NDR feuert Eva Hermann

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AW: NDR feuert Eva Hermann

Weichspüler Kerner macht wieder mal Schlagzeilen....mit seinem Talk, der genauso unterirdisch ist wie sein täglicher Talk damals bei Sat 1. Aber auch der ZDF-Mantel macht sein geheucheltes Verstehen und die gemimte Betroffenheit nicht besser.
Und mit der lebenden Heul-Weltmeisterin M. Schreinemakers auf der Bank konnte die Show nur als Inszenierung aufgefasst werden. Die Gäste mit vorgefasstem Urteil ließen es nicht zu, dass eine andere Wendung eintritt.

Auch wenn die Äußerungen von E.Hermann durchaus grenzwertig und heftiger waren - die 'Aufarbeitung' von Kerner hätte als Unterlage eines Bettvorlegers gereicht.

Zum Thema ist ebenfalls zu sagen, dass einige hier ihr extensives Ausleben des Bewältigungssyndroms doch bitte einstellen sollten. Wer sich mit einem Bein auf oft zitierten Seiten der Geschichtsbücher einbetoniert, wird nie einen Schritt weiter kommen.
 
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Vielleicht sollten hier mal ein paar Leute sich ein wenig mit Geschichte befassen. Die Äußerung von Herrmann bezüglich der Autobahnen ist und bleibt falsch. Sie wird auch nicht durch die verschiedensten Variationen im heutigen Pressewald besser. Mit dem Bau der ersten Autobahn zwischen Köln und Bonn wurde 1929 begonnen und sie wurde 1932 vom damaligen Kölner OB Adenauer eingeweiht. Schon 1926 gab es erste Planungen für ein deutschlandweites Autobahnnetz. Was hat das alles mit Adolf Hitler zu tun? Diese heiß diskutierte Nummer ist nichts weiter als ein weiterer Fettnapf der Oberflächlichkeiten in dem sich Frau Hermann bewegt, in und offenbar auch außerhalb ihrer Bücher!

Ich finde übrigens diesen Mitleidseffekt, dem heute erstaunlicherweise selbst Die Welt aufgesessen ist, unterste Schublade.

Tut mir leid, aber ich kann das nicht nachvollziehen.
Ob die Autobahn schon vor Hitler geplant wurde, ob die erste Autobahn schon vor Hitler gebaut wurde, tut in diesem Fall nix zur Sache. Oder doch: Insofern, als dass der Begriff "Autobahn" nicht von Hitler erfunden wurde, er aber die Autobahn als Instrument begriff, die Infrastruktur zukunftsweisend aufzubauen, natürlich vor allem vor dem Hintergrund der Kriegsvorbereitung. Und das sage ich hier gänzlich ideologiefrei. Die Autobahn an sich wurde ja nicht in Deutschland erfunden, sondern nur in Deutschland nachhaltig innerhalb kurzer Zeit voran getrieben. Und deshalb ist die Autobahn eben doch Hitler zu verdanken, denn das kurze Stück zwischen Köln und Bonn war ja nicht dazu angetan, von einem großen Autobahnnetz zu sprechen, wie es ab spätestens 1943 vorhanden war. Aber das nur als geschichtlicher Hintergrund.
Und egal, wie der Hintergrund ist: Mit "Autobahn" wird i.d.R. Hitler gemeint mitsamt seiner Politik, aus nachvollziehbaren und oben angeführten Gründen.
Ich spinne mal weiter - und ich denke, in diesem Kontext ist auch Hermans Aussage bezüglich der Familienpolitik zu sehen: Die Autobahnen per se sind nicht Hitlers Gedankentum, sie wurden schon vorher geplant, richtig. Hitler hat aber weiter planen lassen, innerhalb kürzester Zeit ein beachtliches Autobahnnetz bauen lassen, das Vorbild auch für andere Länder hatte und das Grundlage für das gesamte Autobahnnetz Deutschlands, besonders auch der wirtschaftlich schwächeren DDR war. Und bei allem, was Hitler-Deutschland schlechtes über Europa und seine Menschen brachte, war das Autobahnnetz doch ein Erbe, das man "gern" mitgenommen hat, es kam doch keiner auf die Idee, die Autobahnen nach dem Krieg zu sprengen, bis auf die unmittelbaren Kriegshandlungen, nur um Hitlers Erbe zu beseitigen.
Wieviele Zwangsarbeiter beim Bau ihr Leben liessen, ob es eine Massenvernichtung von Juden gab, all das und viel mehr, sei dabei mal außen vor gelassen. (Ich sage nicht, dass das meine Meinung ist.)
Nun kommen andere und sagen: Ja, aber den Autobahnbau kann man eben nicht losgelöst von dem "Drumherum" betrachten.
Beide Seiten kann man verstehen, wie man die Sache persönlich sieht, ist erstmal zweitens.
Ähnlich also bei der Familienfrage und der Rolle der Frau: Herman sieht die Familienpolitik losgelöst von allem "drumherum". Das kann man so sehen. Man muss es nicht.
Man kann Herman aber nicht verkürzt vorwerfen, sie wäre "Eva Braun" oder Ähnliches. Dass sie für solche Äußerungen Beifall aus der rechten Ecke bekommt, verwundert nicht. Dass sie dabei von den Medien in eine falsche Richtung interpretiert wird, verwundert auch nicht. Denn, und da hat Herman völig Recht, man kann eben in Deutschland wegen dem Tabu "3.Reich" so nicht öffentlich ungestraft argumentieren, was Herman, nicht ganz zu Unrecht, bedauert.
Wenn dann noch fehlender Intellekt und fehlende Rhetorik dazu kommt, dann hat Herman schlechte Karten.
Es ist völlig richtig, die Sendung MUSS und KANN nur inszeniert worden sein. Und auch wenn ich ihre Meinung nicht teile, wurde Herman tatsächlich Unrecht getan.
Ich kann nicht nachvollziehen, wieso der auftretende Mitleidseffekt unterste Schublade sein soll. Und vielleicht hat Herman der Auftritt bei Kerner mehr genutzt, als der Redaktion lieb ist. Weil sich gestern jeder selbst eine Meinung bilden konnte, ohne es von anderen selbsternannten Moralaposteln vorgekaut zu bekommen.

