@ RCD
Ich sehe schon Anzeichen, daß sich was ändert. Denn: Warum hat sich das Radio in den letzten 20 Jahren so dramatisch geändert und warum sollte es sich jetzt nicht mehr weiter ändern. Soll das jetzt der Endpunkt der von -zig Jahrzehnten Radioentwicklung sein!
Die Änderung, die in den letzten 20 Jahren vonstatten ging, ist vor allem technisch udn wirtschaftlich bedingt:
Die Radios wurden EXTREM billiger, überall konnte man plötzlich Radio hören, vor allem den ganzen Tag über im Radio, Auto, Klo, Bus, usw, usw. Da man nun aber nicht stundenlang am Tag und während der Berufsausübung Radio aufmerksam hören kann, stieg statistisch der Wert der Nebenbeihörer stark an. Auf diese Hörergruppe haben sich nun immer mehr Radiomacher eingestellt, man machte auch das Programm nun adäquat für diese neue, immer größerer Hörergruppe. Das Format-Berieselungsradio stellte sich darauf ein.
Nun ist es aber ein Gesetz jeder Entwicklungsgeschichte, daß ein Pendel zunächst immer zu weit ausschlägt. Da man jetzt ZUVIEL Berieselungsradio und ZUWENIG Inhalte, zuwenig Musikauswahl im Radio transportiert, wenden sich zuerst kritischere Radiohörer ab und suchen andere Hör-Medien ( eigene CDs, MP3-Player usw.)
Auch auf den Aufmerksamkeitsschwund wird man reagieren. Man kommt drauf, daß NUR NOCH Nebenbei-Nicht-Zuhör-Radionutzer auch nicht das Gelbe vom Ei sind. So wird man wieder mehr Aufmerksamkeitsradio machen in der Zukunft, d.h. zumindest eine begrenzte Zeitlang ( nicht nur 90 Sekunden) einen Hörer zu fesseln - damit sind wir wieder bei den so vielen vermißten Radio-Sendungen.
Es wird Format-Berieselungsradio weiter geben, aber es wird AUCH mehr Spezialsendungen wieder geben müssen. Diese Entwicklung ist einfach logisch, wenn das Radio nicht einfach in der Hintergrundlärm-Bedeutungslosigkeit ganz versinken soll.