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"Hamburger Lokalradio" still und leise eingestellt?

hainbuchner39

Gesperrter Benutzer
Wundert mich, dass das hier nicht Thema war und auch sonst nirgends erwähnt wird.

Schleichend und heimlich ist das "Hamburger Lokalradio" offenbar ins Jenseits befördert worden. Zumindest ist der Sender auf keinem seiner Verbreitungswege [http://hamburger-lokalradio.net/live-hoeren/] noch zu hören, die Website ist inaktiv und auf einem Stand von Dezember '23, bei der Medienanstalt wurde der Anbieter aus der Liste der Lizenznehmer [https://www.ma-hsh.de/radio-tv/radio-veranstalter/details/hamburger-lokalradio.html] gelöscht und Emails laufen ins Leere.
Vom DAB sind sie auch verschwunden, UKW was man sich mit Tide.Net teilte, wurde schon im letzten Sommer aufgegeben [http://hamburger-lokalradio.net/ukw-abschaltung/] und der Stream ist seit Wochen tot [Stream not found]. Zuletzt lief nur noch eine Musikschleife im DAB.

Auch die Presse hält sich seltsam zurück, zumindest habe ich beim Abendblatt und in der MOPO nichts dazu gefunden. Da war der öffentliche Aufschrei seinerzeit beim Ende des Offenen Kanals aber lauter.

Was ist da los?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich gehe davon aus, dass das ‘Hamburger Lokalradio’ einfach weit unterhalb des Radars der allermeisten Menschen im Raum Hamburg gesendet hat. Die wenigsten dürften überhaupt von seiner Existenz gewusst haben. Das ganze war ja auch eher ein Liebhaberprojekt. Und das halt mit ausgesprochen überschaubaren Zuhörerzahlen. Natürlich überschlägt sich die Presse im Nachgang nicht mit Berichten über eine Geschichte, von der eh kaum jemand wusste.
 
Ja, richtig. Aber dass auf der Homepage nicht einmal ein kleiner Hinweis zu finden ist, ist schon seltsam. Das Projekt besteht/bestand ja eigentlich seit KORAH-Zeiten in Hamburg, also über 30 Jahre.
 
Auch auf den Seiten aller mitbeteiligten Vereine Kommunale Radio e.V., Swinging Hamburg e.V., Museum Rade – Stiftung Rolf Italiaander und LOLA e.V. ist kein noch so kleiner Hinweis zu finden.

Das letzte von Swinging Hamburg veröffentlichte Radioprogramm endet am 31.12.2023: https://www.swinginghamburg.de/a_da...rger Lokalradio 2023 - 4. Quartal.pdf.pdf.pdf
Danach kam nichts mehr. Zumindest an Radioprogramm. Die Seite selbst ist ansonsten auch aktuell gepflegt mit VA-Terminen.

Zumindest habe ich aber das hier zu einer früheren beim HLR ausgestrahlten Sendung gefunden unter:
""BSVH-Treff"
Von 1998 bis 2023 wurde der "BSVH-Treff" als Hörfunkmagazin im Hamburger Lokalradio ausgestrahlt und 2024 in ein Podcast-Format übertragen. Ralf Bergner informiert in diesem über Neuentwicklungen im Bereich der Hilfsmittel und Barrierefreiheit, interviewt Künstler*innen, Expert*innen oder einfach interessante Menschen und bringt Nahverkehrsinformationen des HVV."
Zwei der (ehemaligen?) Vorstände des HLR sind auch beim BSVH zu finden. Aber mehr als obiger Hinweis auf die Übertragung in ein Podcast-Format findet sich auch beim BSVH nicht zum Ende des HLR.
 
Da die Mopo heute letztmalig überhaupt [https://www.ndr.de/nachrichten/hamb...npost-nur-noch-einmal-pro-Woche-,mopo260.html] als tägliches Druckwerk erscheint, ist in dieser Hinsicht nicht zu erwarten, dass das Hamburger Lokalradio noch Thema der dortigen Berichterstattung wird.

Die Antwort der zuständigen Landesmedienanstalt steht noch aus.

Seltsam auf jeden Fall, dass man kurz vor der Abschaltung noch den Sendeplatz gewechselt hat. Bis Mitte März etwa war man noch im stärkeren 10D zu finden, ohne jede Ankündigung sendete man plötzlich auf 12C und die Kennung im 10D war abgeschaltet. Wozu der Aufwand für die paar Tage bis zum Ende?