Edit: Nach Lesen des Welt-Artikels: 100 pro Zustimmung, ganz meine Meinung!
 
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Inhaltlich möchte ich mich nicht äußern, weil ich mich in der Materie nicht auskenne. Nur so viel: Es wurden Autobahnen gebaut, und alle fahren gern darauf. In einer Nachbarstadt wurde vom Arbeitsdienst ein See angelegt, und heute wirbt die Stadt mit diesem See für sich, es werden dort Feste gefeiert, und Familien baden gern in dem See. Eva hat vollkommen recht, wenn sie sagt, dass über die deutsche Geschichte nicht gesprochen werden kann, ohne in Gefahr zu raten.

Vielleicht noch ein Satz zur Sendung: Dass Eva gehen musste, nur weil die unterbelichtete Schreinemakers nichts verstanden hat, halte ich für einen Skandal. Ich bewundere Eva dafür, dass sie so ruhig geblieben ist.
 
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Zu den heute unbestrittenen Errungenschaften der NS-Zeit zählt übrigens auch die Einrichtung des regelmäßigen gesetzlichen Feiertages "Tag der Arbeit" am 1. Mai.

Den wollen nicht mal die linkesten Linken abschaffen - und müßten es doch, folgte man der rund um den Begriff "Gleichschaltung" gesponnenen Argumentation, auf deren Blödsinnigkeit hinzuweisen ich mir übrigens bereits vor zwölf Tagen erlaubt habe.
 
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auf deren Blödsinnigkeit hinzuweisen ich mir übrigens bereits vor zwölf Tagen erlaubt habe.
und die ich damals schon unzulässig fand. Selbst wenn Hitler "Guten Appetit" oder "Schönen Tag noch" gebraucht hat, sind diese Begriffe heute nicht (und schon gar nicht maßgeblich) durch Hitler geprägt. "Führer" ist dagegen heute bis heute von der Nazi-Sprache geprägt, obwohl dieses Wort schon einige sprachgeschichtliche Jahrhunderte auf dem Buckel hat. Warum wohl hat Merkel den Ball nicht aufgenommen, als Herr Bush sie als "gute Führerin" bezeichnet hatte?

