AW: NRW nach der Wahl - Erlebt das UKW-Radioband vielleicht noch eine Frischzellenkur?
Egal, wie die Wahl ausgehen wird, es wird sich kaum etwas ändern. Das liegt daran, dass das System so festgefahren ist und sich im Grunde alle mit der Situation arrangiert haben.
Ich wage deshalb mal folgende Thesen :
1. wenn ein landesweites Radio kommen wird, dann wird das ganz sicher Radio NRW zugeschlagen! Alle großen deutschen Hörfunkveranstalter und der WDR sind als Gesellschafter an der Radio NRW GmbH beteiligt. Außer Energy wüsste ich spontan niemanden von den großen Playern, der da nicht irgendwie die Finger im Spiel hat (RTL, WAZ, Springer)
2. Mehrere Locals an einem Ort wird es nicht geben. Das ist aus Schutzgründen für das bestehende System im Gesetz schon nicht vorgesehen und kann deshalb gar nicht erst lizenziert werden.
3. Das Verlegerprivileg bleibt. Denn auch die CDU-nahen Zeitungen, wie die RP profitieren davon
4. Veranstalter wie ENERGY werden kaum eine Chance haben. Denn die NRW-CDU gilt als sehr Verlegerfreundlich.
5. Ballungsraumradio auf UKW wird es nicht geben. Diese Option wurde mit Blick auf die Digitalisierung ins Gesetz geschrieben. Entsprechende UKW-Frequenzen sind außerdem gar nicht vorhanden.
6. Die Veranstaltergemeinschaften bleiben. Denn die sind meist nach Proporz besetzt, auch viele CDU-Lokalpolitiker sitzen sich in den Veranstaltergemeinschaften ihre Hintern platt und würden diese Pöstchen nur sehr ungerne abgeben.
7. Der Bürgerfunk könnte tatsächlich wackeln. Denn hinter dem Bürgerfunk stehen mittlerweile nur noch die Grünen vorbehaltlos. Bei einem Machtwechsel hätte der Bürgerfunk kaum noch eine Lobby in Düsseldorf. Und die Verlage / Locals / Radio NRW würden die Sendezeit lieber selber nutzen, um auch diese Sendezeiten vermarkten zu können.
Also, warten wir ab, was kommt
Bis Sonntag… ROKE