Interessant wäre mal, ob der Verein im Zuge des Wechsels von UKW auf DAB evtl. auch Fördergelder/Zuschüsse für die digital-terrestrische Ausstrahlung erhalten hatte? Üblicherweise werden Offene Kanäle, Freie Radios, NKL und Bürgermedien ja großzügig aus dem Topf der Landesmedienanstalten (und somit von allen Bürgern) unterstützt was die digitale Transformation betrifft...
 
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Auch auf den Seiten aller mitbeteiligten Vereine Kommunale Radio e.V., Swinging Hamburg e.V., Museum Rade – Stiftung Rolf Italiaander und LOLA e.V. ist kein noch so kleiner Hinweis zu finden.
Indirekt schon. Vergleich mal die "Struktur"-Seite beim HHLR mit einer aus der wayback machine.


vs.


Da fehlt eine Gruppe in der Anbietergemeinschaft und da fehlt auch der ehemalige Redaktions- und Sendeleiter.

Soweit mir zu Ohren kam (ich habe dazu keinerlei Belege, es ist also ausdrücklich eine nur an mich herangetragene Version, eine Sicht einer Einzelperson), war die Entscheidung, UKW zu verlassen, offenbar nicht einvernehmlich getroffen worden (bzw. war eventuell sogar ein Alleingang), was zu massiven Verstimmungen geführt haben soll. Im Zuge dieser Verstimmungen kam es dann zu dem, was derzeit wohl als das Ende des HHLR zu betrachten ist.

Genaueres dazu können eigentlich nur die namentlich involvierten Personen sagen: einerseits Andreas Hochgesang, andererseits Ralf Bergner und Joachim Antefuhr.
 
Ja.

Seit dem 1. Dezember 2009 laufen Testsendungen auf der eigenen Kurzwellen-Frequenz 5980 kHz im 49-Meter-Band - vorläufig zwei Stunden am Tag, aber mit der Erlaubnis der Bundesnetzagentur, den Sender bis zu sechs Stunden am Tag zu betreiben.

Darüber hinaus laufen Sendungen für eine internationale Hörerschaft im Programm von WRN Deutsch (wöchentlich), über einen KW-Sender von MediaBroadcast (monatlich) sowie seit Dezember 2009 über einen Low-Power-Sender der Sendestelle Kall (täglich 09.00 – 10.00 UTC, 5980 kHz).

Gesendet wurde auch auf 7265, 6350 und 6150 kHz [https://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=4804 , https://dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=19&t=12348]
 
Das war doch letztes Jahr schon längst der Fall, auch im März Im Juni hab ich den auf 12C noch gehört.
Das ist nicht wahr.

2023 sendete das Hamburger Lokalradio definitiv noch über 10D. Der Wechsel nach 12C erfolgte erst am 18. März 2024 (also vor rund dreieinhalb Wochen), bevor das Programm auf DAB ganz verstummte. Seit mindestens Ende 2023 lief über DAB aber nur noch eine sich stetig wiederholende Musikschleife.

Im August 2023 wurde nur UKW aufgegeben. [http://hamburger-lokalradio.net/ukw-abschaltung/]
Auf DAB sendete man zu dem Zeitpunkt freilich bereits, allerdings damals noch auf 10D. Bis zum bitteren Ende war man allerdings auf 12C zu hören, wohin man erst kurz zuvor (Eben im März 2024) gewechselt war.

Die Aufgabe der UKW-Frequenz (diese überlässt man nun ganztägig Tide.Net) erfolgte, so hatte ich das verstanden, auf Druck der Politik, so hatte ich das in einem Artikel zu den Kollegen aus Flensburg verstanden [https://taz.de/Zukunft-der-Freien-Radios/!5998018/].

Darin heißt es unter Berufung auf den Koalitionsvertrag, die Landesmedienanstalt würde den Sendern "nur einen Ausspielweg" bezahlen.
 