Jetzt den Tag der Arbeit als Beleg für eine angebliche Doppelmoral heranzuziehen, halte ich schon für ziemlich daneben. Der "Tag der Arbeit" ist keine Erfindung der Nazis (sondern wesentlich älter), sie haben ihn nur als der Klamottenkiste geholt und sich nur dieses Mittels bedient, um von der zuvor vorgenommen Ersetzung der Gewerkschaften durch die echt gleichgeschaltete "Nationalsozialistische Betriebszellenorganisation" abzulenken, so wie heute die Neonazis (glücklicherweise bislang vergebens) versuchen, den ersten Mai für sich einzunehmen. Lieber Makeitso, beschäftige Dich bitte erst mit den geschichtlichen Fakten, bevor Du so etwas behauptest. Zu argumentieren, die "Linken" würden sich unglaubwürdig machen, wenn sie den ersten Mai feierten anstatt ihn abzuschaffen, ist daher sowas von hanebüchen. Soll etwa die katholische Kirche Weihnachten abschaffen, um sich von den zahllosen Menschheitsverbrechen zu distanzieren, die christliche Eiferer in zwei Jahrtausenden hinterlassen haben?

Wenn man kritisierte, dass eine ehemalige Nachrichtensprecherin des öffentlich-rechtlichen Rundfunks eine solche Politik als gute Familienpolitik bezeichnet wird, die zahlreiche Familien durch ihren Rassenwahn auseinandergerissen oder gleich ins KZ gesteckt hat, so hat das nicht mit "political correctness" zu tun, sondern mit den Lehren aus dem schlimmsten Irrweg der deutschen Geschichte.
 
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Ich komme jetzt irgendwie nicht umhin zu betonen, dass ich im gesamten Faden versucht habe, Eva Herrmann losgelöst von diesem Zitat zu betrachten. Darauf zielt nämlich meine eigentliche Kritik an ihr ab. Sie hat gestern wieder eindrucksvoll bewiesen, dass sie nicht mal im Ansatz auf irgendwelche Argumente eingehen kann und schon gar nicht ihre eigenen Thesen mit irgendwas untermauern kann. Eva Herrmann ist genauso unangenehm penetrant wie Alice Schwarzer, nur eben in umgekehrter Richtung. Die Äußerung mit der Autobahn ist da nur ein weiterer Baustein in ihrer irgendwie sehr überschaubaren Weltensicht.
Das man sie anhand einiger unglücklicher Formulierungen leicht in die rechte Ecke stellen kann, wo sie mit Sicherheit nicht hingehört, hätte ihr eigentlich von vornherein klar sein müssen.
Was wäre so schwer daran gewesen einfach zuzugeben, dass der umstrittene Satz eine unglückliche Formulierung war? Sie hätte sich keinen Zacken aus der Krone gebrochen und es wäre aus meiner Sicht auch kein Schuldeingeständnis gewesen. Sie hätte der absehbaren Dramaturgie dieser Sendung damit den Wind aus den Segeln nehmen können. Letztlich hat sie das Spiel aber nunmal mitgespielt.
Ob die Schreinmakers dort die ideale Besetzung war ist ist eine andere Frage. Aus Kerners Krawall-Journalismus-Sicht offensichtlich schon. Das das Ganze von vornherein nur auf Quote ausgelegt war, ist aus der dpa-Meldung von kurz nach 8 ersichtlich. Was soll also dieser merkwürdige mediale Aufschrei hier? Kerner hat die Quote die er wollte, die Herrmann ist heute in allen Gazetten die Bemitleidete und über die Schreinemakers zerreißt sich die Welt so oder so nicht erst seit gestern das Maul. Alle haben ihr Ziel erreicht. So funktioniert nunmal (leider!) dieses Mediengeschäft.
Wenn man eine ernsthafte Diskussion über die Familien-Thesen von Eva Herrmann hätte bezwecken wollen, hätte man wohl kaum JBK als Moderator dafür eingesetzt.
 
