SWR1: Großes Radio mit Macken

Ich stimme dir vollständig zu. Ich wünsche mir auch den SWR zurück, wie er mal angefangen hat. Gerade den Wegfall der Aktuell-Sendungen, wie auch auch in SWR3+4, finde ich für ÖR-Programme völlig inakzeptabel.
 
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Vorweg: Ich zähle mich mitnichten zu den Menschen, die den ÖR-Rundfunk abschaffen wollen - im Gegenteil. Aber der Einschätzung von Zuhörer XL, dass die ÖR-Formatradios wie SWR1 oder BR1 gute Argumente für ihre eigene Abschaffung liefern, stimme ich zu.

Den ÖR brauchen wir für Informations- und Kulturprogramme. Also einen Info-Sender wie etwa BR24, einen Klassik-Sender wie etwa Bayern Klassik und ein Kulturradio wie etwa Bayern 2.

Was etwa SWR1, Bayern1 oder auch die 3er-Programmschiene (etwa Bayern 3) inzwischen senden, können Privatradios ebenfalls bzw. genau so gut. Das sage ich, obwohl ich sie (mit Ausnahme von Schwarzwaldradio oder mal Klassikradio) selten höre.

Entweder man verbessert diese Sender durch musikalische Vielfalt und einen "Rückbau" der Programmstruktur (Info-Sendungen, Wunsch-Sendungen, Spezial-Sendungen nicht erst nach 20 Uhr), oder es wäre tatsächlich besser, die ÖR-Formatsender zu "schleifen".

Geht aber nicht: Es bestehen Staatsverträge, Arbeitsverträge, Verträge mit Beraterfirmen, Pensionsverpflichtungen etc. pp. Also wird wohl weiter so gesendet wie bisher ...
 
Geht aber nicht: Es bestehen Staatsverträge, Arbeitsverträge, Verträge mit Beraterfirmen, Pensionsverpflichtungen etc. pp. Also wird wohl weiter so gesendet wie bisher ...
Genau! Es bestehen Staatsverträge die genau das Format und den Inhalt der Programme definieren. Momentan entsprechen die Programme von SWR1, SWR3 und SWR4 zweifelsohne nicht mehr dem Staatsvertrag. Vielleicht gibt es unter den Mitgliedern in diesem Forum einen Juristen der die Möglichkeit prüfen könnte den Südwestrundfunk wegen Verstoßes gegen den Staatsvertrag vor Gericht anzuklagen.

Es geht mir, ich wiederhole mich da genauso wie jene, die Sendungen wie die Hitparade loben oder die schon glücklich über einen selten gehörten alten Schinken sind, um etwas Grundsätzliches. Und zwar darum, dass SWR-1 ein Programm sein sollte, dass aus und über das Land berichtet, und höchstens nebenbei Musik spielt. Wobei es mir egal ist, ob die Musik aus dem Jahr 1960, oder aus dem Jahr 2023 ist.
Dieser Meinung bin ich auch. Trotzdem halte ich es für möglich, dass ein musikalisches Event wie die Hitparade einmal im Jahr auch im ersten Hörfunkprogramm seinen Platz findet. Es muss aber eine einmalige Veranstaltung von begrenzter Dauer sein die außerdem noch Raum und Zeit lässt damit der Sender seinem Informationsauftrag gerecht wird.
 
Vielleicht gibt es unter den Mitgliedern in diesem Forum einen Juristen der die Möglichkeit prüfen könnte den Südwestrundfunk wegen Verstoßes gegen den Staatsvertrag vor Gericht anzuklagen.
Da könnten sich endlich mal die Jammerlappen vom Privat-Verband (welches Kürzel hat er sich gerade mal gegeben?) nützlich machen. Und ausnahmsweise hätten sie mal meine volle Sympathie.
 
Eine öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt darf ruhig ein Programm veranstalten, was rein zur hauptsächlich musikalischen Unterhaltung dient, dagegen ist doch gar nichts einzuwenden. Aber man darf natürlich die Tatsache kritisieren, daß manche öffentlich-rechtliche Anstalten drei von fünf Programmen veranstalten, die nur noch Gedudel ohne Informationsgehalt liefern.

