AW: Radio Köln 107,1: Chefredakteurswechsel
@ Funkbude:
Wenn man sich keinen Star für den ganzen Tag leisten will, dann halt nur zwischen 7-8 Uhr morgens, Peak reicht *g*
Wie gut die Morning Show in Köln läuft - keine Ahnung. Ist anscheinend Fluktuation und Rumprobieren - aber vor jeder konstanten Lösung gibt's immer trial & error. Sind natürlich für HH, M und B Extrembeispiele.
Eine Mitarbeiter-Wechsel-Lösung hab ich noch vergessen zu erwähnen: Es gibt interne Lösungen, externe Lösungen - und militärische Lösungen ... auf gut Deutsch: vertraute Weggefährten der eigenen Einheit mitnehmen.
Kostet nichts, man weiß was man hat, keine Experimente - und man hat "Gewährsleute" im unbekannten Terrain. Gar nicht so blöd.
Nachteil: Wenn's nicht fluppt, hat man als Chef keine Ausrede. Weil ungetesteter Alleingang. Wenn's fluppt: "War ja klar, wollte kein Risiko eingehen, keine neuen Idee" etc. blabla ...
Aber wahrscheinlich wird's eh schon irgendeine Lösung geben ... ein PD/CR-Auswahlgespräch ohne eine bessere Antwort als "Ma kuckn" auf die Frage "Was würden Sie für die Quote am Morgen tun?" wird vermutlich recht schnell vorbei sein.
Zu den Quoten der Stadtsender:
Ich hab noch mal nachgesehen ...
Radio Köln: 34.000 Hörer in der Durchschnittsstunde Mo-Sa, ab 10 Jahre / EMA-Zahlen (Quelle: hsg)
Gong 96,3: 45.000 Hörer in der Durchschnittsstunde (neuerdings ja auch ab 10 Jahre). (Quelle: rms)
(die anderen würde ich mal nicht vergleichen wollen, die Größe der Städte und Reichweite der Sender ist schwer umzurechnen)
Da die EMA die RNRW-Selbstbeweihräucherungszahlenmaschine ist und die MA "eher" professionell gemacht wird (ordentliche Mafo-Institute in Erhebung und Auswertung), würde ich von Kölner Zahlen noch was abziehen wollen. (Oder müsste man was dazurechnen, weil man Schulfach "Klüngel" nicht gut genug war?). Dafür ist bei den Münchner Zahlen auch viel Umland drin, was in NRW ja rausgerechnet wird.
Man weiß es nicht, ist aber am Ende auch egal (trotzdem finde ich es beknackt, weil ich die Zahlen nicht vergleichen kann - Erhebungsmethode Apfel vs. Methode Birne).
Fakt ist: Konkurrenz belebt das Geschäft. In München kommen die Mainstream-Privaten gesamt auf 118.000 Hörer die Stunde (Energy, 96,3, Charivari; Arabella lass ich mal raus, zuviel Flächenreichweite und komisches Format).
Wer lokale Auswahl hat, nutzt sie. Wer keine lokale Auswahl hat, pfeift zur Not aufs Lokale. Vor allem in der Großstadt - da hab ich meine Stadt (z.B. Köln oder DDorf) eh in den Hauptnachrichten - in Hagen und Hamm bin ich auf die lokalen :30 angewiesen (und was WDR2 da Morgens um :30 mit Hin-und-Herschalten zwischen Mantel und Regio verbricht, ist dazu eine Beleidung fürs Ohr).
Lokalfunk eintönig? Ja klar. Das fällt aber nur dem Profi / Interessierten auf. Die meisten hören doch nie andere Lokalsender.
Und das schlimmste, was einem Sender mit viel Mantel passieren kann, ist, dass Mantel und Eigenprogramm zu unterschiedlich klingen. Weil Otto Normal ja gar nicht weiß, das es einen Mantel gibt (und was das sein soll).
Entweder man vertraut also dem Mantel und passt sich dem Mantel an - oder man macht alles selber. Alles dazwischen ist marktuntaugliches Verwirrspiel.
Meine "lokal zwischen 6-und-20-Uhr selber machen"-Meinung habe ich mittlerweile dank rms-Zahlen-Studium der Rheinlandkombi leicht überarbeitet (gilt natürlich dann nicht nur für Köln) / im Vergleich zu WDR2:
- die Locals sind am Morgen gut! Keine extremen Peaks, sauberer Flow von 8-9 auf 9-10
- der Vormittag des Mantels ist superstark (verstehe wer will ... ich tu's nicht ... wenn ich das höre, bekomme ich Hirnerweichung) --> nicht selber machen
- der Nachmittag der Locals ist schlechter als bei WDR2 - vor allem die Stunde zwischen 16 und 17 Uhr. (WDR2 592 Tsd vs. RKK 175 Tsd., im Vergleich zu 589 zu 209 bei 11-12h ) (16 bis 17 ist bundesweit der Nachmittags-Peak ... gibt zu denken ...)
- von 15-16 auf 16-17 bleiben Hörer auf der Strecke - das geht GAR nicht ... da sollte ein rotes Lämpchen angehen
- von 19 bis 20 Uhr Programm machen lohnt sich überhaupt nicht (persönlich seh ich das anders, aber Zahlen sind mir lieber). Grund: Da fangen die schwachen Stunden des Tages an. Massiver Einbruch. Wenn ich da was machen müsste, würde ich ein "Best of" des Tages fahren. Recycling.
Also ich sehe in den Zahlen:
- Der Morgen passt in der Struktur - obwohl: mehr Hörer sind immer besser
- der Bügelfunk-Mantel ist quotentechnisch top - Finger weg vom selber machen
- Mittag und früher Nachmittag sind auch vom Mantel gut - muss man nix machen
- Nachmittag / Drivetime: Aua. Entweder killt der Mantel den Audience Flow - oder das Local killt sich selber. Lösung: Entweder 14-20 Uhr lokal fahren (wenn schon, denn schon) - oder nur 17-19 Uhr (aber da gibt's sicher Lizenzfallstricke).