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Wenn man eine ernsthafte Diskussion über die Familien-Thesen von Eva Herrmann hätte bezwecken wollen, hätte man wohl kaum JBK als Moderator dafür eingesetzt.
Richtig! Womit sich der ganze Sender unglaubwürdig macht.
Was wäre so schwer daran gewesen einfach zuzugeben, dass der umstrittene Satz eine unglückliche Formulierung war? Sie hätte sich keinen Zacken aus der Krone gebrochen und es wäre aus meiner Sicht auch kein Schuldeingeständnis gewesen. Sie hätte der absehbaren Dramaturgie dieser Sendung damit den Wind aus den Segeln nehmen können.
Das hätte sie tun können, denn andernfalls ist sie selbst schuld, wenn man sie in die rechte Ecke stellt. Sie hat es aber nicht getan, weil sie, und zu dem Schluss komme anscheinend nicht nur ich, intellektuell nicht begreift, welchen Schaden ihre Äußerungen allem Anschein nach anrichten. Mir war bislang nicht klar, wie wenig Intellekt Herman besitzt, der Redaktion aber anscheinend schon, denn andernfalls wäre es redaktionell nicht beabsichtigt gewesen, die Diskussion mit der immer gleichen Frage wieder von vorn zu beginnen. Deshalb sage ich: Es war von vornherein beabsichtigt, Herman vorzuführen. Und u.a. deshalb habe ich Mitleid mit ihr.
 
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Ähm, Makeitso, ich habe gerade noch Dein Zitat von letzter Nacht entdeckt.
Dann bist Du eben nach mittlerweile herrschender Meinung kein guter Demokrat. Wärest Du einer, würdest Du akzeptieren, daß zur Bekämpfung von Feinden der Demokratie (oder jenen, die man dazu erklärt hat) auch undemokratische Maßnahmen demokratisch und zum Schutz des Rechtsstaates auch rechtsstaatswidrige Maßnahmen rechtsstaatlich sind (vgl. u. a. "Bundestrojaner" und "Flugzeugabschuß")
Mir ist hier nicht klar, ob Du Dich mit der "mittlerweile herrschenden Meinung" gemein machst: Falls ja (und auf die Gefahr hin, eine neue Baustelle aufzumachen, obwohl die alte noch längst nicht fertig ist), würdest Du dann nach dieser Argumentation mir (oder jedem anderen) das Recht zugestehen, gegen die unrechtsstaatlichen Maßnahmen bspw. des Herrn Bundesinnenministers mit unrechtsstaatlichen bzw. undemokratischen Maßnahmen vorzugehen, wenn ich dies zur Verteidigung der Demokratie bzw. des Rechtsstaats für notwendig erachtete?
 
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Daß Ironie im Radio nicht funktionieren soll, habe ich ja schon des öfteren gehört. Anscheinend gilt dasselbe auch für Radioforen. :rolleyes:

Im übrigen:
freiwild schrieb:
Selbst wenn Hitler "Guten Appetit" oder "Schönen Tag noch" gebraucht hat, sind diese Begriffe heute nicht (und schon gar nicht maßgeblich) durch Hitler geprägt.
Was ebenfalls für den Begriff "gleichgeschaltete Presse" gilt.

"Führer" ist dagegen heute bis heute von der Nazi-Sprache geprägt, obwohl dieses Wort schon einige sprachgeschichtliche Jahrhunderte auf dem Buckel hat.
Kuck an. Und ich dachte bislang, der Begriff "Reiseführer" sei unbelastet, ebenso der "Stadtführer". Und erstaunlicherweise ist auch immer wieder von "politischen Führern" und "Wirtschaftsführern" die Rede, ohne daß ich innerlich die Hacken zusammenschlage.

Der "Tag der Arbeit" ist keine Erfindung der Nazis
Hab' ich auch nie behauptet. Das ändert aber nichts daran, daß sie ihn als gesetzlichen Feiertag eingeführt haben.

Zu argumentieren, die "Linken" würden sich unglaubwürdig machen, wenn sie den ersten Mai feierten anstatt ihn abzuschaffen, ist daher sowas von hanebüchen.
Wo genau habe ich so argumentiert?

Wenn man kritisierte, dass eine ehemalige Nachrichtensprecherin des öffentlich-rechtlichen Rundfunks eine solche Politik als gute Familienpolitik bezeichnet
Ich kritisiere diese Kritik, weil sie eben dies, wie bereits mehrfach belegt wurde, nicht getan hat.