Aber nur 'ne Info-, Klassik- und Kulturwelle anbieten, das kann doch nicht euer Ernst sein. Das ist doch einfach nur realitätsfremd!
 
Genau! Es bestehen Staatsverträge die genau das Format und den Inhalt der Programme definieren.
Das stimmt. Aber die wurden zu Zeiten abgeschlossen, als für die ARD die Möglichkeiten noch unbegrenzt schienen. Mittlerweile ist die Lage eine andere. Will man Dinge praktisch ändern, wird man möglicherweise auch um eine Änderung der juristischen Lage nicht herumkommen. Abwarten.
Trotzdem halte ich es für möglich, dass ein musikalisches Event wie die Hitparade einmal im Jahr auch im ersten Hörfunkprogramm seinen Platz findet. ..
Die Hitparade hat ja nicht AUCH ihren Platz, sie verdrängt ja, wenn sie stattfindet, alles andere.

Die Geschichte sagt doch alles: Die Top 1000-X war ein historisches Ereignis auf der Popwelle SDR-3. Im ersten SDR-Programm gab es nichts ähnliches. Dort dominierten Information UND Unterhaltung.

Dann wurden die Ersten zu reinen Musikwellen degradiert, die fast nur Oldies spielen. Die Information? Fast völlig gestrichen. Dann ist die Hitparade, inmitten solcher Ödnis, natürlich ein Großereignis. Mit anderen Worten: Die Hitparade ist ein Ergebnis dieser Verödung. Wie ich schon mal schrieb: auf der Popwelle gerne, aber nicht im Landesprogramm.
Und, nochmal: Was würden die Hörer sagen, wenn der DLF jetzt alle Sendungen einstellte, und nur noch eine Klassik-HItparade sendet? Wäre diese Klassik-Hitparade, die sicher - über das Bundesgebiet verteilt ihre Hörer hätte - dann auch ein Großereignis?

Aber nur 'ne Info-, Klassik- und Kulturwelle anbieten, das kann doch nicht euer Ernst sein. Das ist doch einfach nur realitätsfremd!
Wer sagt denn das? Ich glaube nicht, dass das jemand will. Klassik-, Pop- und/oder Schlager-Volksmusikwellen können/ sollten immer nur Zusatzangebote sein.

Die Landeswellen aber müssen wieder mehr Informationen bringen, aus und über das Land. Immerhin scheint man das hier und da begriffen zu haben, indem man wieder auf Regionalisierung setzt (HR und NDR) - obwohl man noch nicht weiss, wie gründlich oder oberflächlich das am Ende sein wird.

Aber plumpe Oldiewellen - da ist eine einzige im ganzen Land schon zuviel, und wenn schon reicht eine, und die anderen Anstalten dürfen sich dranhängen. Ich möchte jedenfalls einen SWR, der mich darüber informiert, was in meinem Bundesland geschieht, Hintergründe dazu bringt, auch über die kulturelle Szene berichtet, über Sport usw., mit regionalen Informationen zu bestimmten Zeiten - die komplette Aktualiät eben. Und keine "Pop und Poesie" oder dämliche 80er Shows oder ähnliches.
 
Die Hitparade hat ja nicht AUCH ihren Platz, sie verdrängt ja, wenn sie stattfindet, alles andere.
Das war aber nicht von Anfang an so wie ich weiter oben geschrieben habe:
Allerdings gab es frühers bei SWR1 mehr Sendestrecken mit schwerpunktmäßig aktuellen, journalistischen Informationen und während der Hitparadenwoche hieß es dann täglich zwischen 12 & 13, sowie zwischen 17 & 18 Uhr: "Die Hitparade wird Aktuell".
Die Hitparade in der aktuellen Fassung ist ein Resultat der Entwicklung des Senders in den letzten Jahren. Ich will die Hitparade so wie sie einst im Programm von SWR1 war, als Rahmenprogramm zu den aktuellen, informativ Berichten über das aktuelle Zeitgeschehen und ergänzt mit musik-journalistischen Infos im Stil des "Großen Schneidewinds".
 
