirklich guten, privat produzierten Fernsehfilme.
 
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Die handwerkliche (nicht auf das inhaltliche Niveau bezogene) Präsentation von Fußball im Privatfernsehen oder von Skispringen im Privatfernsehen, hat doch das öffentlich-rechtliche Schnarchprogramm auf diesen Gebieten mehr als dasavouiert. Die Privaten mit ihrer Handwerkskunst auf diesem Gebiet haben es erst geschafft, die Geldhähne aus der Werbewirtschaft (die diese Qualität nämlich erkannt hat) aufzudrehen und einstige Hungerbranchen wie etwa das Skispringen oder Formel 1 (was hat man vor der Privatfernseh-Zeit im ÖR von der Formel 1 zu sehen gekriegt?) für ein breites Publikum attraktiv zu erschließen.
So ein Quatsch! Die Formel 1 wurde erst mit Michael Schumacher für Deutschland wieder interessant, weil er ein vielgefragter Werbeträger war und ist. Die Tennisübertragungen in den Glanzzeiten von Boris Becker und Steffi Graf wurden auch von den Öfis gemacht und waren alles andere als schlecht. Und was ist denn mit dem Radsport? Der ist von den Privaten völlig ignoriert worden. Und wie Sportübertragungen bei Öfis funktionieren und bei Privaten zum Trauerspiel werden können, hat man an der Fußball-WM gesehen. Wer sich die Spiele über Premiere anschauen mußte, war zu bedauern.

Wenn man für die Übertragung eines Sinfonie-Konzertes eine entsprechende Finanzierung hinbekäme, dann bin ich überzeugt, würden die Privaten es sicher pfiffiger übertragen, als die Öffentlich Rechtlichen.
Deshalb laufen auch richtig gute Konzerte mitunter bei Sat1, aber eben auch nur mitten in der Nacht. Traumtänzer!
 
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Vorhergehend die provokante Aussage, MacDee behaupte, er könne das Qualitätsempfinden und den Bildungsdurst aller Bundesbürger einschätzen
Nein, das habe ich auch nie behauptet. Deine Anmerkung empfinde ich einfach nur als einen weiteren Ausdruck mangelnder Qualifikation.

Deine Äußerungen, in denen Du Sender für Überflüssig erklärtest, ließ so etwas leider vermuten.
Und anscheinend bist Du auf meine eher rhetorische Fragen ja ganz gut angesprungen. Über meine Qualifikation mach Dir mal keinen Kopf. Ich hab alles gut im Griff, was ich im Griff haben soll :). Aber das gehört nicht hier hin.

Der Spruch, der übrigens aus den Reihen der ÖRs selbst kommt, ist nur ein Beweis dafür, wie dort mit den Gebührengeldern in verantwortungsloser Weise umgegangen wird.

Mir hat auch mal ein Frisör gesagt, ich solle aufpassen, das er mir nicht das Ohr abschneide. Daraufhin begann er zu lachen. Nach (sehr kurzer) Reflektionsphase meinerseits begann mir zu dämmern, das er mir eigentlich nicht sagen will, daß er verantwortungslos mit der Schere oder meinen Ohren umgeht.

Da dieser Spruch gerade aus den Reihen der ö/r kommt, hast Du vermutlich auch schon darüber nachgedacht, wie ernst diese Aussage zu werten ist.
Also ich für meinen Teil würde diesen halbwegs lustigen Spaß eines ö/r-Kollegen nicht gerade als Beleg für Gebührenverschwendung in die Diskussion einbringen...

GRUNDVERSORGUNG definiere ich, als eine Programmform, die es den Menschen ermöglichen soll, sich jederzeit über das aktuelle Zeitgeschehen (Nachrichten, Sport, Kultur) zu informieren. Es beinhaltet nicht über 96 verschiedene Hörfunkprogramme und mehr als 18 TV-Programm auf Kosten der Gebührenzahler zu veranstalten

Nunja, wer nicht soweit über den Tellerrand schauen kann, um Festzustellen, das es auch noch andere Menschen gibt, die andere Bedürfnisse haben als man selbst, und die genauso grundversorgt werden möchten, kann zu so einer Aussage kommen.

Ich zahle beispielsweise auch für viele Leistungen etwas, die ich derzeit nicht in Anspruch nehme. Was wird z. B. alles direkt und indirekt von meinen Steuern bezahlt, was mich nicht betrifft?

Mal ganz einfach, verständlich und wertungsfrei gesagt: Soli - ich wohn nicht im Osten; Kinderbetreuung - hab ich keine; Gesundheitswesen - bin glücklicherweise derzeit Kerngesund.
Und weißt Du was: ich finde das GUT, das ich das alles mitbezahle. In was für einem Land lebten wir sonst?

