"Schickt uns Eure Meinungen, Bilder usw." – Social-Media-Aktivitäten noch zeitgemäß?

Ich trenne das Thema mal von Antenne Thüringen ab. Zunächst ging es um das "Ihr" und "Sie". Mit dem "Ihr" soll ja eine Art Community (künstlich) herbeigeführt und zusammengehalten werden, die sich mit dem Medium Radio verbunden und angesprochen fühlen soll, meist in Verbindung mit anderen Medien wie WhatsApp, Instagram oder Facebook ("Schickt uns ...." usw.). Ich frage mich nur, wer hat Zeit für solche Nachrichten, Einträge und vergleichbares? Ich als Familienvater (der vermutlich in der Zielgruppe liegen sollte) betätige mich kaum noch (und ich habe vorher wirklich viel Zeit mit den sozialen Medien verbracht). Worauf möchte ich hinaus? Ist ein Community-Radio wirklich etwas passendes in der heutigen Zeit oder hat es sich bereits überholt - gerade, weil Facebook nur noch von den älteren angesprochen wird?
 
Wo wenn nicht da, bekommt ein Sender denn sonst noch ein Gefühl dafür, wie stark der Hörer sich an "seinen" Sender bindet? Nicht umsonst, werden doch auch in den ganzen Sender Apps Feedback Funktionen wie Sprach- und Textnachrichten integriert und auch teilweise im Programm versendet. Gerade bei den Massenradios wie SWR3 und WDR2 kommt das doch sehr stark zum Zuge.

Was ich auch ganz interessant finde, ist der "Gamification" Ansatz innerhalb der FFH-App, wo man ja anhand der Nutzung der App (Stream, Einsendungen, Beiträge teilen etc.) Punkte sammeln kann, um an einem Monatsgewinnspiel teilnehmen zu können. Sammelst Du über den Monat 100 Punkte bist Du im Lostopf und kannst durchaus Preise im Wert von mehreren Hundert Euronen bekommen. Hab ich so von anderen deutschen Sendern noch nicht gesehen.

Von daher von meiner Seite ein klares Statement für: Ja, Community Radio ist noch zeitgemäß.
 
@NurzumSpassda79 Verwässern wir bloß hier nicht den Begriff Community Radio! Der Sache dienlich ist das nl. keinesfalls!!! Um die eigentliche Definition hat sich sogar die UNESCO bemüht. In diesem Fall meinst Du die Social Media Aktivitäten. Sie sind IMHO die "letzte" Möglichkeit der "Einflussnahme" durch die HörerInnen - so mancher Post der hier Wellen schlägt wäre in facebook besser aufgehoben (aber da könnte es ja passieren dass man den Klarnamen rausrücken muss)!!!
 
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Ich fände es besser, wenn wir einfach beide Themenkreise diskutieren würden - den einen hier und den anderen unter "Weltweit", da das eigentliche Community Radio hier meines Wissens noch nie behandelt wurde. Korrigiert mich falls ich mich irren sollte...
 
Ich finde es gut, wenn man den Hörer einbindet. Jede Form von Interatkion schafft eine Identifikation mit der Marke, bindet den Hörer auf kostengünstige Weise an den Sender (und füllt zudem noch den Wortanteil) und belebt das Programm. Nur sollte man es ehrlich durchziehen: Keine Fakehörer und kein VT bei dem man zum Mitmachen bei Aktionen aufruft.
 
Prinzipiell finde ich jede Form von Hörerinteraktionen gut. Jedoch kommt mein Trommelfell aufgrund bestimmter Umstände sehr oft in den Genuss von 2 Radiosendern, bei denen gefühlt jedes zweite Telefonat mit Hörern damit beginnt, dass man sich ja schon von dem und dem Telefonat kennt oder die Personen neulich nichts gewonnen haben, es jetzt wieder versuchen und das zeigt mir, dass wohl nicht wirklich viel Hörer an solchen Dingen teilnehmen, wenn immer dieselben durchkommen. Es sei denn, sie haben wirklich so viel Glück, dann schicke ich ihnen Lottoscheine zum ausfüllen.
 