Meine Güte!

Ihr "reitet" immer auf der Aktualität rum....

Was gibts denn ausser den diversen Kriegen, dich ich schlimm finde, sonst zu berichten? Die ARD (und dazu zählt nun mal auch SWR1 und SWR3) berichtet in ihren Sendungen in Radio und Fernsehen quasi rund um die Uhr drüber, Deutschland findet quasi gar nicht statt, mal abgesehen von Inflation und (wieder mal) Flüchtlingskrise. Und die Informationen reichen mir schon voll und ganz.

Das sind die aktuellen Themen, mehr gibts halt nicht seitens der "Pop-Programme" seitens der ARD. Für tiefere Informationen und z. B, andere Themen müsste man schon in dieses Internet einsteigen.

Nicht falsch verstehen: Mich nervt das auch, aber was willst Du als ARD-Sender machen, wenn Du laufend über "Katastrophen" berichten musst?

Wenn Du zu wenig machst, beschweren sich die Leute, sie werden nicht informiert, wenn Du zu viel machst, ist es auch wieder nicht richtig.

Wir stecken halt seit 2020 in einem "Dauerkrisenzustand".

Und deswegen bin ich schon froh drüber, dass sich SWR1 BW abends für musikalische Specials entschieden hat, um mal etwas vom aktuellen Geschehen abzulenken. Über das restliche Programm haben wir schon genug diskutiert, alles bekannt. Aber man sollte SWR1 nicht zu dolle kritisieren. Sie machen ja noch einges Gutes, wenn auch für mein Empfinden zu wenig.
 
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Nicht falsch verstehen: Mich nervt das auch, aber was willst Du als ARD-Sender machen, wenn Du laufend über "Katastrophen" berichten musst?
Den meisten geht es hier darum, daß sie ein Programm wie SWR1 als Landeswelle sehen, das nicht nur Musik bringen soll, sondern auch Berichte aus dem Bundesland, egal ob es jetzt regionale politische Ereignisse oder irgendwelche Stadtfeste sind, die irgendwo im Ländle stattfinden. So wie es von SDR1 oder SWF1 damals praktiziert wurde.
 
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Abseits der Berichte über das aktuelle Tagesgeschehen gäbe es schon eine ganze Menge was man im SWR1 noch berichten und anders machen könnte. Im Folgenden nur ein paar wenige Beispiele:
So gab es frühers im SDR1 täglich am Nachmittag die Sendung "UAWG - um Antwort wird gebeten - Hörer fragen Hörer". Eine Sendung für eine Art "Nachbarschaftshilfe".
Desweiteren lief ebenfalls im SDR1 Mittwochabends "Sie wünschen, wir spielen Extra". Eine Wunschmusik-Sendung in der auch speziellere Musikwünsche gespielt wurden die so evtl. nicht ins Tagesprogramm passen.
Dann sendete SWR1 lange Zeit am Samstagabend die Sendung "Weitwinkel" in der es um Themen aus dem Ausland ging. Eine ähnliche Sendung lief mit "Weltweit" frühers auf SWF3 und später dann auf SWR3.
Unvergessen auch die Sendungen "Vom Telefon zum Mikrofon" auf SWF1 bzw. "Guten Abend Baden-Württemberg" auf SWR1 BW in denen im Vorabenprogramm Hörerwünsche erfüllt wurden.
Es gäbe also durchaus Möglichkeiten wie das Programm von SWR1 wieder abwechslungsreicher und interessanter gestaltet werden könnte.
 
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So gab es frühers im SDR1 täglich am Nachmittag die Sendung "UAWG - um Antwort wird gebeten - Hörer fragen Hörer". Eine Sendung für eine Art "Nachbarschaftshilfe".
Das weckt wieder mal Erinnerungen an das elterliche Küchenradio, wo die Sendung regelmäßig lief. :)

Im Prinzip eine Art akustisches Messageboard Jahre bevor sowas im Internet Alltag wurde. Meistens moderiert von Wolfgang Walker....laut Aussage meiner Mutter damals "ein ganz toller Mann".
 
