Man vergleicht ja auch keine TV-Einschaltquoten von früher mit Zuschauerzahlen von Netfliex und Prime.
Das tut man eher deshalb nicht, weil das gar nicht geht, denn die Inhalte der (linearen) TV-Programme werden nur einmalig versendet. Die Inhalte der Streamingdienste stehen dagegen aber permanent zur Verfügung. Das ist ein sehr deutlicher Unterschied. Die Zahlen der Mediatheken werden dagegen sehr wohl mit den Zahlen von Netflix und Co verglichen.
Es gibt aber keine Alternative. Die meisten jüngeren Menschen sind mit Streaming aufgewachsen und konsumieren Musik auch so. Das wird sich nicht ändern lassen
Stimmt, muss es aber auch gar nicht. Der technische Fortschritt ist halt so und entweder man arrangiert sich damit oder eben nicht.
Junge Menschen sind die wichtigste Zielgruppe für die Singlecharts, setzen die Trends und haben auch am meisten Zeit um neue Musik oft zu hören.
Charts haben keine Zielgruppen, denn sie sind schnöde Verkaufslisten, mehr nicht. Und genau deshalb sind die Single-Charts tatsächlich auch nur als solches anzusehen. Ihre Bedeutung hat sich ohnehin in den letzten Jahren deutlich relativiert, was wenig mit Altersgruppen zu tun hat, sondern nur etwas mit einer sich verändernden Technik- und Musikwelt, gepaart mit einem anderen Mediennutzungsverhalten, übrigens nicht nur der Jugend, sondern von fast allen Bevölkerungsgruppen.
Das allerdings Zielgruppen sehr wohl Charts haben, ist dagegen nur schwer zu widerlegen.
Bei den meisten hier fehlt etwas der Bezug zu dem was aktuell in den Charts ist weil sie größtenteils aus der Zielgruppe gefallen sind.
Welche Charts?


Wie schon erwähnt, die Single-Charts würde ich aus verschiedenen Gründen nicht überbewerten. Die Alben-Charts geben aufgrund der Zahlenberechnungen ein sehr viel realistischeres Bild der Musiknutzung insgesamt ab als die Single-Charts. Und in den Alben-Charts findet sich dann auch einiges, was man salopp als "Rentner-Mucke" betiteln könnte.
Ich kann deine Sichtweise zwar verstehen und auch nachvollziehen, aber überbewerte nicht die "Jugend". Sie ist zwar ohne jeden Zweifel die Zukunft, aber sie ist rein zahlenmäßig auch deutlich in der Unterzahl. Die Demografie in diesem Land hier ist kein Geheimnis.
Man darf auch nicht vergessen, dass durch Streaming das Nutzungsverhalten von viel viel mehr Menschen als früher mit eingerechnet wird.
Stimmt. Aber durch Streaming ist auch die Möglichkeit der Chartmanipulation sehr viel größer und im übrigen auch einfacher geworden als früher.