Programmzeitschriften mit Radioteil

Das Radioteil-Publikum interessiert sich vermutlich (?) vornehmlich für die Kulturprogramme der ARD, vermutlich sogar am Abend.
Wenn nun nach dem Sommer die Kulturprogramme am Abend vereinheitlicht werden, bringt das dann auch vermutlich einen weiteren Bedeutungsverlust des Radioteils in der TV mit sich. Kein Mensch guckt in die TV um zu überlegen, ob er NDR 1 anschaltet.
Für mich schade, weil ich auch gerne das erst unlängst aufgenommene Ö1 höre - für meine Frau gut, weil wir dann endlich zur TV Spielfilm wechseln können.

Oben wurde es ja gesagt: Schade, dass sich kaum einer für das Radio interessiert. Schade, dass man sich in den Redaktionen so wenig Mühe gibt.
 
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TV H & S ist Bauer, Spülfilm ist Burda. Macht das jetzt so einen großen Unterschied? Für das TV-Programm heutzutage voller Wiederholungen und permanenter Programmänderungen sowie ständig Live Sport Events bedarf es keinerlei Programmzeitschrift mehr. Da steht meistens sowieso nur "Programm nach Ansage" beim ORF drin. Die interessanten Sachen bei ORF Europe sind eh verschlüsselt, obwohl sie zeitgleich FTA im Ersten oder ZDF laufen und jeder Österreicher die da kostenfrei sehen kann. Der Sinn einer Programmzeitschrift war einmal, ein Medium mit begleitenden Zusatzinformationen anzubieten. Seitdem es diese über Videotext, EPG und im Radio über DLS und Radiotext sowie Websiten gibt, sind sie überflüssig geworden, zumal sich das Programm ständig ändert.

Da die Printausgaben wochnenlangen Vorlauf haben, werden Programmänderungen im Schema wie jüngst bei HR4 oder SWR4 erfolgt, doch ohnehin nicht bemerkt oder es stehen wochenlang veraltete Angaben dazu drin. Denn die Redaktionen (falls noch vorhanden) drucken nur das ab, was die Anstalten ihnen melden. Haben sie nichts Aktuelles oder melden die Sender fehlerhafte Programmfahnen, wird eben falsch gedruckt.

Für Ö1 gibt es ein schmales Programmheft, das einem der ORF Service auf Anfrage gern nach Hause schickt.

Früher gab es so etwas als gedruckte Broschüre auch vom HR, vom WDR, vom SWR sowie vom DLRadio. Mittlerweile alles eingespart. Mit der Begründung: In Zeiten elektronischer Programmführer und Internetportale brauchts das nicht mehr, und man kann die hohen Prodiktionskosten für das Druckwerk sparen.

Und für die meisten Radiosender (Der Morgen, Der Vormittag, Der Nachmittag, Der Abend, Die Nacht) braucht es nicht mal mehr einen elektronischen Programmführer in Ermangelung eines Programmschemas.
 
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Vom Bayerischen Rundfunk gab es auch ein schönes Radioheft und eine kleine Korrektur, noch gibt es das Magazin vom Deutschlandfunk, wenn auch seit dem letzten „Relaunch“ mit deutlich weniger Platz für die klassischen Programminfos, dafür verbleibt nur noch 1 schmale Spalte je Sender und Tag.
 
Das stimmt ja, es gibt das "MAGAZIN" (nicht zu verwechseln mit dem DLR Magazin) wohl noch in abgesteckter Form. Ursprünglich sollte es aber m.W. ganz eingestellt werden aus Kostengründen. Möglicherweise wurde dieser Schritt aber durch Zuhörerproteste noch mals herausgeschoben, das DLF-Publikum gilt ja in Fachkreisen als elitär und überaus einflussreich.

Der WDR hat seine "WDR Radio"-Broschüre (incl. dem Einleger zu den Hörspielen) Ende 2015 eingestellt. Der HR mit seinem "HR Journal" folgte Anfang 2018 mit dem süffisanten Hinweis "Alles über den hr jetzt auf hr.de und Facebook". (https://www.hr.de/unternehmen/hr-journal/ausgabe-januarfebruar-2018,2018-jan-feb-hr-journal-100.html)

Was es noch gibt ist "SWR3 - DAS MAGAZINE" (sic!):https://www.swr3service.de/tickets/Magazin
Und das SWR2-Magazin, beides gegen Gebühr:https://www.swr.de/swr2/kulturpartner/kp-magazin-bestellformular-100.html
Sowie eine Hörspielbroschüre von Bayern 2 ist mir noch bekannt, die vom MDR wurde eingestellt.

Außerdem gab es mal die BR-Radiozeitung, die dann zum BR Magazin wurde: https://www.br.de/unternehmen/inhalt/br-magazin-106.html

Die Diskussion über den fehlerhaften Radioteil der TV-Zeitschriften ist so alt, wie es diese Druckwerke selbst sind. Fairerweise sei aber dazugesagt, dass auch die HÖRZU nicht besser ist sondern immer weiter bergab geht.
 