Lieber Makeitso, beschäftige Dich bitte erst mit den geschichtlichen Fakten, bevor Du so etwas behauptest.
Lieber freiwild, lies (und verstehe!) bitte erst meinen Beitrag, bevor Du derart unqualifiziert und verfälschend daran rumnörgelst.
 
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Ich find, das Ganze wird mächtig aufgebauscht. Geh ich nur mal im Hugendubel um und schau mir an, welche Bücher es so alles gibt, ist das von E.H. erstellte Buch nicht einer Kündigung des Arbeitgebers wert und schon gar nicht diese Anprangerung des Herrn Kern.

PS: Ich hoffe für die Dame, daß sie mit einer fetten Abfindung heim gehen darf. Sie hätte es verdient!
 
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Publizistisch und intellektuell sind da gestern (oder wann immer das aufgezeichnet wurde) Not und Elend aufeinander getroffen.

Abgesehen davon schließe ich mich (und das ist meine kleine persönliche Sensation heute) im Wesentlichen den Ausführungen von Sachsenradio an;)

Ich bin froh SR2, dass wir das doch wieder erleben...
 
AW: NDR feuert Eva Hermann

Daß Ironie im Radio nicht funktionieren soll, habe ich ja schon des öfteren gehört. Anscheinend gilt dasselbe auch für Radioforen.
Ich sehe die Ironie in Deinem Beitrag immer noch nicht.
Im übrigen: Was ebenfalls für den Begriff "gleichgeschaltete Presse" gilt.
Was richtig ist, aber nichts an meiner Argumentation ändert.
Kuck an. Und ich dachte bislang, der Begriff "Reiseführer" sei unbelastet, ebenso der "Stadtführer". Und erstaunlicherweise ist auch immer wieder von "politischen Führern" und "Wirtschaftsführern" die Rede, ohne daß ich innerlich die Hacken zusammenschlage.
Ich habe vom Wort "Führer" gesprochen, nicht vom Wort "Reiseführer" u.ä. Oder willst Du allen Ernstes behaupten, dass die Nachwirkung der Nazizeit auf das Wort "Führer" die gleiche gewesen wäre wie die auf die von Hitler & Co nicht verwendeten Wortzusammensetzungen? Von den "politischen Führern" lese ich übrigens in der deutschen Presse erst, seit George "The self-called leader" Bush dies Wort zu seinem Grundvokabular gemacht hat und ein Teil der deutschen Presse aus falschem Anti-Antiamerikanismus diesen Blödsinn unreflektiert nachplappert.
Hab' ich auch nie behauptet. Das ändert aber nichts daran, daß sie ihn als gesetzlichen Feiertag eingeführt haben.
Es wäre jetzt müßig, das Wort "Errungenschaft" auseinanderzufleddern.
Wo genau habe ich so argumentiert?
in #254?
Ich kritisiere diese Kritik, weil sie eben dies, wie bereits mehrfach belegt wurde, nicht getan hat.
Frau Herman hat die "Wertschätzung" der Mutter durch die Nazis hervorgehoben. Das Mutterbild war aber Zentralstück des Nazi-Familienbildes (gute Mütter auf die Entbindungsstation, böse Mütter im Lager "wertgeschätzt"), was sich in der NS-Familienpolitik widerspiegelte. Von daher kann von "belegt" in Deinem Sinne keine Rede sein.
Lieber freiwild, lies (und verstehe!) bitte erst meinen Beitrag
ich bemühe mich, aber es fällt schwer.
evor Du derart unqualifiziert und verfälschend daran rumnörgelst.
was ich entschieden zurückweise.
 
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Mir war bislang nicht klar, wie wenig Intellekt Herman besitzt...?

Das ist keine Frage des Intellekts, Eva Herman hat sich ganz einfach in eine Ideologie verrannt, die nicht per se anstößig oder verwerflich ist, sondern ganz einfach heftigst polarisiert. Linksintelektuelle wie Thea Dorn oder Alice Schwarzer sehnen sich doch nach einem bereitwilligen Opfer, dem sie mit Geifer und Furor den Garaus machen können. Nicht nur in diesem Forum ist die Empörung über Hermans Standpunkte naheliegenderweise besonders in den Reihen der jungen, selbstbewussten Frauen am größten.

