"Schickt uns Eure Meinungen, Bilder usw." – Social-Media-Aktivitäten noch zeitgemäß?

"Schickt uns ..!" - Voll die Alibi-Funktion um von der geblockten Hörerbeteiligung abzulenken:
Es ist eine zusätzliche Hürde, die man ganz bewusst einbaut, damit man ein Alibi hat. Schaut her, wir geben euch doch die Gelegenheit, mitzumachen und teilzunehmen und etwas zu unserem Programm beizutragen. Tatsächlich aber will man gar keine nervigen Hörer und hat panische Angst vor live, denn es könnte ja sein, dass ein Hörer dort etwas Unpassendes sagt. Daher wird auch alles vorher als Sprachnachricht eingeschickt, durchgehört und vorproduziert. Wie sympathisch klingt hingegen ein Radioprogramm, welches Hörer auch mal (nach Vorgespräch in der Redaktion off air) live draufnimmt.

Aus dem NDR-Sendegebiet melde ich die Extrem-Limbo-Praxis bei NDR1NDS:
Praktisch im X-Minutentakt wird um WhatsApp-Sprachnachrichten gebettelt. Echte Live-Call-Ins gibt es nicht.
Als übelst stößt mir auf, wie NDR1NDS - insbesondere in der Morgen-Magazin-Schiene "Hell wach!" 05 bis 10 Uhr statt eigenproduzierter Beiträge unkommentiert solche Sprachnachrichten über den Sender jagd: Streng gefiltert, aber so quasi unbrauchbar für die Allgemeinbildung der Hörer. Ganz auf der Strecke bleibt die politische Bildung. Interessant wäre ggf. welche Filter gesetzt werden. Einen Ideologievorwurf möchte ich NDR da gar nicht machen. Eher vermute ich eine Teflonstrategie: "Friede, Freude Eierkuchen!" - Und die Intelligenz der Hörer nicht überfordern! ...
 
Zurück bleiben Kieswüsten und abgesackte Gehsteige.
Dann kannste das beauftragte Bauunternehmen belangen, denn das wäre schlicht Pfusch am Bau.
Auf dem Dorf gibt es eh kein Kabel-TV
Gerade auf den Dörfern und insbesondere im Osten gibt es jede Menge Kabelanlagen, die zumeist auf den einstigen "Gemeinschaftsantennen" für den Empfang des West-Fernsehens beruhen.
und die Leute haben heute ihre mobilen Daten, das geht alles nur noch übers Handy.
Wenn dann auf dem Dorf auch ein vernünftiger Handyempfang möglich ist. Ich kenne jede menge kleine Orte, wo genau das eben nicht zufriedenstellend geht.
bekloppten Breitbandausbau
Auf die Idee das man das Internet nicht nur zum TV-Schauen brauchen könnte, bist du schon gekommen? Es soll inzwischen Unternehmen geben bei denen es ohne schlicht nicht mehr geht. Übrigens nutzen auch und gerade nicht wenige landwirtschaftliche Unternehmen im ländlichen Raum das Internet für betriebliche Zwecke. Das reicht von der Überwachung von Nutzflächen bis zur voll automatisierten Fütterung von Nutztieren und vieles andere mehr.
die Leute schauen Mäusekino auf dem Handy.
Deshalb hat auch der Verkauf von Bildschirmen größer 50 Zoll Hochkonjunktur. Vielleicht hast du es ja immer noch nicht mitbekommen, Mediatheken etc. pp. kann man heute quasi mit jedem handelsüblichen Fernsehgerät abrufen. Dafür brauchts nur einen Internetanschluß.
bei sehr überschaubarem Nutzen für eine Handvoll ganz, ganz weniger Leute.
Soso...

Von daher ist jeder Gebührencent, der in irgendwelche Social web / Digital only / Online first -Strategien investiert wird, einer zuviel. Denn es ist ein Cent, der genauso gut ins Programm fließen könnte und dort angesichts des selbst auferlegten Spardiktats dringend benötigt würde, um die Regionalwellen und Kulturprogrammen im ARD-Hörfunk vor dem Ausbluten
Nö ist es nicht. Der Denkfehler der ARD besteht darin ausschließlich auf Online zu setzen. Was einmal für online produziert wurde, kann auch ohne Probleme linear versendet werden und andersrum. Da liegt der Fehler in den Überlegungen.
Der Programmauftrag sieht es nicht vor, dass Daten deutscher Beitragszahler und Radiohörer auf US-Servern gespeichert werden.
Er verbietet es aber auch nicht.
Das geht mit einem einfachen Telefonmodul und einem Aufnahmeprogramm am PC, für alle die über Kassetten und Bandmaschinen die Nase rümpfen.
Stimmt. Allerdings hat das den Nachteil, das da immer nur mit einem Hörer interagiert werden kann. In den sozailen Netzwerken geht das mit vielen gleichzeitig.

Wie sympathisch klingt hingegen ein Radioprogramm, welches Hörer auch mal (nach Vorgespräch in der Redaktion off air) live draufnimmt.
Wenn es professionell gemacht ist, bist du als Hörer nicht mehr in der Lage das auseinanderzuhalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist doch in diesem Fall egal. Da steht der Inhalt im Vordergrund. Über dieses Kindergartenthema "live oder nicht" macht sich in dem Moment kein Zuhörer Gedanken, wenn er sich konzentriert auf den Inhalt fokussiert.
 
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