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Das BR-Magazin gibt es seit einigen Jahren gar nicht mehr nur noch die Programmvorschauen als PDF Download, ebenso wenig wie die WDR Print welche das letzte Mal im März 2020 erschienen ist und angeblich wiederkommen sollte, sobald Corona vorbei ist. Aber inzwischen sind jegliche Hinweise auf die "Print" sang- und klanglos verschwundern. In den Jahren vorher wurden das SWR Magazin "Doppelpfeil" und "SR Info" vom SR eingestellt. "Mittendrin", die Zeitung vom mdr und die Zeitung des hr "Journal" gibt es auch nicht mehr.

Der NDR hat sein "Magazin" seit sehr langer Zeit eingestellt. Die DW inzwischen ebenfalls, da kam bis vor ca. 2 Jahren alle paar Monate deren "DW Weltzeit" per Post. Ich habe fast alle diese Zeitschriften regelmässig bekommen, aber leider aus diversen Gründen keine mehr behalten, so das es inzwischen sehr schade ist das ich nicht zumindest die letzten Ausgaben (wo bereits im Voraus angekündigt wurde, das deren Erscheinen eingestellt wird) behalten habe.
 
In Ergänzung zum Radioteil gab es auch lange Zeit (ich meine etwa alle 2 Jahre) den "Hörzu Radio Guide" im handlichen Taschenbuchformat, schon damals schleppte man aber arg veraltete Angaben mit sich rum und ich glaub nach der 2. oder 3. Neuauflage hab ich aufgehört ihn zu kaufen.
 
dass auch die HÖRZU nicht besser ist
Fairerweise muss ich dem guten iro aus dem Paralell-Universum mit seinem Vergleich Zitat: "Nur mal so zum Vergleich der Infogehalt von Hörzu und TV Browser vP für NDR Kultur heute 21 Uhr"...sagen, dass die Hörzu weitere Infos links im Radioteil hat. Der eigentliche Grund für den Sieg des TV-Browser ist ein anderer: In der Hörzu-Nordausgabe bekommt N-JOY mehr Platz als NDR Kultur. Die Krönung ist, dass ich in der Berlin-Ausgabe N-JOY doppelt so groß habe, wie die Nord-Ausgabe. Umgekehrt wäre logisch! Beide Ausgaben zum Vergleich:
 
Es ist schon erschreckend was aus der Radiobeilage der HÖRZU geworden ist. Die Redakteure müssten eigentlich einen roten Kopf bekommen wenn sie bedenken, dass der Leser für so einen Stuß auch noch zahlen muß.
Wie stellst du dir eigentlich diese "Redakteure" vor, die heutzutage die HÖRZU betreuen? Festangestellte Fachjournalisten, die TV und Radio kennen und schätzen oder Textreinkipper, die noch zig andere Magazine und Webseiten befüllen?
 
Ich gehe schon davon aus, dass die Hörzu noch festangestellte Mitarbeiter hat, die auf die Qualität achten.
 
Dort sollte lieber mal noch jemand auf den Preis achten. Im TV-Bereich ist sie im meinen Augen nach wie vor die beste Zeitschrift, auch wenn das Radioprogramm tatsächlich zum Teil wirklich peinlich ist.
 
Wie stellst du dir eigentlich diese "Redakteure" vor, die heutzutage die HÖRZU betreuen? Festangestellte Fachjournalisten, die TV und Radio kennen und schätzen oder Textreinkipper, die noch zig andere Magazine und Webseiten befüllen?
Textreinkipper. Sodom und Gomorra, was Journalismus betrifft. Presseratsrügen über Schleichwerbung ohne Ende bei der Funke-Gruppe. Anstand war gestern. Stimmt?!
 
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Zitat indigo7:
Die Krönung ist, dass ich in der Berlin-Ausgabe NJoy doppelt so groß habe, wie die Nord-Ausgabe. Umgekehrt wäre logisch!
Entweder ich habe Tomaten auf den Augen, oder du irrst dich: ich finde in der Berlin-Ausgabe NJoy gar nicht.
 
Richtig, ich nehme mal an, dass es anders gemeint war, N-Joy ist in der Nordausgabe tatsächlich mit annähernd so viel Platz bedacht wie NDR Kultur und genau dies hat in der Berliner Version mehr Platz als im Norden.
 
Entweder ich habe Tomaten auf den Augen, oder du irrst dich: ich finde in der Berlin-Ausgabe NJoy gar nicht.
Du hast recht. Gemeint war NDR Kultur, das aberwitzigerweise in der Berlin-Ausgabe doppelt soviel Platz hat, wie im eigenen Sendebereich.
Richtig, ich nehme mal an, dass es anders gemeint war, N-Joy ist in der Nordausgabe tatsächlich mit annähernd so viel Platz bedacht wie NDR Kultur und genau dies hat in der Berliner Version mehr Platz als im Norden.
Genau so war es, @Maschi. Ich frage mich, warum man N-Joy überhaupt soviel Platz in der Nordausgabe gab. M.E. ist NDR Kultur viel wichtiger. ;)
 
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Ja. Weg mit allem, was auch nur ansatzweise Kultur & Bildung verbessert. Bildunk für Aale! "Generation Doof" hält Einzug ". Da gibt es schicke Podcasts & keine ollen Hörspiele.
 