Dabei sollte jeder wissen, dass die Errungenschaften der Emanzipation heute irreversibel sind. Nur weil ein paar konservative Mutterschaftsapologeten alte Werte predigen oder zelebrieren, muss man nicht sämtliche Grundsätze der Toleranz und zivilisierten Konversation über Bord werfen. Die gegnerischen Reaktionen auf Hermans Thesen waren meist emotional, hasserfüllt, hämisch oder verächtlich, verdienen aber keinesfalls das Prädikat "intellektuell". Mittlerweile haben sich die Gralswächter der Errungenschaften von 68 heillos in ihr Feindbild verbissen, womit keine vorurteilsfreie, sachliche Auseinandersetzung mehr denkbar ist. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis sich die schockierten Beobachter des feuilletonistischen Feldzuges angewidert von dieser abstrusen Kulturdebatte abwenden. Ich sehe Eva Herman schon zur Ikone des intakten Familienlebens avancieren.
 
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Nunja, ein intaktes Familienleben ist schon was schönes, sowohl für die Eltern als auch für die Kinder. Wohl denen, denen sowas vergönnt ist :)

Das Tribunal des JBK habe ich auch gesehen, und ich muss zu meiner Befriedigung sehen, dass die Mehrheit der Schreiberlinge diesmal versucht hat, diese Sendung objektiv zu bewerten. Von Ausnahmen abgesehen, wie z.B. beim MDR...
Ich frage mich auch, wozu soll man sich für etwas entschuldigen, was man nicht gesagt hat, sondern einem in den Mund gelegt wurde (damals wie gestern)?
Aber wieso wird der komplette RTL-Mitschnitt des ursprünglichen Steins des Anstoßes, wie hier
im Thread bereits verlinkt, nicht herausgegeben?

Egal, Kerner hatte Quote, Eva Herman ist nun Märtyrerin, was will man mehr ;)
In einem Jahr kräht kein Hahn mehr danach...
 
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Was kann Eva Herman dafür, dass sie in einer Gesellschaft lebt, die die Meinungen anders Denkender nicht zulässt? Das fängt doch schon im Kleinen, bei harmlosen Dingen an.

Übrigens: Während meines Volontariats wurde mir untersagt, das Wort "durchführen" zu schreiben, weil die Nazis Vergasungen durchgeführt hatten. Und was den "Führer" betrifft, da gibt es auch noch den Wehrführer und den Gruppenführer. Komisch, nicht?

Ich will Euch was sagen, mich nervt diese Diskussion.
 
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Stefan Zinke: "Durchführen" würde ich auch, wenn es geht, nicht benutzen, genauso wie "machen" und das auch aus demselben Grund: Es ist schlechter Ausdruck, meist kann man auch ein anderes Verb benutzen. Das aber mit dem 3. Reich zu begründen???

ricochet:
Das ist keine Frage des Intellekts, Eva Herman hat sich ganz einfach in eine Ideologie verrannt, die nicht per se anstößig oder verwerflich ist, sondern ganz einfach heftigst polarisiert. Linksintelektuelle wie Thea Dorn oder Alice Schwarzer sehnen sich doch nach einem bereitwilligen Opfer, dem sie mit Geifer und Furor den Garaus machen können.
Nicht die Auffassung selbst ist eine Frage des Intellekts, sondern die Frage, wie Herman dies nach außen kommuniziert und wie sie auf Kritik reagiert. Und da scheint mir schon, dass die Grenzen des Intellekts von Frau Herman erkennbar sind.
Keek: Ich bin überrascht und du hast mir eine gesunde Portion Lächeln über mein Gesicht getrieben. Danke für diesen Moment, ich hätte es nicht für möglich gehalten. Am Ende sind wir im bislang zwischen uns strittigen Punkt wohl doch einer Meinung und erkennen das, dank ausschließlich schriftlicher Kommunikation, nur nicht?
 
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Übrigens: Während meines Volontariats wurde mir untersagt, das Wort "durchführen" zu schreiben, weil die Nazis Vergasungen durchgeführt hatten. Und was den "Führer" betrifft, da gibt es auch noch den Wehrführer und den Gruppenführer. Komisch, nicht?

