Stimmt, Mikrofone waren es ja.
Mein Rat ist einfach der, sich Mikrofone ins Haus kommen zu lassen und in Ruhe ausprobieren.
Da der Geschmack (bei Essen & Hören) sehr unterschiedlich ist, kann so jeder "sein Mikrofon" finden in Abhängigkeit des Verwendungszweckes.
Nicht jeder findet das robuste SM57 gut oder mag ein MD421, es kommt auch darauf an, wo ich das Mikro anschließe, was ich wo unter welchen Bedingungen aufnehme und welchen Qualitätsanspruch man hat.
So kann ein Billigteil gefertigt in einer fernöstlichen Fischkonservenfabrik durchaus brauchbar und bezahlbar sein, aber dem Kunde ein MD 421 "zu muffig" und teuer sein, da die Eingangsempfindlichkeit am Digitalgerät, Soundkarte oder Flashrecorder nicht perfekt ist, das Mikro aber im Studio an hochwertigen Vorverstärkern plötzlich erst zeigt was es kann!
Beispiel:
Ich habe mein Neumann M149 verkauft, der "Studiobesitzer" war extrem enttäuscht, da er keinen Unterschied zu seinen Electret-Teilen aus Fernost höre.
Erst als er auf meinen Rat hin das Mikro an ein Neve Capricorn anschloß, gingen ihm Augen & Ohren auf!
Warum?
Er benutzte nur billiges Musiker-Equipment, was nichts konnte.
So ist es durchaus möglich, dass sich ein sehr gutes Sennheiser MD 421 genauso anhört, wie ein Billigteil aus dem Versandhaus, wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen.
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Letztes Beispiel:
Ich war in der glücklichen Lage, früher u.a. mit einem V72-Pult mit den V76 zu produzieren, bis später die blaue Tfk V800-Wanne kam, ein Studer 900, ANT TRS-700/800 und ein Neumann.
Diese testete ich mit den Nachfolgern V676 und V676a/b und den Neumann V476b mit diversen Mikrofonen bis hin zu alten Neumännern (M269, M49, KM254c, KM56, SM2).
Aber so groß war der klangliche Unterschied der Vorverstärker innerhalb der Studiotechnik nicht, wohl aber zur einfacher aufgebauten Musiker-Elektronik.
Ergebnis:
die alten Biester V76 (an 220V nicht an 240!) mit dem MD421 waren eine gute Komination, tauscht man aber das 421 aus und hängt ein U47 dran, bringt das nicht mehr soviel, nur dass der V76 rauscht und klirren kann.
Nimmt man aber ein U47, U87 ect. und bastelt die an ein aufgemotztes digitales Diktiergerät wie Tascam DR 100 dran, so ist man schwer enttäuscht, was da noch übrig bleibt, egal mit was man das Spielzeug füttert und wie rasch so fernöstlicher Spielkram übersteuert und zerrt.
Lasst Euch nicht zuviel erzählen und probiert Mikrofone zu Hause in Ruhe an Euerem Equipment aus, so dass weder ein Kumpel dazwischen redet (dass mußte probier'n!), oder der Verkäufer den Kram mit der höchsten Gewinnspanne absetzen will, oder noch teure High-End-Kabel mit linksherumverdrillten beschichteten Starthilfekabeln in samtausgeschlagenen Teakholzschachteln zum gigantischen Meterpreis anbietet, wovon man locker eine Flugreise zur Nierenspülung auf Malle bekommt!
Es gibt nicht DAS MIKROFON, ein MD421 ist der Standart in der ARD, da es für Musik und Sprache gleichermaßen geeignet ist und als Standart gilt und ich Dir quasi als Referenz rate.
Nur Vorsicht bei gebrauchten Mics, viele sind defekt aufgrund verrostetem Magnet, Sturz oder Siff und werden gerne im Net angeboten als ungeprüft, oder der Typ findet angeblich kein Kabel...
ProBIERe es selbst aus.
R.