Oder sollte das suggerieren das man bei Anne Will für "'n Appel und 'n Ei" produziert, während die ARD nach Tarif oder ähnliches bezahlen müßte?
Treffer, Nagel auf den Kopf!
Ich schrob ja schon mal so ähnlich, diese Produktionsfirmen sind in der Regel keine Full Service Dienstleister, sondern mieten sich irgendwo ein Studio und Nachbearbeitungsräume bei entsprechenden Firmen.
Diese Firmen beschäftigen ob der wechselhaften Auftragslage oft nur wenig feste Mitarbeiter, und stocken tageweise mit Leiharbeitern nach AÜG auf, die wiederum bei einem Personaldienstleister angestellt sind. Da hängen also noch minimum zwei weitere Firmen dazwischen, die ihren Anteil haben wollen.
Natürlich werden die Leiharbeiter in der Medienbranche durchaus nach Tarif bezahlt, es ist halt die Frage, nach welchem. Garantiert nicht der für die festangestellten Rundfunkmitarbeiter gültige, denn DANN wäre die ganze Sause erheblich teurer als eine Eigenproduktion des Senders.
(Ich war bis 2016 selbst so unterwegs, und wurde nach der höchsten Entgeltstufe eines dubiosen Tarifvertrages mit irgendeiner Scheingewerkschaft bezahlt: 12,83€/h.)
Sabine Christiansens Sendung hat sich seinerzeit mit MTV Regieraum und Personal „geteilt“ (Studios gab es zwei, Regie nur eine), die waren Kunden beim selben Dienstleister.
Und so komisch es auf den ersten Blick erscheinen mag, Moderatoren und sogar Fachkräfte der schreibenden Kunst (und das ist man auch als freier dpa-Reporter) können sich dann offiziell Künstler nennen, wenn sie mit einer von der Künstlersozialkasse anerkannten Tätigkeit den Großteil ihres Jahreseinkommens bestreiten, und sich bei der KSK krankenversichern.