Dass man "durchführen" verbietet, ist auf alle Fälle Schwachsinn. Was den "Führer" betrifft: Es geht nicht um Wortzusammensetzungen. Der hieß ja nicht "Reiseführer" oder was auch immer. Wer würde heute von sich behaupten wollen, er wäre ein Führer? "Kurt Beck ist unser Führer."-undenkbar!
 
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Johannes B. Kerner - Moderator, Scharfrichter und Staatsanwalt.
Um 22.45 beginnt die öffentlich - rechtliche Verhandlung; wenig beeindruckend.


Immer öfters und immer heftiger wird der "Wachstum des Antisemitismus" durchgekaut, beschwört und faktenreich belegt.
Immer mehr Personen des öffentlichen und privaten Lebens, welchen der (nicht belegte) Vorwurf zur politischen
Ausseinandersetzung, oder um es noch drastischer Auszudrücken, der Stigmatisierung gemacht wird. Dieser Vorwurf
reicht dann schon meistens um Diskussionen zu beenden und die Diskussionsteilnehmer über die Autobahn nach Hause zu schicken.
Wie viele Printberichte oder wie viele TV & Radiotage gibt es, an denen nicht die Antisemitismus - Keule geschwungen wird?
Als Journalisten sind wir doch einer Wahrung der Berufsethik verpflichtet, wenn wir uns als nicht verpflichtet dazu fühlen, so
sollten wir wenigstens den Pressecodex als Spielregel betrachten, oder?


Achtung vor der Wahrheit und Wahrung der Menschenwürde
Gründliche und faire Recherche
Klare Trennung von redaktionellem Text und Anzeigen
Achtung von Privatleben und Intimsphäre
Vermeidung unangemessen sensationeller Darstellung von Gewalt u. Brutalität


Zu einem guten Beitrag, gehört ebenso gute Kritik. Ich spiele hier vor allem auf den 2. Punkt des Codex
"Gründliche und faire Recherche" an: Wieso wird im puncto "Hitler, NS Regime & Wiederbetätigung"
jegliche Äusserung stereotyp als "Antisemitismus" ausgelegt?


Ich bin ein 1987er Jahrgang, also 20 Jahre jung, jedoch kann ich keinen Bezug zum 2. Weltkrieg aufbauen,
ich weiss es nicht, wie es sich anfühlt, nachts von einer Sirene geweckt zu werden, und mich wegen "Fliegerarlam"
irgendwo in einem Loch verstecken zu müssen. Ich kann es nicht und will es nicht nachvollziehen, wie es ist, einen
Genozid miterleben zu müssen. Warum wird auch nicht der 30jähriger Krieg, die Ausrottung der Inkas etc... als
"Dunkle Seite im Geschichtsbuch" gekennzeichnet? Wieso wird nicht der "Duce" (z. dt. Führer) Mussolini, ein Stalin,
oder ein Mao als glorifiziertes Böses in Person dargestellt?

Wie auch immer, ein russiches Sprichwort besagt - Verzeihen ja, vergessen nie. Wieso vergessen wir dann das
ständige Zurechtweisung kontraproduktiv wirkt?
Es hat den Anschein, als bereichern sich Israel und das offizielle Judentum - nicht "die Juden"!
einer Sonderstellung: Hier wird anscheinend aus der Schoah eine "weltweit gültige politische"
Sonderstellung abgeleitet. Antisemitismus ist anscheinend ein "moderner Inquisitionsausdruck",
eine Art Mantra, eine Ableitung des Begriffes "Exkommukikation" aus der selbst ernannten
Gesellschaft der Braven, Moralischen und Anständigen.

Antisemitismus ist zwar der falsche Terminus in Bezug auf die Äusserungen von Frau Hermann, die sich in das Milleu des
"Rechtsextremismus" einstufen lassen würden, aber ich glaube, das die Bedeutung und Definierung des Begriffes
"Antisemitismus" auch öffentlich diskutiert werden kann, solange sich diese Statements im rechtlichen und
würdigen Bereich befinden.