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Nachtrag zum Kernthema "Rundfunkteil" in Programmzeitschriften: "K. v." = "Kann' ste vergessen!"
Kurz vor der Kasse im Supermarkt steht das Zeitschriftenregal, lockt zum Griff zu einer Zeitung 'mit Wochen-TV&Radio-Programm'. ... WER greift da noch zu? - Persönlich kenne ich die Situation, dass der Postbote noch wöchentlich TV-Zeitschriften in den Briefkasten stopft. "STRESS_ALARM!" - Ich will das Abo kündigen.
Der Radioteil ist dort dünn. - Oder lese ich die falsche TV-Zeitschrift? ... Ich will ja das Gong-Abo kündigen!
 
Ich hätte angenommen, daß die Radioprogrammteile in den meistverkauften TV-Zeitschriften bereits seit vielen Jahren Geschichte seien. Umso erstaunter bin ich, daß die "TV Hören und Sehen" ihren Radioteil (wieder) ausweitet und damit eine ähnlich gute Übersicht und Informationen wie in den 70er und 80er Jahren anbietet.
Seit wir 1970 nach Deutschland gekommen sind hatten wir die "TV" im Abo. Sie hatte damals bereits den m.M. nach besten Radioteil, zumal bei uns mehr Radio gehört als Fernsehen geschaut wurde. (Das gehörte zum Erziehungskonzept unserer Eltern. Wahrscheinlich bin ich deshalb zum leidenschaftlichen Radiohörer geworden.)
Es gab in der "TV" die Lebensberatung mit Frau Barbara, die medizinische Hilfe mit Hausarzt Dr. Falk, die satirische erste Seite und natürlich die letzte Seite mit sechs Strips von Sepp Arnemann mit der versteckten Maus. So weit ich mir erinnern kann, war die überwiegende Anzahl der journalistische Beiträge von seriöser und recht hochwertiger Qualität.
Der aktuelle Radioteil ist, wie er vom Maschi hier eingestellt wurde, ist zeitgemäß adäquat. Insbesondere die Darstellung von Ö I und SRF II erinnern den Kulturradioliebhaber daran, daß die Nachbarsender exquisite Kulturwellen offerieren. Wir (und bestimmte sehr viele Mitforisten hier) konnten uns in den 70ern nicht im Entferntesten vorstellen, daß einmal zigtausende von Radiosendungen aus der Telephondose kämen... :)
Ich erinnere mich an einen Kabarettabend mit Hans Dieter Hüsch, an dem die gesamte Familie teilnahm [gehörte ebenfalls zur (Kultur-)Erziehung unserer Eltern] in den frühen 80ern. Hüsch nahm satirisch das Radioprogramm auf's Korn und las aus dem Radioteil der "TV" vor. Im staubtrockenen, seriösen Ton eines Radiosprechers las Hüsch u.a. das Programm von Radio Luxemburg vor: "Der fröhliche Wecker mit Hugo, Da capo mit Helga, 12 Uhr Mittagspause mit Jörg und Heidi, Hits bei RTL mit Thomas, etc... Damit prangerte und damals bereits die Trivialisierung des Radioprogramms in seiner unnachahmlichen Art ausdrucksstark an.
 
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Man sollte nicht nur an die Programmzeitschriften denken. Jede Tageszeitung hatte neben dem Fernsehprogramm auch ein ausführliches Hörfunkprogramm. Im Feuilleton von FAZ und FR wurde auf Sendungen am jeweiligen Abend in den Kulturwellen hingewiesen. Es war ein Zeichen für den Anfang vom Ende der Zeitungskultur, als das wegfiel.
 
Daran erinnere ich mich auch noch, während die Lokalpresse ja nur, sofern mit dem Lokalfunk "verbunden", deren Programme bis weit in dieses Jahrhundert abdruckte, gibt's auch längst nicht mehr.
 
Man sollte nicht nur an die Programmzeitschriften denken. Jede Tageszeitung hatte neben dem Fernsehprogramm auch ein ausführliches Hörfunkprogramm. Im Feuilleton von FAZ und FR wurde auf Sendungen am jeweiligen Abend in den Kulturwellen hingewiesen. Es war ein Zeichen für den Anfang vom Ende der Zeitungskultur, als das wegfiel.
Die Nordbayerischen Nachrichten (z.B. Erlanger Nachrichten) haben immer noch am Wochenende eine Radio-Seite:

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Zum Vergleich, ein Screenshot aus der E-Paper-Ausgabe vom vergangenen Freitag in der Onleihe: In der FAZ gibts derzeit noch eine Spalte am Tag, in der nach Ressorts und nach Themen geordnet bundesweit eine Art Hörfahrplan geboten wird. Das ist schon mal erfreulich, weil es eine redaktionell erstellte Auswahl ist. Aber eben kein vollständiges Programm mehr wie früher. Es beginnt so:

Screenshot 2023-07-09 at 19-41-18 Onleihe reader.png
 
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