Künstliche Stimmen als Ersatz für reale Mitarbeiter

Oder als Geschenkidee für nur 29,90€:
Haben Sie eine 20 minütige Aufnahme ihrer/s Bekannten vorliegen? Dann schenken Sie ihm/ihr doch einen Radiosender, der nur von ihm/ihr moderiert wird, samt auf die Person zugeschnittener Playlist.
Nach der im Geschenk enthaltenen 6 monatigen Kennenlernphase auch im Abo fortführbar, für nur 5,99 Euro im Monat.

Oder so ähnlich...
 
Bleibt dann nur noch die rechtliche Frage: Wenn jemand das für sich selber macht, ist das ja nochmal was anderes, aber darf ich jemand anderen aufnehmen und diese Aufnahme dann irgendwo hin schicken, um ihm z.B. so einen auf ihn zugeschnitten Radiosender zu "schenken". Mit Bildern geht das ja im Prinzip auch (um z.B. ein Fotoalbum erstellen zu lassen). Wird interessant!

Was mir bei "The Rock! Radio Helgoland" auffällt: Musiktitel werden dort nicht anmoderiert, das fehlt mir irgendwie noch zu einem "echt" wirkenden Radioprogramm. Und manchmal enden oder starten die Beiträge irgendwie zu abrupt, da passt dann einfach der "Flow" irgendwie noch nicht so ganz. Schwierig für KI scheinen auch Begriffe zu sein, die aus anderen Sprachen importiert wurden, z.B: Migration wurde vorhin mal englisch ausgesprochen, vielleicht weil die KI das im Sinnzusammenhang mit Spanien für notwendig hielt.

Außerdem finde ich die Atemgeräusche bei beiden Stimmen zu prägnant. Die mögen vielleicht auch durch das Soundprocessing im Pegel zu weit hoch gezogen werden, aber das wirkt mit der Zeit etwas "aufgesetzt", da fällt mir kein besserer Begriff ein. Vermutlich ist das ja drin, um Stimmen natürlicher wirken zu lassen, und den Zweck erreicht es auch erst mal, aber man merkt mit der Zeit, dass dabei was nicht stimmt.

Trotzdem beeindruckend, wie nahe dran an echten Moderatoren das schon klingt!
 
Für Verkehrsmeldungen sollte eine gute KI wissen, dass man z.B. das Grünau in Leipzig anders ausspricht als das in Berlin. Aber sowas wissen teilweise ja echte Sprecher schon nicht.
 
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Wie? Die erlauben dem Sender mit der Stimme zu machen was sie wollen und verlangen dafür nichts?

PS: Gefunden auf FB, der "Atmer" ist wohl immer derselbe:


Das war wirklich Mollys Stimme, die da zu hören war. Die Stimme wurde aus seinen vielen Moderationen auf Radio Helgoland geklont, und kann daher - sofern man einen Text vorgibt - mit diesem Text wieder erklingen.

Natürlich macht Radio Helgoland das nicht einfach so. Es handelt sich um einen Wunsch von Teilen der Familie, und natürlich in Absprache mit allen Hinterbliebenen.
Auch glauben wir, dass Molly das gut heissen würde. Als er starb war die Möglichkeit des Stimmenklonens nicht mal in weiter Ferne. Also: wie hätte er wohl geantwortet, wenn damals schon klar gewesen wäre, dass so was möglich sein kann?

Ihm hat das Radio immer sehr viel Spass gemacht. Er war morgens sehr gerne im Studio, immer mit einem freundlichen Wort auf den Lippen. Wir vermuten, wenn er die Möglichkeit gehabt hätte, das selbst zu entscheiden, hätte er das spannend und interessant gefunden und sich dafür entschieden.
Selbstverständlich keine politischen Statements. Oder Meinungen, die evtl. komplett gegen seine eigene Meinung gewesen wäre. Aber Veranstaltungshinweise? Ok, es kann sein, dass seine Stimme jetzt auf etwas hinweist, was er selbst doof gefunden hätte, oder er eine Formulierung in den Mund gelegt bekommt, die er so über eine Veranstaltung nie gesagt hätte. Aber man hört ihn auch wieder. Er ist wieder irgendwie näher, und das ist auch etwas wunderschönes.
Irgendwie finde ich das gruslig wenn man wieder stimmen erklingen lassen kann die eigentlich tot sind.

Da Frage ich mich wann der erste Klon eines verstorbenen Moderators vorm Mikro sitzt?

OK, wahrscheinlich ein unwahrscheinliches Szenario aber der Gedanke....
 

Habe wohl überlesen, wie man dieses KI-Gemenge gegenüber den Hörern deutlich machen will.
Das habe ich mich auch gefragt... eigentlich müsste sich ein Sender ja entscheiden, ob er sowas wie "... dieser Inhalt wurde von einer Künstlichen Intelligenz erzeugt." an jedes Bit ranhängen will.

