NDR 1 Niedersachsen – aktuelle Entwicklungen

Die Top-40-Musik von heute ist zwar selbst dickfelligen Beratern zu kindisch

Ergänzend zu meinem Beitrag von vorhin muss ich anmerken, dass es das Printradio und seine Abgesandten in den öffentlich-rechtlichen Funkhäusern besonders auf junge, eben "kindische" Hörer abgesehen haben, die man mit Zeitungsanzeigen garantiert nicht erreicht - auch wenn man offiziell an der Zielgruppendefinition "14-49" festhält. So ein Schlagerradio hat selbst dann einen höheren Altersschnitt, wenn infolge gründlicher Modernisierungsbestrebungen viele Junge reinhören - und zwar ganz einfach deswegen, weil die Älteren garantiert kein Top-40-Hitradio hören.

Ein seperates Deutschformat will aber gepflegt werden, die Künstler müssen promotet und betreut werden, man muss Netzwerke für Tourneen, Merchandising und Imagepflege aufbauen und intensiven Austausch mit der Musikindustrie betreiben. Wozu all der Aufwand, wenn man doch nur junge und anspruchslose Zeitungsverweigerer mit Hitpromotion überschwemmen will? So nach dem Motto egal wohin ihr schaltet ihr hört immer dieselben supermegageilen Riesenhits - Futter für eure ehrlich erworbene MP3-Sammlung. Und schon rollt der Rubel im Radiovorfeld - obwohl eigentlich kein Berater so recht weiß wie man die Jugend wirklich ködert (Marktforschung ist teuer) und die Beute von Jahr zu Jahr kleiner wird. Mit flachem Einheitsgedudel kann halt niemand was anfangen und das Internet ist der gottgegebene Gegenentwurf zum deutschen Hitradioeinerlei.

Die (meist widerwilligen) Hörer der überwiegend öffentlich-rechtlichen Oldiewellen braucht eigentlich niemand, schon gar nicht die Pressehäuser, aber sie machen keine Arbeit und durch Lizenzverträge und Dauerbeschäftigungsverhältnisse für befreundete Consultants lohnt sich die Sache doch irgendwo.

Wenn die Fixkosten irgendwann die Werbeeinnahmen übersteigen zieht die Karawane weiter, die UKW-Printradiomesalliance streicht die Segel und die Öffis müssen sich neu erfinden.
 
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Jaja, der Spiegel. Spottete bis vor kurzem über das "Wohlfühlfernsehen" der Jurgan-Kellermeier-DEGETO, das bei den Über-40-Jährigen Traumquoten einfuhr und mit seinen leichten, fernwehstillenden Stoffen sogar in der Zielgruppe punkten konnte. Das Wort "Süßstoffoffensive" hallt mir noch in den Ohren, während die Privaten belanglose Doku-Soaps am Fließband produzierten und nicht weiter mit Kritik behelligt wurden. Aber wenn sich Schäuble-Tochter Christine Strobl, ihres Zeichens Qualitätsfilmbeauftragte und frischgebackene Degeto-Chefin daran macht den Freitagsabend mit zeitkritischer und gesellschaftsrelevanter Anspruchskost zu füllen schadet sie nicht nur nachweislich der Quote, sondern entfacht auch einen Proteststurm bei SZ und Spiegel, die urplötzlich wieder mehr Jurgan, Kellermeier und Traumhotelidylle für reifere Zuschauer einfordern. Dieser Medienzirkus ist doch manchmal das reinste Kasperletheater. Alles in allem ist dieser Artikel eine einzige Hohnarie; Frau Burmester sollte allmählich anfangen die eigenen Lebensjahre zu zählen, das macht demütig.

Ich lach' mich schlapp.
 
