Oh, 17 Likes für meinen Beitrag #58. Dann habe ich damit offenbar wirklich ins Schwarze getroffen. Vielen Dank Euch!
Eure Befürchtungen sind ja schön und gut, ich teile sie auch. Aber hat sich Tom Buhrow eigentlich schon persönlich dazu geäußert, warum er ausgerechnet Frau Weber als Hörfunkchefin einsetzen möchte und welche Erwartungen er in sie setzt?
Die WDR-Geschäftsführung ist seit jeher quotiert. Das heißt, wenn der Fernsehdirektor eine Mann ist, soll die Hörfunkdirektorin eine Frau sein, und umgekehrt. Bisher ist Wolfgang Schmitz Hörfunkdirektor und Verena Kulenkampff Fernsehdirektorin. Davor war Monika Piel zwei Amtszeiten lang Hörfunkdirektorin und Jörn Klamroth, danach Ulrich Deppendorf Fernsehdirektor. Dahinter wollte und konnte Tom Buhrow natürlich nicht zurückfallen.
Schmitz ist dieses Jahr 65 geworden, hat damit die Pensionsgrenze erreicht, und braucht einen Nachfolger. Kulenkampff ist erst 60, hätte also theoretisch noch eine Amtszeit absolvieren können, hat aber nicht wirklich überzeugen können. Jörg Schönenborn wurde vor zwölf Jahren im Alter von 37 Jahren WDR-Fernsehchefredakteur, hat aber noch Ziele im Leben und ist deshalb als natürlicher Nachfolger als Fernsehdirektor gesetzt. (In ähnlicher Form wollte der BR-Fernsehchefredakteur Sigmund Gottlieb 2002 mit Edmund Stoibers Hilfe Fernsehdirektor werden, was aber scheiterte, weswegen Gottlieb nun in sein zwanzigstes Jahr als Chefredakteur geht.) Wenn ein Mann Fernsehdirektor werden soll, muss die Hörfunkdirektion folglich von einer Frau geleitet werden.
Und da war Valerie Weber zwar nicht oben auf der Liste, aber die Personen, die über ihr standen, haben alle abgesagt. Wobei es natürlich interessant wäre zu wissen, wie viele Personen dort oberhalb von Frau Weber aufgeführt waren, aber abgesagt haben, und wer. Bisher ist nur der Name von hr-Hörfunkchefredakteurin Katja Marx bekannt geworden.