Jedoch, ist der Grund für den Rauswurf von Frau Hermanns für mich nicht ganz erkenntlich -
Jetzt wird der Lady zwar Rechtsextrimismus nachgesagt, eine Tat hat aber erst einen rechtsextremen Hintergrund,
wenn Personen dies bekennen oder explizit rechtsextrem-politische Parolen äußern
(„Deutschland den Deutschen – Ausländer raus!“, „Frei, sozial, national“, „Heil Hitler“).
Außerdem wird ein politisches Ziel verfolgt.
Eine Tat aus “persönlichen” Rassismus ist keine rechtsextreme Tat
(Als Beispiel das Interview bei tagesschau.de mit Andreas Klärner zu Übergriffen welche zu Himmelfahrt 2006 stattfanden).
Wenn alle rassistisch, fremdenfeindlich oder ausländerfeindlich motivierten Gewalttaten pauschal
Rechtsextremen zugeordnet werden, braucht sich die große Mehrheit der Gesellschaft nicht mehr mit
eigenen alltäglichen ausländerfeindlichen oder rassistischen Einstellungen auseinander zu setzen.
Rassistisch sind dann ausschließlich die Rechtsextremen, alle anderen Menschen, wie beispielsweise Mitglieder
von nicht-rechtsextremen Organisation oder sich gänzlich unpolitisch gebende Personen, sind somit über jeden Verdacht erhaben.


Rassistisch, fremdenfeindlich oder rechtsextrem? Schwarze, weiße oder farbige Menschen?
Ist die Hautfarbe überhaupt relevant? Was ist der Unterschied zwischen rechtsextrem und rechtsradikal?
Durch die richtige Wortwahl können versehentliche Stereotypisierungen und Exotisierungen vermieden werden.


so zumindest meine Meinung,

Gabriel Gerd Wedam
 
AW: NDR feuert Eva Hermann

StefanZinke schrieb:
Während meines Volontariats wurde mir untersagt, das Wort "durchführen" zu schreiben, weil die Nazis Vergasungen durchgeführt hatten.
"Durchführung" findet sich sogar im "Wörterbuch des Unmenschen". Ein kurzes Googeln ergab unter anderem diese (4. Abs., 2. Zeile) und diese (Absatz zu Richard Mathias Müller) Belege.

Und jetzt wäre mal eine Recherche interessant, wer sich nach dieser Auslegung so alles nationalsozialistischer Formulierungen bedient...
 
AW: NDR feuert Eva Hermann

Wer in den Landeswellen der ARD (oder sonstwo) hat eigentlich Herman & Tietjen mit ihren Swingtiteln vom Album "Swing It" von 2003 im Pool, hat sie auf Rotation oder neuerdings nicht mehr? Hat jemand Infos?

(Bezug Radio vom Feinsten, was? :D)
 
AW: NDR feuert Eva Hermann

Diese ganze Pseudo-Politische-Korrektheit geht mir so auf den Sack! Als ob ich nichts besseres zu tun habe, als bei irgendeinem alltäglichen Begriff nachzuschlagen, ob irgendein Idiot den in der Geschichte einmal für irgendeine schändliche Tat mißbraucht hat!
Das ist wirklich nicht meine Aufgabe! Wegen mir können sich Geschichtswissenschaftler mit so etwas beschäftigen, wenn sie nichts besseres zu tun haben und es ihnen sonst langweilig ist!

Übrigens: Baptist war ja mal wirklich wieder so richtig schlecht, hat die allergrößten Granaten zum Thema "Eva" eingeladen, hat keine vernünftige, sachliche Diskussion hinbekommen und sich dann dafür entschieden, den Stein des Anstoßes heimzuschicken und mit den anderen auf Kindergartenniveau erstmal weiterzublödeln! Alle Achtung vor so viel gebührenfinanziertem Stumpfsinn!
 
AW: NDR feuert Eva Hermann

Geflügelwurst-Johannes kann nach dieser Nummer einpacken. Damit hat er scheinbar nicht gerechnet. Und ich denke, für Schreinemakers war es endlich der Holzpflock, die die Untote für die Ewigkeit von den Bildschirmen verbannt hat.

Unrecht ist da, wenn man Unrecht erkennt. Man braucht kein Eva Hermann-Fan zu sein, man braucht ihre Meinung nicht zu teilen. Aber man braucht keine Brille um zu sehen, was unfair ist und was nicht.
 
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