Schwarzwaldradio bundesweit auf DAB+

Als Programmveranstalter ist es doch ein Segen, über eine aktive Stammhörerschaft zu verfügen.

Nur leider unterscheidet die Werbewirtschaft nicht zwischen "aktiver" und "passiver" Stammhörerschaft. Ich kann mir vorstellen, dass geneigte Zuhörer von Programmen wie Schwarzwaldradio oder egoFM die Werbung inhaltlich eher wahrnehmen als die eines 0815-Dudelsenders, der nur im Hintergrund läuft. Die MA fragt ja nicht ab, wieviel man vom Gesendeten aufgenommen hat.
 
Trotzdem ist das stundenlange Erfüllen von Musikwünschen und das gelegentliche Einstreuen von kurzen Gewinnspielen in die werktäglichen 19 Tagesstunden kein verlässliches und schon gar nicht ein abwechslungsreiches "Programm". Vom Fehlen einer Musik-Planungssoftware, die die diversen Genre auf eine Stundenuhr aufteilt, ganz zu schweigen.

Mein Vorschlag widerspricht ausdrücklich nicht dem Ansatz, statt ein paar hundert Titel ein paar tausend Titel zu spielen. Dennoch muss mehr Verlässlichkeit ins Programm. Für die Gewinnung weiterer Hörer ist es hinderlich, wenn vormittags/mittags stundenlang R&B gespielt und nachmittags händisch von den Herren Rock eingestreut wird.

Dafür sind die Musik-Spezialsendungen außerhalb der prime time da.
 
Schwarzwaldradio sollte wieder weniger Nachrichten senden. Zweimal am Tag reicht völlig aus. Diese stündlich wiederkehrende, belehrende Propaganda nervt einfach und da schalten viele Hörer einfach weg. Die Quoten waren besser, als keine bzw. wenig Nachrichten liefen.
Entschuldigung, Propaganda ???? Wie bist du denn drauf ... Die Nachrichten auf Schwarzwaldradio sind kurz, aber informativ. Ich finde es gut, dass sie nun berechenbar stündlich kommen. Für ausführlichere Informationen gibt es Zeitungen, BR24 etc.
 
Der Blick auf die MA-Zahlen (Audio und IP) legt einen anderen, für das Publikum wenig schmeichelhaften Verdacht nahe:

DLFs + ARD Kulturwellen + Schwarzwaldradio & Friends summieren sich auf ca. 10 Prozent der analysierten Hörer.

Der Rest hört Sender, deren Inhalte oftmals am Minimum dessen liegt, was der Lizenzgeber zuläßt bzw. den Mindestabstand zwischen UKW-Radio und Spotify-Playlist darstellt.

Die These ist: 90 Prozent der Hörer hierzulande wollen einen Spotify-Ersatz hören aber kein vollwertiges Radio. Das macht Quote.

Man könnte solche Hörer nun beschimpfen, aber wer sich intellektuell herunterziehen lassen will, benötigt auch jemanden, der einen nach unten mitzieht.

Damit nicht genug:

Die Werbewirtschaft verschaukelt sich folglich selbst, indem zwar eine hohe Quote für die Dudler ausgewiesen aber kein Aufmerksamkeitsmaß ermittelt wird. 90 Hörer nehmen nichts wahr, 10 aber durchaus eine Menge. Der Werbekunde bezahlt folglich 90 Prozent für Aufmerksamkeitslosigkeit. Kompliment an beide Seiten!

Und Aufmerksamkeit erregt man wie? Anders sein, zugänglich sein, sperrig sein, lustig sein, provozieren und moralisieren. Habe ich alles bei NDR 2 noch nie erlebt, beim hier diskutierten Sender täglich.
 
Zuletzt bearbeitet:
@mr. pianoman

Das bereute Denken stört einfach. Folge: Hörer schalten ab, was sich in sinkenden Quoten niederschlägt. Zwar sind hier im Forum einige User unterwegs, die auf diese Art der Belehrung stehen, das scheint jedoch eine geringe Minderheit zu sein.
 