Meine Güte!

Ihr "reitet" immer auf der Aktualität rum....
Und dann fragst Du, was es zu berichten gibt? Frage: Wann hast Du das letzte Mal eine Regionalzeitung gelesen?

Wann das letzte Mal Dich über das Geschehen im Landtag informiert? Ein paar Beispiele? Z.B. Was diese oder jene Förderung für den Einzelnen bedeuten?. Die neuen Gesetze über die organisierte Kinderbetreuung bewirken? Vielleicht, passend dazu, eine LIve-Diskussion im Radio? Hintergrundberichte? Es gibt genug zu berichten, aber das erfordert Aufwand. Egal ob das die Neuwahl des Bürgermeisters in einer der Großstädte des Landes, die Sanierung einer wichtigen Autobahnbrücke, ein überregional bedeutendes Stadt- oder Museumsfest, den Ärztemangel, die drohende Schließung der Krankenhäuser, der Personalmangel bei Polizei oder der Feuerwehr, die Einrichtung einer (umstrittenen Gesamtschule), die Randale in der Innenstadt Samstagabend Dazu überörtlich stattfindende Kultur, bedeutende Sportereignisse usw usw

Das war jetzt mal eben aus dem Stegreif zusammengerafft. Und das ist wichtig. Wer keine Aktualität erfährt, ist schlecht informiert, und politisch entweder desinteressiert, oder fällt leicht auf Populisten herein.

Es findet immer und überall AKTUALITÄT statt.

Und das auf lokaler und regionaler Ebene. Kommt dazu das Überregionale, und welche Wirkung es im Land hat. Siehe Energie- und Klimapolitik.

Dass das nicht jeden interessiert, ist mir klar.

Seltsam: France-Bleue oder die lokalen BBC-Stationen - meine Lieblingsbeispiele - können ihre aktuellen Morgenmagazine (die sehr wenig Musik spielen) bequem mit aktueller Information füllen. Bei uns passiert nichts, außer - anderswo -stattfindenden Kriegen gibt es nichts zu berichten? Du meine Güte. Damit bildest Du im Prinzip (fast) genau ab, was auf Dudelwellen passiert.

Stattdessen: Pop-Histörchen, vorgestellt von einem Experten, der mal eben in seinem Archiv nachgeschaut hat, kostet nichts. Oder ein schneller Beitrag über die Tour irgendeines totgedudelten Künstlers, am besten eine(r), der in den 80ern beliebt war. Das ist keine Aktualität. Das ist peinliches Promi- oder schlicht ziemlich simples Musikradio.

Du meine Güte...

@FraFis: UAWG ist halt ein gutes Beispiel, dass Unterhaltung weit mehr sein kann, als nur Musik zu spielen. Lief nach dem "Ende des SDRs" glaube ich sogar noch eine Zeit bei SWR-4 BW. Danach kam nichts erwähnenswertes mehr - nur der übliche Brei.
 
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Sehr gut. Alles Punkte, die mir bekannt sind. Ich wollte nur mal (irgendeinen) Foristen herausfordern.

Aber eben die Punkte, die Du aufzählst, finden eben nicht mehr statt. Stattdessen immer wieder Berichte über Krieg in aller Welt oder halt die Flüchtlingskrise....

Und das finde ich sehr bedauerlich....

In einem ÖR-Sender hat alles stattzufinden und nicht eben nur ein paar wenige Schwerpunkte, die dann stundenlang durchgekaut werden....

Wie oft wurde in den letzten Monaten bei Lanz oder Illner über die Ukraine getalkt? Ich kanns schon gar nicht mehr zählen.....

Und über unsere wirtschaftlichen Probleme? Genau! Nichts darüber. Wir schaffen das schon und retten nebenbei die ganze Welt....
 
Das stimmt. Aber die wurden zu Zeiten abgeschlossen, als für die ARD die Möglichkeiten noch unbegrenzt schienen. Mittlerweile ist die Lage eine andere. Will man Dinge praktisch ändern, wird man möglicherweise auch um eine Änderung der juristischen Lage nicht herumkommen. Abwarten.