Was ich in letzter Zeit so in den in meine Social-Feeds gespült bekomme, ist ja echt erschreckend. Gerade so KI-Wortbeiträge mit mittelmäßig überschwänglichen Emotionen, sind kaum noch von echten zu unterscheiden (zumindest, wenn es gut gemacht ist). Vielleicht sollte man auch überlegen ob man es bewusst künstlich lässt, damit Disclaimer hinfällig bleiben... aber bei "Voice Cloning" ist das ja dann schon wieder eine andere Sache - schwierig.....
 
Da Frage ich mich wann der erste Klon eines verstorbenen Moderators vorm Mikro sitzt?
Es sitzen heute bereits viele Klone vor den Mikros. Wir müssen doch zur Kenntnis nehmen, das landauf, landab - von wenigen Ausnahmen abgesehen - einer wie der andere klingt, und dass sie alle nicht nur gleich klingen, sondern auch gleich lustig sind und die gleichen Rätsel und Hörerspielchen veranstalten. Also, vor was fürchten wir uns beim Aufkommen der KI?
 
Der Unterschied. Es sind echte Menschen. Das ist schon etwas anders. Zumal jeder Moderator ja auch irgendwie seine Region verkörpert, wenns um Lokalradios geht. Ne KI kann das nicht (und soll sie bitte auch nicht können).
 
Als Moderator würde ich mir fürchterlich Gedanken machen, ob ich alsbald durch eine furchtbare KI-Stimme ersetzt werde, die mich überflüssig macht. Du nicht?🤨

Na ja, irgendwie gibt es ja wohl noch das Recht auf die eigene Stimme - so ähnlich wie das am eigenen Bild. Wenn ich ausdrücklich zustimme, dass ein Stimmenklon von mir irgendetwas auf Chinesisch sagt, obwohl ich diese Sprache nicht kenne, dann ist das in Ordnung. Ansonsten wird es schwierig, insbesondere bei Verstorbenen.
 
Es sitzen heute bereits viele Klone vor den Mikros. Wir müssen doch zur Kenntnis nehmen, das landauf, landab - von wenigen Ausnahmen abgesehen - einer wie der andere klingt, und dass sie alle nicht nur gleich klingen, sondern auch gleich lustig sind und die gleichen Rätsel und Hörerspielchen veranstalten. Also, vor was fürchten wir uns beim Aufkommen der KI?
Wenn man Rentner ist und grundsätzlich mit dem Radio abgeschlossen hat, kann man so daherreden.
 
Na ja, irgendwie gibt es ja wohl noch das Recht auf die eigene Stimme - so ähnlich wie das am eigenen Bild. Wenn ich ausdrücklich zustimme...
Musst Du nicht. Wenn in Deinem Rahmen- oder Anstellungsvertrag die Verwendung Deiner Stimme, Deines Bildes durch KI (wer hat schon einen solchen Vertrag?) nicht explizit unstatthaft ist, kannst Du gegen eine Verwendung gar nichts machen. Im schlechtesten denkbaren Fall moderiert Deine KI-Stimme demnächst Deine ehemalige Morningshow.

Warum wohl streiken in USA Schauspieler?
 
Es sitzen heute bereits viele Klone vor den Mikros. Wir müssen doch zur Kenntnis nehmen, das landauf, landab - von wenigen Ausnahmen abgesehen - einer wie der andere klingt, und dass sie alle nicht nur gleich klingen, sondern auch gleich lustig sind und die gleichen Rätsel und Hörerspielchen veranstalten. Also, vor was fürchten wir uns beim Aufkommen der KI?
Wenn man es so sieht hast du vollkommen Recht. 😉
 
Du hast nur übersehen, dass es nicht die Rentner sind, die mit dem Radio abgeschlossen haben, sondern die junge Generation, diejenigen, die mit Spotify und anderen Diensten großgeworden sind. Die Rentner sind noch die Treuesten unter den Hörern.
Und das wird sich mit KI nur verstärken, um deine ursprüngliche Frage zu beantworten. Im übrigen habe ich aus Sicht eines (ehemaligen?) Moderators gesprochen, der mit dem Radio abgeschlossen hat.

Keine Newcomer-Auszeichnung mehr beim Radiopreis, wenn Roboter zukünftig übernehmen. Das Radio schafft sich weiter ab, Kalkofe hat das schon richtig erkannt.
 
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Musst Du nicht. Wenn in Deinem Rahmen- oder Anstellungsvertrag die Verwendung Deiner Stimme, Deines Bildes durch KI (wer hat schon einen solchen Vertrag?) nicht explizit unstatthaft ist, kannst Du gegen eine Verwendung gar nichts machen. Im schlechtesten denkbaren Fall moderiert Deine KI-Stimme demnächst Deine ehemalige Morningshow.

Warum wohl streiken in USA Schauspieler?
Dazu passt dies, ursprünglich war das ja mal eine Hörspielreihe und es ist daher noch sogar mit Audiobezug:

In dem Fall waren die Angehörigen wohl einverstanden und für Nostalgiker ist es natürlich schön, auch wenn es unheimlich bleibt.
 
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