Und aus dem gleichen Grund finde ich es auch OK, eine Sendung auf Radio MultiKulti mitzufinanzieren, die ich nicht beispielsweise aus mangelnder Sparchkenntnis gar nicht verstehen kann. Dennnoch weiß ich aber, das sie für ihre Zielgruppe wichtig ist, weil sie interkulturelle Kommunikation fördert und letztlich Deutschland vielschichtiger macht.
Zurück zur Rundfunkgebühr: Ich zahle ja auch für Omas Musikantenstadl, den ich nicht schaue - sie aber auch für meinen Rockpalast.
 
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Die handwerkliche (nicht auf das inhaltliche Niveau bezogene) Präsentation von Fußball im Privatfernsehen
Erklär mir das mal näher. Denn deren Präsentation hat es während der WM - wo ich generell bester Stimmung war - geschafft, dass ich immer noch Essensreste in meiner Fernbedienung kleben hab.
Und vielleicht weisst du auch, warum Tim Mälzer in einem Stadion der Experte sein soll.... ich versteh das bei allem Sachverstand nämlich nur schwer.
 
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GRUNDVERSORGUNG definiere ich, als eine Programmform, die es den Menschen ermöglichen soll, sich jederzeit über das aktuelle Zeitgeschehen (Nachrichten, Sport, Kultur) zu informieren.

Das ist nur ein Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
 
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Ich zahle beispielsweise auch für viele Leistungen etwas, die ich derzeit nicht in Anspruch nehme. Was wird z. B. alles direkt und indirekt von meinen Steuern bezahlt, was mich nicht betrifft?

Mal ganz einfach, verständlich und wertungsfrei gesagt: Soli - ich wohn nicht im Osten; Kinderbetreuung - hab ich keine; Gesundheitswesen - bin glücklicherweise derzeit Kerngesund.
Und weißt Du was: ich finde das GUT, das ich das alles mitbezahle. In was für einem Land lebten wir sonst?

Vielleicht noch mal zum besseren Verständnis:

Gebühren für ein ÖR-Mediensystem sind generell ok, solange sie nicht übermäßig erhoben werden. Und damit sind wir wieder beim Kern der Sache angelangt. Ich halte das Erheben von Gebühren auf COMPUTER, die interntefähig sind für maßlos. Auch die Gebühren, die derzeit erhoben werden, sind nicht mehr im Rahmen.

Mir geht es nicht um die generelle Abschaffung der ÖR-Sender, ich erwarte lediglich einen maßvollen, verantwortungsbewussten Umgang mit den anvertrauten Gebühren. Das ist derzeit bei den ÖRs nicht zu erkennen (die Beispiele dafür wurden bereits hinlänglich diskutiert).

Für maßvoll hielte ich z. B. eine generelle Grundgebühr von 50,- Euro /Jahr, dann aber für JEDEN (Solidargemeinschaft), ob ein Radio- oder TV-Gerät vorhanden ist oder nicht.
Damit wäre vielleicht vieles schon einfacher!?!
 
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Radiokult:
Das nenne ich mal ein qualifiziertes Argumentieren. Oder das:

Wenn es in diesem Forum nur darum geht, den, der jeweils anderer Meinung ist, kategorisch zum Idioten zu erklären, dann wundern mich die vielen verzweifelten Postings in manchen Threads nicht mehr.

Ich habe ja überhaupt nicht gesagt, dass die Öffentlich Rechtlichen bestimmte Dinge (z.B. Sportübertragungen) nicht können. Meine Eingangsthese lautet lediglich, dass die Privaten es auch- und in manchen Fällen besser - können, und dass sie den Öffentlich Rechtlichen in manchen Bereichen Beine gemacht haben.

An Steinberg: Ich habe vom Wechsel der Bundesligaübertragung seinerzeit von ARD an SAT1 (oder war es RTL) gesprochen, und davon, wie ein Spiel handwerklich in Szene gesetzt wurde. Dass es unter den "Experten" im Stadion und im Studio Schwallbacken gibt, ist doch unbestritten. Aber das gilt für Private wie Öffis gleichermaßen.

Also sorry, wenn ich an einer heiligen Kuh gerüttelt haben sollte, ich habe mir bloß erlaubt, eine Meinung zu haben.

Wie sagt man so schön: Ball flach halten!
 
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Radiokult schrieb:
So ein Quatsch! Die Formel 1 wurde erst mit Michael Schumacher für Deutschland wieder interessant, weil er ein vielgefragter Werbeträger war und ist
Der konnte auch nur ein vielgefragter Werbeträger werden, weil seine Rennen überhaupt übertragen wurden - von RTL, die übrigens auch schon vor Schumis erstem Grand Prix live dabei waren. In der rein öffentlich-rechtlichen Fernsehära hingegen wurde mit viel Glück der Große Preis von Deutschland übertragen und das war's dann auch.
Radiokult schrieb:
Und was ist denn mit dem Radsport? Der ist von den Privaten völlig ignoriert worden.
Ob gerade der Radsport ein geeignetes Beispiel für die Sportkompetenz der Öffis ist? Ich zweifle...
 