Trotzdem sollte und muss man sich schon an den Staatsvertrag halten. Und der ferdert nun mal zwei informative Landeswellen, wovon eine sogar in Regionen auseinandergeschaltet werden soll.

Und da beißt die Maus keinen Faden ab.
 
Trotzdem sollte und muss man sich schon an den Staatsvertrag halten.
Aber sicher. Was nicht heißt, das man ihn nicht ändern könnte oder sollte.

So, wie sich der SWR im Moment präsentiert, würde jeweils eine Landeswelle für jedes Bundesland vollkommen ausreichen - wobei es natürlich so schön (wie wahrscheinlich utopisch) wäre, wenn das Erste wieder ein richtiges Programm ausstrahlen würde, und nicht nur "Oldies", mit meist wenig erbaulichen Ansagen um die Lücken zwischen den einzelnen Musikstücken zu füllen.

Im Vierten würde dagegen durchaus ein regionales Fenstrer reichen, z.B. um die - zum Vierten passende - Musikszene im Land (also Volksmusik, Chöre usw.) vorzustellen. Die Regionalprogramme gehören sowieso dahin, wo die Aktualität stattfinden sollte, ins Erste.

Und ansonsten - worin unterscheiden sich denn SWR-4 RP und SWR-4 BW? Vielleicht weil in dem einen noch öfters Schlager laufen, oder hier oder da ein(e) Sprecher(in) sympathischer ankommt? Das sind keine programmtechnisch wichtigen Unterschiede.
 
Wenn die ÖR-Intendanten und ihre Apologeten in der Politik immerzu von der Bedeutung ihrer Anstalten für die Bewahrung von Demokratie und für ein offenes, tolerantes und von gegenseitigem Respekt geprägtes gesellschaftliches Klima schwadronieren, weshalb ihre Programme so sein müssten, wie sie sind, und jeder Cent gut investiertes Geld sei, dann haben sie es ja weit gebracht: Unser Laden droht gerade auseinanderzufliegen.
 
Unser Laden droht gerade auseinanderzufliegen.
Ich würde sicher nicht soweit gehen, dem ÖR da eine wesentliche Schuld zu geben. Auch wenn Sender wie der SWR Information, Hintergrund und damit verbunden auch Bildung auf Minderheits- oder Randkanäle abgeschoben haben (SWR-2 bzw. Info), wo sie nur von wenigen wahrgenommen haben.

Im Ersten interessiert halt eher, wie der erste Hit von XYZzustandekam, der 1982 immerhin auf Platz 46 der Charts landete, oder dass Bonnie Tylor eine neue CD herausgebracht hat - obwohl sich mancher fragen würde, warum die noch immer singt.

Alles eine Frage der Prioritäten und der Fähigkeit zu erkennen, was wirklich wichtig ist!
 
Im Vierten würde dagegen durchaus ein regionales Fenstrer reichen, z.B. um die - zum Vierten passende - Musikszene im Land (also Volksmusik, Chöre usw.) vorzustellen. Die Regionalprogramme gehören sowieso dahin, wo die Aktualität stattfinden sollte, ins Erste.
Und ansonsten - worin unterscheiden sich denn SWR-4 RP und SWR-4 BW?
Zum oberen Zitat: ja, dann sollte man es auch wieder so umsetzen und nicht nur in musikalsicher Hinsicht, sondern es müsste dann auch wieder über regionale bzw. lokale Ereignisse aus Poliitk, Zeitgeschehen, Sport und Kultur berichtet werden. Und das bitteschön nicht nur in schriflticher Form im Internet bzw. App!

Zum zweiten Zitat: mittlerweile nicht mehr! Das war, wie wir alle wiessen bis vor geraumer Zeit noch anders und müsste, siehe meinen oberen Absatz, wieder entsprechend in diese Richtung geführt werden.
 
