Der Blick auf die MA-Zahlen (Audio und IP) legt einen anderen, für das Publikum wenig schmeichelhaften Verdacht nahe:
DLFs + ARD Kulturwellen + Schwarzwaldradio & Friends summieren sich auf ca. 10 Prozent der analysierten Hörer.
Der Rest hört Sender, deren Inhalte oftmals am Minimum dessen liegt, was der Lizenzgeber zuläßt bzw. den Mindestabstand zwischen UKW-Radio und Spotify-Playlist darstellt.
Die These ist: 90 Prozent der Hörer hierzulande wollen einen Spotify-Ersatz hören aber kein vollwertiges Radio. Das macht Quote.
Man könnte solche Hörer nun beschimpfen, aber wer sich intellektuell herunterziehen lassen will, benötigt auch jemanden, der einen nach unten mitzieht.
Damit nicht genug:
Die Werbewirtschaft verschaukelt sich folglich selbst, indem zwar eine hohe Quote für die Dudler ausgewiesen aber kein Aufmerksamkeitsmaß ermittelt wird. 90 Hörer nehmen nichts wahr, 10 aber durchaus eine Menge. Der Werbekunde bezahlt folglich 90 Prozent für Aufmerksamkeitslosigkeit. Kompliment an beide Seiten!
Und Aufmerksamkeit erregt man wie? Anders sein, zugänglich sein, sperrig sein, lustig sein, provozieren und moralisieren. Habe ich alles bei NDR 2 noch nie erlebt, beim hier diskutierten Sender täglich.