Was rennen die ÖR einem Zug nach, von dem sie eh nur noch die Rücklichter sehen.? - Ganz falsche Strategie!
Das ist doch genau das gleiche mit dem bekloppten Breitbandausbau. Da werden im Jahr 2023 überall die Dörfer aufgerissen und schöne, bunte Kabel verlegt. Zurück bleiben Kieswüsten und abgesackte Gehsteige. Wozu das Ganze? Auf dem Dorf gibt es eh kein Kabel-TV und die Leute haben heute ihre mobilen Daten, das geht alles nur noch übers Handy. Um die Jahrtausendwende herum haben wir uns mit 56k-Modems abgequält, um mal 20 Minuten lang einen minderwertigen WMA-Stream aus Hessen oder Bayern hören zu können. Das kommt alles 20 Jahre zu spät, genau wie der Einstieg der ARD ins Internetzeitalter. Die Streams haben heute fast alle immer noch 128kbps, selbst die vieler Kulturprogramme. Fast alle Privatsender haben mehr (z.B. Radio Ton 192kbps).
Wozu brauchte es DVBT-2 HD und überhaupt HDTV, die Leute schauen Mäusekino auf dem Handy.
Social Media ist längst gefangen im Hype-Hamsterrad, welches sich immer schneller dreht. Und die Meute zieht im Jahresrhytmus weiter zum nächsten Trend, erst waren es Myspace und StudiVZ, dann Youtube und Facebook, dann Twitter und Instagram, dann Whatsup und Pinterest, während Corona dann Telegram und Skype, danach dann Snapchat und Tiktok, jetzt im Moment mal wieder das neue X...
Und noch eine Gemeinsamkeit haben der Glasfaser-Irrsinn in unseren Dörfern und der neue Social Media-Wahn der ARD: Die Gesamtbevölkerung muss für den Quatsch bezahlen, bei sehr überschaubarem Nutzen für eine Handvoll ganz, ganz weniger Leute. Denn die, die man meint, damit seitens der ARD ansprechen zu wollen, haben längst abgeschaltet. Und Hörer, die du einmal vergrault / verprellt / verloren hast, die kommen nie wieder zurück.
Von daher ist jeder Gebührencent, der in irgendwelche Social web / Digital only / Online first -Strategien investiert wird, einer zuviel. Denn es ist ein Cent, der genauso gut ins Programm fließen könnte und dort angesichts des selbst auferlegten Spardiktats dringend benötigt würde, um die Regionalwellen und Kulturprogrammen im ARD-Hörfunk vor dem Ausbluten (kennt jemand die Szene, wo sich Mr. Burns eine Spritze setzt und es kommt nur trockene Luft aus dem Arm? das ist die ARD anno 2023!) zu bewahren!
Der Programmauftrag sieht es nicht vor, dass Daten deutscher Beitragszahler und Radiohörer auf US-Servern gespeichert werden. Derartige Telemediendienste sind auch nicht notwendig, um Höreraktionen abzuwickeln, Call-ins aufzuzeichnen oder Interaktion in den Radiowellen zu gewährleisten. Das geht mit einem einfachen Telefonmodul und einem Aufnahmeprogramm am PC, für alle die über Kassetten und Bandmaschinen die Nase rümpfen. Aber damals klang jedes noch so stocksteife, in mono produzierte ARD-Programm lebendiger als diese seelenlosen Popwellen heute (mit Ausnahme von SWR 3).
Es ist eine zusätzliche Hürde, die man ganz bewusst einbaut, damit man ein Alibi hat. Schaut her, wir geben euch doch die Gelegenheit, mitzumachen und teilzunehmen und etwas zu unserem Programm beizutragen. Tatsächlich aber will man gar keine nervigen Hörer und hat panische Angst vor live, denn es könnte ja sein, dass ein Hörer dort etwas Unpassendes sagt. Daher wird auch alles vorher als Sprachnachricht eingeschickt, durchgehört und vorproduziert. Wie sympathisch klingt hingegen ein Radioprogramm, welches Hörer auch mal (nach Vorgespräch in der Redaktion off air) live draufnimmt.