Aber jetzt bitte mal ganz konkret und praktisch: Was oder Wen bräuchte es damit sich an der ÖR Radiolandschaft in Deutschland in absehbarer Zeit etwas zum positiven ändert?
Ich versuche es mal ganz kurz im Bereich Musik zu definieren am Beispiel SWF3 bis Mitte der 90er:
Bis dahin war das Musikprogramm immer "handgemacht", man hatte zwar auch eine "Rotation", aber nur bei den aktuellen Titeln. Beim Rest hatter der Musikredakteur immer freie Hand, suchte auch schon mal "Albumtracks" raus, vormittags in geringer Anzahl, aber zum Nachmittag (Radiokiosk bzw. später Mack und dann im Popshop) steigerte sich die Dosis. Und das war bis 1996 so, als man leider beschloss, die "Album-Tracks" aus dem Tagesprogramm zu entfernen.
Diese Linie führte SDR3 konsequent bis zum Schluss durch. Und da wäre es bei der Fusion ein leichtes gewesen, diese Dinge zusammenzuführen. Aber man argumentierte damals damit, dass das nicht ginge, weil die Privatsender immer stärker wurden und der SWR an Quote verlören. Wobei ich das Quotenargument bis heute für den ÖR für ein Totschlagargument halte.
Und gerade das könnte man doch in SWR1 (RP und BW) wieder einführen, also weg von der Quote. Die "Cash cow" ist in dieser Sache eher SWR3, wo ich das für etwas riskant halte, aber doch nicht bei den Landesprogrammen, die eh sund je schon weniger Hörer habeen als SWR3. Und dann natürlich den Wortanteil wieder steigern.