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In Hude am Bahnsteig soll man es auch nochmal fühlen. Anhang anzeigen 8950Anhang anzeigen 8951



Jaaa! Oh mein Gott... Jetzt fühl ich es auch :D

Nein im ernst: die Werbekampagne ist doch witzig, nur fehlt dann für mich der reale Inhalt. Relativ gut gelöst hat das z.B. hr1

Allerdings wird irgendwann eines aus meiner Sicht überdeutlich: der Irrsinn der ARD Hörfunkketten in den 90er Jahren für jede Bevölkerungsgruppe das passende, perfekt formatierte Programm anzubieten war ein Fehler. Mehr Mix macht mehr Spass und einige gehen jetzt diesen Weg zurück. Nur: dafür haben sie jetzt zu viele Programme im Portfolio. NDR 1, 2, N-Joy komnen sich dann irgendwann ins Gehege. ( analog dazu heute schon hr1 und hr3 und hr4 )

Insofern wäre es vielleicht eher die Frage, ob man nicht bundesweit die ARD Sender wieder auf die alten Kernsender eindampft (stand um 1990) und vllt. einzig die Info-Radios als Zusatz zu den obligatorischen 3 Hauptsendern beibehält.

Nur so ein Gedanke...
 
Vermutlich Geschmackssache. Ich kann keine wirklich großen Unterscheide zwischen hr1 und hr3 ausmachen. Die Schnittmengen sind groß, nur das aktuellste Dancecharts nicht kommen, hr3 aber genauso retro 80er dudelt, wie hr1.

Finde einfach, das die Chance auf eine breitere Musikfarbe und damit Klientel vielleicht wieder wirklich mehr Abwechslung bringen würde. Oder ich passe als Mensch vielleicht einfach nur nicht so richtig in die dafür vorgesehenen und extra erdachten Formatradio-Schubladen. Meine Schuld ;)
 
für jede Bevölkerungsgruppe das passende, perfekt formatierte Programm anzubieten war ein Fehler. Mehr Mix macht mehr Spass und einige gehen jetzt diesen Weg zurück.

Ein bisschen Hip Hop, ein bisschen Abba, ein bisschen Hard'n'Heavy? Das ist kein Spaß sondern der endgültige Todesstoß fürs Radio.
 
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Respekt dafür und 21 wäre ich auch nochmal gerne. Ist allerdings schon ein paar Jährchen her.:D
Scheinst Dich auch intensiv mit Musik zu befassen.:cool:

Wie ist denn das bei Deinen Altersgenossen in Deinem Bekanntenkreis, wenn es um Schlager und Oldies geht? Ist man denn auch in dieser Dekade etwas toleranter als früher?

. ;)
Durchaus! Arbeitskollegin von mir, 23, hört am liebsten Bruce Springsteen, Helene Fischer und Peter Maffay und Oldies mögen sehr viele in meinem Bekanntenkreis, die jünger sind als 30, gerne!
 
Ich wiederum kenne Leute unter 30, die gern Bruce Springsteen, Helene Fischer und Peter Maffay hören, aber auf keinen Fall diese Uraltklamotten von Smokie, den Carpenters, Showaddywaddy und den Rubettes.
 
aber auf keinen Fall diese Uraltklamotten von Smokie, den Carpenters, Showaddywaddy und den Rubettes.
Ich habe mit diesen Oldies überhaupt kein Problem - solange man diese Interpreten nicht alle 4 Stunden und immer mit den gleichen Titeln hört! Von Smokie gibt es ja auch You're so different tonight oder I can't stay here tonight, um mal nur 2 Beispiele zu nennen. Dioe Mischung macht's, und die stimmt weder bei NDR1 NDS noch bei WDR4 - und wer da bei wem abgeguckt hat, ist fast keine Diskussion wert!
 
Chris Norman ist doch der heimliche Stiefvater aller Berater und so genießen Smokie eben Sonderstatus bei der Menge an gespielten Songs. Ok, die oben aufgezählten Titel kann man ausklammern, aber sonst ist die Gruppe einfach überpräsent. ;)
 
Bei der NDR 1 Top 500 Hitparade haben mehr als 60000 Hörer abgestimmt.
Start des Countdown ist am Samstag um 6:00 Uhr.
 
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Santiano werden sicher vorn dabei sein Die Musik von Santiano finde ich auch gut. Läuft unter "Volkstümlicher Musik". Finde ich unpassend. Egal, klasse Musik.

In den Top 3 sehe ich Scott McKenzie, die Beatles und ja...Helene Fischer.

Wird spannend.
 
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