Hamburg - Zum ersten Mal soll der Deutsche Radiopreis die Hörfunkmacher von öffentlich- rechtlichen und privaten Sendern aus dem Studio ins Scheinwerferlicht holen.
Die Auszeichnung wird am 17. September in elf Kategorien bei einer Gala in Hamburg verliehen. “Das Medium Radio hat längst einen eigenen Preis verdient“, sagte ARD-Vorsitzender Peter Boudgoust am Donnerstag in der Hansestadt. Radio habe einen selbstverständlichen Platz im Alltag fast aller Menschen (“Viele schalten es jeden Morgen schon vor der Kaffeemaschine an“). Doch das älteste elektronische Medium stehe ein bisschen im Schatten des “scheinbar übermächtigen“ Fernsehens. Die Jury wird vom renommierten Adolf-Grimme-Institut ausgewählt, dessen Direktor Uwe Kammann “Genauigkeit, Sorgfalt und vor allem Unabhängigkeit“ als Maßstäbe betonte. Im Mittelpunkt stünden Kategorien, “die mit den Alltagsgewohnheiten des Mediums zu tun haben“.
Das reicht von der besten Moderation, Morgensendung oder Höreraktion bis zur besten Comedy, Reportage oder Recherche. Jedes Hörfunkprogramm könne selbst maximal drei Vorschläge machen. “Schlimmstenfalls kommen wir dann auf um die 1000 Vorschläge“, meinte Kammann, “der gesamte Topf ist sehr viel größer noch als das, was wir beim Fernsehen finden“. Den nationalen, nicht dotierten Preis stiften die Programme der ARD und die Privatradios in Deutschland gemeinsam mit der Stadt Hamburg. “Er soll das Radio wieder stärker ins Bewusstsein aller rücken“, meinte Lutz Kuckuck, Geschäftsführer der Radiozentrale, einer Marketing-Initiative öffentlich-rechtlicher und privater Sender.
Während das Fernsehen im Rampenlicht stehe, tue Radiomachern manchmal “ein Schuss Selbstbewusstsein“ gut, sagte NDR-Intendant Lutz Marmor. Zur Radiopreis-Verleihung sollen prominente Laudatoren und Gäste sowie musikalische Top- Künstler geladen werden. Im Radio wird die Veranstaltung live übertragen, das Fernsehen sendet zeitversetzt eine Zusammenfassung - und zeigt die Gesichter der Radiomacher.