Ich habe in der Nacht zu Sonntag von Mitternacht bis ungefähr halb drei "SWR3 Luna - die ARD-Pop-Nacht" nebenbei gehört. Es moderierte einer der drei guten "Oldies": Michael Spleth (der gleichzeitig Station-Voice ist). Die beiden Anderen sind Michael Reufsteck und Ben Streubel. Alle drei binden die Hörer per Telefon bzw. "What'sApp" stark ein in Form von Spielen (rund ums Fernsehen bei Michael Reufsteck und Spiele um Orte und Reisestrecken mit der warmen Stimme von Michael Spleth) oder kleinen "Stimmungsgesprächen" von dem "nacht-exklusivem" Ben Streubel (was arbeitest Du gerade? Wo fährst Du gerade lang? Liebeskummer, Grüße u.ä.). Die drei sind sehr fleißig, alle anderen Nachtmoderatoren eher verkrampft, manchmal risikoscheu, allenfalls bemüht oder schlichtweg faul ein solches Programm zu gestalten.
Michael Spleth moderierte in der gestrigen Nacht auffallend (weil untypisch) "gedämpft". Es gab absolut keinerlei Aufrufe zur Hörerbeteiligung, nach dem Verkehrsservice um 0:30, 1:30 bzw. 2:30 Uhr gab es ungewöhnlicherweise keinen Jingle und auch keine "manuelle Moderatoren-Nennung". Wenn es im sonstigem Programm überhaupt Jingles gab, waren die auffallend oft für "SWR 3" oder "SWR Luna" und nicht - wie sonst üblich - für die "ARD-Pop-Nacht". Es fiel mir einfach nur auf. Im Grunde gab es nach ungefähr jedem dritten Lied lediglich eine recht "neutrale" Moderation, beispielsweise über den gerade gespielten Interpreten, keinerlei typische Comedy-Elemente wie "Baumarkt Hammer", alles sehr zurück genommen, aber irgendwie angemessen. Würde ich das normalerweise als "faul" oder "einfallslos" bezeichnen, war es aber "an einem Tag wie diesen" für mich absolut ok.
Heute Nacht moderiert Ben Streubel, der ja jede Woche startet und dann zwei Nächte, drei oder vier Nächte gestaltet, bevor einer der beiden oben erwähnten Michaels oder Harald Stark, Sabrina Kemmer, Anno Wilhelm (der im Wechsel auch mit Steffi Tücking regelmäßig mittags moderierte) oder der noch recht neue Constantin Zöller zum Zuge kommen. Ben Streubel macht zwar heute kein überdrehtes Programm, was an einzelnen Tagen halt 'mal vorkommt, aber ein durchaus normales. Es gab bereits mehrere "Hörerkontakte" (inklusive Telefonaten) und vorhin gab es eine seiner Stammrubriken "der Lenkrad-Klopfer". Und eben gab es gerade sein übliches Telefonat mit dem deutschen Koch in San Francisco - business as usual also...
Steffi Tücking war für mich eine echte "Type" mit hohem Wiedererkennungswert, eine Konstante im Pop-Radio seit den Neunzigern. Ich ertrage Pop-Radio mittlerweile nicht mehr jeden Tag, aber wenn ich es höre, war sie nebst o.g. "Michaels", die ja auch im Tagesprogramm aktiv sind, eine der angenehmen, vertrauten, menschlichen Stimmen mit - wie sagt man es heute? - hoher "Authenzität". Sie ist nur wenige Jahre älter als ich und mir als Radiostimme nun schon so lange vertraut und nun aus dem Leben gerissen (denn noch vor wenigen Tagen hörte ich sie im Radio) - auch ohne sie persönlich gekannt zu haben, läßt mich diese Nachricht einfach nicht kalt. Ich wünsche ihrer Familie, ihrem Freundeskreis, Bekannten und dem Team im Sender viel Kraft damit klar zu kommen...