Klar, die Hörerbeteiligung an börsennotierten Radiosendern könnte die beste Investitionsform sein, weil sie Hörer stärker einbezieht und emotionale Bindungen schafft. Hörer hätten Mitspracherecht, könnten den Sender finanziell unterstützen und von dessen Erfolg profitieren. Das schafft eine enge Gemeinschaft von langfristig engagierten Investoren und fördert Transparenz. Aber denkt daran, dass Investitionen immer Risiken bergen!
 
Ist ein Community-Radio wirklich etwas passendes in der heutigen Zeit oder hat es sich bereits überholt
Die Netztheoretiker hatten sich schon gewundert, als es bei den Rundfunkanstalten anfing, denn damals waren die Netzöffentlichkeit, vor allem die Plattformen, schon längst nicht mehr, was sie einmal vor, sagen wir, 10 oder 13 Jahren waren. Und heute befinden sich die Plattformen in Auflösung. Twitter ist leer, die interessanten Netizens sind alle ins Fediverse gegangen. Facebook ist für die Generation 50/55/60+ noch da, aber auch nicht mehr lange. Und Instagram hat auch keine relevante, will sagen: innovative, produktive Benutzerbasis mehr, was geblieben ist, sind kommerzielle Konten, die dort ihre Geschäfte machen.

Also: Was soll der öffentlich-rechtliche Hörfunk dort machen?
 
Ich finde es total in Ordnung, wenn Sender ihre Hörer auch über Social Media binden.
Auf die Nerven geht mir allerdings, wenn das Programm dann nur noch aus

"Welches Eis mögt Ihr am liebsten? Schickt mal ne WhatsApp!"

und

"Alina schreibt auf Facebook, dass sie keinen Spinat mag. Geht euch das auch so?"

besteht. 🤯
 
Social Media Interaktion mit Hörern kann das Programm bereichern, wenn z.B. auf diese Weise Hörererlebnisse, Meinungen, Erfahrungen zu bestimmten Themen den Weg ins Programm finden. Leider passiert das in der Praxis selten, die Regel ist eher gemäß @Melones Beispiel: "Himbeereis mit Caipirinha Note ist mein Favorit." Ganz zu schweigen von Statements, die lediglich aus "Mega" oder "Oh mein Gott" bestehen.
Social Media Kommunikation, die von einem Sender außerhalb des Programmes oder ohne unmittelbare Wirkung auf das Programm betrieben wird, halte ich für überflüssigen Humbug, Alibi-Kommunikation, die zudem eine Menge Ressourcen frisst. Was hat der Hörer davon? Vom Relevanzverlust der üblichen Social Media-Kanäle will ich bei der Gelegenheit gar nicht reden, das kommt bei manchen Sendern wahrscheinlich erst in fünf Jahren an.
 
Ich möchte mal ein Beispiel nennen, wie man es mMn gerade NICHT machen sollte.
Heute früh hörte ich MDR Jump, die Popwelle des Mitteldeutschen Rundfunks.

Die Moderatorin erzählte belanglose Dinge über das Wetter und zum Thema Herbst.
Dazu gab es auch einen Einspieler von Leuten auf der Straße (klang nach Audioshop).
Anschließend rief sie die Hörer zur Interaktion auf:

"Freuen Sie sich auf den Herbst oder trauern Sie dem Sommer hinterher? Ich freu´ mich über Ihre Whatsap-Sprachnachricht, Nummer gibt´s wie immer auf MDR Jump DE, wenn sie nicht sowieso schon bei Ihnen eingespeichert ist"

1. Hürde: Wer kein Whatssapp (US-Datenkrake FB!) hat, ist schon mal gleich außen vor und wird von der Teilnahme ausgeschlossen, obwohl er für diesen Sender zwangsweise über Rundfunkbeitrag zahlt. Andere Teilnahmemöglichkeit wurde nicht genannt. Früher gab es für sowas eine Studiohotline, wo man in der Redaktion anrufen konnte. War man interessant, wurde man aufgezeichnet und kam in die Sendung.

2. Hürde: Warum zum Teufel nennt man nicht die Nummer? Das Websiten-Teasing an der Stelle ist saudämlich, warum muss ich während der Fahrt im Auto im Netz nach der Nummer suchen? Ist es wirklich so schwer diese Nummer vorzulesen, von mir aus auch zweimal? Früher wurden Telefonnummern langsam (zum Mitschreiben) vorgelesen! Warum sollte ich eine fremde Nummer von einem Radiosender den ich nur gelegentlich mal höre, einspeichern? Also warum nennt man die Nummer nicht einfach on air?! :wall:

Was soll sowas?? Wenn man keine wirkliche Hörerbeteiligung möchte, sollte man auch keine vortäuschen.