Das bereute Denken stört einfach.
Landauf, Landab, hört man auf den privaten sowie öffentlich-rechtlichen Sendern die unterschiedlichsten Nachrichtenformate, manche lang, manche kurz, einige gelungener, andere eher stümperhaft. Aber „betreutes Denken“ hört man dort nie, es sei denn, man möchte sich die Welt so machen, wie sie einem gefällt; dabei stören Fakten doch nur.

„Betreutes Denken“ fände ich, suchte ich danach, auf dünnem Papier, bei einer Publikation mit vier weißen Buchstaben auf rotem Grund, sowie in ihren Ablegern; oder bei einer Quelle, deren Markenzeichen aus zwei schwarzen Buchstaben, Großschrift, rechtsgerückt in einem grünen Quadrat, besteht.
Beide sind im Fernsehbereich imho zu recht „baden gegangen“, weil „betreutes Denken“ gar nicht so gut ist.

In den Agenturnachrichten des Schwarzwaldradios allerdings nicht.
 
Aufmerksamkeitsmaß
Man kann das nicht messen. Auch ein DLF-Hörer kann den DLF nebenbei dudeln lassen. Ob er zuhört oder eingepennt ist, misst keiner.
Das "Aufmerksamkeitsmaß" wird schlicht bei der MA gemessen. Und das ist mit Unter 30.000 für einen bundesweiten Sender ein Desaster. Auch wenn 23.000 so ganz intensiv und innig zuhören und auch die Schwarzwaldwerbung in sich aufsaugen und Taler ansammeln und so was. Es sind offiziell ausgewiesen zu wenig Hörer.
Und gefühlte Eindrücke im Bekanntenkreis und gefühltes richtiges Zuhören bringt halt nichts, da gefühlt.
 
Man nennt schlichtweg halt ein bundesweites Programm nicht wie einen Regionalsender. Sponsoren hin oder her. Schwarzwaldtaler hin oder her.
Oder anders gesagt, man verbreitet keine Regionalprogramme bundesweit. Schwarzwaldradio gibt sich trotz anderer Behauptungen dennoch als solches zu erkennen und so wird es eben dann auch wahrgenommen. Das Konzept "Werberadio für eine spezifische Urlaubsregion" funktioniert nicht.
Die MA fragt ja nicht ab, wieviel man vom Gesendeten aufgenommen hat.
Genau das sollte sie vielleicht mal tun. Dass sie ohnehin eine Reform braucht ist ja nun längst nichts neues mehr. Warum also nicht genau dort ansetzen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Man kann das nicht messen.

Dein Satz sorgt in so manchem Medienbetrieb in diesem Augenblick für Schenkelklopfer.

Doch, kann man messen. Ein jeder Sender bewerkstelligt das mit einfachen "Tricks im Programm", wenn es gewollt ist.

Zur Erinnerung: In seligen Zeiten des Kurzwellenrundfunks gehörte zum guten Empfangsbericht auch die Nennung einiger tatsächlich gehörter Programmdetails. Das war damals.

Heute müßte eine MA-Hörererhebung nicht nur nach dem Sender fragen sondern auch nach Namen von Moderatoren, wann denn dort die Nachrichten laufen oder wo der Sender seinen Sitz hat.

Könnte so gehen:

Welchen Sender hören Sie?
NDR 1. (reicht nicht)
Welche Landesversion?
Die bei uns hier. (Niedersachsen wäre richtig)
Wo ist denn das NDR 1 Funkhaus?
In Hamburg. (nicht ganz)
Kennen Sie den Namen eines Moderators?
[längere Pause] Dieter-Thomas Heck. (au weia)

Daraus ergibt sich, dieser Hörer ist kein Hörer, egal was er einschaltet. (Bitte ggf. nachgendern.)