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Auf jeden Fall ist Radsport, mal von der Dopingsituation abgesehen, kein Steckenpferd der Privaten. Sat.1 hatte da mal einen Ausflug und übertrug die erste, wiederaufgelegte, Deutschland-Tour. Und anscheinend nicht zufriedenstellend.
Warum kommt Biathlon beispielsweise auf den Öffis? Warum ahne ich, dass die Vierschanzentournee bald wieder bei den Öffis kommt?
Und - auch nicht unwichtig, wieso haben "Hanni" und der Martin im Skispringen versagt? Warum wurde Reinhard Hess als Skisprung-Bundestrainer abgesäbelt? Sicher nicht wegen Erfolglosigkeit.
Keep it in your mind!
 
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Ich habe vom Wechsel der Bundesligaübertragung seinerzeit von ARD an SAT1 (oder war es RTL) gesprochen, und davon, wie ein Spiel handwerklich in Szene gesetzt wurde.
Okay, reden wir also gottseidank nicht mehr über das RTL/Sat1-WM-Massaker...
Aber ich bin umso mehr erschüttert, dass du diese übelste Verhunzung seinerzeit tatsächlich als Argument FÜR private Sender anführst.
Ich zumindest knie jetzt immer noch jeden Samstag laut dankend vorm Fernseher, weil ich endlich keine Ran-Datenbank, lässig vorgetragen von einem luuuuustigen Olli Welke nach einer lauuuunigen Reportage von Werner "Hoioioioi" Hansch (mit vielen fixen Schnitten auf die Spielerfrauenbank) ertragen muss.
Wenn nur der gute, alte Totalausfall Reinhold Beckmann nicht wieder da wäre, dann würde ich sogar meine Gebühr jauzchend zu Fuss zur GEZ karren.
 
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Der konnte auch nur ein vielgefragter Werbeträger werden, weil seine Rennen überhaupt übertragen wurden - von RTL, die übrigens auch schon vor Schumis erstem Grand Prix live dabei waren.
Was doch jetzt aber weder für die eine, noch für die andere Seite ein Argument ist, oder? Verschiedene Sender setzen halt auf verschiedene Sportarten, mal mehr, mal weniger erfolgreich, .... so what?
 
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Also eins ist ja wohl klar. ARD und ZDF kopieren die Rezepte der Privaten, wozu auch die Sportpräsentation oder die Deko der ZDF- Heute- Sendung gehört, um ihnen das Wasser abzugraben.

Je kommerzieller sich ARD und ZDF gebähren, umso teuerer werden sie.
Denn mit dem Einsatz ihrer Subventionen auf dem Sportrechtemarkt treiben sie die Preise für Sportrechte rauf, wodurch mittelfristig wieder ihr Subventionsbedarf steigt.

Die Privaten werden zudem dabei ausgebotet, da sie die Kosten nicht mehr durch Werbung decken können.

ARD und ZDF sollten den Löwenanteil der Rundfunkgebühr darauf verwenden, nicht massenkompatible Programme zu finanzieren.
Dazu sollte der Gesetzgeber endlich genau definieren, was Grundversorgung ist.
 
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Also eins ist ja wohl klar. ARD und ZDF kopieren die Rezepte der Privaten,
Ach? Dann kannst du mir also auch sagen, ob die Henne oder das Ei zuerst da war...
Dazu sollte der Gesetzgeber endlich genau definieren, was Grundversorgung ist.
Genau, forder du mal, ... aber vielleicht informierst du dich vorher mal... ach warte, das können ja auch andere machen, guck:

"Grundversorgung ist ein 1986 vom Bundesverfassungsgericht in seinem "Niedersachsenurteil" geprägter und in den folgenden Entscheidungen des höchsten deutschen Gerichts weiter erläuterter Begriff zur Beschreibung der Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.

Die Grundversorgung umfasst "die essentiellen Funktionen des Rundfunks für die demokratische Ordnung ebenso wie für das kulturelle Leben in der Bundesrepublik. Darin finden der öffentlich-rechtliche Rundfunk und seine besondere Eigenart ihre Rechtfertigung". Grundversorgung ist eindeutig nicht als Minimalversorgung zu verstehen, sondern schließt die gesamten Programmangebote in den Bereichen Bildung, Information und Unterhaltung ein, bestätigt damit den umfassenden "klassische(n) Auftrag" der Rundfunkanstalten.

Der Begriff der Grundversorgung ist zudem gegenständlich und zeitlich offen sowie dynamisch. Er ist damit eng gekoppelt an die - ebenfalls vom Bundesverfassungsgericht ausgesprochene - Bestands- und Entwicklungsgarantie, nach der dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk alle programmlichen und technischen Weiterentwicklungsmöglichkeiten, insbesondere zur Erfüllung des Grundversorgungsauftrags, offen stehen."
 
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