Übrigens, liebes MDR Jump-Team, ich bin NICHT auf Eure HP gegangen sondern habe AUSGESCHALTET!

:mad::thumbsdown:


Richtig dämlich wird es, wenn ich für Verkehrs- und Blitzermeldungen erst mit dem Handy während der Fahrt online gehen und mir aus den Untiefen des Webangebots der Radiowelle die Nummer raussuchen soll.
 
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Interaktion mit dem Hörer ist grundsätzlich eine sehr gute Sache, aber, wie auch schon von @Sprollywood. geschrieben, oft nur mit WhatsApp möglich. Warum nicht auch per Email oder, wenn "Sprachnachnicht", auch über das gute alte Telefon. Und ja, die Telefonnummer zu nennen kann jetzt nicht so schwer sein. Und es gibt auch noch andere (wesentlich bessere) Messanger als WhatsApp.
 
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@spüliwood. Zwang ist irgendwie dein Wort!?
Würdest du die dort genauso zutexten?
Belanglos sind die Umfragen weiterhin, war vor 20 Jahren nicht anders.
Jetzt viel Erfolg beim aushandeln mit diversen US Datenkragen.
 
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Belanglose Umfragen haben für mich nichts im Hörfunk verloren . Ich wünsche mir Betrachtungen zu substantielleren Fragen wie: Warum sollte man sich überhaupt anstrengen, wenn das Leben eine endlose Enttäuschung ist? Wer braucht schon Träume, wenn die Realität so viel aufregender ist? Warum sollte man an das Gute im Menschen glauben, wenn es doch so viele schlechte Parkplatzparker gibt?
Hierfür würde ich sogar Konten bei Facebook, WhatsApp und anderen einrichten. Vielleicht sogar mehrere.
 
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Die Moderatorin erzählte belanglose Dinge über das Wetter und zum Thema Herbst.
Dazu gab es auch einen Einspieler von Leuten auf der Straße (klang nach Audioshop).
Anschließend rief sie die Hörer zur Interaktion auf:

"Freuen Sie sich auf den Herbst oder trauern Sie dem Sommer hinterher? Ich freu´ mich über Ihre Whatsap-Sprachnachricht, Nummer gibt´s wie immer auf MDR Jump DE, wenn sie nicht sowieso schon bei Ihnen eingespeichert ist"
Da der Sommer noch nicht wirklich vorbei ist, kann ich dem auch nicht hinterhertrauern. Der vorgezogene Herbstanfang ist eine Erfindung der Meteorolügen. Liebes MDR Jump Team: Kauft euch besser einen Kalender.

Darf ich noch jemanden Grüßen?
 
Im Fall MDR JUMP kann man doch sehr wohl unter der bekannten Nummer 0800 1232340 anrufen, die scrollt regelmäßig durch den Radiotext. Wo ist also das Problem?
 
Ich möchte mal ein Beispiel nennen, wie man es mMn gerade NICHT machen sollte.
Heute früh hörte ich MDR Jump, die Popwelle des Mitteldeutschen Rundfunks.

Die Moderatorin erzählte belanglose Dinge über das Wetter und zum Thema Herbst.
Dazu gab es auch einen Einspieler von Leuten auf der Straße (klang nach Audioshop).
Anschließend rief sie die Hörer zur Interaktion auf:

"Freuen Sie sich auf den Herbst oder trauern Sie dem Sommer hinterher? Ich freu´ mich über Ihre Whatsap-Sprachnachricht, Nummer gibt´s wie immer auf MDR Jump DE, wenn sie nicht sowieso schon bei Ihnen eingespeichert ist"
Ich frage mich ja immer wieder, warum Leute auf den rbb schimpfen. Wenn ich das da lese, frage ich mich eher, warum der mdr aus Gebühren finanziert wird...
Twitter ist leer,
...was aber erstmal nicht an den Nutzern liegt, sondern an äußeren Umständen, Stichwort Elon Musk.
Facebook ist für die Generation 50/55/60+ noch da, aber auch nicht mehr lange.
Ein stetig erzähltes Märchen der Fb-Konkurrenz. Mit 23 Mio. täglichen Nutzern ist Fb noch immer mit Abstand das meistgenutzte und größte soziale Netzwerk in Deutschland. Da es das älteste Netzwerk ist, ist logischerweise auch das Alter der Nutzer etwas höher. Allerdings sind gerade mal 30% dieser Nutzer 50 oder drüber.