Unvergessen auch die Sendungen "Vom Telefon zum Mikrofon" auf SWF1 bzw. "Guten Abend Baden-Württemberg" auf SWR1 BW in denen im Vorabenprogramm Hörerwünsche erfüllt wurden.
Es gäbe also durchaus Möglichkeiten wie das Programm von SWR1 wieder abwechslungsreicher und interessanter gestaltet werden könnte.
An diese Sendungen erinner ich mich noch sehr gut. Da wurde alles gespielt, selbst wenns mal Schlager war. So what? Gerade SWR1 BW Wunschmusik und später Guten Abend BW mit Holtmann vermisse ich schmerzlich.

Und wenn Holtmann dann Hörer zurückrief und tlw. mit ihnen minutenlange Gespräche führte, das war noch richtiges Mitmachradio.

Und selbst wenn der Verkehrsservice um halb 7 Minuten später kam, das Gespräch wurde zu Ende geführt, das war Holtmann völlig egal.
 
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es müsste dann auch wieder über regionale bzw. lokale Ereignisse aus Poliitk, Zeitgeschehen, Sport und Kultur berichtet werden. Und das bitteschön nicht nur in schriflticher Form im Internet bzw. App!
Alles, was den SWR ausgemacht hatte, vom Zeitfunk über gute ausführliche Regio-Magazine, bis zu Wunschkonzerten, nebst Hörer-Gesprächen wird grad mit Gniffkes Abrissbagger platt gemacht. Das lineare Radio ist nur ein Klotz am Bein & muss Platz machen für selbstverliebte Eitelkeiten im großen Digital-Wahn. Eigentlich müssten alle Beitragszahler ihre Beiträge ebenfalls kürzen. Es betrifft ja jede Anstalt. Aber Einigkeit in DE ist selten bis unmöglich. Es bricht mir mein Radio-Herz, weil man dieser Demontage machtlos ausgeliefert ist. Ich war seit Kindheit immer ein Fan des ÖRR. Seit Schlesinger ist kein Stein mehr auf dem anderen. Geschichte wiederholt sich: Wieder entscheidet eine Person nebst 12 Berater über die Zukunft. Nichts gelernt! 🤷‍♂️
 
Seit Schlesinger ist kein Stein mehr auf dem anderen. Geschichte wiederholt sich: Wieder entscheidet eine Person nebst 12 Berater über die Zukunft
Die Funktionärskaste ist natürlich ein bequemer Sündenbock. Was aber nur teilweise stimmt: Dort werden zwar Entscheidungen getroffen. Andererseits: Schlesinger, gleich was sie sich sonst geleistet hat (oder auch nicht) als Auslöser anzuklagen, scheint mir wenig logisch.

Es gibt im Prinzip nur einen wirklichen Schuldigen: Und das ist der Zeitgeist, bzw. die Interpretation desselben in den Funkhäusern. Anstatt den Unterschied zu den populären, aber fast immer völlig niveaulosen Privaten herauszustreichen, hat man sich denen angepasst - der Hörerzahlen wegen. Der Durchschnittshörer hat angeblich keine Zeit mehr, um noch länger dem Radio zuzuhören. Und wenn doch, holt er sich Beiträge aus dem Internet, als Podcast. Die Radiowellen werden zu sinn- und intellektfreien Dudelprogrammen runtergestuft, Zeugs, das eben nebenbei läuft. Nicht mehr wirklich wichtig. Wir leben schliesslich im Jahr 2023.

Und die Zuschauer scheinen ja auch zufrieden zu sein. Die Verflachung des Programms, seltsame Hitparaden als Großereignisse, 80er Shows als ach so populäre Unterhaltungsprogramme - was will der Hörer denn noch mehr? Gut, ewig Unzufriedene meckern vielleicht noch über die Musikauswahl, ist ihnen die Rotation zu eng. Aber Radio als leicht modifizierte Dauer-Playlist ist mittlerweile Alltag, Und gäbe es nicht die Diskussion um Gebührenerhöhung, wäre wohl alles in "bester Ordnung".
 
Aber jetzt bitte mal ganz konkret und praktisch: Was oder Wen bräuchte es damit sich an der ÖR Radiolandschaft in Deutschland in absehbarer Zeit etwas zum positiven ändert?
 
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