Selbstverständlich sind diese Fragen von der Quaste des Teufels gehüpft und 90 Prozent der MA-Auftraggeber wären es alsbald nicht mehr. Das ist der Selbstbetrug, von dem ich schrieb.

23.000 Hörer könnten für manchen Platzhirsch eine unerreichbare Nummer werden...
 
Der Blick auf die MA-Zahlen (Audio und IP) legt einen anderen, für das Publikum wenig schmeichelhaften Verdacht nahe:

DLFs + ARD Kulturwellen + Schwarzwaldradio & Friends summieren sich auf ca. 10 Prozent der analysierten Hörer.

Der Rest hört Sender, deren Inhalte oftmals am Minimum dessen liegt, was der Lizenzgeber zuläßt bzw. den Mindestabstand zwischen UKW-Radio und Spotify-Playlist darstellt.

Die These ist: 90 Prozent der Hörer hierzulande wollen einen Spotify-Ersatz hören aber kein vollwertiges Radio. Das macht Quote.

Man könnte solche Hörer nun beschimpfen, aber wer sich intellektuell herunterziehen lassen will, benötigt auch jemanden, der einen nach unten mitzieht.

Damit nicht genug:

Die Werbewirtschaft verschaukelt sich folglich selbst, indem zwar eine hohe Quote für die Dudler ausgewiesen aber kein Aufmerksamkeitsmaß ermittelt wird. 90 Hörer nehmen nichts wahr, 10 aber durchaus eine Menge. Der Werbekunde bezahlt folglich 90 Prozent für Aufmerksamkeitslosigkeit. Kompliment an beide Seiten!

Und Aufmerksamkeit erregt man wie? Anders sein, zugänglich sein, sperrig sein, lustig sein, provozieren und moralisieren. Habe ich alles bei NDR 2 noch nie erlebt, beim hier diskutierten Sender täglich.
Ach Doctore, die Werbewirkung wird nicht vom Umfeld bestimmt. Das haben nun zig-Studien in vielen Ländern bewiesen. Der Unterschiede zwischen Background oder gelenkter Aufmerksamkeit ist relativ gering und kann eher vernachlässigt werden. Werbewirkung entsteht durch die kreative Botschaft, die Zielgruppenauswahl und Frequenz der Schaltungen. Deshalb macht es bei linearen Medien auch kaum einen Sinn irgendwelche kleinen Nischensender zu belegen.

Im Web ist es noch leichter, da muss ein Angelshop nur Angler ansprechen und hat so fast Null Streuverluste. Der überwiegende Teil der Hörer will Musik hören und zwar die, der er mag. Was er nicht will ist eine geschmäcklerische elitäre Auswahl.

Spätestens mit Spotify kann jeder die Musik hören, die er mag/hören will. In jüngeren ZGs ist Spotify in einigen Regionen das stärkste und zweitstärkste Angebot und steckt junge Programm in den Sack. So krümmelt der Keks und wenn die deutsche Radiolandschaft sich nicht endlich einmal neu strukturiert, dann macht irgendwann jemand als letzter das Licht aus.

Ansonsten, ich finde es immer wieder schön, wenn über die Werbewirtschaft gesprochen wird. Die gibt es nämlich nicht. Dafür sind die Akteure viel zu unterschiedlich. Radio hat einen Marktanteil von 6-8%, je nach Rechnung. Ist also ein kleiner Player im Markt. Online + TV sind die Player.
 
Ist der Schwarzwald eher eine Ferienregion für ältere Semester oder für Familien? Wer soll mit dem Programm erreicht werden und was will man damit bezwecken? Und ist es musikalisch nicht eher auf Senioren ausgerichtet, und wechseln die zuhause ihr seit Jahr und Tag gehörtes Programm gegen das Schwarzwaldradio?
 
Es ist ja auch so, dass die Hitdudler, bei denen nie über Politik geredet werden soll (sondern nur über die aktuellen Wetterphänomene oder Künstlergeburtstage), die mit Abstand besten UKW-Netze haben.