Da die Anzahl der radiohörenden Kinder- und Jugendlichen überschaubar ist, sind Netzwerke wie Insta oder TikTok für die meisten der hiesigen Radiosender eigentlich völlig uninteressant. Radio Fritz ist da ein schönes Beispiel, wie man vermeintlichen "Trends" hinterher rennt, eine treue und gewachsene Fb-Fangemeinde ohne Not zum Teufel jagt, um sich dann auf Insta regelrecht zu blamieren. Stand jetzt: Der (nicht mehr bespielte) Fb-Kanal von Radio Fritz hat aktuell noch immer 140.000 Follower, der Insta-Kanal gerade einmal 75.000. Verjüngungskuren auf diese Weise funktionieren nunmal nicht. Hörer- und Akzeptanzzahlen bleiben im freien Fall.
Und Instagram hat auch keine relevante, will sagen: innovative, produktive Benutzerbasis mehr, was geblieben ist, sind kommerzielle Konten, die dort ihre Geschäfte machen.
Da würde ich zustimmen. Da Insta und Facebook aber schon des längeren beide zu Meta gehören, sprich Zuckerberg, und übrigens auch beide Portale untereinander agieren können, relativiert sich da manches ein wenig. Ich sage mal vorsichtig vorraus das Insta als nächstes einen deutlichen Rückgang verzeichnen wird, da man dort mittlerweile in einer Form mit Werbung zugemüllt wird, dass es selbst der härteste User nicht lange aushält.
Mit Abstand größtes Portal bleibt Youtube. Das wird aber hierzulande eher als Videoplattform wahrgenommen und weniger als soziales Netzwerk. Und da ist das Geheimnis auch nur, dass man mit ein paar (Grauzonen-)Tricks sämtliche Werbung eleminieren kann, was bei allen anderen Netzwerken nur bedingt funktioniert. Solche kurzen Hypes wie Snapchat, aktuell gerade TikTok und/oder ähnliches wird es immer mal wieder geben. Die werden aber nicht von Bestand sein, da wegen der Refinanzierung auch dort die Flutung mit Werbung den Nutzern irgendwann auf den Keks gehen wird.
 
sind Netzwerke wie Insta oder TikTok für die meisten der hiesigen Radiosender eigentlich völlig uninteressant.
Aber warum? Gerade darüber könnte man prima wieder jüngere Leute ans Radio binden. Es muss endlich erkannt werden, dass da zusammen unfassbar viel Potential drin steckt. Insgesamt sollte man Radio für jüngere Menschen mal wieder attraktiver gestalten.
 
Da habe ich gar keine Einwände. Aber mit den größten und ausgelutschtesten Hits der letzten 30 Jahre, so wie es die meisten Sender zelebrieren, lockt man halt insbesondere jüngere Hörer eben nicht ans Radio. Das ist die Krux.
 
Eben. Drum sollte man anfangen das zu ändern und das Publikum entsprechend einzubinden. Ansätze werden ja teilweise schon gemacht, Absolut Radio geht da zumindest etwas in die richtige Richtung, was Social Media betrifft.
 
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Das Medium "Radio" braucht im Vergleich zu den berühmten "Social Media" eine höhere Wertigkeit.
Meta mit Facebook, Insta, Youtube ... baut eine Parallelwelt auf. Der ÖR-Progammauftrag ist: Grundversorgung. Dieser wird über den Rundfunkbeitrag finanziert.
'Irgendwie' verlieren die ÖR die Orientierung. Der eigentliche Programmauftrag wird vernachlässigt. Mehr und mehr driftet in die 'Schöne neue Welt der Social Media' ab.
Gerade das ist der Grund, dass Kinder und Jungendliche den Wert des Radios nicht erkennen und schätzen.
Die ÖR rennen mit Ausweitung der Aktivitäten in Social Media einem vermeintlichen Trend hinterher. Tatsächlich ist das ein Zug, der ins Nirgendwo fährt. UND: Was rennen die ÖR einem Zug nach, von dem sie eh nur noch die Rücklichter sehen.? - Ganz falsche Strategie!
 
