Quo vadis, Deutschlandradio?

Mich überrascht dann doch, wer #1.723 likt.

Würdet ihr von einem Fall gleich auf das gesamte Deutschlandradio schließen: Sie sind „verseucht“, das klingt ja fast nach „Lügenpresse“-Vorwurf. Man muss wirklich mal die Kirche im Dorf lassen. Ihr solltet dann das große Ganze betrachten und da sind die 3 Sender schon ausgeglichen. Das sieht man auch an den Kommentaren.
 
Es fällt auf, dass die Redakteure und Redakteurinnen morgens nun häufig jünger (Przemyslaw Zuk, Helene Nikita Schreiner u.a.) sind und längere und häufigere Gespräche mit dem/der Moderator/-in führen. Die langjährigen Kollegen sind eher 2x2Min im Gespräch, die neueren Hasen bis zu 4 Mal und oft länger, oft mit belanglosem Geplaudere

Und manchmal muss ich morgens genau hinhören, ob wegen der Musiktitel gerade Fritz oder Deutschlandfunk Kultur läuft…
 
Zuletzt bearbeitet:
Anfangs war dieses Gespräch zwischen Moderator und Redakteur, eher auch ein Zeitfüller und Zusatzangebot, innerhalb jeder Sendestunde von „Studio 9“. Nun habe ich jedoch zunehmend den Eindruck, daß diese andere Wortbeiträge ersetzen. Damit produziert man wohl auch wieder günstiger ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber sie könnten ja die Zeit auch mit nem Beitrag füllen, der sowieso für Informationen am Morgen im DLF produziert wird.

Aber sie wollen natürlich inhaltlich auch nicht zu ähnlich klingen…
 
Habe gerade Ramona Westhof gehört. neben der Stimme - Geschmacksache - fand ich ihr Interview mit dem Frosch/Kröten-Experten sehr gewöhnungsbedürftig. Anscheinend hat sie auch nicht recht auf die Antworten gehört, und der Experte musste kurz bemerken "wie ich gerade erklärt habe". Und die Fragen...na ja...
Wo ist eigentlich Timo Grampes ? Da paßt nicht nur die Stimme …
 
also wenn der eigene Landeskorrespondent aus Mecklenburg-Vorpommern einen Beitrag macht, dann wird dieser nicht auf beiden Wellen gesendet, da es dann mehr kostet? Also ich erlebe häufig Doppelungen.
 
@Cringe04 der Korrespondent wird wahrscheinlich Pauschale bezahlt bzw. ist angestellt. Wenn Beiträge bei freien Autoren für eine bestimme Sendung bestellt werden, aber innerhalb des Deutschlandradios nochmal gespielt werdeb, bekommen freie Autoren ein Wiederholungshonorar.
 
Von wem? Womit? Woran machst du das fest?
Dazu ein Buchtipp. Nicht von Titel und knalligem Cover blenden lassen (auch das wird im Buch erklärt):


Gerade wieder nur den Kopf geschüttelt, wie so etwas live gehen kann:

Ja, es läuft unter "Meinung", aber auch dafür sollten doch wohl (noch) gewisse Mindeststandards gelten für die Entscheidung, ob man es für den DLF übernimmt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Gerade wieder nur den Kopf geschüttelt, wie so etwas live gehen kann:

Ja, es läuft unter "Meinung", aber auch dafür sollten doch wohl (noch) gewisse Mindeststandards gelten für die Entscheidung, ob man es für den DLF übernimmt?
Achso, also wenn jemand komplett nicht deiner Meinung ist, sollte man sie nicht veröffentlichen? Ich rede von demokratischen Ansichten…
 
Zuletzt bearbeitet:
Gerade wieder nur den Kopf geschüttelt, wie so etwas live gehen kann:

Ja, es läuft unter "Meinung", aber auch dafür sollten doch wohl (noch) gewisse Mindeststandards gelten für die Entscheidung, ob man es für den DLF übernimmt?
ich war ziemlich geschockt ob der Zeilen der Dame. Sie hat eine...interessante Sicht auf die Realität. Wenn das das Grundverständnis für Journalismus ist...wäre interessant, wie da die Leserbriefe (analog oder digital, aus rechten oder aus linken Kreisen) aussehen.
 
Achso, also wenn jemand komplett nicht deiner Meinung ist, sollte man sie nicht veröffentlichen?
Ähh nein. Es ging mir auch nicht allein um die Meinung an sich, sondern wie diese dargelegt und begründet wird ("Weil das menschliche Gehirn so funktioniert, dass keine objektive Studie einen so direkten Eindruck vermittelt wie der Stapel physischer Briefe auf meinem Schreibtisch").

Auch wusste ich nicht, dass der DLF eine öffentliche Debattenplattform wäre, wo jeder etwas einreichen kann und das dann publiziert oder gesendet wird. So wie es z.B. die Berliner Zeitung anbietet (wobei auch dort vermutlich eine Auswahl erfolgt). Und wenn alles so demokratisch ist, warum gönnt sich der DLF nicht eine schmucke Kommentarfunktion auf der Webseite? 🤪
 
Zuletzt bearbeitet:
Frau Florin ist nun übrigens Kulturexpertin im Deutschlandfunk...
Sie ist seit heute Abteilungsleiterin der neuen standortübergreifenden Abteilung „Kultur aktuell“. Das freut mich.
 