Außerdem kennen wir es auch vom TV: Vox(1) hat höhere Quoten als 3sat, arte und Phoenix zusammen.
(1) Immerhin leistet sich Vox zwei Nachrichtenformate pro Werktag
 
Ist der Schwarzwald eher eine Ferienregion für ältere Semester oder für Familien?
Nein.
ist es musikalisch nicht eher auf Senioren ausgerichtet
Nein.
und wechseln die zuhause ihr seit Jahr und Tag gehörtes Programm gegen das Schwarzwaldradio?
Ja.
Geraten die mal in Schwierigkeiten ist auch der Boden, auf dem Schwarzwaldradio, gebaut ist sehr unsicher.
Sie sind aber nicht in Schwierigkeiten. Geht das Bashing gegen SW-Radio schon wieder los? Warum immer SW-Radio? UKW,DAB+ & das Netz sind voll mit Radio-Sendern.
Anstatt sich über die herausragende Playlist & Musikexperten nebst ausbleibender Verdummung zu freuen, kritisierst du sogar Eventualitäten, wann immer es geht. Empfehle dir den BRF 91,4 aus Berlin. Finanzen gesichert. Und sie spielen garantiert die best getesteten Titel. Also immer dasselbe.:censored:
 
Zuletzt bearbeitet:
Dein Satz sorgt in so manchem Medienbetrieb in diesem Augenblick für Schenkelklopfer.
Deine Sätze eher in diesem Forum für "auweia".
Doch, kann man messen. Ein jeder Sender bewerkstelligt das mit einfachen "Tricks im Programm", wenn es gewollt ist.
Und die Tricks sind? Bekannt dürfte sein, dass sich viele an irgendwelchen Aktionen ("Tricks") gar nicht beteiligen.
Du kannst gerne erläutern wie die 100 prozentige Tricks funktionieren und wie sie z.B. vom Schwarzwaldradio eingesetzt werden.

Zur Erinnerung: In seligen Zeiten des Kurzwellenrundfunks gehörte zum guten Empfangsbericht auch die Nennung einiger tatsächlich gehörter Programmdetails. Das war damals.
Ja das war damals und ist seit langem nahezu vorbei... Und in ganz seeligen Zeiten gab es mal ein Grammophon und davor Postkutschen.

Heute müßte eine MA-Hörererhebung nicht nur nach dem Sender fragen sondern auch nach Namen von Moderatoren, wann denn dort die Nachrichten laufen oder wo der Sender seinen Sitz hat.
Müsste, könnte, hätte, Fahrradkette.
Die MA ist wie sie ist und da geht es nicht darum, ob die Leute die Namen oder die Studiostandorte kennen oder nicht und was du dir wünschst.
Und ja, manche Sender haben ja nicht nur einen Dtudiostandort...Und damit meine ich jetzt nicht die Wellen von NDR 1.

Daraus ergibt sich, dieser Hörer ist kein Hörer, egal was er einschaltet. (Bitte ggf. nachgendern.)
Wenn du eine Zeitung gekauft hast und die ungelesen dem Altpapier überlässt bist du trotzdem Leser.
 
Vom Fehlen einer Musik-Planungssoftware, die die diversen Genre auf eine Stundenuhr aufteilt, ganz zu schweigen.

Warum braucht man eine Planungssoftware? Schwarzwaldradio verzichtet bewusst darauf, und das ist auch gut so! Damit heben sie sich von den meisten anderen kommerziellen Programmen ab. Es ist schon fast so etwas wie ein Alleinstellungsmerkmal.

Ob einem das gefällt oder nicht, kann ja jeder für sich selbst entscheiden.
 
Weiß jemand hier, wo Sandra Laeske ist? Sie ist seit Wochen nicht mehr zu hören, und die Soulkitchen wird auch aus Konserven bespielt.

Danke…
 
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