Was rennen die ÖR einem Zug nach, von dem sie eh nur noch die Rücklichter sehen.? - Ganz falsche Strategie!
Das ist doch genau das gleiche mit dem bekloppten Breitbandausbau. Da werden im Jahr 2023 überall die Dörfer aufgerissen und schöne, bunte Kabel verlegt. Zurück bleiben Kieswüsten und abgesackte Gehsteige. Wozu das Ganze? Auf dem Dorf gibt es eh kein Kabel-TV und die Leute haben heute ihre mobilen Daten, das geht alles nur noch übers Handy. Um die Jahrtausendwende herum haben wir uns mit 56k-Modems abgequält, um mal 20 Minuten lang einen minderwertigen WMA-Stream aus Hessen oder Bayern hören zu können. Das kommt alles 20 Jahre zu spät, genau wie der Einstieg der ARD ins Internetzeitalter. Die Streams haben heute fast alle immer noch 128kbps, selbst die vieler Kulturprogramme. Fast alle Privatsender haben mehr (z.B. Radio Ton 192kbps).
Wozu brauchte es DVBT-2 HD und überhaupt HDTV, die Leute schauen Mäusekino auf dem Handy.

Social Media ist längst gefangen im Hype-Hamsterrad, welches sich immer schneller dreht. Und die Meute zieht im Jahresrhytmus weiter zum nächsten Trend, erst waren es Myspace und StudiVZ, dann Youtube und Facebook, dann Twitter und Instagram, dann Whatsup und Pinterest, während Corona dann Telegram und Skype, danach dann Snapchat und Tiktok, jetzt im Moment mal wieder das neue X...

Und noch eine Gemeinsamkeit haben der Glasfaser-Irrsinn in unseren Dörfern und der neue Social Media-Wahn der ARD: Die Gesamtbevölkerung muss für den Quatsch bezahlen, bei sehr überschaubarem Nutzen für eine Handvoll ganz, ganz weniger Leute. Denn die, die man meint, damit seitens der ARD ansprechen zu wollen, haben längst abgeschaltet. Und Hörer, die du einmal vergrault / verprellt / verloren hast, die kommen nie wieder zurück.

Von daher ist jeder Gebührencent, der in irgendwelche Social web / Digital only / Online first -Strategien investiert wird, einer zuviel. Denn es ist ein Cent, der genauso gut ins Programm fließen könnte und dort angesichts des selbst auferlegten Spardiktats dringend benötigt würde, um die Regionalwellen und Kulturprogrammen im ARD-Hörfunk vor dem Ausbluten (kennt jemand die Szene, wo sich Mr. Burns eine Spritze setzt und es kommt nur trockene Luft aus dem Arm? das ist die ARD anno 2023!) zu bewahren!

Der Programmauftrag sieht es nicht vor, dass Daten deutscher Beitragszahler und Radiohörer auf US-Servern gespeichert werden. Derartige Telemediendienste sind auch nicht notwendig, um Höreraktionen abzuwickeln, Call-ins aufzuzeichnen oder Interaktion in den Radiowellen zu gewährleisten. Das geht mit einem einfachen Telefonmodul und einem Aufnahmeprogramm am PC, für alle die über Kassetten und Bandmaschinen die Nase rümpfen. Aber damals klang jedes noch so stocksteife, in mono produzierte ARD-Programm lebendiger als diese seelenlosen Popwellen heute (mit Ausnahme von SWR 3).

Es ist eine zusätzliche Hürde, die man ganz bewusst einbaut, damit man ein Alibi hat. Schaut her, wir geben euch doch die Gelegenheit, mitzumachen und teilzunehmen und etwas zu unserem Programm beizutragen. Tatsächlich aber will man gar keine nervigen Hörer und hat panische Angst vor live, denn es könnte ja sein, dass ein Hörer dort etwas Unpassendes sagt. Daher wird auch alles vorher als Sprachnachricht eingeschickt, durchgehört und vorproduziert. Wie sympathisch klingt hingegen ein Radioprogramm, welches Hörer auch mal (nach Vorgespräch in der Redaktion off air) live draufnimmt.
 
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