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Darin heißt es unter Berufung auf den Koalitionsvertrag, die Landesmedienanstalt würde den Sendern "nur einen Ausspielweg" bezahlen.
Na dann haben es nach meinen Infos die hessischen NKLs besser. Da bezahlt die Medienanstalt Hessen (LPR) inzwischen wenigstens zwei Verbreitungswege (UKW und DAB+). Dafür gibt es dort ganz andere Finanzprobleme (unveränderte Förderbeträge seit der Umstellung auf Euro !!)
 
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Na dann haben es nach meinen Infos die hessischen NKLs besser. Da bezahlt die Medienanstalt Hessen (LPR) inzwischen wenigstens zwei Verbreitungswege (UKW und DAB+).
Das war schon immer so. Der zweite Verbreitungsweg neben UKW war jahrelang das hessische Kabelnetz.
Kurz nach dem Start der ersten NKLs auf DAB+ sind sämtliche hessische NKLs im Kabel abgeschaltet worden. Offizielle Begründung aus Kassel: Man habe die Mittel umgeschichtet und daher die Einspeiseverträge gekündigt.
 
Kurz nach dem Start der ersten NKLs auf DAB+ sind sämtliche hessische NKLs im Kabel abgeschaltet worden. Offizielle Begründung aus Kassel: Man habe die Mittel umgeschichtet und daher die Einspeiseverträge gekündigt.
Ja und Nein. Nicht alle Kabeleinspeisungen mussten bezahlt werden, teilweise galt auch der landesspezifische Grundsatz "örtlich mit einem Mindestwert empfangbare nichtkommerzielle bzw. OK-Programme werden (kostenlos) eingespeist" (z.B. das Wiesbadener NKL in Mainz) Gleichzeitig hat die LPR-Hesssen aber in Nordhessen auch zwei NKL-Senderstandorte aus Kostengründen abgeschaltet (Ist aber ein anderes Thema)
 
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Ist aber ein anderes Thema
Genau, das kann hier diskutiert werden:
Zurück nach Hamburg.
 
Das Hamburger Lokalradio hat Insolvenz angemeldet und seinen Sendebetrieb eingestellt. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende trat Ende letzten Jahres unerwartet zurück, offenbar aufgrund interner Konflikte innerhalb der Anbietergemeinschaft. Es wurden schwere Vorwürfe gegen ihn erhoben, darunter eigenmächtige Entscheidungen zur Einstellung des UKW-Sendebetriebs, Veruntreuung von Geldern, Ausgaben für unnötige Dinge und mangelnde Kommunikation mit dem Vorstand. Diese Anschuldigungen stellten sich jedoch als unbegründet heraus.

Berichten zufolge arbeitete der ehemalige Vorsitzende fast ausschließlich allein, da er kaum Unterstützung erhielt. Trotz der Vorwürfe war die finanzielle Situation zum Zeitpunkt seines Rücktritts stabil, und es waren Förderanträge für das Jahr 2024 gestellt, die eine gesicherte Finanzierung gewährleisteten.

Der Vorstand hat sich bisher nicht offiziell zu den Vorgängen geäußert. Nach fast einem halben Jahr wäre eine Stellungnahme möglicherweise auch unangemessen. Auch die Moderatoren wurden offenbar nicht ausreichend informiert. In den letzten Jahren hatte sich das Hamburger Lokalradio modernisiert, seinen Internetauftritt verbessert und eine größere Präsenz in den sozialen Medien (Facebook, Instagram) erreicht, was zu einer steigenden Hörerschaft führte.

Die Schließung des Lokalradios nach 25 Jahren Sendezeit ist bedauerlich. Als freie Wirtschaftsjournalistin und langjährige Anhängerin des Hamburger Lokalradios habe ich diese Informationen durch private Recherchen zusammengetragen.
 
Danke für die Bestätigung dessen, was ich aus dem Umfeld des Hamburger Lokalradios vor Monaten bereits zugesteckt bekam, aber nicht zu veröffentlichen wagte, da alles in der Schwebe war.

Es soll da viel "schmutzige Wäsche" gewaschen worden sein, auch gab es in mindestens einem der Trägervereine wohl Probleme mit personeller Unterstützung, sprich: Nachwuchs blieb aus. Ursprünglicher Auslöser dessen, was zum Ende führte, war die UKW-Abschaltung, die erfolgte, nachdem aufgrund des Wechsel der Sendeantenne / Eigentümerwechsel UKW-Betrieb auf UKW noch schlechtere Reichweite zu erreichen gewesen war.
 
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