@Adolar

Es ging mir auch nicht allein um die Meinung an sich, sondern wie diese dargelegt und begründet wird ("Weil das menschliche Gehirn so funktioniert, dass keine objektive Studie einen so direkten Eindruck vermittelt wie der Stapel physischer Briefe auf meinem Schreibtisch").

Diese Studie(n) kann ich dir liefern. Da wäre zum einen die Gatekeeper Studie der 50er Jahre, die belegt hat, dass Journalisten durch unterschiedliche Aspekte beeinflusst werden. Auch durch Leserbriefe.
Dann wäre da noch die Schweigespirale von Noell-Neumann, diese hat belegt, dass "laute" Meinungen die Medien beeinflussen können. Am besten googelst du das Modell einfach mal, in Textform müsste man da sehr weit ausholen. Beide Punkte nehmen Einfluss auf die Berichterstattung bzw. auch die öffentliche Meinung.

TLDR: Frau Florin hat mit ihrem Kommentar schon Recht, leider hat sie ihre Meinung aber nicht richtig begründet. Muss man ja aber auch nicht bei einem Kommentar.
 
Zuletzt bearbeitet:
@RadioUnit Hast du dir den Text von Frau Weisband durchgelesen? Ich weiß ehrlich nicht, wie man darauf kommen kann, dass ich nach Studien suche. Auch Frau Weisband sucht keine. Sie spricht von "objektiven Studien" wohl als Metapher, mich würde interessieren, was bei ihr im Gegenteil eine "subjektive Studie" wäre. Ich würde auch nicht behaupten, dass Leserbriefe gar keine Wirkung haben. Sind wir uns einig, dass eine (mögliche) Beeinflussung von Journalisten/Politikern nicht so platt ist, wie Frau Weisband das skizziert?
 
Zuletzt bearbeitet:
Sind wir uns einig, dass eine (mögliche) Beeinflussung von Journalisten nicht so platt ist, wie Frau Weisband das skizziert?

Darauf können wir uns einigen. Stimmt ja auch. Die Leserbriefe und Kommentare tragen aber auf jeden Fall zu einer Verzerrung der Berichterstattung bei. Genau das habe ich mit dem Ansprechen der Schweigespirale auch verdeutlichen wollen. Natürlich gibt es auch andere Einflüsse auf den Journalismus, man denke alleine an den CvD, aber das ist hier ja nicht das Thema des Kommentars.

Also ja, damit kann ich übereinstimmen.
 
Viel interessanter als die Frage nach der Beeinflussung des Gehirns durch die aktuelle Studienlage finde ich den Aspekt, dass über Massendemonstrationen gegen Rechtsextremismus im Allgemeinen und die AfD im Besonderen laut Marina Weisband nur spärlich berichtet worden sei. Meine Wahrnehmung des DLF und anderer öffentlich-rechtlicher Medien ist durch und durch subjektiv, aber lief und läuft darüber tatsächlich so wenig?

Vielleicht ist mein Problem ja auch, die Gewichtung des Berichteten gerade in Nachrichten und Zeitfunksendungen viel zu selten in Frage zu stellen, also die redaktionell getroffene Auswahl zunächst als hinzunehmenden Querschnitt des aktuellen Weltgeschehens zu betrachten. Dass die beeindruckenden Kundgebungen nach Bekanntwerden der "Correctiv"-Recherchen in diesem Querschnitt aber zu wenig beachtet worden wären, ist für mich nicht nachvollziehbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Viel interessanter als die Frage nach der Beeinflussung des Gehirns durch die aktuelle Studienlage finde ich den Aspekt, dass über Massendemonstrationen gegen Rechtsextremismus im Allgemeinen und die AfD im Besonderen laut Marina Weisband nur spärlich berichtet worden sei. Meine Wahrnehmung des DLF und anderer öffentlich-rechtlicher Medien ist durch und durch subjektiv, aber lief und läuft darüber tatsächlich so wenig?
Nein, die Demos gegen rechts wurden überall, auch im DLF, absolut hervorgehoben. Und es ist ja im Rahmen eines Gesamtbildes das gezeigt werden sollte auch ok wenn auch eine Marina Weisband zu Wort kommt. Man muss das aber einordnen. Frau Weisband hält sich selbst vermutlich für eine neutrale Instanz und alles was rechts von ihr steht, wird als Bedrohung wahrgenommen.
 
Es fällt auf, dass die Redakteure und Redakteurinnen morgens nun häufig jünger (Przemyslaw Zuk, Helene Nikita Schreiner u.a.) sind und längere und häufigere Gespräche mit dem/der Moderator/-in führen. Die langjährigen Kollegen sind eher 2x2Min im Gespräch, die neueren Hasen bis zu 4 Mal und oft länger, oft mit belanglosem Geplaudere

Und manchmal muss ich morgens genau hinhören, ob wegen der Musiktitel gerade Fritz oder Deutschlandfunk Kultur läuft…
belanglos trifft es leider oft - z.B. im Kompressor am Freitag. Da wird dann im Gespräch mit dem ModeratorIn geplappert - gern mit der schrecklichen Jenny Zylka - und einer jungen Kollegin. Ich "empfehle" die Sendung von vor 2 Wochen - es ging um Nicki Minaj und Megan Thee Stallion.
Einfach nur peinlich für einen Kultursender. Niveau der Bravo, inhaltlich und sprachlich.
https://www.ardaudiothek.de/episode...hee-stallion/deutschlandfunk-kultur/13123951/
 
Zurück
Oben